Sonntag, 15. Mai 2011

Kindergartensprache ist im Kanton Zürich Mundartsprache


In Basel wurde entschied die Bevölkerung auch für die Initiative für die Mundart. Doch wurde durch einen Stichentscheid zu Gunsten des Gegenvorschlages jetzt festgelegt, dass beide Sprachen im Kindergarten gleichwertig sind.


Die Stimmbürger wollen nichts von Hochdeutsch im Kindergarten wissen (Bild: Mirjam Graf)Zoom





Das Argument, dass im Hinblick auf die hohen Ausländerzahlen in Kindergärten zwingend Schriftsprache gesprochen werden sollte, überzeugte  nicht.  Kinder erweist man einen Bärendienst, wenn sie  die Umgangsprache in einem Land nicht als Erstes erwerben, das in der Oeffentlichkeit gesprochen wird. Die Forderung, dass im Kindergarten schon  Standardsprache vorgeschrieben  wird  fand keine Akzeptanz. Die jüngste Abstimmungsresultate verdeutlichen dies.



Ich zitiere Tagi online:


Die Stimmbürger wollen, dass im Kindergarten grundsätzlich Dialekt gesprochen wird. 



Gegnerin der Mundart-Initiative: Geschäftsleiterin des Verbandes Zürcher Schulpräsidien und CVP-Kantonsrätin Corinne Thomet-Bürki. (Bild: zvg)



Kämpfte für die Mundart-Initiative: Ex-EVP-Kantonsrat und Seklehrer Thomas Ziegler. (Bild: zvg)



Findet die Mundart-Initiative progressiv: Der Kinder- und Jugendpsychologe Allan Guggenbühl. (Bild: Keystone )

Thomas Ziegler vom Initiativkomitee hingegen ist erfreut und erleichtert über das deutliche Abstimmungsergebnis. Für den ehemaligen EVP-Kantonsrat und Sekundarlehrer aus Elgg sind auch nach der Annahme der Initiative Kindergärtnerinnen deutscher Nationalität kein Problem: «Wichtig ist, dass Mundart gesprochen wird. Ob dies nun Berndeutsch oder Bayrisch ist, spielt keine Rolle. Falls eine Kindergärtnerin nur Hochdeutsch spricht, wird sie wohl einen anderen Job im Bildungswesen finden».
Auch der Kinder- und Jugendpsychologe Allan Guggenbühl engagierte sich für die Mundart-Initiative. Er ist nicht erstaunt über die Entscheidung der Zürcher:


«Die Leute verstehen nicht, weshalb ihren Kindern eine Standardsprache aufgezwängt werden sollte». Der Psychologe ist der Meinung, dass es für die sprachliche Entwicklung eines Kindes wichtiger sei, zuerst die Umgangssprache sicher zu beherrschen, bevor eine neue erlernt wird.


«Die Initiative ist ein Witz»


Für Corinne Thomet-Bürki, CVP-Kantonsrätin, Schulpräsidentin und Gegnerin der Initiative, ist das Abstimmungsergebnis das Resultat einer emotional geführten Debatte: «Es wurde die Angst vor einer Verakademisierung des Kindergartens geschürt. Die gesetzliche Verankerung von Mundart im Kindergarten ist ein Witz und ich bin überzeugt, dass die Initiative nicht ohne Weiteres in die Realität umgesetzt werden kann». (Ende Zitat)

Kommentar: Die Frage, was mit den deutschen Kindergärtnerinnen geschehe, die keine Mundart beherrschen, finde ich kein Problem. Lassen wir diese doch Hochdeutsch reden. Es geht ja nicht um einen Zwang. Bei Schulfragen lohnt es sich, den Freiraum nicht immer mehr einzuengen. Vor allem bei Erziehungsfragen hilft meist allein  schon der gesunde Menschenverstand. Diesen sollten wir den Lehrkräften nicht leichtfertig absprechen. 


20 Min (Nachtrag):


  Nachdem die Zürcher und Basler die Mundart im Kindergarten gestärkt haben, wittern Mundart-Befürworter der SVP in St. Gallen, Schwyz und Solothurn Morgenluft

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