Donnerstag, 13. Februar 2014

Mörgeli und Spillmann in Teufels Küche

Anne Wills einseitige Sendung polarisierte.


Presseschau


Die Echos über den Auftritt der Schweizer Akteure Spillmann und Mörgeli entsprachen der Gesinnung der Kritiker. Die Gegner der Masseneinwanderungsinitiative liessen Mörgeli klein aussehen. Die Befürworter loben Mörgelis Standfestigkeit.
Das Konzept der Sendung war eindeutig so konzipiert, dass Titel, Auswahl des Publikums und die Moderatorin Anne Will die Schweiz als Abschottungsland, als Rosinenpicker hinstellen wollte.
Mörgeli betonte nach meinem Dafürhalten immerhin das Selbstbestimmungsrecht der Schweiz. Doch spielte er zu sehr den Wadenbeisser. Spielmann (NZZ) wirkte fade zu farblos und überzeugte mit seiner gepielten lässigen, desinteressierte Haltung nicht. Seine Mimik signalisierte vielfach mürrisches Nicht - Einverständnis. Inhaltlich differenzierte er hingegen die Problematik sehr geschickt, so dass er wie ein Ueberflieger die Diskussion aus einer Expertenwarte aus ins neutrale Licht zu rücken verstand. Dass er am deutschen Fernsehen Blocher als Brandstifter bezeichnete, war deplaziert und ist für einen Chefredaktor einer angesehenen Zeitung bedenklich.
Im Gegensatz zu den Kommentatoren im Netz stellten die Fernsehkosumenten sofort fest, dass die Claqueure gegen den Schweizer Entscheid agierten und immer nur Voten derAbschottungsgegener heftig beklatschten. Mörgeli hatte es nicht einfach, sich des Etikettes des braunen "Brandstifterlehrlings" zu entledigen.

Ich zitiere 20 Min:


SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli lieferte sich gestern spätabends in der ARD-Talksendung «Anne Will» mit Luxemburgs Aussenminister Jean Asselborn einen harten Schlagabtausch. «Sie sind abgehoben und hören nicht gern Widerspruch», griff Mörgeli ihn an, «die Luxemburger würden wie wir stimmen, wenn Sie sie liessen.»
Asselborn seinerseits bezeichnete Mörgeli als «Aufwiegler» und riet: «Machen Sie doch einen Zaun um die Schweiz.» Auch SPD-Frau Gesine Schwan gab Mörgeli Saures: «Sie sagen Sachen, da frage ich mich, ob sie dabei mitdenken.» Mörgeli erklärte den geringeren Ja-Anteil in den Schweizer Städten damit, dass man dort viele Einbürgerungen vorgenommen habe. Faktisch seien eigentlich 40 Prozent der Bevölkerung Ausländer. Die Bilateralen seien für die Schweiz «keine Rosinenpickerei, sondern Krötenschlucken».
In der deutschen Presse wird Mörgeli zwar nicht gerade gefeiert wie Roger Köppel nach seinem Auftritt in «Hart aber fair», doch die «Welt» ist beispielsweise fasziniert von Mörgelis spezieller Art. «Es fiel kaum auf, wie oft und selbstverständlich er Ausländer und Last in einem Satz sagt», schreibt die Zeitung. Und wundert sich über die Aussage von Mörgeli, dass richtige Schweizer die SVP wählen: «Sind richtige Schweizer, braungebrannt und grinsend wie er?»
Die Sendung hat auch auf Twitter ein grosses Echo ausgelöst. Die Meinungen decken dabei das ganze Spektrum ab.
Claudio Kuster, ein Hintermann der Minder-Initiative, kritisiert das Kräfteverhältnis.

Auch der Moderationsstil wurde kritisiert – wie immer bei Talk-Sendungen. Nach Ansicht vieler habe Frau Will die Teilnehmer nicht ausreden lassen und sei parteiisch gewesen.

Die «Frankfurter Allgemein Zeitung» twittert ebenfalls kritisch.


Ihr Fazit zu Mörgeli: «Die deutschen Sender werden ihm auch in Zukunft Roger Köppel vorziehen.»Mit dem Hashtag #annewill führt der Schweizer Medienjournalist Dennis Bühler einen vielgenutzten Seitenhieb auf die Gästeliste.

Kommentar:
Erstaunlich, dass Gesine Schwabs Attacken gegen die Selbstbestimmung und die direkte Demokratie vom Publikum stets beklatscht wurde. Für die SPD Frau ist die SVP eine fragwürdige braune Rechtsaussen - Partei und die Volksbefragung bei der Personenfreizügigkeit eigentlich unzulässig. Sie verweigerte die Antwort auf die Frage, ob die Schweiz  - als Nicht EU Land - vielleicht doch das Recht habe könnte, über die Selbstbestimmung der Kontingente zu bestimmen. Mit ihrem Verhalten und Argumenten, wie "Sie sagen Sachen, da frage ich, ob sie auch mitdenken" holte Sie sich zwar Lacher. Mit solchen NICHT-Antworten veranschaulichte sie uns: Wer keine Argumente hat, wird persönlich.
Wenngleich mich Mörgelis Dauergrinsen und sein Wadenbeisserverhalten störte, gelang es ihm immerhin, den Deutschen klar zu machen, dass die Schweiz das Recht hat - dank der direkten Demokratie -  das VOLK entscheiden zu lassen, ob es als Nicht-EU-Land selbst  bestimmen darf, wie viel "Ausländer" ins Land gelassen werden dürfen. Den nördlichen Nachbarn konnte er zudem bewusst machen, dass die Schweiz den grössten Ausländeranteil hat und die Masseneinwanderung vor allem eine Frage des Masses ist.
Obschon in wichtigen Fernsehsendungen Köppel, Mörgeli und Co bewusst in die braune Ecke gestellt wurden und das Verhalten der Schweizer am letzten Sonntag gegeisselt wurde, zeigt sich nun in den sozialen Medien, dass es in den europäischen Staaten  in der Basis ebenfalls gärt:

J. Büchi - Viele Europäer sympathisieren mit dem Zuwanderungsentscheid der Schweiz. Immer lauter werden die Stimmen, die sich eine ähnliche Abstimmung wünschen. Für die EU eine unangenehme Situation!

NACHTRAG;



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