Montag, 31. Januar 2011

De Wecks Einfluss beginnt zu greifen:


SRG-Journalisten sollen die politischen Verhältnisse spiegeln, nicht gestalten. Dies fordert ihr oberster Chef, Generaldirektor


Quelle 20 Min



Wir fragen uns: Wie wirkt sich dies konkret aus? Geht es darum, dass die Diskutanten stets entsprechend den Verhältnissen (welchen Verhältnissen?) eingesetzt werden? 

Der Traum wurde gestern wahr


Ich genoss die Stille und traumhafte Winterlandschaft.
Verschneite Tannen mit Raureif auf dem Feldberg und herrliche Sonne.



Winter





Schwarzwald-Winterzauber am Feldberg

Sonntag, 30. Januar 2011


Burka nicht gestattet


Quelle Bild:

Bürgeramts-Mitarbeiterin will so gekleidet zum Dienst kommen. Jetzt entschied OB Roth Burka geht nicht!

Burka geht nicht: Bürgeramts-Mitarbeiterin will verschleiert zum Dienst kommen
OB Petra Roth will keine Verschleierung im Bürgeramt

Kommentar: Eine Vermummung in der Oeffentlichkeit behindert das Identifizieren von Personen Deshalb müsste auch das Vermummungsverbot bei Demonstrationen konsequent umgesetzt werden (Wir reden nicht vom Kopftuch). Wer nichts zu verbergen hat, darf das Gesicht zeigen. Der Bürger hat das Recht, ins Gesicht einer Beamtin zublicken. Bei Kommunikationsprozessen sind die Augen die Fenster zur Seele wie auch die Brücke zum Du.
Die Verhüllung ist somit eine Kommunikationssperre. 
Muslima weigert sich, unverschleiert zum Dienst zu kommen: Bizarrer Burka-Zoff im Frankfurter Bürgeramt


In einem solchen Gewand will die Bürgeramt-Mitarbeiterin zur Arbeit kommen. Sie ist seit 10 Jahren bei der Stadt beschäftigt und Mutter von vier Kindern.



Der Zoff ist vorprogrammiert. Keine Seite will nachgeben. Wenn eine Beamtin Kundenkontakt hat, darf sie nach der Oberbürgermeisterin nicht verhüllt sein. Der Anwalt der Burkaträgerin will aber das Recht auf Burkatragen durchsetzen.
Würde die Beamtin in einer Burka erscheinen, würde sie zurückgeschickt. Die Auseinandersetzung geht weiter.

An einem Auge blind?



Der Karlsruher Mob

Die rechte Gewaltszene wurde seit Jahren genau unter die Lupe genommen. Das ist richtig. Doch fehlt die wissenschaftliche Aufarbeitung der linken Gewalt. Darüber gibt es kaum Untersuchungen von Soziologen. Viele Kommentatoren scheinen auch  einem Auge blind zu sein. Die jüngsten Gewalttaten vermummter Linksextremer gegen Privatbesitz und Menschen schreckten  die Oeffentlichkeit plötzlich auf. Es zeigte sich nämlich, dass die linke Gewaltszene tatsächlich zu wenig  beobachtet wurde und  beispielsweise das Vermummungsverbot nie durchgesetzt wurde.

Man liess den schwarzen Block zu lange gewähren. Die Polizei nannte dies Deeskalationstaktik. Dies in  der Meinung, das Eingreifen führe nur zu unnötigen Eskalationen.
Die Berner bewilligten den Chaoten einen rechtsfreien Raum (Reithalle).
Dass letzte Nacht ausgerechnet von daher die Polizei angegriffen wurde, müsste uns zu denken geben.
Ich zitiere Blick:





In der Nacht wird einer Patrouille der Kantonspolizei Bern an die Schützenmattstrasse gerufen. In der Nähe einer Reithalle hat sich ein Autounfall ereignet.

Am Unglücksort werden die Polizisten von einer Gruppe vermummter Männer abgefangen. Sie werfen mit Flaschen nach den Beamten.

Die Patrouille kann den Unfall nicht aufnehmen und muss sich zurückziehen. Später wird ein zweites Polizei-Fahrzeug in der Nähe der Reithalle angegriffen. Unbekannte haben das Auto mit Farbe beworfen.

Der eigentliche Unfallverursacher konnte trotzallem ausfindig gemacht werden. Zu der Identiät der vemummten Männer ist noch nichts bekannt.



Jetzt fordern Politiker Massnahmen: Zerrt linke Chaoten ans Licht!
 
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Kommentar: Bei Gewalt darf es kein Nachsehen geben - weder von links noch von rechts.  Gewaltakte sind rasch zu stoppen!


 Nachtrag: Frank A. Meyer bringt es im SOBLI auf den Punkt:






Nichts

Von Frank A. Meyer |


Man stelle sich vor: Die Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SPS) hält im Zürcher Volkshaus ihren Parteitag ab. Draussen blockieren vermummte Vandalen der radikalen Rechten den Zugang. Sie greifen sich den Zürcher Nationalrat Mario Fehr, schlagen ihn mit Fäusten zu Boden und treten ihm mit ihren Springerstiefeln ins Gesicht.

Man stelle sich vor: Anderntags erklärt Christoph Blocher: «Wer glaubt, bei Demonstrationen einfach so durchlaufen zu können, muss sich nicht wundern, wenn etwas passiert.» ­Mario Fehr ist also selber schuld.

Man stelle sich vor, was los wäre, ­hätte sich dieses Szenario wirklich abgespielt: Aufheulen der linken und linksliberalen Kreise im Land, Protestresolutionen von Intellektuellen und Schriftstellern und Künstlern, Bezichtigung Blochers als Komplize der radikalen rechten Szene, Verurteilung der SVP als demokratiefeindliche Bewegung, Mobilisierung aller anständigen Demokraten gegen den Rechtspopulismus.

Am 21. Januar – wie jeder weiss – fand Folgendes statt: Die SVP versammelte sich im Zürcher Albisgüetli zur all- jährlichen Blocher-Messe. Draussen blockierten vermummte Vandalen der ­radikalen linken Szene die Strasse. Sie griffen sich den Zürcher Nationalrat Hans Fehr, schlugen ihn mit Fäusten zu Boden und traten ihm mit ihren Springerstiefeln ins Gesicht.

Anderntags erklärte Beatrice Reimann, Co-Präsidentin der Stadtzürcher SP: «Wer glaubt, bei Demonstrationen einfach so durchlaufen zu können, muss sich nicht wundern, wenn etwas passiert.» Hans Fehr war also selber schuld.

Wenigstens ist sich die SPS uneinig, ob Frau Reimanns Satz wirklich angebracht war.

In der Linken ist eine andere Diskus­sion längst überfällig: Was kommt mit den vermummten Vandalen, die ja ­besonders gerne auch 1.-Mai-Feiern mit ihren Gewaltorgien begleiten, auf die Demokratie zu? Derzeit vernetzen sie sich zu einer gesamteuropäischen Bewegung. Seit kurzem haben sie ­sogar ein Manifest für ihre Rebellion, ein Buch mit dem programmatischen ­Titel: «Der kommende Aufstand».

Die natürlich anonyme Anleitung zum totalen Bruch mit der freiheitlich-­offenen Gesellschaft propagiert: «Lasst uns von der Sabotage folgendes Prinzip behalten: ein Minimum an Risiko, ein Minimum an Zeit, ein Maximum an Schäden.»

