Argumente, die nicht unserer Meinung entsprechen, nehmen wir als Angriff wahr
Alle Seiten fühlen sich bestätigt, weil jeder herausliest, was seine Meinung stützt. Wie kann das sein?
«Den Medien glaube ich nicht mehr –
die bevorzugen immer die anderen!» Diese Aussage hört man immer
häufiger, nicht nur von US-Präsident Donald Trump (73). Der Vorwurf von
«Fake News» ist verbreitet.
Faszinierend
dabei ist: Oft haben beide Seiten in einem Streit das Gefühl, die
Medien würden die andere Seite bevorzugen. Zum Beispiel in der Corona-Debatte:
Wer für eine sofortige und totale Öffnung ist, sieht in der Zeitung
lauter Argumente gegen die schnelle Öffnung. Wer aber für eine langsame
Öffnung ist, sieht in denselben Artikeln vor allem Argumente, wieso es
schneller gehen sollte. Warum ist das so?
«Das
ist der Hostile-Media-Effekt», erklärt Kommunikationswissenschaftlerin
Katharina Sommer von der Universität Zürich. «Wir nehmen Argumente, die
nicht unserer Meinung entsprechen, als Angriff wahr und wehren uns
dagegen.»
«Durchblick»-Hörer
Bernhard wünscht sich eine Lösung für diesen Effekt. Er möchte weniger
Misstrauen in der Bevölkerung. Auf der Suche nach dieser Lösung reisen
Nico und Amila in der neunten Podcast-Episode bis in die Steinzeit
zurück. (Quelle: Blick)
Lexikon der Psychologie:
Hostile-Media-Effekt
(= H.) [engl. hostile feinselig], [MD],
bezeichnet das Phänomen, dass die Anhänger einer best. Position bzgl.
eines Themas dazu tendieren, die mediale Berichterstattung zum
betreffenden Gegenstand als unfair wahrzunehmen. Vallone et al. (1985)
zeigten, dass zwar häufig eine Mehrheit der Mediennutzer die
Berichterstattung als ausgewogen empfindet, diejenigen Rezipienten
allerdings, die die mediale Darstellung als einseitig wahrnehmen, haben
überwiegend den Eindruck, sie sei zu Ungunsten ihrer eigenen Meinung
verzerrt. Auf diese Weise entsteht die Situation, dass sich die Anhänger
unterschiedlicher Positionen gleichermaßen durch denselben Bericht als
benachteiligt empfinden. Der H. tritt bei einer neutralen medialen
Darstellung eines Themas auf, wenn es sich um einen strittigen Inhalt
handelt und eine stark polarisierte Anhängerschaft involviert ist (Giner-Sorolla & Chaiken, 1994).
Autor/en
Joachim Kimmerle
Literatur
Krämer, N. C. (2008). Hostile Media Effect. In N. C. Krämer, S. Schwan, D. Unz & M. Suckfüll (Hrsg.), Medienpsychologie: Schlüsselbegriffe und Konzepte (S. 139–143). Stuttgart: Kohlhammer.
Vallone, R. P., Ross, L. & Lepper, M. R. (1985). The hostile
media phenomenon: Biased perception and perceptions of media bias in
coverage of the Beirut massacre. Journal of Personality and Social Psychology, 49, 577–585.
Giner-Sorolla, R. & Chaiken, S. (1994). The causes of hostile media judgments. Journal of Experimental Social Psychology, 30, 165–180.
Anne Will verunstaltet die Sprache und es wird toleriert
Gender-Sprache im Ersten:
Anne Will talkt jetzt mit GästInnen!
… und Annalena Baerbock sorgte für eine besonders akrobatische Gender-Wortschöpfung
Erstaunlich dass diese Wortzerstümmelung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gesprochen werden darf? Sprachlich Es
klang seltsam. Als ARD-Moderatorin Anne Will am Sonntagabend ihre
gleichnamige TV-Sendung anmoderierte, begrüßte sie einen ihrer Gäste wie
folgt: „Der Präsident des Bundes der Steuerzahler – (Pause) – innen, Reiner Holznagel. Herzlich willkommen!“
Dabei negierte sie, den Verband n mit seinem
richtigen Namen – Bund der Steuerzahler – anzusrpechen. Sie
wiederholte die schräge Wortschöpfung gleich nochmal – wieder mit
betonter Pause im Wort.
Will zu ihrem Gast: „Da staunen Sie, dass
wir ‚Bund der Steuerzahler-Innen‘ sagen, ne?
Hintergrund:
Mit dem sogenannten Gendern müssen Wörter
die das weibliche Geschlecht mit meinen, auch mitzusprechen, und zwar
nicht getrennt („Lehrerinnen und Lehrer“), sondern in einem einzigen
Wort, das beide Formen werden künstlich zusammengebunden.
Zeugen verrieten BILD, dass die Moderatorin sogar im privaten
Gespräch von „Zuschauerinnen und Zuschauern“ spricht. Im Fernsehen tut
sie das allemal.
Gendern macht die Sprache holprig, unverständlicher und zerstümmelt sie.
▶ Dass das für Holprigkeiten sorgt,
bewies sie schon einmal 2018, als sie in ihrer Sendung von „Mitgliedern
und Mitgliederinnen“ sprach.
