Samstag, 24. August 2013

Schule wohin?




Da stimmt etwas nicht mehr- nämlich:
Die Förderung unserer Kinder, gepaart mit der Forderung nach Konsequenz



Unglaublich, was wir im deutschen Fernsehen "Schule am Limit" zu sehen bekamen: Ein Kamerateam dokumentierte über Tage den Schulalltag in Schulklassen mit dem neuen Schulkonzept, dass alle in einem Klassenzimmer vereinigt sind: Kinder mit Lern- und Konzentrationsstörungen. Kinder, die sprachlich nicht nicht integriert sind.


 

 Es sind sogenannte Inklusionsklassen. Diese können nicht mehr nur mit einer Klassenlehrerin geführt werden. Es ist ein Kommen und Gehen. Wer eine Auszeit bekommt hält sich nicht an die Spielregeln. Den Regelverstössen werden die Lehrkräfte nicht mehr Meister.
Kinder können verspätet kommen ohne Folgen. Verständlich, wenn sich die überforderten Lehrerinnen gestresst fühlen und nicht mehr den Lehrerberuf wählen würden.



Haben Sie diese Sendung gesehen? Panorama-Moderatorin Anja Reschke, die auch in der Runde saß, hatte sich für ein paar Wochen als Co-Lehrerin an eine Stadtteilschule gewagt. Was sie dort erlebt hatte, konnten die Zuschauer eine Stunde vor Talkbeginn in der "Panorama"-Reportage "Lehrer am Limit" begutachten:

 22 zappelige Zwölfjährige - davon sechs Inklusionskinder mit amtlich diagnostizierten Lernschwierigkeiten -, die sich von einem Haufen halb verzweifelter, aber durchaus engagierter Lehrerinnen durch einen Unterrichtsstoff quälen lassen, der den meisten erheblich zu hoch ist.

Dazu ein sehr liebenswürdiger und offensichtlich auch hochmotivierter Schuldirektor. "Hinter jedem dieser Schüler verbergen sich persönliche Fragestellungen und Probleme", sagt der zum Beispiel. "Der größte Teil von denen kriegt ja hier ihre Abschlüsse, aber die sind qualitativ offensichtlich nicht so, dass sie auf dem Arbeitsmarkt bestehen können."

Kommentar: Wenn Lehrkräfte nicht mehr allein unterrichten können, weil sie in einem Schulmodell arbeiten müssen, welches ein ruhiges Lehren und Lernen verunmöglicht, hat die Politik versagt. Frontalunterricht wurde gleichsam gestrichen, es gibt keine Benotung mehr, Sanktionen sind verboten, in den Inklustionsklassen gibt es verhaltensgestörte Kinder (wer stört ist laut Schulpsychologen nur noch verhaltensauffällig oder sogar  verhaltensoriginell) Die sehr schwachen Kinder (Sonderschüler) oder fremdsprachige Kinder, die kein Wort deutsch können, die dürfen nicht mehr gesondert gefördert werden. Kinder können zu spät in das Zimmer kommen oder die Klasse ohne Sanktionen vorzeitig  verlassen. Sie stören den Unterricht  - ohne Folgen. Die Lehrerinnen intervenieren nicht mehr. Sie resignieren. Sie hoffen so wenigstens noch 30% der Schulstunde zu retten, damit es wenigstens ein paar Minuten nach echtem UNTERRICHTEN ausschaut. Dazu bedarf es einer zweiten Lehrkraft, welche  die Klassenlehrerin begleitet.
Die meiste Energie verbringen die Lehrkräfte mit Absprachen, Koordinieren, Schimpfen, Ermahnen, Drohen (ohne Folgen), Konfliktgesprächen mit  Eltern und Zuweisungen zu Psychologen oder Sonderpädagogen usw.
 Wenn die öffentliche Schule dieses untaugliche Modell des angeblich massgescheiderten individuellen Lehrens in einer INKLUSIONSSCHULE nicht unverzüglich abbricht, führt dies zwangsläufig  zu einer Zweiklassenpädagogik. Denn: Wer das Geld hat, schickt das eigene Kind eine eine Schule, wo gearbeitet wird, wo das Kind gefördert und gefordert wird. Wo das Kind für den zukünftigen Einsatz in unserer Gesellschaft vorbereitet und mit den notwendigen Kompetenzen ausgerüstet wird. Der Fehler liegt nicht bei den überforderten Lehrerinnen. Wir ernten die Früchte einer völlig verquerten Vorstellung, Disziplinlosigkeit müsse die Schule - einfach so - hinnehmen, wie das Amen in der Kirche. Die Gefahr besteht, dass wir hier in der Schweiz die Fehler unserer nördlichen Nachbarn ebenfalls übernehmen, im naiven Glauben, dies sei das Leitbild einer modernen Schule. 


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