Genau so inszenieren sich die Schwarzen Blocks von London, Paris, Berlin, Zürich: Anonymität und Vermummung, um das Risiko kleinzuhalten; Koordination über Twitter, um kurzfristig an demokratischen Veranstaltungen zuzuschlagen; «Abfackeln» von Personenwagen und Zerstören von ­Ladengeschäften, um die Schäden zu maximieren.

Die ominöse Schrift drängt: «Noch zu warten, ist Wahnsinn. Die Katastrophe ist nicht das, was kommt, sondern das, was da ist.»

Was aber ist da? Demokratie ist da. Rechtsstaat ist da. In den Augen der Autoren beides nichts anderes als «die Katastrophe, die da ist».

Ist das Pamphlet «Der kommende Aufstand» links, rechts, anarchistisch? Nichts von alledem. Dieses Manifest propagiert das Nichts – zum Beispiel am 21. Januar in Zürich schwarz vermummt mit Springerstiefeln.
 

Samstag, 29. Januar 2011

Ich wünsche allen, welche heute die mündliche Prüfung absolviert hatten, ein erholsames Wochenende über 1500 m bei Sonne und Schnee!



 
Sonne, Baum, Schnee, Winter, kalt, berge, Kälte, sonnenaufgang, dämmerung, Äste, Ast, Berglandschaft, verschneit, Alpenregion

Freitag, 28. Januar 2011


Ich wünsche morgen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Kommunikationslehrganges


eine erfolgreiche  Prüfung!















Sie kennen den Ablauf der mündlichen Prüfung und die Experten.Wer zwischen den Modulen die erworbenen Erkenntnisse vertieft hat, wird die Prüfung problemlos bestehen.





Ihr Prüfungsteam

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Stellenwert der CARE-Arbeit


"To care" heisst jemand betreuen.
Diese Arbeit wird nach meinem Dafürhalten zu wenig anerkannt.
Grosseltern betreuen Kinder. Familienangehörige pflegen Kranke. Unzählige Arbeiten verrichten wir ehrenamtlich. Auch die Hausarbeit. Doch diese Tätigkeiten werden zu wenig anerkannt. Wenn eine Frau zu Hause bleibt, um sich der Familie zu widmen, wird sie als nicht erwerbspflichtig eingestuft. Dabei wäre unsere Gesellschaft je länger je mehr auf ehrenamtliche Dienste angewiesen. Vielleicht auch deshalb, weil es vor allem Frauen waren, die Care-Arbeit geleistet haben, anerkennt die Oeffentlichkeit  diese Arbeiten zu wenig.
Dass diese Arbeit wertvoll ist, wird niemand bestreiten, doch fehlt generell die Anerkennung. Wenn sich eine Person nach Jahren der Care-Arbeit bewirbt, spürt sie hautnah, dass ihre Erfahrung  bei der Familientätigkeit gar nichts zählt (Bereiche: Management, Organisationstalent, Krankenpflege, Kochen, Erziehen usw.)

Es fehlt ein Diplom.  Ohne anerkannten Beruf oder Studium hat keine Care-Arbeiter eine Chance weiter zukommen. Diese Arbeit wird nicht anerkannt Deshalb kehren die meisten Menschen dem Haushalt den Rücken, obwohl die Gesellschaft dringend auf Menschen angewiesen wäre, die  Betreuungsarbeiten leisten.

Nachdem es auch in Altersheimen, Spitälern, Schulen an Betreuungspersonen mangelt, wird die Forderung immer hörbarer: Engagiert Euch für die Care-Arbeit. Wenn Frauen den Männern raten: Engagiert Euch für die Familie und betonen: Die Arbeit mit dem eigenen Kind ist etwas vom schönsten und bereichert den Betreuer! Wenn dem so wäre, müssten wir uns fragen, weshalb dann viele Mütter der Care-Arbeit  den Rücken kehren? 

So wenig wie die Frauen, werden sich auch nicht die Männer  für die Care-Arbeit engagieren, so lange diese Arbeit keine Anerkennung findet. Nochmals: Es geht nicht um den Lohn, sondern um die Anerkennung

Vielleicht müssten wir doch ernsthaft die Anregung weiterverfolgen, die alle Menschen (ob Mann oder Frau) verpflichten möchte, nachzuweisen, wann, wo wie lange im Leben Care-Arbeit geleistet wurde. So wie die Männer die Militärdienstpflicht absolvieren konnten - ohne Imageeinbusse - so würden alle Care-Arbeitenden im Alltag eher anerkannt.

Donnerstag, 27. Januar 2011

"Wer nicht lügen kann, weiss nicht was Wahrheit ist" (Nietzsche)


Luegen - flunkern - täuschen - beschönigen


Alle möchten Lügner entlarven können. Dies ist jedoch nicht so einfach.
Es gibt Grenzen bei der Lügenerkennung!




Am Morgen des 26. Januar 2011 beschäftigte sich DRS 1 im Treffpunkt  mit dem Schwerpunktthema "Lügen". Die Sendung wurde mit folgendem Text angekündigt:


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Ehrlich währt am längsten?

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Fünfzig Mal pro Tag  sagen wir nicht die Wahrheit. Dies behaupten zumindest verschiedene Studien. Wir flunkern, sagen nicht alles und reden unsere Biographie schön. «Treffpunkt» geht der Frage nach, ob das tatsächlich verwerflich ist.


Nicht immer ist die Wahrheit förderlich. Kürzlich hat die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch in einem Interview zugegeben, dass sie fast täglich einmal bereue, in dieses Amt gewählt worden zu sein. Es hagelte Kritik, die sich mit ein wenig Unwahrheit wohl hätte vermeiden lassen.



«Treffpunkt» zeigt auch auf, wie wir das Lügen als Kinder lernen und wie Erwachsene mit dem Widerspruch umgehen, dass sie den Kindern verbieten zu lügen, es selber aber dauernd tun.



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Weil ich mich seit Jahren mit der Thematik Kommunikation und Lüge beschäftigte, durfte ich im Studio bei dieser Sendung mit dabei sein.

LINKS: Meine Betiräge in rhetorik.ch



  1. Lügen, zehn Regeln (NZZ)

    Nicht jeder ist zur Lüge geboren. Wer grosse Angst hat, erwischt zu werden, sollte es bleiben lassen. Lügen klappt nur mit Leichtigkeit und Souveränität. ...
    www.rhetorik.ch/Wahrheit/Luege.html - Cached - Similar
  2. Kommunikation und Lüge

    Bei all den vielen Lügen hat kaum jemand ein schlechtes Gewissen. Viele Händler täuschen Interesse oder Desinteresse vor. ...
    www.rhetorik.ch/Wahrheit/Wahrheit1.html - Cached - Similar
  3. Bildmanipulationen

    Das Foto von Dodi Al-Fayed und Diana stammt aus dem Jahre 1997. Quelle: Wanderausstellung "X für U - Bilder, die lügen" und Spiegel. ...
    www.rhetorik.ch/Bildmanipulation/Bildmanipulation.html - Cached - Similar
  4. Zürich Woche Artikel: Lügen erfordert viel Fantasie