Das ist falsch. Da das
Wort „Mitglied“ weder männlich noch weiblich, sondern neutral ist („das“
Mitglied), kann es selbst nach den Gender-Sprachregeln nicht
„gegendert“ werden.
Manche Zuschauer ärgert's aber die militanten Feministinnen nehmen das in Kauf
Nun, da diese Praxis jedenfalls auffällt, ärgern sich einige
Zuschauer darüber. „Gleich wegschalten“, schrieb ein User mit dem Namen
Maximilian Fritz auf Twitter:
„Können wir aufhören, Namen von eingetragenen Vereinen zu gendern?“, fragte ein gewisser Alex:
Grünen-Chefin kommt ins genderakrobatische Stolpern
Für
Spott sorgte eine besonders akrobatische Gender-Wortschöpfung von
Grünen-Co-Chefin Annalena Baerbock. Als sie ebenfalls den „Bund der
Steuerzahler“ politisch korrekt deklinieren wollte, kam dabei was
anderes raus: „Bund der Steuer-Innen-Zahler“.
Und das war nicht einmal der einzige
Patzer der Grünen.
Eine
richtige Erklärung, warum Will die Sprachzerstümmelung nutzen darf, fehlt. Ein Sendersprecher: „Anne Will will eine wichtige Diskussion anstoßen.“ Und: „Das eigentliche
Sendungsthema soll allerdings nicht davon überlagert werden.“
Und wie findet die ARD die gendergerechte Sprache der Moderatorin? Der
Sender will sich hier nicht festlegen. „Persönliche Meinungen tun hier
nichts zur Sache", so der Sprecher.
Kommentar: Wir finden: Stoppt die Sprachzerstümmelung und Formulierungen die eindeutig falsch sind. Es gibt keine "Gästin", "Menschin", "Christinnen", "Deutschinnen", "Reisendinnen", "Kinderinnen". Wehren wir uns gegen sprachliche Verrenkungen. Inkompetenz und Gedankenlosigkeit dürfen beim Namen genannt werden. Erstaunlich, dass viele Redaktionen vor den Sprachsektiererinnen kapitulieren.
Feministische Sprache, Linguistik. ... Seit den Gleichstellungsdiskussionen
forderten feministische Linguistinnen, dass zahlreiche Begriffe, die
ausschliesslich ...
Die
Kampagne des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zu den Corona-Massnahmen
wird gern kopiert. Nach der SP vergreift sich nun auch die Auns an den
Schutzregeln. Das BAG bittet darum, davon Abstand zu nehmen.
Es
ist eine Reichweite, von der die meisten Kampagnen nur träumen können:
Die Info-Plakate des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zur
Corona-Pandemie. Die «So schützen wir uns»-Plakate sind im Alltag kaum
mehr zu übersehen. Ursprünglich in Rot, nun in Pink – im Zuge der Lockerung der Corona-Massnahmen hat das BAG die Farbe gewechselt.
Dass
der Grund für die riesige Reichweite der Kampagne ein ernster ist, hält
andere allerdings nicht davon ab, auf den Zug aufzuspringen.
Ausgerechnet die Sozialdemokraten haben vorgespurt und das Design
kopiert. Dafür gabs einen Rüffel vom BAG – und indirekt damit auch vom
eigenen Bundesrat, SP-Gesundheitsminister Alain Berset (48).
Polit-Werbung mit BAG-Motiv
Neueste
Kopie-Sünderin ist die Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz
(Auns). Um für die Kündigungs-Initiative der SVP zu werben, hat auch
sie das BAG-Sujet geklaut – sogar im selben pinken Design. Abstand gelte
es zur EU zu halten, so die Botschaft.
Das
BAG findet das gar nicht lustig – reagiert aber eher müde als wütend:
«Die Kampagne des BAG wird regelmässig abgeändert und für eigene Zwecke
ge- oder missbraucht», sagt Sprecherin Katrin Holenstein. Das BAG
reagiere jeweils dann, wenn es um geschäftliche oder politische
Eigeninteressen gehe. Entsprechend habe man auch die Auns kontaktiert,
mit der Bitte, die Verbreitung des Flyers «sofort einzustellen sowie
entsprechende Inhalte auf den Social-Media-Plattformen und Webseite
umgehend zu löschen».
Fröhliches Kampagnen-Kopieren
Auns
und SP sind längst nicht die einzigen, die sich bei der BAG-Kampagne
bedienen. Immer wieder tauchen auf sozialen Medien Parodien auf. Auf
Twitter macht ausserdem eine angepasste Version der Kampagne die Runde,
die den Inhalt auf den Kampf gegen die Klimakatastrophe dreht.
Grünen-Nationalrat Bastien Girod (39) hat das auf Twitter geteilt – und fährt dafür geharnischte Kritik ein.
Woher
das Werk stammt, ist unklar. Pikant aber, dass es auf eine andere
Bundesstelle verweist: Das Bundesamt für Umwelt (BAFU). Dieses will auf
Anfrage aber keine Stellung zur Kopie nehmen. Sie sei bekannt, aber vom
Bundesamt nicht autorisiert.
