Montag, 15. Oktober 2012

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15.10.2012
Marcus Knill zu Hitzfelds Stinkefinger
Ein kleines nonverbales Signal mit grossen Folgen.
Hitzfelds Stinkefinger hat einen enormen Medienwirbel ausgelöst. Die FIFA
muss derzeit den Fall abklären. Das nonverbale Zeichen könnte Folgen
haben. Ein kurzes Victory-Zeichen Ackermanns beeinträchtigte damals
das Image des bekannten und erfolgreichen Bankers.
 Hitzfeld rechtfertigt seinen emotionalen Ausbruch damit, dass er sich
geärgert habe und sich deshalb leider zu diesem Verhalten habe
hinreissen lassen habe. Er entschuldigte sich sofort dafür.


Ackermann wunderte sich, dass diese Kleinigkeit so grosse Folgen
haben konnte. Nach meinem Dafürhalten müssen Führungskräfte
fähig sein, Stresssituationen zu meistern und ihre Emotionen zu
steuern. Wer emotional getroffen wird, kann solche Situationen
trainieren: STOPPEN (Pause), DURCHATMEN, überlegen und die
 Gedanken vom HERZ (Emotionen) zum KOPF (Fakten) verlagern.
 Bei Überraschungen oder Wut sollte ein Vorgesetzter nie spontan
und unüberlegt aus dem Bauch heraus reagieren.
Hitzfeld ist bekannt dafür, dass er während einem Match auf der
Bank Haltung und an der Seitenlinie stets Fassung bewahrt,
wenngleich vieles sieht, das ihn ärgert. Doch am Freitagabend in
Bern liess sich Hitzfeld zu der eindeutigen Gestik mit dem
Stinkefinger hinreissen. Dies belegen Fotos und elektronische Bilder.
Es ist nur noch nicht endgültig bewiesen, gegen wen sich Hitzfelds
Geste richtete. Wenn dieser tags darauf jedoch sagt, er hätte den
Stinkefinger gegen sich selbst gerichtet, so handelt es sich dabei
um eine plumpe Ausrede. Immerhin entschuldigte er sich nach
dem Spiel. Dies war das Beste, was er tun konnte. Die FIFA muss
nun entscheiden, ob der Trainer der Schweizer Landesauswahl nach
 dieser "verbotenen" Geste in Bern allenfalls gesperrt wird.
Es gibt Zuschauer, die haben Verständnis für Hitzfelds unbedachten
Ausrutscher: Die Überreaktion spreche für das grosse Engagement des
Trainers und zeuge überdies von Menschlichkeit. In diesem Falls gelte
es, ein Auge zuzudrücken. Gleichzeitig gibt es jene Gruppe, die einen
derartigen Ausrutscher bei einem Trainer nicht verzeihen , höchstens
bei Spielern, die in der Hitze des Geschehens die Nerven verlieren.
Persönlich finde ich: Es gibt eindeutige Spielregeln und Bestimmungen,
an die sich auch ein Trainer unbedingt halten muss, trotz Ärger und
Wut. Wenn jemand die Selbstkontrolle nie verlieren darf, so ist es
der Trainer.
Text: Marcus Knill

Publiziert im PERSOENLICH-BLOG

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