    20. Febr. 2003 ... KNILL: Wichtig scheint mir der Unterschied zwischen Lügen, die einem anderen scha den oder eben nicht. Gegen erstere bin ich absolut. ...
    www.rhetorik.ch/Wahrheit/Fantasie.html - Cached - Similar
  5. Menschenkenntnis

    Lügen lernen mit dem Körper? Bei der mehrstündigen Befragung Clintons über das Verhältnis zu einer seiner Mitarbeiterinnen - die mit Video aufgezeichnet ...
    www.rhetorik.ch/Menschenkenntnis/Menschenkenntnis.html - Cached - Similar
  6. Ehrlichkeit und Offenheit im Umgang mit Menschen

    Dies bedeutet, dass Lügen auf lange Sicht kurze Beine haben. ... Ein Arzt wird unter Umständen bewusst "lügen" und hilft damit vielleicht dem Patienten mehr ...
    www.rhetorik.ch/Wahrheit/Wahrheit2.html - Cached - Similar
  7. Redeanalyse: Beispiel Clinton

    Angenommen, es müsste eine Person lügen lernen, ist der Aufwand grösser. ... (Damit interpretiert Clinton implizit: Das Aufdecken einer Lüge ist unbedeutend ...
    www.rhetorik.ch/Redeanalyse/Clinton.html - Cached - Similar



Wichtig schien mir, schon am Anfang der Sendung fest zu halten, dass wir nur dann von Lüge reden können, wenn der Sender (Lügner) eine Aussage macht, von der er weiss oder vermutet, dass sie unwahr ist und  beabsichtigt , dass diese Aussage geglaubt wird. Wenn er nicht weiss, dass die Aussage falsch ist, sprechen wir von Unwahrheit. Wenn eine Person das felsenfest glaubt, was er sagt (gibt es oft bei Zeugenaussagen), so handelt es sich nicht um eine Lüge.


Warum lügen wir?



Du darfst lügen




Die Menschen lügen vor allem aus, Scham,  Höflichkeit (Sie haben eine schöne Einrichtung), aus Angst vor unangenehmen Konsequenzen, aus Unsicherheit oder in einer Notsituation (Notlüge). Man will die eigene Person, andere Personen oder Interessen schützen. Möglicherweise auch, um Konflikten aus dem Weg gehen, mitunter  auch aus Unsicherheit. Man will sich durch die Lüge einen Vorteil verschaffen (falsche Erfolgszahlen bei der Bank, um einen Kredit zu bekommen) oder man will das eigene Image aufmöbeln (Ausbildung, Titel usw.)-->Wunsch nach Anerkennung.
Es gibt viele  Variationen  des Lügens (schwindeln, flunkern, beschönigen, betrügen).



Die Forschung unterscheidet folgende Kategorien von Lügen:


- DIE SELBSTLUEGE (Das ist die letzte Zigarette)


- DIE NOTLUEGE AUS FREUNDSCHAFT (Man will den Mitmenschen eine Freude machen (Todlangweilige Party= Das war ein schöner Abend)


- DIE GELTUNGSLUEGE (aus dem  kleinen Hügel, der in den Ferien bestiegen wurde, wird plötzlich ein Viertausender)



- DIE ANGSTLUEGE (Aus Angst vor einer Trennung, verschweigt man einen Seitensprung )


- DIE SKRUPELLOSE LUEGE (Um sich ins recht Licht zu rücken gibt man den Fehler nicht zu und beschuldigt andere) Andere werden benachteiligt.

Soziologe Peter Stiegnitz erforschte das Lügenverhalten in einer neuen Disziplin der sogenannten MENTIOILOGIE (mentin= lügen). Er stellte Hitlisten von typischen Männer - oder typischen Frauenlügen auf (Nummer 1 bei den Männern war: Das Auto. Nummer 1 bei den Frauen: Das Gewicht)


Werner Stangl verweist in seinen Arbeitblättern über das Lügen darauf hin, dass heute im Internet (Twitter, facebook) - evt. als Selbstschutzmassnahme - sehr viel gelogen wird.

In der Vorbereitung zur Sendung bereitete ich mich auf folgende Fragen vor:



- Zeigt uns nicht die Natur, dass nur derjenige überlebt, der täuschen kann?
Haben doch in  heiklen Situationen die Täuschungstalente (Krieg, Wirtschaft, Gericht) mehr Erfolg als jene, die grundehrlich sind?


- Ziehen im Wirtschaftleben nicht jene Führungskräfte den Kürzeren, die nie lügen?


- Welche Signale verraten das Lügenverhalten (Erkennungsmerkmale)?


- Gibt es taugliche Lügendetektoren?


- Wann dürfen wir lügen (Die juristische Seite konnte ich ausklammern, da im Studio eine Juristin mit dabei war)?


Was hat das Wort "VerLEUGNEN" mit lügen zu tun (Wenn wir etwas nicht wahr haben wollen)?


- Wenn die Eltern schon ihre Kleinkinder laufend anlügen (St. Nikolaus, Christkind, Osterhase) müsste man dann  nicht auch über diese fragwrüdige Vorbildfunktion nachdenken? Eltern lehren quasi den Kindern das Lügen!



Lügen ist kognitive Schwerstarbeit und stresst den Körper.





Wir können beim Lügenprozess  typischen Körpersignale erkennen, die sich bei Ueberraschungs-, Stress-Situationen ebenfalls zeigen. Z.Bsp:


- Druck
- Abweichungen zum normalen Sprechen: Lautstärke - Reduzierte Gestik - Ausweichen mit dem Blick - Erröten - Diktion und Sprache ändert plötzlich - sonderbares Pausenverhalten - erhöhter Schweissaustrieb - Unstimmigkeit in der Stimme, sie wird beispielsweise höher - übertriebenes Verhalten  - erhöhte Lidschlagzahl - Pupillen vergrössern sich - Puls erhöht - Atmung reduziert - trockener Mund.  Wirtschaftführer beschönigen Negatives: Reden z.Bsp. reden sie in der WIR, statt in der ICH-Form. Es werden extrem übersteigert positive Worte gebraucht (brillant, phantastische Resultate...), obschon es der Firma schlecht geht.







Erkenntnis:




Gefährlich ist das Interpretieren eines einzigen Signales. Die jeweilige Situation und der Kontext müsste bei der Analyse mit berücksichtigt werden. Alle Versuche, Lügen über körpersprachliche Signale zu entlarven sind - sowie alle Experimente mit Lügendetektoren -  sind immer noch nicht eindeutig. Von Samy Molcho habe ich gelernt: Wer Lügen erkennen will, muss zuerst alles, was wahrgenommen wird, präzis beschreiben. Dies setzt aber eine gute Wahrnehmungsfähigkeit voraus. Sonst werden wir zu Falsch-nehmern (Falsch-sehern oder Falsch-hörern)


Manager, die gelernt haben, professionell zu lügen, machen sich beim Training dieser Erkenntnisse zu nutzen, indem sie sich bewusst entspannen und die falschen Geschichten völlig verinnerlichen. Sie lernen auch, nie ins Gesicht zu greifen, mit angemessener Gestik den Druck abzubauen und dem Gegenüber offen in die Augen zu schauen.





storybild

An der Radiosendung "Treffpunkt" verwies die Erziehungswissenschafterin Marlise Küng auf die Lüge im Zusammenhang mit den sozialen Konventionen. Sie erklärte, wie Eltern bei Konventionsverletzungen intervenieren könnten. Sie wies auch auf die Bedeutung der Sensitivität der Mutter beim Säugling hin und machte bewusst, dass die Lüge eine kognitive Leistung ist.
Urs Zeiser machte deutlich, dass man Menschen nicht auf Grund eines Signales entlarven kann. Für ihn kann ein Mensch in Bezug auf die Gefühle nicht lügen. Er kann zwar die Gefühle zurückhalten. Diese Zurück- HALTUNG erzeugt immer Spannungen, die sich auf den Körper auswirken (Beispielsweise im Knie oder auch im Kiefergelenk).