Kommentar: Es liegt in der Luft, dass bei der Begrenzungsinitiativ mit harten Bandagen gefeitet wird, Die Gegner der SVP Initiative verfälschen bewusst den Titel der Initiative "für eine massvolle Einwanderung" und versuchen mit einem eigenen Titel die Meinung der Bevölkerung zu manipulieren. Sie schreiben nie von dem Selbstbestimmungsrecht der Schweiz bei der Thematik Begrenzungsinitiative den offiziellen Titel "für eine massvolle Einwanderung", sondern sie schreiben bewusst von "Kündigungsinitiative". Mit Begriffen lässt sich bekanntlich mit wenig Aufwand manipulieren. Leider durchschauen die wenigsten Leser den Meccano der Manipulation. Bei dem Medienwirbel um die Copien des BAG Plakates für eigene Zwecke, profitieren die "Sünder". Marketingmässig haben die Copierer das Ziel erreicht. Man spricht über die Copieen und die Kritiker publizieren die "Fälschungen" gratis. Das BAG müsstr sich eigentlich auf die Schultern klopfen. Nur gute Werbung wird copiert. Wahrscheinlich wird der Bund vorsichtig sein mit einer medienträchtigen Klage.
Simon Steiner
7/7
Sie ist nicht die erste: Beispiel Klima, das auf Twitter die Runde macht.
Bereits eine Panne ist zu viel, wenn das Netz ausfällt. Wenn es jedoch zu einer zweiten gravierenden Ausfall kommt, muss eine Institution über die Bücher. Swisscom hätte schon damals die Finanzen aus der Werbung abziehen können, um die Sicherheit zu gewährleisten. Doch kam unverständlicherweise zu einer dritten und dann noch zu einer vierten Panne. Die Marke Swisscom ist damit gravierend beschädigt und der Schaden kann nicht mehr nur mit eine Entschuldigung abgetan werden. Es muss konkret gesagt werden, was getan wird, dass so etwas nie mehr geschehen kann.
Quelle SRF:
Die Pannenserie reisst nicht ab.
Gestern Dienstag ist zum vierten Mal innert fünf Monaten das
Swisscomnetz in weiten Teilen der Schweiz ausgefallen. Man konnte weder
über das Mobil-, noch über das Festnetz telefonieren. Vereinzelt waren
auch Notrufnummern betroffen. Die Ursache für die gut drei Stunden
dauernde Störung wurde bisher nicht kommuniziert. Jon Pult, der
Vizepräsident der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des
Nationalrats, erwartet von der Spitze des Unternehmens Antworten.
SRF News: Schon vier Swisscompannen dieses Jahr – nervt Sie das?
Jon
Pult: Es ist mehr als Nerven, es ist Besorgnis. Telekommunikation ist
entscheidend. Und wenn auch Notrufnummern betroffen sind, dann ist das
ein inakzeptabler Zustand für ein Land wie die Schweiz.
Der Bund ist Mehrheitsaktionär der Swisscom, mit einem 51-Prozent-Anteil. Könnte das Parlament etwas Druck machen?
Ja,
und das wird es auch. Wir haben in der Kommission für Verkehr und
Fernmeldewesen entschieden, dass wir zur nächsten Sitzung Ende Juni die
Swisscomspitze zu einer Anhörung einladen. Wir erwarten, dass sie Red
und Antwort steht, Transparenz schafft über die Ursachen der
Pannenserie, und auch einen Weg in eine bessere Zukunft ohne solche
Netzausfälle aufzeigt. Bei der SBB hat der Bund durchgegriffen. Wäre das auch hier vorstellbar?
Es
ist wichtig, dass die Politik die Verantwortung übernimmt. Die Swisscom
ist nicht einfach eine Unternehmung, sondern Teil des schweizerischen
Service public. Sie erbringt Grundversorgungsleistungen, bei denen es um
Leben und Tod geht. Wenn ich beispielsweise an die Notrufnummern denke:
Bei denen sind die Bürgerinnen und Bürger darauf angewiesen, dass sie
funktionieren.
Über den gestrigen Ausfall weiss man noch nichts. Das muss bis Ende Juni klar sein.
Einmal
eine Panne, das kann es geben. Zweimal, da kann man noch drüber
hinwegsehen. Aber bei vier groben Pannen in einem Jahr muss die Politik
dafür sorgen, dass sich die Dinge so entwickeln, dass das nicht mehr
passiert. Die Verantwortlichen werden also antraben müssen. Was werden Sie fordern?
Zuerst
einmal muss Transparenz über die Ursachen dieser Pannen hergestellt
werden. Die früheren Pannen hatten ja verschiedene Ursachen. Einmal
wurde von einem Hardwarefehler, einmal von menschlichem Versagen
gesprochen. Über den gestrigen Ausfall weiss man noch nichts. Das muss
bis Ende Juni klar sein. Gibt es einen Zusammenhang? Gibt es
strukturelle, betriebliche Probleme innerhalb der Swisscom? Gibt es
technische Probleme, wurden gewisse Bereiche vernachlässigt? Wurde zu
viel gespart? Hat man falsche Prioritäten gesetzt? Was muss man ändern,
um ein stabileres Netz zu haben?
In der
Wahrnehmung der Menschen dieses Landes hat die Swisscom sehr viel
Vertrauen verspielt. Wir sind es gewohnt, dass die staatsnahen Betriebe
wie die Post, die SBB, aber eben auch die Swisscom sichere Werte sind,
die uns in unserem Alltag begleiten und uns auch ein gutes Gefühl geben,
dass die Dinge in diesem Land funktionieren. Und das Vertrauen muss
jetzt schleunigst wieder aufgebaut werden.
