Bei der UBS gibt es keinen fixen Arbeitsplatz mehr.
Es wurde berechnet, wie viel Kosten eingespart werden, wenn es keine leeren Arbeitplätze mehr gibt. Und siehe da: Hier kann eingespart werden. Wenn es nicht rentabel würde, müssten in der UBS nicht künftig am Abend ihren PC und alle persönlichen Büroutensilien in einen abschliessbaren Korpus mit Rollen verstauen. Jeden Morgen werden dann jeweils die neuen Plätze zugewiesen.
Die Gewinnmaximierung in Zahlen: Rund 100 Millionen Franken pro Jahr kann durch dies Massnahme eingespart werden.
Klingt gut. Doch müssten die Grossraumplaner Faktoren mitberücksichtigen, die nicht ausgeklammert werden dürfen.
- So wie heute mit den Rauchpausen vor dem Eingang oder auf dem Balkon im 5. Stock enorm viel Arbeitszeit verloren geht. Müssen die Mitarbeiter während der Arbeitszeit jeden Tag den Arbeitsplatz neu Installierung und am Abend leer räumen. Wie viel das wohl im Jahr kostet ?
- Mitarbeitende sind keine Roboter. Es sind Menschen mit einer Psyche. Dass motivierte Mitarbeiter besser und effizienter arbeiten ist erwiesen. Das persönliche Arbeitplatzambiente mit eigener Pflanze und Fotos der Familie beeinflusst das Arbeitsklima. Jetzt werden jedoch Menschen zur Manipuliermasse. Das Wohl ist sekundär. Es geht um Rendite.
- Der eigene Arbeitplatz gibt uns Geborgenheit. Der ständige Wechsel ist kein Flexibilitätstraining. Er führt zu einer Entfremdung. Die Identifizierung mit der Firma schwindet.
- Umfragen zeigen, dass der ständige Wechsel mit dem mobilen Utensilienkärreli von den meisten Mitarbeitenden nicht akzeptiert wird. Wer nicht einverstanden ist, hat sich anzupassen, sonst gilt er als verkrustet, konservativ und zu wenig flexibel.
- Die aufoktruyerten Teambildungskurse loben zwar das willkürlich zusammengezimmerte Gruppengefühl.
Das einzelne Individuum, das umhergeschoben wird, hat aber nichts mir einem Teambildungsprozess zu tun.
- Die Mitarbeitenden sind austauschbar geworden und werden jeden Tag einem anderen Pult zugewiesen. Wahrlich motivierend! Jeder kann jeden Tag ein neues Team suchen. Motivation scheint zur Nebensache zu verkommen.
Niemand wird es wagen, gegen dieses neue angeblich heilsbringende Organisationsprinzip aufzumucken. Denn wer kann es sich leisten, vom austauschbaren zum ersetzten Mitarbeiter zu mutieren?
Es lebe die Orientierungslosigkeit!
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