FAZIT:



Nicht alles was WAHR ist, müssen wir sagen. Doch sollte alles, was wir sagen, sollte ehrlich sein. Es gilt  die jeweilige Situation stets mit zu berücksichtigen. Ein Kellner, der lächelt, obschon er traurig ist, lügt nach meinem Dafürhalten noch nicht. Im Gericht gibt es Fragen, bei denen gelügt werden darf und Fälle, bei denen die Lüge strafbar ist. Die Wahrheit sollte dem Gegenüber nie  wie ein nasses Tuch ins Gesicht geschlagen werden. Das WIE vor allem der TON ist sehr sehr wichtig (Wie beim Kritikgespräch). Wer lügt, erhofft sich meist einen Vorteil. Eine Lüge kann irreparablen Schaden anrichten (Ich denke an die Geschichte, bei dem ein Kind bei den Eltern das Vertrauen verloren hatte, nachdem es erst mit 18 Jahren erfuhr, dass es angelogen wurde über seine Herkunft)


Sendung im Archiv DRS1:

http://www.drs1.ch/www/de/drs1/sendungen/top/treffpunkt/2785.sh10165833.html





 "Die sicherste Tarnung ist noch immer die blanke Wahrheit. Die glaubt niemand" (Max Frisch)


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ECHO EINES HOERERS:



Dieter Schmalfuss schreibt:



Lügen

Machiavelli`s Rat an Mächtige
Widerspruch von Politik und Wahrhaftigkeit





Ein kluger Machthaber kann und darf sein Wort nicht halten, wenn ihm das zu Schaden gereicht

 und wenn die Gründe weggefallen sind, die ihn zu seinem Versprechen veranlasst haben.

Wären die Menschen alle gut, so wäre dieser Vorschlag nicht gut;

da sie aber schlecht sind und das gegebene Wort auch nicht halten würden,

hast du auch  keinen Anlass, es ihnen gegenüber zu halten.

Auch hat es einem Herrscher noch nie an rechtmässigen Gründen gefehlt,

seinen Wortbruch zu bemänteln.





 Quelle: Niccolo Machiavelli 1469 – 1527
Italienischer  Politiker, Staatstheoretiker und Dichter
In:  Macht und Lüge sind unzertrennlich. Ulrich Greiner
DIE  ZEIT  Nr. 8  vom 17.2.2000

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Mittwoch, 26. Januar 2011

Phänomen Dschungel TV: Weshalb dieser Erfolg?


Das Rezept, um zu Einschaltquoten zu kommen, ist simpel.













Die spinnen, die Leute! Acht Millionen Deutsche sitzen jeden Abend vor dem Fernseher und sehen, wie weitgehend unbekannte C-Promis im australischen Dschungel an Känguru-Hoden lutschen, auf dem Zahnfleisch kriechen und sich einen Psycho-Krieg mit Nuklear-Sprengkopf-Worten liefern.

Nun forderte die Show ein erstes Opfer: Pseudo-Model und Urwald-Zicke ­Sarah Knappik (24) ist freiwillig ausgestiegen. Und das ist gut für die Quote! Aber was, verdammt, macht das Dschungelcamp so erfolgreich?

Klar, das Fernsehen wird zum Circus Maximus. Hungrige Menschen werden mit Spinnen, Schleim und Ratten gefoltert. So lange, bis sie nur noch archaische Kreaturen sind.

Urmenschen mit nackten Gefühlen. Wilde Tiere, die Liebe suchen oder übereinander herfallen – je nach Testosteron-, Nikotin- und Zuckerspiegel. TV als existenzielles Versuchslabor. Unter dem TV-Mikroskop: der zivilisierte Mensch, der sich zum Affen macht!

Eigentlich würde sich kein Mensch die Dschungel-Promis freiwillig ansehen. Die Stars, die keine sind, nehmen für bis zu 50 000 Euro an Deutschlands bösestem Promi-Bashing teil.


Freiwillig, nur um noch einmal im Fernsehen zu sein!


Sie lassen sich als namenlose «Sarah Dingens» verhohnepipeln, als bankrotte Möchtegern-Stars und mediengeile Rampensäue.

Die Menschen werden zu Maden. Das Schönste ist: Der Zuschauer muss kein schlechtes Gewissen haben. Die Kandidaten wissen, worauf sie sich einlassen. Selten ist Fernsehen so ehrlich und hemmungslos. In Australien zeigt es, dass auch das Showgeschäft den Prinzipien der Natur folgt: Der Fittere überlebt!

Kein Zweifel: Diese Staffel ist so erfolgreich, weil es das Möchtegern-Model Sarah Knappik gibt. Erst versemmelt sie ihre Dschungel-Prüfungen (und wird von den Zuschauern immer wieder zu Ekel-Tests gewählt), dann driften ihr Ego und ihr Charakter so weit auseinander, dass sie zum Psycho-Fall wird und ihre «asoziale Art» die anderen Camper nervte. Ein Millionenpublikum staunt, wie die Dschungel-Zicke mit immer neuen Ausreden und Profilierungsneurosen die Nerven ihrer Mitcamper abnagt. Bis die Dschungel-Insassen im Chor drohen: «Entweder gehen wir oder sie.» Die Quote explodiert – und Sarah verlässt das Camp.

Natürlich hat sie zuvor noch eine verbale Stinkbombe gezündet, den schönen, warmherzigen Jay beschuldigt, ihr im Vorfeld angeboten zu haben, eine Affäre mit ihr zu inszenieren. Nun würde er diesen Betrug eben mit Indira durchziehen. Jetzt sind die Camper endgültig im Psycho-Krieg. Keiner traut keinem, und


das Trash-TV wird so spannend wie das kannibalische Nobelpreis-Buch «Herr der Fliegen». Das TV bekommt, was es sonst so selten hat: menschliche Wahrhaftigkeit! Gegen so eine Show sind «Psycho» und «Nightmare On Elmstreet» popelige Kinderfilme.

Und dann sind da noch der dicke, grelle Dirk Bach und die aufgedrehte Sonja Zietlow.


Die Moderatoren stellen das Trash-Fernsehen auf den Kopf. Sie machen das Dschungelcamp als Unterschichten-TV fertig und wollen dem Bildungsbürger beweisen, dass es immer Grenzen nach unten gibt.


Einer der schönsten Sprüche von Bach: «Sonja, das Niveau ist zu hoch. Wir müssen wieder schlechter werden. Los, zerdrück’ die Bierdose – mit deinen Brüsten!»

Sätze wie diese erheben das Niveaulos-Format zur Kunst. Das Fernsehen strahlt, während es sich selbst demontiert. Das ist: genial! So kann selbst der pensionierte Oberstudienrat die demütigende Dschungel-Psycho-Show mit Chips und Weissweinschorle geniessen, statt sich fremdzuschämen.