Quelle BLICK_
Was war wirklich der Grund des empfohlenen Hausarrestes der U65?
Die ältere Generation gehorchte und verharrte einige Wochen während der Coronakrise in den eigenen vier Wänden.
Auch bei schönstem Wetter. Wer keinen Balkon oder Garten hatte oder in einem Altenheim die Coronaisolation auf sich nahm, biss in den sauren Apfel. Das BAG versicherte immer wieder:
Die Massnahme erfolge im Interesse der Alten. So bleibe die Risikogruppe geschützt. Die Isolation erfolge zum Schutz der Menschen mit über 65 Jahre.
Wer die Massnahmen des BAG zu kritisieren versuchte, wurde in die Ecke der Coronaleugner an den Pranger gestellt oder als Verschwörungstheoretiker mundtot gemacht.
Ein Pfleger, der nicht genannt werden will, liess folgende These öffentlich verlauten:
Die Alten wurden nicht in erster Linie zu ihrem Schutz zur Isolation gezwungen. Es sei vor allem darum gegangen, die Risikogruppe in Spitälern nicht behandeln zu müssen. Sie hätte unnötigerweise Betten und Geräte belegt, die den Jungen gefehlt hätten. In Wirklichkeit mangelte es jedoch am Anfang nicht nur an den erforderlichen Betten, sondern auch an genügend Masken, Medikamenten, Schutzkleidungen und Beatmungsgeräten. Heute wissen wir: Dies wurde von der Regierung und vom BAG lange hinuntergespielt. Nicht verwunderlich, dass heute die Aussage des Pflegers auf fruchtbaren Boden fällt, zumal auch während der Krise behauptet worden war, einzelne Spitäler würden Menschen mit über 85 Jahren nicht mehr behandeln.
Es ist nachvollziehbar, dass sich bei der allmählichen Oeffnungsphase die kritischen Stimmen immer deutlicher verlauten lassen. Auch die Medien übernehmen wieder vermehrt die wichtige Rolle als Kontrollorgan. Sie wurden zu lange als Sprachrohr der Regierung wahrgenommen.
Die ältere Generation gehorchte und verharrte einige
Wochen während der Coronakrise in den eigenen vier Wänden. Auch bei
schönstem Wetter. Wer keinen Balkon oder Garten hatte oder in einem
Altenheim die Corona-Isolation auf sich nahm, biss in den sauren Apfel.
Das BAG versicherte immer wieder: Die Massnahme erfolge im Interesse der
Alten. So bleibe die Risikogruppe geschützt. Die Isolation erfolge zum
Schutz der Menschen über 65 Jahre.
Wer die Massnahmen des BAG zu kritisieren versuchte, wurde in die
Ecke der Corona-Leugner an den Pranger gestellt oder als
Verschwörungstheoretiker mundtot gemacht. Ein Pfleger, der nicht genannt
werden will, liess folgende These öffentlich verlauten: Die Alten
wurden nicht in erster Linie zu ihrem Schutz zur Isolation gezwungen. Es
sei vor allem darum gegangen, die Risikogruppe in Spitälern nicht
behandeln zu müssen. Sie hätte unnötigerweise Betten und Geräte belegt,
die den Jungen gefehlt hätten.
In Wirklichkeit mangelte es jedoch am Anfang nicht nur an den
erforderlichen Betten, sondern auch an genügend Masken, Medikamenten,
Schutzkleidungen und Beatmungsgeräten. Heute wissen wir: Dies wurde von
der Regierung und vom BAG lange heruntergespielt. Nicht verwunderlich,
dass die Aussage des Pflegers auf fruchtbaren Boden fällt, zumal auch
während der Krise behauptet worden war, einzelne Spitäler würden
Menschen mit über 85 Jahren nicht mehr behandeln.
Es ist nachvollziehbar, dass sich bei der allmählichen Öffnungsphase
die kritischen Stimmen immer deutlicher verlauten lassen. Auch die
Medien übernehmen wieder vermehrt die wichtige Rolle als Kontrollorgan.
Sie wurden zu lange als Sprachrohr der Regierung wahrgenommen. Marcus Knill ist Experte für Medienrhetorik und Autor der virtuellen Navigationsplattform für Kommunikation und Medien rhetorik.ch. Unsere Kolumnisten vertreten ihre eigene Meinung. Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der Redaktion.
Nachdem das OK des Lauberhornrennens Swiss Ski öffentlich attackiert hatte, reagierte Urs Lehmann professionell. Auf den Vorwurf, Swiss-Ski verweigere den Dialog (Swiss-Ski packe den Zweihänder aus, um das OK Wengen einen Kopf kürzer zu machen. Sind wir im Mittelalter?), liessen sich der Präsident Swiss-Ski und der CEO Swiss-Ski nicht provozieren. Lehmann nutzte vor mit der kurzfristig anberaumten Medienkonferenz die Chance, um den Sachverhalt mit den Fakten ruhig, überzeugend, verständlich und gut strukturiert vorzutragen. Lehmann sprach frei, natürlich. Die Argumente (Fakten), die Pausentechnik und die Stimme überzeugten. Die Struktur war gut nachvollziehbar. Dies zeigt auch der Medienspiegel. Die Antworten brachte er auf den Punkt. Lehmann flunkerte nicht, wenn er einen Sachverhalt nicht kannte. Gesamteindruck: Urs Lehmann punktete, weil er seine Kernbotschaft kannte. Nur schade, dass an der Konferenz die Technik in der Fragerunde versagt hatte. Die Fragesteller waren nicht zu hören.
