Montag, 19. September 2011

Krawalle und Sachbeschädigungen aus Lust an der Gewalt


Die Polizei in Zürich will Sachbeschädigungen nicht mehr sang- und klanglos hinnehmen.
Wer nach Zürich fährt und seine Zerstörungswut sinnlos auslebt, wird verhaftet. "Event Chaoten" will man nicht mehr tolerieren, die ohne Botschaft - nur aus Langeweile - die Polizei in Trab halten.


Ich zitiere 20 Min:


Hunderte Polizisten haben in der Nacht insgesamt 91 Radaubrüder verhaftet. Zwei Drittel davon stammen nicht aus Zürich. Der Grossteil davon sind «Event-Chaoten», wie sie der Polizei-Kommandant bezeichnet.



Erneut kommt es in Zürich zu Ausschreitungen. Rund um den HB setzt die Polizei in der Nacht auf den 18. September 2011 Wasserwerfer und Tränengas ein.

Die Polizei hat während den Ausschreitungen insgesamt 91 Personen verhaftet. «Wir behalten 48 davon wegen Landfriedensbruch bis mindestens Montag in Untersuchungshaft», sagt der Zürcher Polizeikommandant Phillipp Hotzenköcherle an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz am Sonntagnachmittag. Den Randalen sei erneut ein breiter SMS-Aufruf vorausgegangen. Wer dahinter stecke, wisse man noch nicht.
Die verhafteten Chaoten - darunter sechs Frauen - gehörten weder zur Party- noch zur Fussballszene noch zum Schwarzen Block, sondern seien «Krawall-Touristen». Zwei Drittel stammten aus dem Kanton, ein Drittel aus der Stadt Zürich. Die meisten der Verhafteten sind sehr jung: 61 sind zwischen zwischen 18 und 25 Jahre alt, 25 davon sind 15- bis 17-jährig. Bei den Ausschreitungen seien eine Frau und eine Polizistin verletzt worden. Der Sachschaden betrage zwischen 100 000 bis 200 000 Franken. Der Polizeieinsatz habe den Steuerzahler rund 250 000 Franken gekostet.
Die zahlreichen Einsätze seien für die Polizisten eine grosse Belastung: «Einige Beamte standen bis zu 24 Stunden am Stück im Einsatz», so Hotzenköcherle.



Eine Woche zuvor artete eine «fette Party» mit 1000 Teilnehmern am Bellevue in wüste Strassenschlachten aus.
Vandalen schlagen Fensterscheiben am Bahnhofquai ein
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Ich zitiere BLICK:

Reine Krawall-Touristen
Bei den Randalierern handle es sich um reine Krawall-Touristen, sagte Polizeivorstand Daniel Leupi (Grüne). Diese hätten nichts anderes als Zerstörung und Gewalt gesucht. Zwei Drittel stammten aus dem Kanton, ein Drittel aus der Stadt Zürich.

Bei den Ausschreitungen sind laut Stapo eine Frau und eine Polizistin verletzt worden. Der Sachschaden beträgt zwischen 100´000 und 200´000 Franken. (dra/sda)



AUS TAGI:


Apell an Eltern


Nun seien vor allem auch die Erziehungsberechtigten gefordert, sagte Leupi. Bei den Randalierern handle es sich jedenfalls um reine «Krawalltouristen». Diesen sei es nicht um mehr Party-Freiräume gegangen, sondern nur um Zerstörung und Gewalt.


Der Stadtrat sei durchaus bereit, bestehende Anliegen zu diskutieren. Dies setze aber einen Dialogpartner voraus. Diesen sehe man zurzeit aber nicht. «Die Chaoten von gestern Abend können es jedenfalls nicht sein», sagte Leupi.



Kommentar: Nur durch konsequentes Einschreiten können die "EVENT-CHAOTEN" gestoppt werden. Würden sinnlose Ausschreitungen zur Gewohnheit, bekäme die Gewaltspirale eine Eigendynamik und könnte nur noch mit enormen Kosten  gestoppt werden. Der Aufwand würde für die Behörden immer grösser. Das Konzept der Stadt und der Polizei ist somit in diesem Fall  sinnvoll. 


Leupi hatte recht: Das Grundproblem kann die Polizei nicht lösen. Das Problem liegt weitgehend in der Oerientierungslosigkeit vieler Jugendlicher. Jahrelang hat die Oeffentlichkeit (Behörden, Politiker, Eltern, Lehrkräfte) die Beliebigkeit gefördert. Stabile Bezugspersonen wurden abgebaut. Das Klassenlehrersystem über Bord geworfen und die Auflösung der Familienstrukturen zugelassen, sogar gefördert. Heute ernten wir den Verzicht auf bewährte Wertmasstäbe und  die notwendige Präsenz bei  Erziehungsprozessen.


Nachtrag:



Heute entscheidet die Zürcher Staatsanwaltschaft, was mit den 48 verhafteten Krawallmachern geschieht. Politiker von links bis rechts fordern drakonische Strafen. 


Kommentar:

Spass bis zum Ueberdruss - Beim Drogenkonsum wird ein Auge zugedrückt - Kultur und Ausgang sind liberalisiert. Es wird fast alles toleriert, was nicht ausdrücklich verboten ist.  Bei den jüngsten Kravallen gibt es keine Rädelsführer, keine Drahtzieher, keine intellektuellen neomarxistischen Vordenker mehr. Es fehlen die politischen Botschaften. Der harte Kern der Event-Chaoten besteht vorwiegend aus gelangweilten Jugendlichen. Sie sind männlich - mit hoher Gewaltbereitschaft und grosser Lust auf Randale und Kampf. Weil an den eigenen Wohnorten wenig los ist, fährt man nach Zürich. Es gibt viele Mitläufer - mit heimlicher Freude am Gratis-Spektakel. Das staatliche Gewaltmonopol wird nicht akzeptiert.

Eltern und Lehrkräfte müssten eigentlich die Sinnleere und Orientierungslosigkeit dieser Kravallkinder zu denken geben. 
Die Spirale der Gewalt kann mit Polizeikräften nicht allein eingedämmt werden. Jugendliche können auch im Luxus verwahrlosen. Schule und Elternhaus müssen über die Bücher gehen und Wege suchen - zurück zur  Präsenz. Konstante Bezugspersonen sind gefragt.

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