Jetzt wird es im Dschungel etwas ruhiger werden. Nach Sarahs Ausstieg lebt leider eine Schlange weniger im australischen Urwald. Aber vielleicht wirkt ihr Gift nach, und die letzten Menschen-Kreaturen zerfleischen sich in den nächsten Tagen selbst.


teaser image

Kommentar: Dem RTL geht es nur um Einschaltquoten. Das Modell ist einfach - das Rezept   dem Boulevardjournalismus entlehnt. Es braucht folgende Mischung: EMOTIONEN - PERSONALISIEREN - EKEL - SEX- TRAENEN - AUSSERGEWOEHNLICHES - MOBBING - KLAMAUK - PSYCHOSPIELE - SCHWARZWEISS MALEREI (GUTE und BOESE) - EIN ANSPRUCHSLOSES DREHBUCH - EIN BISSCHEN ENTRUECKUNG AUS DEM ALLTAG (Dschungel, Feuer, gemeinsamens Zusammensein, triviale Spielregeln usw.) AUCH EINE GROTESKE MODERATION - völlig überdreht - dermassen verspielt, dass die kitschige Ueberzeichnung Kultcharakter bekommt und dadurch wieder akzeptiert wird. Dieses Menu hat sich jedenfalls bewährt und mit dieser Mischung lässt sich ein Millionenpublikum an der Nase herumführen. Es ist offensichtlich, dass auch  mit gezinkten Karten gespielt wird. Doch das wird alles in Kauf genommen. Das RTL bringt es trotz aller Fragezeichen fertig, dass  das Publikum nicht wegzappt. Die Aufmerksamkeit bleibt erhalten - dank eines angenehmen Nervenkitzels aus Distanz. Das Verhalten der Akteure ist in groben Zügen vorhersehbar. Aus der Anonymität heraus kann manchmal auch stellvertretend ein gedämpfter Sadismus ausgelebt werden. Die Comedy hat zwar  zahlreiche menschenverachtende Elemente. Doch werden diese  übersehen. Das Publikum schätzt es heute,  ins Geschehen eingreifen zu können.
Das Fernsehen orientiert sich an der Niveaulosigkeit und hat damit grossen Erfolg. Uebrigens: Auch ich zappte nicht weg. Es interessierte mich vor allem, herauszufinden, weshalb dieses plumpe Modell das Publikum fasziniert. Ich würde mich  wundern, wenn  das Schweizer Fernsehen - unter der neuen Führung - dieses Erfolgsmodell kopiert,  nur der Einschaltquote wegen. Ich bin mir durchaus bewusst, wenn ich im BLOG ebenfalls über diese fragwürdige Sendung schreibe, damit  indirekt dieses  Machwerk medial unterstütze. Erstaunlich: In der Schweiz haben sich die Zuschauerzahlen bei dieser Dschungel-Geschichte schnell verdoppelt! Je mehr über diese Sendung geredet wird, desto mehr werden die Akteure zum Medienthema und die Eigendynamik nimmt seinen Lauf.
Wenn derzeit 10 % der Bevölkerung in Deutschland das Dschungelcamp am Bildschirm  mitverfolgt,  so gibt uns die Feststellung jenes Engländers zu denken, der behauptet hatte, dass 10% der Völker Idioten sind. 


Für all jene, die gebannt diese Sendung dennoch mit verfolgen, sollten sich wenigstens fragen: Warum tue ich das eigentlich?


Schummel-Camp Vorgetäuschter Sex im Dschungel?



Dschungelcamp-Schummel: Das passierte nach der BILD-Enthüllung


Nachtrag Analyse eines Diplompsychologen:




Nach dem Streit zwischen Sarah und Jay „Hinter ihrem Handeln steckt eindeutig ein Plan"

Die Dschungelcamp-Analyse von Diplom-Psychologe Michael Thiel

 Sarah Knappik, Jay Khan
Wer lügt? Sarah Knappik wirft Jay Khan vor, er habe ihr vorgeschlagen, im Camp ein Liebespaar zu spielen. Doch Jay wehrt sich gegen den Vorwurf
Foto: RTL
l
Dschungelcamp: Süße, hab ich Mundgeruch?


Michael Thiel
Diplom-Psychologe Michael Thiel hat ein neues Buch veröffentlicht. Der Titel passt wunderbar zu Nerv-Natter Sarah: „Deutschland, einig Jammerland: Warum uns Nörgeln nach vorne bringt“






Der Vorwurf ist heftig...
Dschungel-Bewohner Jay Khan (28) soll Möchtegern-Model Sarah Knappik (24) im Vorfeld der RTL-Show vorgeschlagen haben, in Australien ein Liebespaar zu spielen – um so bei den Zuschauern zu punkten.
Jay weist alle Vorwürfe von sich. Und ganz Deutschland rätselt nun, wer von den beiden die Wahrheit sagt.
Diplom-Psychologe Michael Thiel hat sich den Dschungel-Streit genau angesehen, die Kontrahenten Sarah und Jay unter die Lupe genommen.
Warum zum Beispiel hat Jay eigentlich so emotional und wütend auf Sarahs Behauptungen reagiert?
Der Psychologe sagt: „Jay hat es lange Zeit geschafft, ein Bild von sich rüberzubringen, das ihn als charmanten, attraktiven, gefühlvollen und trotzdem taffen Mann kennzeichnet. Durch Sarahs Vorwürfe bröckelt dieses Bild nun. Es gibt Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit. Deshalb hat er so heftig reagiert. Jay hat lange an seiner Präsentation gearbeitet. Durch Sarah ist sie beinahe zerstört.“
Bedeutet Jays Reaktion, dass er gelogen hat – und Sarahs Anschuldigungen stimmen?
„Als Jay mit Sarahs Vorwürfen konfrontiert wurde, sah man echte Überraschung in seinem Gesicht. Die war nicht gespielt. Er war emotional getroffen von dem, was Sarah gesagt hat. Jay hat in dieser Situation seine Felle davonschwimmen sehen, sein ganzes Image, an dem er so hart gearbeitet hat. Das erklärt seine heftige Reaktion. Ob er allerdings lügt und Sarahs Anschuldigungen stimmen, kann man nicht sicher sagen. Das wissen nur die beiden. Das kann man nicht nur anhand eines Blicks oder der Gestik analysieren.“
Michael Thiel ist aber überzeugt davon, dass Sarah mit einem durchdachten Plan ins Camp gegangen ist.
„Sarah ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie man durch Dauerjammern eine Präsenz erlangt, die die anderen dazu drängt, sich um einen zu kümmern. Ich schätze sie nicht als dumm ein. Hinter ihrem Handeln steckt eindeutig ein Plan. Sie hat es geschafft, eine unglaubliche Außenwirkung zu erzielen, wird in nächster Zeit weiterhin häufig in den Medien auftauchen. Ob sie allerdings eine dauerhafte Karriere aus ihrem Camp-Aufenthalt ziehen kann, ist zweifelhaft.“
Und Jays heißer Flirt mit Indira – ist der denn echt?
Eine Beobachtung Thiels spricht dagegen: „Bei Indira ist mir aufgefallen, dass ihre Reaktion in dem Streit etwas seltsam war. Sie hat Jay nicht so gestützt und verteidigt, wie man das von einer Frischverliebten erwarten kann. Das ist sehr interessant, denn wenn man jemanden wirklich liebt, steht man in einer Situation des Angriffs gegen den Partner voll und ganz für ihn ein. Indira hat das nicht getan.“
Auch Michael Thiel hält die Liebelei von Jay und Indira also für ein Stück weit inszeniert. Gerüchte über eine Fake-Beziehung von Jay gab es übrigens auch schon nach seiner Liaison mit Top-Model Lena Gercke. Seiner Glaubwürdigkeit dürfte das nicht helfen... 
* Der Psychologe Michael Thiel hat gerade ein Buch unter dem Titel „Deutschland, einig Jammerland: Warum uns Nörgeln nach vorne bringt“ veröffentlicht.


