Montag, 18. Juli 2011

Airbagrhetorik


aus getcreative.de:


Nichts wie heisse Luft



"Airbagrhetorik" ist ein von dem Schweizer Kommunikationstrainer Marcus Knill geprägter Begriff. Allen an Rhetorik und professioneller Kommunikation Interessierten bietet er auf seiner Internetseite » www.rhetorik.ch ein umfangreiches (Gratis-)Angebot, um seine Kompetenz auf diesem Gebiet weiterzuentwickeln. Einen Besuch können wir wärmstens empfehlen.


Knill nun definiert seine Wortschöpfung als eine defensive Art der Kommunikation, bei der sich Worthaufen zwischen die Gesprächspartner drängen und einen gegenseitigen Gedankenaustausch unmöglich machen.
"Er hat nichts gesagt. Es war leider nur viel warme Luft." Die Airbagrhetorik ist gleichsam ein "Nichtmitteilen". Der ausgesprochene Redeteil geht nicht hinüber zum Du. Der Empfänger ist dadurch auch kein Teilnehmer. Es ist für ihn unmöglich den "Luftteil" zu erfassen.
Wenn das Gehörte nicht gefasst werden kann, ist damit auch kein Anteilnehmen möglich. Die Sprechteile werden nicht angenommen. Dank der Airbagrhetorik kann der Sprechende:
ablenken
jemanden totreden
sich vor Gegenfragen schützen
Aussagen aufblähen, damit sie nicht erfasst oder hinterfragt werden können Der "Bag"ist wie ein "Sprachpanzer"
sich vor möglichen Konfrontationen schützen und sich hinter dem Airbag verschanzen
beeindrucken durch eine Wortschwallproduktion
auf das Zuhören verzichten
Airbagrhetoriker verhindern den notwendigen Freiraum, den jedes erspriessliche Gespräch benötigt. Airbagrhetorik muss nicht gelernt werden. Sie wird oft ohne Training gekonnt angewandt.
Airbagrhetorik ist eine defensive Variante des Konterns. Wichtig: Schweigen und Zuhören haben nichts mit Airbagrhetorik zu tun, obschon dank Schweigen und Zuhören heikle Situationen abgefedert werden können und ein Schutz sein können.

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