Silvestergedicht Und wieder hier draussen ein neues Jahr, Was werden die Tage bringen? Wirds werden, wie es immer war, halb scheitern, halb gelingen? Wirds fördern das, worauf ich gebaut, oder vollends es verderben? Gleichviel, was es im Kessel braut, oder vollends es verderben? Gleichviel, was es im Kessel braut, nur wünsch ich nicht zu sterben. Ich möchte noch wieder im Vaterland die Gläser klingen lassen und wieder noch des Freundes Hand im Einverständnis fassen. Ich möchte noch wirken und schaffen und tun und atmen eine Weile, denn um im Grabe auszuruhn, hat's nimmer Not und Eile. Ich möchte leben, bis all dies Glühn rücklässt einen leuchtenden Funken und nicht vergeht wie die Flamm im Kamin, die eben zu Asche gesunken. (Theodor Fontane 1819-1898)
Mittwoch, 30. Dezember 2009
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