NACHTRAG:



Die späte Einsicht des Dchungel-Langhans:


Quelle Blick


Rainer Langhans hats nicht leicht: Erst wählen ihn die Zuschauer aus dem Dschungelcamp, dann zieht auch noch seine Ex Uschi Obermaier über ihn her, bezeichnet ihn als Witzfigur. Jetzt fühlt sich der Alt-Hippie von RTL betrogen:


«Das ist abstrus, was die draus machen. Eine billige Zoff-, Läster- und Ich-weiss-nicht-was-Krawall-Show!»
Der Sender zeige gar nicht, wie die Gruppe dort lebe und beeinflusse die Wahl zum Dschungelkönig «gewaltig». Ausserdem hätten die Verantwortlichen aus Langhans einen Langweiler gemacht. Ein RTL-Sprecher meinte dazu trocken: «Hätten wir die Aktivitäten von Rainer nur abgefilmt, hätte die Show wohl nicht über 8 Mio. Zuschauer.»


Kommentar: Damit bestätigt der RTL Sprecher, um was es eigentlich geht:
Um Einschaltquoten!!!

Dienstag, 25. Januar 2011


24.01.2011

"Eine Privatsender-Arena ist eine glänzende Idee!"
(Quelle: persönlich.com)

Christoph Blocher und andere Exponenten aus dem rechten Lager planen eine neue Politsendung. Eine Alternative zur Arena des Schweizer Fernsehens. Das gibt zu Reden. "Persoenlich.com" fragt, ob die Schweiz tatsächlich eine zusätzliche Arena braucht. "Ja", finden die einen, weil die jetzige von SF "todlangweilig" sei. "Nein", sagt zum Beispiel Juso-Präsident Cédric Wermuth. Zur Kontroverse:












Cédric Wermuth, Präsident Juso Schweiz



"Eine zweite Arena finde ich nicht nötig. Christoph Blocher
und seine SVP sind in Basel gescheitert und jetzt ziehen sie
weiter in ihrer Absicht, die Kontrolle über die Schweizer
Medien zu übernehmen. Sollte diese zweite Arena
tatsächlich zustande kommen, ist nicht ausgeschlossen,
dass ich als Gast teilnehmen werde. Vorausgesetzt die
Sendung ist neutral und gut geleitet, oder die politische
Haltung ist klar deklariert. Ich bin auch jetzt Gast im
CC-Talk bei Claudio Zanetti. Aber eben, momentan
ist ja noch nichts konkret. Ich lasse mich überraschen,
ob die Pläne wirklich umgesetzt werden. Es ist schon
vieles angekündigt worden, ohne dass dann Taten
folgten."

Christoph Mörgeli, Nationalrat SVP



"Beim Schweizer Fernsehen gibt es die Tendenz,
profilierte Stimmen nicht mehr zuzulassen, mit der
Begründung, sie wären zu wenig lösungsorientiert.
Deshalb finde ich eine zweite Arena bei einem
privaten Fernsehen eine glänzende Idee. Ich würde
daran sehr gerne als Gast teilnehmen,
vorausgesetzt die Sendung ist professionell aufgezogen.
Zudem braucht es einen Moderator, der Differenzen
aushalten kann, nicht solche Personen wie Patrick Rohr
oder Urs Leuthard, die Spannungen nicht ertragen
konnten."

Vinzenz Wyss, Medienprofessor an der ZHAW
und Präsident der Schweizerischen Gesellschaft 
für Kommunikations- und Medienwissenschaft (SGKM)



"Wenn Rudolf Matter ankündigt, dass die „neue“
Arena nicht mehr ausschliesslich auf kontroversen
Schlagabtausch setzen werde, sondern stärker
die differenzierte Argumentation im Vordergrund
stünde, dann haben die Extreme wohl Angst
zu kurz zu kommen. Das gilt für die Linke wie
insbesondere für die Rechte. Wenn sich Polparteien
ausgeschlossen fühlen, suchen sie sich neue Formate.
Die Lancierung einer alternativen, zweiten Arena
auf Schweiz 5 basiert demnach auf einer klaren
politischen Strategie. Es ist generell zu beobachten,
dass die SVP zunehmend versucht, bei nicht-öffentlichen Medien entsprechenden Einfluss zu nehmen, was ja ihr
gutes Recht ist. Ob dies allerdings
für den publizistisch-politischen Diskurs
sinnvoll ist, bezweifle ich. Gerade Matter’s
neues Arena-Format soll ja eben nicht einfach
der Festigung von bereits gemachten Meinungen
dienen, sondern im Diskurs neue Einsichten
entstehen lassen. Klar ist aber auch, dass weniger
Kontroverse auch weniger Emotionalität bedeutet
und wohl in den Augen mancher als langweiliger
 erscheint. Ob der angekündigte neue "Pepp"
dem simplen Kontroverse-Schema hilft, neue,
differenzierte Meinungen entstehen zu lassen,
bleibt allerdings fraglich, zumal nicht zu erwarten ist,
dass die Publikumsresonanz auf Schweiz 5
genügend gross sein wird, um viele zu erreichen."

Roger Schawinski, Journalist und Geschäftsführer 
Radio 1



"Vielleicht will ja jetzt Herr Blocher - nach dem er
zwar noch nicht offiziell Presseorgane kontrolliert
- auch einen eigenen Fernsehsender. Das wäre nur
eine konsequente Fortsetzung seiner Strategie im
Stil von Berlusconi oder Orban in Ungarn. Aber
vordergründig will er mit seiner Anti-SRG-Kampagne
politisch punkten. Ob ich die Einladung zu einer
solchen Sendung annehmen würde, ist etwa so
hypothetisch, wie wenn Sie mich fragen würden,
was ich am 12. Mai zu Mittag essen werde."

Marcus Knill, Kommunikationsberater



"Wenn es der SVP nicht gelingt, die geplante
eigene Arena (an der weiterhin hart debattiert
werden soll) auf einfache Art und Weise über
das Internet der Bevölkerung zugänglich zu
machen und den Ton auch noch über einen
Radiokanal zu verbreiten, ist dieses Modell
keine ernsthafte Konkurrenz für die SRG.
Die SVP müsste auch bereit sein, unabhängige
Moderatoren einzuspannen und bei der
Gegenmeinung redegewandte Redner zuzulassen.
Tendenziöse Sender gibt es leider bereits
zu Hauf. Nach meinen Informationen hat
es Schweiz 5 auch noch nicht geschafft,
über das Kanalfernsehen Verbreitung zu finden.
Damit sehe ich für Schweiz 5 vorläufig noch
schwarz. Anderseits traue ich Blocher zu, dass er
bei diesem Projekt die Arena erst dann
aufeschaltet,wenn alles professionell
aufgegleist worden ist."

