"Ich bin auch ein Berliner", sagte Kennedy in seiner legendären Rede in Berlin.
Was bleibt nach der Rede Obamas? Die Erwartungshaltung war gross, vielleicht zu gross?
Kann Obama mit seiner zweiten Rede in Berlin die Oeffentlichkeit begeistern, wie Kennedy und geht sie auch in die Geschichte ein?
Mehrere TV-Sender haben heute Mittwoch, den 19. Juni die gross angekündigte Rede von US-Präsident Barack Obama in Berlin übertragen. (Sondersendungen)
" Obama vor dem Brandenburger Tor".
Auch der Ereigniskanal Phoenix schaltete am Nachmittag zu Obama am Brandenburger Tor eine Berichterstattung "Vor Ort: Obama in Berlin"
Ich habe die Rede - leider erst etwas verspätet -mitverfolgen können. Mir ging es um die Wirkung dieser Rede und fragte mich: Wird sie ebenfalls in die Geschichte eingehen?
Die Antwort ist eindeutig: Nein
28 Minuten bemüht sich Obama um eine bessere Welt. Es ist eine engagierte Rede mit Pathos. Rhetorisch sehr gut präsentiert. Die Kernbotschaft wird herausgeschält und vertieft:
"FREIHEIT, FRIEDE, GERECHTIGKEIT für alle!"
Dem Redner geht es darum, dass sich diese Botschaft in den Seelen der Menschen brennen soll.
Obama gelingt tatsächlich eine Charme Offensive und er überzeugte mich.
In gewohnter Manier - ohne Jacket - findet er den richtigen Ton. Ein Kommentator schreibt vom hemdärmligen Gutmensch.
Der Präsident der Vereinigten Staaten versteht es immer, Hoffnungen zu wecken, Visionen aufzuzeigen. Aber wie steht es mit deren Verwirklichung?
Abrüstung ja - Reduktion der A Waffen findet auch Zustimmung. Aber wie kann dies gelingen mit den Falken im Parlament und den Russen auf globaler Ebene?
Die Erwartungshaltung bei den Hörern war enorm gross. Vielleicht zu gross. Heute liegt ein Schatten über dem Auftritt in Berlin. Ich erwähne Stichworte wie: Syrien, Drohnenkrieg, und Abhörskandal (Ueberwachungsstaat) aber auch Banken- Finanzkrise.
Der amerikanisch Präsident stand im Schatten dieser Schatten.
Obama profitiert vom Populartitätseffekt (Jugend, Charme, Charisma).
Für mich haben die Auftritte Obamas leider eine Prise zu viel Show. Der Präsident springt mir zu maniriert die Treppen hoch, zu bewusst locker. Für mich wirkt leider das Ganze etwas zu gespielt.
Kennedy war nach seiner legendären Rede vor dem Brandenburgertor erstaunt, welch grosses Echo sein Auftritt hatte. "Ich bin ein Berliner!" hat eindeutig historische Dimensionen. Kennedy soll nach der überraschenden Wirkung gesagt haben:
"Für meine Nachfolger kann ich den Rat geben: Wenn es zu Hause einmal nicht so gut läuft, macht eine Reise nach Berlin!"
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