Sepp Blatter versteht es zu reden, reden, ohne etwas zu sagen
Für Profi Journalisten war die Medienkonferenz am Montag ein Trauerspiel.
Ichzitiere aus dem Protokoll von Blick:
Auf den Auftritt von Fifa-Präsident Sepp Blatter wartete die gesamte Welt. Doch nach der Pressekonferenz kann man nur enttäuscht sein. Selten redete der Präsident so viel, ohne etwas zu sagen.
Auf kritische Fragen ging der Walliser praktisch nicht ein. Findet die Wahl nun statt? «Das wird der Kongress am Mittwoch entscheiden. Dort braucht es eine Dreiviertelmehrheit.»
Auf die Frage, ob er den noch der richtige Mann für das Amt sei, antwortete Blatter: «Auch das wird der Kongress entscheiden.»
Von einer Krise wollte Blatter ebenfalls nichts wissen: «Krise, was ist eine Krise? Wir haben einige Probleme und werden diese innerhalb der Fifa-Familie lösen», meinte Blatter lediglich.
Man kann davon ausgehen, dass Sepp Blatter auch in Zukunft zuoberst auf dem Fifa-Thron Platz nehmen wird. (rae)
Auf kritische Fragen ging der Walliser praktisch nicht ein. Findet die Wahl nun statt? «Das wird der Kongress am Mittwoch entscheiden. Dort braucht es eine Dreiviertelmehrheit.»
Auf die Frage, ob er den noch der richtige Mann für das Amt sei, antwortete Blatter: «Auch das wird der Kongress entscheiden.»
Von einer Krise wollte Blatter ebenfalls nichts wissen: «Krise, was ist eine Krise? Wir haben einige Probleme und werden diese innerhalb der Fifa-Familie lösen», meinte Blatter lediglich.
Man kann davon ausgehen, dass Sepp Blatter auch in Zukunft zuoberst auf dem Fifa-Thron Platz nehmen wird. (rae)
So lief die Pressekonferenz
19.07: Jetzt eskaliert es. Sepp Blatter bricht ab, bedankt sich und geht mit den Schlussworten: «Respekt habe ich gelernt in meinem Leben. Wenn ich sage es ist fertigt, dann ist es fertigt. Danke!»
19.05: Die PK gerät aus dem Ruder. Blatter versucht zu beruhigen: «Ich habe Respekt erwartet und jetzt das!»
19.00: «Das Exekutivkomitee ist nicht von mir ausgewählt worden. Das machen die Verbände. Ich arbeite mit ihnen und versuche, das Beste daraus zu machen.»
18.58: Glauben Sie die WM-Vergabe 2022 war sauber? «Es gab keine Probleme, wie bei Russland 2018. Die Entscheidung lief gleich ab.»
18.56: Was halten Sie vom Rückzug von Bin Hamman? ««Sie sollten ihn fragen, warum er sich zurückzog. Ich war bereit, um in den Wahlkampf zu ziehen.»
18.53: Was sagen sie zu den Aussagen von Valcke? «Das kommentiere ich nicht, das können Sie Herrn Valcke fragen.»
18.50: Zur Frage, die Wahl müsse verschoben werden: «Ich glaube, die Fifa ist stark genug, die Probleme selber zu lösen und wir werden sie in unserer Familie lösen.»
18.46: Zur Frage, die Fifa müsse verändert werden: «Ich möchte meine Ideen für die Zukunft erläutern, welche ich dem Exekutivkomitee zeigte. «Zero Tolerance» ist wichtig.»
18.44: Er spricht noch kurz von der Suspendierung von Bosnien und Herzegowina. Jetzt steht Blatter für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.
18.42: «In den Reports wird nichts von den WM-Vergaben für 2022 und 2018 erwähnt.» Wirklich viel hat Blatter noch nicht erzählt. Weder zu Bin Hammam, Jack Warner, Chuck Blazer oder zu sich selbst…
18.41 «Wir sind glücklich, dass in den Reports keine unsauberen Elemente waren. Um Transparenz zu schaffen, werden diese Reports auf «fifa.com» aufschalten.»