Umfrage: Edith Hollenstein

Montag, 24. Januar 2011

Nachlese Albisgütlidemo


Linksautonome hatten angekündigt, die Albisgüetli-Tagung der SVP zu stören. Die Polizei wusste, dass man mit Gewalttaten rechnen musste. Im Moment droht die Lage zu eskalieren. Nationalrat Hans Fehr wurde verprügelt.
1/4 Tränengas wird gegen die Demonstranten eingesetzt: Die Polizei bildet eine Mauer.
   

Zurzeit stehen rund 80 Demonstranten unterhalb des Tagungszentrums. Die Polizei verhindert deren Eindringen ins Albisgüetli. SVP-Nationalrat Hans Fehr wurde von den Demonstranten verprügelt, wie er mit Platzwunde am Kopf gegenüber dem Tagesanzeiger.ch/Newsnetz mitteilte. Nachdem er sein Auto parkte, machte sich Fehr auf den Weg hinauf zum Tagungszentrum, als es zur Begegnung mit einer Gruppe von Linksautonomen kam.
Nach eigenen Angaben wurde er zu Boden gerissen und von mehreren Aktivisten mit Fusstritten eingedeckt. Frauen, die herbeieilten, hätten die Situation schlichten können. Mit verdreckter Jacke und verblutetem Gesicht machte sich Fehr nach diesem Zwischenfall schweren Schrittes auf den Weg zur SVP-Veranstaltung. (Quelle Tagi)



Kommentar:

Die Polizei wusste , dass es Gewaltaktionen kommen wird. Schon vorgängig haben im  Internet  Linksautonome zu einer Gegendemo zur Albisgüetli-Tagung aufgerufen. Und der Flyer der Linksextremen zeigte eine blutige Attacke von schwarzen Schafen, die das SVP-Maskottchen Zottel vorknöpfen. Das erste schwarze Schaf (Nationalrat Fehr) wurde dann auch vor der Veranstaltung konkret vorgeknöpft

Der Polizeivorstand der Stadt Zürich wird einen schweren Stand haben, wenn er  nicht mehr fähig ist, Menschen zu schützen. Der Polizeivorstand hatte schon bei der letzten Demonstration zu reden gegeben, als er vor Polizisten Verständnis zeigte für die Aktionen der Demonstranten nach dem Abstimmungssieg der SVP. In Zürich gab es immer wieder Abwehrkonzepte, die Gewalt gegen Sachen und Privateigentum bewusst in Kauf genommen hatten. Mit der Begründung, so könnten  Eskalationen vermieden werden. 

Was für die SVP kontraproduktiv war: Als der Journalist über die Tagung an der Tagesschau live berichtete, trat ein älterer Tagungsteilnehmer erbost von hinten an den Korrespondenten und versuchte ihn wegzuweisen. Die Tagesschausprecherin schloss dann diesen Beitrag vorzeitig. Dieses Vorkommnis zeigt, dass es immer falsch und kontraproduktiv ist, wenn man die Nerven verliert. Ich frage mit, wo die Presseverantwortlichen der Albisgütlitagung waren, welche die Medienleute betreuen und unter Umständen auch schützen sollten. 

Micheline Calmy-Rey hatte richtig gehandelt, in dem sie die rohe Gewalt verurteilte. Dafür erntete sie im Albisgütli spontanen Applaus. Dass die Linksautonomen jedes Gespräch ablehnen, weiss die Bundespräsidentin sicher auch.

 

Hinterhältige Anschläge (von welcher politischen Seite sie auch kommen mögen) müssen geächtet werden.

Ich zitiere Blick:

SVP-Nationalrat Hans Fehr trägt eine Rippen-Prellung und eine Rissquetschwunde auf der Stirn vom gestrigen Angriff davon. Obwohl die Täter noch auf den am Boden liegenden Mann einschlugen, ging der Angriff relativ glimpflich aus. Hans Fehr ist jedoch nicht der erste Politiker, der nicht nur mit Worten angegriffen wurde.

So traf es Bundesrat Ueli Maurer im Jahr 1999 gleich mehrmals, damals noch in seiner Funktion als SVP-Präsident. Vandalen verschmierten sein Haus in Wernetshausen ZH, verwüsteten seinen Garten und füllten seinen Briefkasten mit menschlichen Fäkalien.

Kurz zuvor schlitzten unbekannte Täter auch die Reifen seines Autos auf. Körperlich am Härstesten traf es Maurer an einer Wahlkampfveranstaltung im September 1999. Ein junger Mann warf ihm eine mit Sand gefüllte Torte ins Gesicht – Maurer musste später erbrechen, litt sichtlich unter der Attacke.

Sprengstoff im Haus...


Es trifft jedoch nicht nur SVP-Politiker. Schlimmer waren die Anschläge von 1984: Die Täter legten der damaligen Regierungsrätin Hedi Lang (SP) durch ein offenes Parterrefenster Sprengstoff ins Haus. Und im selben Jahre explodierte vor dem Haus des damaligen Justizministers Rudolf Friedrich (FDP) ein Sprengsatz.

Zunder barg auch das Jahr 2007. Die Wohnung der SP-Nationalrätin Chantal Galladé wurde mit Farbe verschmiert. SVP-Politiker brauchten ebenfalls eine dicke Haut: Vier bis fünf Vermummte griffen einen Stand an, an dem Ulrich Schlüer und Natalie Rickli standen. Die Politiker wurden mit Eiern und Hundefutter beworfen.

...versprayte Häuser


Sprayereien gegen Politiker-Häuser gibt es immer wieder. So besprayten Unbekannte Ende Februar 2008 das Haus der damaligen Zürcher Polizeivorsteherin Esther Maurer (SP). Im darauffolgenden Juli kam das Haus des damaligen Zürcher Stadtpräsidenten Elmar Ledergerber (SP) dran.

SVP-Frau Natalie Rickli traf es ein weiteres Mal Ende Dezember 2010. Ihr Haus wurde mit kübelweise Farbe verschmiert.

Alle diese Politiker kamen unverletzt davon. Hans Fehr zeigt sich gegenüber Blick.ch entsetzt: «Das ist eine neue Ebene der Gewalt.» Dass die Scheu vor tätlichen Angriffen gegen Politiker gewichen sei, müsse man «im Keim ersticken.»

NACHLESE


Die Chaoten triumphieren und schockieren in ihrem Internet Forum
Es gibt unter den linken Akteuren einige, die erkannt haben, dass ihre Gewalttaten letztlich kontraproduktiv sind und der SVP nur Auftrieb geben.

Quelle Blick

Linksautonome traktierten am Freitag Hans Fehr mit Schlägen und Tritten. Der SVP-Mann erlitt Prellungen und Quetschungen und musste im Spital verarztet werden.

Auf dem einschlägigen Internet-Forum «indymedia.org» frohlocken jetzt die Linksextremisten. «Dem Fehr haben wir das Fürchten gelernt», schreibt eine anonyme «AutorIn» im Namen von «Revolutionärer Aufbau Schweiz».

Und dann der schockierende Satz: 
«Mit der Wut von Tausenden ausgeschafften AusländerInnen und inhaftierten GesinnungsgenossInnen haben wir zugeschlagen und eigentlich gehofft, dass er dies nicht überlebt.»

