Sonntag, 19. Juni 2011

Griechenland kann aufs Sparen verzichten- denn die EU wird  immer wieder helfen


Wenn ein Kind weiss, dass ihm die Eltern die  Handyschulden immer wieder bezahlt, wird sich das Verhalten des Schuldners nicht ändern. Das Kind weiss genau: Ich muss mich ja nicht an die Abmachungen halten und kann mich weiter verschulden. Die Eltern werden mir auch künftig ständig unter die Arme greifen. 

Diese Analogie hat etwas mit dem Verhalten der hoch verschuldeten Staaten in der EU zu tun.
Wenn geholfen wird, werden zwar auf dem Papier Bedingungen gestellt: Der Haushalt müsste wieder ins Lot gebracht werden. Kürzungen wären unabdingbar. Doch  die geforderten Sparmassnahmen können bei den maroden Staaten nicht durchgesetzt werden. Würde nämlich  gespart, kommt es postwendend zu Demonstrationen und falls eine Regierung die Forderungen der EU durchsetzt, würde sie  abgewählt. Weil sich Europa die Pleite eines Mitgliedes nicht nicht leisten  kann, folgt  Finanzspritze auf Finanzspritze. So gesehen, wird sich der Teufelskreis immer weiter drehen. Selbst die Schweiz wird in den Strudel mit einbezogen und muss indirekt über den Währungsfond bei den Finanzspritzen mit bluten,  obwohl die betroffenen selbstverschuldeten  Staaten sich weigern, zu sparen.


Ich zitiere aus NZZ:


In Luxemburg wird über das neue Rettungspaket entschieden

Kundgebung gegen die Sparmassnahmen der Regierung auf dem Syntagma-Platz in Athen. Mit dabei ist die französische Theatergruppe  «Theatre du Soleil» mit einer riesigen Marionette der Iustitia. (Bild: Keystone / AP Lefteris Pitarakis)Zoom

Kundgebung gegen die Sparmassnahmen der Regierung auf dem Syntagma-Platz in Athen. Mit dabei ist die französische Theatergruppe «Theatre du Soleil» mit einer riesigen Marionette der Iustitia. (Bild: Keystone / AP Lefteris Pitarakis)

Griechenland braucht dringend Hilfe, um nicht pleitezugehen. Dabei geht es nicht nur um die bereits zugesagten Mittel, zusätzlich muss ein neues Rettungspaket im Umfang von bis zu 120 Milliarden Euro geschnürt werden. Viel Gesprächsbedarf für die Euro-Finanzminister.

Kommentar: Solange sich die EU  nicht durchsetzen kann, solange selbst verschuldete Länder sind um die Sanierung des Staatshaushaltes foutieren können und die Länder dieses üble Spiel ständig ungestraft weiterspielen können, sehe ich keine Lösung.

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