Ich zitiere SRF:
Wie weiter mit dem Lauberhorn? - Lehmann: «Wir wollen eine Lösung, aber nicht um jeden Preis»
Swiss-Ski strebt nach einer Einigung mit dem Wengen-OK und präsentiert dafür einen Drei-Punkte-Plan.
An einem kurzfristig anberaumten
Medientermin hat Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann Stellung zur «Causa
Wengen» genommen. Gleich zu Beginn stellte er klar, welch immense
Bedeutung die Weltcup-Rennen im Berner Oberland für die Schweiz haben.
«Wengen ist wichtig für den Schweizer Sport und für den Tourismus.
Wengen hat aber auch ein Problem, das es zu lösen gilt», sagte Lehmann
einleitend.
Drei Punkte für die Rettung?
Streitpunkt
sei die finanzielle Forderung des Lauberhorn-OKs, die Swiss-Ski so
nicht akzeptieren könne. Gerichtlich werde vom Verband eine Million
Franken eingefordert. «Das können und wollen wir langfristig nicht
bezahlen», stellte Lehmann klar.
Der Verbandspräsident präsentierte einen Drei-Punkte-Plan, damit die beliebten Weltcuprennen auch in Zukunft stattfinden können:
1. Bessere Vermarktung: Es sei zentral, dass die
«riesige Kiste Lauberhorn» – Budget zwischen 7 und 8 Millionen Franken –
in Zukunft professioneller vermarktet wird. «Was die technische
Organisation angeht, verfügt das Wengen-OK über die Besten der Welt. Auf
der kommerziellen Seite gibt es aber Defizite. Das OK ist weder
personell noch vom Gedankengut her stark genug aufgestellt, um diesen
Herausforderungen alleine entgegentreten zu können. Hier möchte
Swiss-Ski Hand bieten», so Lehmann.
2. Defizitgarantie: Die Unterstützung der öffentlichen
Hand sei unabdingbar, so der 51-Jährige. Er fordert eine Defizitgarantie
im Umfang von 500'000 Franken. Gemeinsam mit dem OK gelte es nun, das
Gespräch mit der Politik zu suchen, um die nachhaltige Durchführung der
Rennen sichern zu können.
3. Unterstützung durch Swiss-Ski: Werden die
«Hausaufgaben» bei den Punkten 1 und 2 gemacht, sei die Basis gelegt.
Sollte es dennoch einmal zu einem finanziellen Engpass kommen – weil
beispielsweise ein Rennen ausfällt – dann möchte Swiss-Ski mit maximal
100'000 Franken Hand bieten.
Grundlage für die weitere Verfolgung des gemeinsamen Ziels sei
es, dass die vom Wengener OK platzierte finanzielle Forderung hinfällig
wird.
Treffen mit Bundesrätin Amherd
Am
kommenden Donnerstag trifft sich Lehmann mit dem OK, um das weitere
Vorgehen zu erläutern. Am Nachmittag steht ein Besuch bei Bundesrätin
Viola Amherd auf dem Programm. Spätestens dann dürfte bezüglich Zukunft
der Lauberhorn-Rennen mehr Klarheit herrschen.
Bundesanwalt Michael Lauber musste sich heute der parlamentarischen
Gerichtskommission stellen. Diese hat danach mitgeteilt, dass sie ein
Amtsenthebungsverfahren gegen Lauber eröffnet.