18.40: «Heute hatten wir eine Sitzung im Exekutivkomitte. Ich will dazu nicht in die Details gehen. Aber einige Punkte erläutern.»
18.38: «Ich bedaure, was in den letzten Wochen passiert ist. Es ist ein grosser Image-Schaden für die Fifa.»
18.35: Jetzt geht´s los. Sepp Blatter beginnt mit seiner Rede.
18.30: Eigentlich sollte die Pressekonferenz jetzt starten. Sepp Blatter ist aber immer noch nicht ans Rednerpult getreten.
18.15: Die Fifa meldet, dass es noch 15 Minuten dauert. Um 18.30 sollte es dann endlich losgehen.
18.05: Es tut sich was. Alle Berichterstatter wären bereit und warten gespannt auf Sepp Blatter. Doch der Fifa-Präsident hat sich bis jetzt noch nicht blicken lassen.
Kommentar: Im Grunde spielt sich Sepp Blatter wie ein unantastbarer Monarch auf. Erstaunlich, wie der FIFA Boss trippelt, täuscht, ausweicht, angreift usw. Die Fussballrhetorik hat Blatter während all der Jahre perfektioniert und wird auch diese Woche wieder als Saubermann auch die jüngste Krise völlig unbeschadet hervorgehen und die Wahl gewinnen - sorry Krisen kennt er ja gar nicht (nur kleine Probleme)
ZITAT TAGI:
Artikel zum Thema
Der Funktionär aus Trinidad und Tobago behauptet, mit Dokumenten und Bankauszügen beweisen zu können, dass die vier Fifa-Exekutivmitglieder Issa Hayatou (Kam), Nicolas Leoz (Par), Julio Grondona (Arg) und Rafael Salguero (Guatemala) insgesamt 20 Millionen Dollar für ihre Stimme zugunsten Katars erhalten haben. Ein ehemaliger Fifa-Offizieller soll diese Namen heute bestätigen. Das wäre jener Skandal, der den Fussball-Weltverband nur Stunden vor der feierlichen Eröffnung des Kongresses im Hallenstadion tatsächlich in seinen Grundfesten erschüttern würde. Er könnte dafür sorgen, dass die WM 2022 neu vergeben werden müsste.
Der missglückte Auftritt des Präsidenten
Vorerst
wollte Präsident Blatter von solchen Szenarien aber nichts wissen. Er
verteidigte die WM-Vergabe nach Katar, aber auch jene nach Russland
2018. Dass die Nerven bei der Fifa-Spitze nach all diesen Vorwürfen und
Anschuldigungen aber blank liegen, erlebten die rund 100 Journalisten,
welche am Montag einer Medieneinladung Blatters Folge leisteten. Der
Fifa-Präsident brach den Anlass nach rund 30 Minuten abrupt ab und
hinterliess viele offene Fragen und vor allem entrüstete Journalisten.
Blatter
sagte beim Medientermin unter anderem, dass es keine Krise im Fussball
gäbe, sondern nur Probleme, die aber intern gelöst werden würden. Und er
rief in Erinnerung, dass er nicht für die Wahl der Exekutivmitglieder
zuständig sei. Das sei Sache der Kontinentalverbände. Der Termin war
kein Befreiungsschlag für den Walliser, der sich am Verhalten der
Medienleute störte. «Wir sind hier nicht in einem Basar», erklärte der
Präsident, als dessen Audienz von Zwischenrufen und Misstönen begleitet
wurde. (Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)
FAZIT: Blatter hat angeblich von all den Fällen der Korruption nichts gehört, gesehen. Er selbst hat nie etwas Unredliches gesagt. Er glaubt immer noch, seine Hände in Unschuld waschen zu können. Vor der Oeffentlichkeit und den Journalisten hat der FIFA Präsident immerhin an der Medienkonferenz sein wahres Gesicht gezeigt. Auch wenn Blatter gewählt wird: Er ist es, der dem Image des Fussballsportes enormen Schaden angerichtet hat.
Nachtrag NZZ:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen