1. Mai Kravalle: Warum so viele Kinder?
02.05.2008
Davon sind 79 noch minderjährig!
Kommentar: Dass unter den Randalierern über ein Viertel Minderjährige sind, mag auf Anhieb erstaunen.
Man ist sich aber viel zuwenig bewusst, dass Gewalttaten nicht in erster Linie deshalb zelebriert werden, weil die Jugendlichen selbst geschlagen wurden oder unter zu strengen Lehrern oder Eltern leiden mussten.
Jugendrichter können bestätigen, dass heute meist nur aus purer Langeweile mit der Polizei "Katz und Maus" gespielt wird. Die Gewalttaten am ersten Mai haben in Zürich Tradition.
Es hat sich herumgesprochen: An diesem Tag können Jugendliche einmal unbedacht drauflos schlagen, Autos anzünden, Scheiben einschlagen, Bullen mit Flaschen bewerfen. Jeder Schüler weiss es: Das Vermummungsverbot lässt sich nicht durchsetzen.
Minderjährige können jedes Jahr damit rechnen, dass sie geschont werden. Falls es zu Strafen kommt, dass dann diese Strafen milde ausfallen und die Täter meist sofort wieder auf freien Fuss gesetzt werden. Das Ganze wird deshalb als "legale" Action betrachtet, als Mutprobe, als Kick im langweiligen Alltag. Die Kravalle haben Unterhaltungswert, sie ermöglichen einen Adrenalinschub und man kann die Taten nachträglich am Bildschirm sogar nochmals geniessen.
Die Uebertretungen haben für die minderjährigen Jugendlichen im Grunde genommen gar nichts mit einer politischen Demonstration zu tun.
Ein erboster Leser hat uns geschrieben, er sehe nicht ein, weshalb er bei der kleinsten Parkbusse mit harten Folgen rechnen müsse, wenn er seiner Pflicht nicht nachkomme.
Die Chaoten hingegen mit Samthandschuhen angepackt werden und bei den Jugendlichen beide Augen zugedrückt werden, bei krassen Sachbeschädigungen oder Beamtenbeleidigungen. Dasselbe gelte bei Drogenmissbrauch.
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