Anfang Mai 2018: Die
Enthüllungsplattform Football Leaks des portugiesischen Hackers Rui
Pinto macht unter anderem publik, dass sich Bundesanwalt Michael Lauber
und Fifa-Chef Gianni Infantino 2016 zweimal getroffen haben – zu einem
Zeitpunkt, als die Bundesanwaltschaft mehrere Verfahren gegen die Fifa
laufen hatte. 21. November 2018: Lauber
verteidigt die unprotokollierten Treffen mit Infantino im Jahr 2016. Die
Gespräche auf übergeordneter Ebene seien erforderlich gewesen, um
Fragen zum Verfahrenskomplex Fussball zu klären. 11. Mai 2019:
Die Aufsichtsbehörde gibt bekannt, dass sie eine
Disziplinaruntersuchung gegen Lauber eröffnet. Grund dafür sind die
nicht protokollierten Treffen Laubers mit Infantino, der in mehrere
Verfahren verwickelt ist. Es kam zu zwei Begegnungen im März und April
2016 und zu einer dritten im Juni 2017. Besonders heikel war das zweite
Treffen vom 22. April 2016. 15. Mai 2019: Die Gerichtskommission entscheidet, die Wiederwahl Laubers auf Herbst 2019 zu verschieben. 18. Juni 2019:
Die Treffen von Lauber und Infantino widersprechen den
Verfahrensregeln, wonach solche Meetings zumindest mit Aktennotizen
dokumentiert werden müssen. Das Bundesstrafgericht in Bellinzona
entscheidet deshalb, dass Lauber bei den Untersuchungen im
Fussball-Verfahrenskomplex in den Ausstand treten muss. 25. September 2019: Lauber wird knapp wiedergewählt – mit 129 von 243 gültigen Stimmen. 4. März 2020:
Das Disziplinarverfahren gegen Lauber ist abgeschlossen. Gemäss der
Aufsichtsbehörde hat er verschiedene Amtspflichten verletzt. Er habe in
den Verfahren rund um den Weltfussballverband Fifa mehrfach die
Unwahrheit gesagt und illoyal gehandelt. Kritisiert wird auch das
Verhalten Laubers: Der Bundesanwalt falle durch Uneinsichtigkeit auf und
zeige im Kern ein falsches Berufsverständnis. Die AB-BA verfügt eine
Lohnkürzung um acht Prozent während eines Jahres, was den Lohn von
Lauber um knapp 24'000 Franken schmälern wird. 22. April 2020:
Lauber reicht beim Bundesverwaltungsgericht eine Beschwerde gegen den
Entscheid der AB-BA ein. Dieser stelle keinen abschliessenden Befund dar
und müsse einer gerichtlichen Überprüfung standhalten. 28. April 2020:
Der Berner BDP-Politiker Hess stellt bei der Gerichtskommission einen
Antrag auf ein Amtsenthebungsverfahren gegen Lauber. Auch der Berner
SP-Nationalrat Matthias Aebischer gibt bekannt, dass er ein
Amtsenthebungsverfahren beantragen werde. 2. Mai 2020:
Für die Bundeshausfraktionen von SP und CVP ist Lauber angesichts der
Kritik durch die Aufsicht in seinem Amt nicht mehr tragbar. Die
Fraktionen fordern ihn deshalb offen zum Rücktritt auf. 13. Mai 2020:
Die 17-köpfige Gerichtskommission des Parlaments befasst sich mit einem
allfälligen Amtsenthebungsverfahren gegen den seit 2012 tätigen
Bundesanwalt. 16. Mai 2020: Lauber greift die
Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft frontal an. In einer
70-seitigen Beschwerde lanciert er nach unbestätigten Medienberichten
heftige Vorwürfe gegen die Aufsicht. 20. Mai 2020:
Die Gerichtskommission des Parlaments hört Lauber an. Danach
entscheidet sie mit 13 zu 4 Stimmen, ein Amtsenthebungsverfahren wegen
Verdachts auf schwere Amtspflichtverletzung zu eröffnen.
«Wir haben aus einem Labor falsche Zahlen erhalten»
Das
BAG muss die Zahl der Neuinfektionen korrigieren. Statt wie
ursprünglich vermeldet 98 sind es deren 58. Grund war eine falsche
Meldung aus einem Labor. (Quelle BLICK)
Vorbei ist sie, die kuschelige
Erklär-Atmosphäre in den deutschen Talkshows. Auch bei Frank Plasberg
und "Hart aber fair" ging es am Montagabend ordentlich zur Sache.
Die Hauptprotagonisten: ein Koch, der die Nase gestrichen voll hat
von fehlenden Perspektiven für die Wiedereröffnung seines Lokals. Ein
Schauspieler, dem das Virologen-Bashing auf die Nerven geht. Und eine
verzweifelte Mutter, die sich fragt, wie lange sie die Situation ohne
Kita und Grundschule mit ihrem Mann (beide im Homeoffice) und den drei
Kinder noch durchhält.
Homeoffice,
kein Konzert, Kino oder Kneipe – immer mehr Deutsche begehren gegen die
Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie auf, wollen ihre
Freiheiten zurück haben. Gleichzeitig ist eine Debatte darüber
entstanden, wo zuerst gelockert werden sollte.
Was ist wichtiger? Der Profifussball? Die Kitas? Frank Plasberg
diskutierte mit seinen Gästen bei "Hart aber fair" zum Thema
"Lagerkoller im Lockdown: Was lässt Corona von unserem Leben übrig?".
Wer sind die Gäste bei "Hart aber fair"?
Malu Dreyer:
Für die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz (SPD) sind schreitweise
Lockerungen der richtige Weg. Dreyer stellte in Aussicht, dass nach dem
Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
am Mittwoch bundesweite Restaurantöffnungen im Mai beschlossen werden
könnten. Wann der Regelbetrieb in den Schulen wieder kommt, vermochte
sie dagegen nicht zu sagen. Prof. Dr. Melanie Brinkmann:
Für die Virologin ist es immens wichtig, die Infektionszahlen nach den
schrittweisen Lockerungen genau im Auge zu behalten, denn das heutige
Infektionsgeschehen lasse sich aus den Statistiken immer erst zwei
Wochen später ablesen. Brinkmann machte zudem Grosseltern Hoffnung auf
Treffen mit ihren Enkeln: "Wenn die Kinder jetzt in Quarantäne waren",
so die Virologin, dann sei es "kein Problem", Oma und Opa zu sehen.
Ulrich Matthes: Für den Schauspieler kam der
Kulturbetrieb in den Diskussionen der vergangenen Wochen viel zu kurz.