«Pistole auf seinen Kopf gerichtet»


Es kommt noch dicker:
«Eine mutige Genossin hatte noch ihre Pistole auf seinen Kopf gerichtet, drückte dann aber vor lauter Aufregung leider im falschen Moment ab.»

War tatsächlich sogar eine Pistole im Spiel? Oder ist das eine zusätzliche billige Provokation? Von einer Pistole hat jedenfalls weder Opfer Fehr etwas gesagt noch die Polizei.

So oder so: Fehr fürchtete um sein Leben. Im SonntagsBlick sagte er: «Ich dachte nur noch, hoffentlich überlebst du das.»

Fehr reicht Strafanzeige ein. Die Polizei hat nach eigenen Angaben bisher «keine konkreten Hinweise auf die Täterschaft.»

Fehr-Attacke spaltet die Linksautonomen


Offenbar ist es einem Teil in der Szene nicht mehr ganz geheuer. Die Attacke auf Fehr wird auf dem Forum «indymedia» zum Teil scharf kritisiert. Die einen fordern die Foren-Moderation dazu auf, die Kommentare mit der Gewaltverherrlichung zu löschen. Ein anderer schreibt: «Danke vielmals Chaoten, dass ihr uns Linken wieder ins schlechte Licht rückt. Das ist die allerbeste Propaganda für die SVP!» 
Kommentar:
Es ist unbegreiflich, dass  ein Vermummungsverbot nicht umgesetzt werden kann. Wer nichts zu verbergen hat, darf sein Gesicht zeigen! Wenn Kriminelle nicht erkannt werden können, haben sie ein leichtes Spiel und die Polizei kann die Täter nicht erfassen.
Bei einem verbindlichen Vermummungsverbot könnten die Chaoten schon vor der Tat verhaftet werden. Ich finde es grotesk, wenn nach einer solch verwerflichen Tat das Opfer von der Polizei beschuldigt wird, es hätte einen Personenschutz anfordern sollen (Opferbeschuldigung =Täterschutz?).
Nachtrag 20 Min


«Es war sehr mutig von Herrn Fehr, so nahe an den Demon­stranten vorbeizulaufen – wir können nicht auch noch allfällige VIPs erkennen und Schutz bieten», kritisierte Stapo-Kommandant Philipp Hotzenköcherle in Medienberichten SVP-Nationalrat Hans Fehr (64). Dieser war am Freitag vor der Albisgüetli-Tagung von Linksautonomen spitalreif geprügelt worden. Hotzenköcherle sagte weiter: «Er hätte besser die 117 angerufen und sich ­abholen lassen.»
Fehr findet dies «lachhaft» und sagt zu
20 Minuten: «Das wäre überhaupt nicht situationsgerecht gewesen – im weiteren Umkreis standen viele Polizisten und die Lage schien mir un­problematisch.» Daher habe er wegen der Demo die letzten 300 Meter bis zum Schützenhaus wie andere auch zu Fuss absolviert. «Herr Hotzenköcherle muss sich ja rechtfertigen», sagt Fehr und fordert, dass man den Einsatz überprüft. «Die Polizisten vor Ort haben gute Arbeit geleistet, aber bei der Taktik seitens Polizeiführung gibt es Verbesserungspotential.»
Das sieht der Stadtzürcher SVP-Fraktionschef Mauro Tuena gleich: «Die Führung, namentlich der grüne Polizeivorsteher Daniel Leupi, muss über die Bücher gehen.» Abgesehen davon sei der Vorschlag von Hotzenköcherle, die 117 zu wählen, absurd: «Nähme mich wunder, wie das herausgekommen wäre, wenn alle VIPs die Polizei als Chauffeur benötigt hätten.» 
Frage:
Unterschätzt die Polizei die  linke Gewalt?
Zum Ueberlegen:
Ein Leser fragt sich: Was wäre geschehen, wenn SP Hans Jörg Fehr von Rechtsextremen spitalreif zusammengeschlagen worden wäre?
Ich persönlich finde: Ob von rechts oder links. Gewalttaten müssen gestoppt werden auch jene Täter die Privateigentum mutwillig beschädigen. 



Mit Spannung hat die Oeffentlichkeit die Stellungsnahme des Polizeivorstehers der Stadt Zürich erwartet.
Viel zu spät, aber am Montag verurteilte Stadtrat Daniel Leupi die Gewalttat der Chaoten und schloss sich damit der Meinung der Bundespräsidentin an. Von einen Journalisten habe ich erfahren, dass der Politiker zuerst keine Fragen beantworten wollte, dass er an den Kommunikationschef verwies.

Sonderbaren Informationsverständnis.

Journalisten, die sich - wie verlangt - an die Infostelle gewandt hatten wurden mit der analogen Verlautbarung abgespiesen, die schon verbreitet wurde. 

Ich finde dieses Verhalten dilettantisch, falls diese Aussagen der Journalisten stimmen. Entweder erklärt man man, weshalb nicht mehr gesagt werden kann oder man beantwortet Fragen.
Auf keinen Fall darf man Journalisten an der Nase herum führen.


Leupi verurteilt Attacke auf Fehr

(Quelle 20 Min) - Der Stadtzürcher Polizeivorsteher Daniel Leupi verurteilt die Prügelattacke auf Hans Fehr scharf. Doch Fragen dazu wollte er nicht beantworten.


Erstmals nahm Polizeivorsteher Daniel Leupi (Grüne) gestern Stellung zur Prügelattacke auf SVP-Nationalrat Hans Fehr im Vorfeld der Albisgüetli-Tagung: «Ich verurteile den tätlichen Angriff scharf – das Vorgehen der Linksextremisten ist undemokratisch», teilte Leupi mit.
Er lehne jede Gewaltanwendung ab und appelliere zudem an alle politischen Kräfte, die politische Debatte sachlich zu führen. Am Telefon allerdings gab sich Leupi nicht mehr sehr auskunftsfreudig: «Weitere Fragen zum Vorfall beantworte ich nicht», sagte er zu 20 Minuten. Weder zum Polizeieinsatz noch zu Fehrs Verhalten, das von Stapo-Kommandant Philipp Hotzenköcherle kritisiert wurde. Einzig auf die Frage, wieso er sich erst gestern zu Wort meldete, sagte Leupi: «Am Samstag war es klar Aufgabe des Kommandanten, sich zu äussern – und am Sonntag will ein Polizeivorsteher vielleicht auch mal etwas mit der Familie unternehmen.»


 Kommunikationsexperte Marcus Knill schüttelt den Kopf: «Herr Leupi hat zu spät reagiert – alle warten auf seine Stimme nach einem solchen Vorfall.» Gar kein Verständnis hat er für sein Schweigen: «Das ist unprofessionell.»
Derweil hat Prügelopfer Fehr gestern Anzeige gegen unbekannt erstattet. «Damit will ich die Sache abschliessen», sagt er. Für seine Partei hingegen ist noch lange nicht Schluss: In einer Erklärung im Kantonsrat erwartet die SVP-Fraktion vom links-grünen Stadtrat «endlich ein entschiedenes Vorgehen» gegen Chaoten. Sonst müsse der Kanton die Sache «an die Hand nehmen».



Kommentar: Kommunikation ist Chefsache. Bei unverhergesehen Vorkommnissen gehört er auch am Sonntag auf Deck!