Er warnte vor einem Kinosterben und machte sich grosse Sorgen um Theater
in mittleren und kleinen Städten. Das Signal, das schon wieder so viel
über den Fussball gesprochen wird, nannte Matthes sichtlich genervt "ein
schwieriges". Alexander Herrmann: Der
Sternekoch, Gastronom und Hotelbesitzer fand die Massnahmen gegen die
Ausbreitung des Virus angemessen. Aber nun wünscht er sich nichts
sehnlicher als eine Perspektive für die Wiedereröffnung in seiner
Branche.
"Wenn wir so weitermachen wie bisher kommen wir an eine Klippe, wo wir alle hineinfallen", warnte Herrmann. Dann seien die Kollateralschäden höher als die Schäden durch Corona. "Das Schnitzel, dass ich heute nicht verkaufe, kann ich nicht morgen zweimal verkaufen."
Katrin Bruns: Bei der Mutter von drei kleinen
Kindern wird das Nervenkostüm im Homeoffice immer dünner. "Wir sind
voneinander genervt. Wir werden immer ausgelaugter". Die einen wollen
lernen, die anderen – Bruns und ihr Mann – müssen arbeiten.
Ein
fast unmöglich zu meisternder Spagat. Ihr fehlt eine Hoffnung und
Perspektive, denn es sei ja absehbar, dass die Schulen nicht im
Regelbetrieb laufen bis es einen Impfstoff gibt. Bruhns würde sich
diesbezüglich klare Worte der Politik wünschen. Den Wunsch konnte ihr
Malu Dreyer nicht erfüllen.
Was war das Rededuell des Abends?
Die am Montag veröffentlichten Infiziertenzahlen aus der 1. und 2. Fussball-Bundesliga
sorgten für völlig unterschiedliche Deutungen. Alexander Herrmann sah
in ihnen ein "wahnsinnig positives Signal" und erklärte: "Zehn von 1.700
und ein paar Zerquetschten. Ich weiss nicht, wie weit runter wir noch
wollen?"
"Die Zahl sagt eigentlich überhaupt nichts!", gab
Virologin Brinkmann zu Bedenken. "Doch!", platzte es aus Herrmann
heraus. "Nein!", beharrte Brinkmann auf ihrem Standpunkt.
Dann setzte der Koch zu seiner Wutrede an. "Ihr sagt andauernd
irgendwelche Zahlen. Wenn sie euch passen, dann sind sie richtig. Dann
kommt ein anderer daher gekrochen und sagt: 'Ich bin auch Virologe. Das
ist so nicht. Wir müssen jetzt diese Zahl nehmen.' Das ist genau das,
was mich aufregt."
Brinkmann scheute zunächst den verbalen Konter, dafür sprang ihr Ulrich Matthes
zu Seite: "Vor vier Wochen waren die Virologen die Allergrössten. Und
jetzt fangen sie und viele andere an, die Virologen zu bashen. Das kann
einfach nicht wahr sein."
Als sich die Gemüter beruhigt hatten,
konnte Brinkmann auch noch ihr Argument vortragen. Die Aussagekraft der
Tests bei den Fussballvereinen ist in ihren Augen nichtig, solange man
nicht weiss, ob drei oder zehn aus einem Verein kommen und wie sie
regional verteilt sind.
Was war der Moment des Abends?
"Es geht ums nackte
Überleben", sagte Katrin Bruns, die Mutter dreier Kinder. Sie machte
damit auf die verzweifelte Situation von Eltern aufmerksam.
Denn
im Homeoffice arbeiten und mehrere Kinder betreuen – das ist für mehrere
Monate am Stück für viele kaum zu bewältigen. Bruns fühlte sich von der
Politik lange vergessen, wie sie betonte.
Wie hat sich Frank Plasberg geschlagen?
Im redseligen Ulrich Matthes fand Plasberg dieses Mal
seinen Meister. Matthes redete, redete und redete – und schaffte es
doch auf charmante Weise immer wieder, dass ihm Plasberg nicht das Wort
abschnitt.
Einmal sagte er dem verdutzen Gastgeber sogar, dass er
jetzt dran sei. "Darf ich? Darf ich?", fragte Plasberg später schelmisch
grinsend, nachdem Matthes ihm nicht gestattet hatte, ihn zu
unterbrechen.
Am Ende entschuldigte sich der Schauspieler, weil er die Interessen
der Kunst so vehement vertreten hatte. "Aus Leidenschaft!", so Matthes.
Plasberg sah es dem Aushilfs-Moderator nach.
Was ist das Ergebnis bei "Hart aber fair"?
Deutschland
rund eineinhalb Monate nach Beginn der Ausgangsbeschränkungen: Die
Momentaufnahme zeigte, dass die Ungeduld in Teilen der Bevölkerung
zunimmt. Wobei es immer noch der privilegierte Teil der Deutschen war,
der bei "Hart aber fair" abgebildet wurde.
Wie mag es erst einer
alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern in der Zweiraumwohnung gehen
nach der wochenlangen Quasi-Quarantäne?
Nachdenklich stimmte die
Zuschrift einer Seniorin, die sich nach eigenen Angaben vorbildlich an
die Hygieneregeln hält und beklagte, dass sie gern selber entscheiden
wolle, was für Risiken sie eingehe. Nicht zu vergessen die vielen
Menschen im Seniorenheimen, die teils extrem unter der Isolation leiden.
"Lagerkoller
im Lockdown: Was lässt Corona von unserem Leben übrig?", fragte der
Titel der Sendung. So pauschal lässt sich das nicht beantworten. Ullrich
Matthes, am Theater fest angestellt, nahm die Situation recht gelassen
hin, obwohl er auf vieles verzichten muss.
Bei Mutter Katrin Bruns
werden dagegen die Nerven immer dünner, die Lebensqualität sinkt, der
Lagerkoller nimmt zu. So war es auch keine Überraschung, dass bei der
abschliessenden Frage, mit wem man denn mal für einen Tag tauschen
würde, jeder der Gäste mindestens einmal gewählt wurde.
Nur die Mutter
nicht.
Ein bezeichnender und ein wenig nachdenklich stimmender Schlusspunkt unter einen unterhaltsamen bis hitzigen Corona-Talk. (Quelle:gemx.ch)
Nichts ist wertvoller als Mutterliebe Leider wird sie zu wenig geschätzt. Unglaublich, was die Mutter meiner Kinder geleistet hat. Ich weiss gar nicht, wie sie das alless geschafft hat. Sie war Erzieherin, Hausfrau, Köchin, Pflegerin, Psychologin, Managerin, Finanzchefin, Ehefrau, Innenarchitektin, Gastgeberin. Als die Kinder grösser waren, machte Sie eine zweite Ausbildung, managte die Volkshochschule und führte täglich als Audioagogin Hörtrainingskurse für Erwachsene durch. Sie war dann bis heute als Kommunikationsberaterin und Referentin bei K+K Teilhaberin. Es ist mir ein Rätsel, wie sie das alles unter einen Hut gebracht hat. Ich finde es beschämend, dass die Tätigkeiten der Mütter und Kinderbetreuerinnen so selbstverständlich hingenommen aber nicht belohnt wird. Im Grunde müssten sich die Feministinnen für die Aufwertung der Mutter für den Einsatz für die Familie einsetzen. Die Mutterliebe ist nicht ersetzbar. Doch ihnen ist der Muttertag weniger wichtig als der Tag der Frauen. Im Gegensatz zu den Feministinnen fehlen den Müttern die Lobbyisten. Die Mütter werden sogar finanziell bestraft für den Einsatz für die Familie und die wertvolle Erziehungsarbeit zum Wohle unserer Gesellschaft. Danken wir wenigsten am nächsten Sonntag allen Müttern für ihren unermüdllichen Einsatz.
Der Bundesrat und das BAG verneinten zu Beginn der Krise den Nutzen der Masken. Nun empfehlen sie diese doch. Statt einzugestehen, man habe die geforderten Reserven verschlampt. Der Bevölkerung wird eingehämmert. Kinder müssen von Grosseltern getrennt werden, weil die Risikogruppe am meisten gefährdet sind. Aber hüten der Enkelkinder sei verboten. Dann kommt die verwirrende Botschaft. Grosseltern dürfen die kleine Enkelkinder in den Arm nehmen. Ab welchem Alter? Wie lange wird Nähe geduldet? Können die Enkel keine Viren-übertragen? Diese Fragen wurden nicht konkret beantwortet. Aus Deutschland lässt hernach ein kompetenter Virologe verlauten: Kinder sind auch Virenträger. Was gilt nun? Die Schweiz hat jedoch das Datum des Präsentunterrichts an der Volksschule bereits bekannt gegeben. Zurückkrebsen? Die Antwort des BAG konnte den Widerspruch in der Oeffentlichkeit nicht aus der Welt räumen. Die Irritation bleibt.
Leider fällt es dem Bundesrat schwer, offensichtliche Fehler einzugestehen.
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Vom Biss in den sauren Apfel
Marcus Knill
Wer die Massnahmen des BAG zu kritisieren versuchte, wurde in die Ecke der Corona-Leugner an den Pranger gestellt oder als Verschwörungstheoretiker mundtot gemacht. Ein Pfleger, der nicht genannt werden will, liess folgende These öffentlich verlauten: Die Alten wurden nicht in erster Linie zu ihrem Schutz zur Isolation gezwungen. Es sei vor allem darum gegangen, die Risikogruppe in Spitälern nicht behandeln zu müssen. Sie hätte unnötigerweise Betten und Geräte belegt, die den Jungen gefehlt hätten.
In Wirklichkeit mangelte es jedoch am Anfang nicht nur an den erforderlichen Betten, sondern auch an genügend Masken, Medikamenten, Schutzkleidungen und Beatmungsgeräten. Heute wissen wir: Dies wurde von der Regierung und vom BAG lange heruntergespielt. Nicht verwunderlich, dass die Aussage des Pflegers auf fruchtbaren Boden fällt, zumal auch während der Krise behauptet worden war, einzelne Spitäler würden Menschen mit über 85 Jahren nicht mehr behandeln.
Es ist nachvollziehbar, dass sich bei der allmählichen Öffnungsphase die kritischen Stimmen immer deutlicher verlauten lassen. Auch die Medien übernehmen wieder vermehrt die wichtige Rolle als Kontrollorgan. Sie wurden zu lange als Sprachrohr der Regierung wahrgenommen.
Marcus Knill ist Experte für Medienrhetorik und Autor der virtuellen Navigationsplattform für Kommunikation und Medien rhetorik.ch.
Unsere Kolumnisten vertreten ihre eigene Meinung. Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der Redaktion.