Donnerstag, 30. Januar 2020
Samstag, 4. Januar 2020
Zurück in die Zukunft
Vom der Bildung in Neuseeland lernen:
Gebt den Kindern einen Grund zum Lernen
Verena Friederike Hasel hat in Neuseeland hat unsere Autorin ein Bildungssystem
kennengelernt, das uns weiterbrignen könnte. In DIE ZEIT fasst sie zusammen, was sie
dort gelernt hat.
Über Bildung wird bei uns viel diskutiert und gestritten. Notenfreie Schule? Hausaufgaben Ja oder Nein? Autonomes lernen mit Lerninseln ist In. Zwölf oder dreizehn Schuljahre? Und immer wieder der Ruf nach
mehr Geld, kleineren Klassen und Tablets für alle. Aber kommt es auf diese
Dinge an, wenn wir Schulen verbessern wollen?
Die Autorin lebte mit ihren drei Kindern in Neuseeland. Währen dieser Zeit hat sie
festgestellt,
dass ganz andere Dinge wichtig sind, wenn Bildung gelingen soll. In
internationalen Rankings schneidet dieses Land stets sehr gut ab.
Gebt den Kindern einen Grund, zu schreiben
Morgens entdecken die Schüler einer zweiten Klasse, die ich besuche, eine kleine
Tür an der Wand, im Miniatur-Briefkasten daneben steckt ein Zettelchen. Unterschrieben
von einer Fee, die, so steht es im Brief, hinter dieser Tür eingezogen ist. Von
da an herrscht rege Korrespondenz zwischen ihr und den Kindern, an der sich
selbst die schreibfaulsten begeistert beteiligen. Wer lässt sich schon die
Gelegenheit entgehen, eine Fee zur Brieffreundin zu haben?
In einer
anderen Klasse finden die Schüler einen Koffer mit einem Amulett und alten Landkarten.
Aufgeregt reden sie durcheinander: Wer ist der Besitzer? Sind sie einem
Geheimnis auf der Spur? "Schreibt doch etwas", sagt die Lehrerin, und die
Kinder lassen sich nicht lang bitten.
Ob Feenbriefe
oder Schatzkoffer: In Neuseeland werden Kinder nach allen Regeln der
Kunst zum
Schreiben verführt. Auch die Aufsatzthemen, die sich Lehrer ausdenken,
sind verlockend. "Wenn ich drei Wünsche frei hätte" oder "Wenn ich
fliegen könnte".
Und den Kindern fällt so viel ein, dass sie gar nicht mehr aufhören
wollen zu
schreiben.
KOMMENTAR: Es ist erwiesen, dass Schreiben das Lernen erleichtert. Vor allem von Hand. Während des Schreibens müssen die Gedanken zusammengefasst werden und das Umformulieren festigt das Gehörte. Schreiben ist ein Lernprozess. Ich habe im Gymnasium selbst erkannt, dass ich bei jenen Lehrers die den Stoff schriftlich abgegeben haben mit der Bemerkung: "Ihr braucht nicht mit zu schreiben", heute den Stoff weitgehend vergessen habe. Jedoch dort, wo ich mitgeschrieben, mitgezeichnet oder ein Mindmap skiziert habe, vieles heute noch gespeichert ist. Ich habe mir angwöhnt bei spannende Präsentationen Notizen zu machen. Ich speichere das Geschriebene nicht auf. Das Gehirn hat das Wesentliche in einm "Dokument" bereits verankert.
Feiert den Fehler
An zahlreichen deutschen
Schulen lernen Kinder, nach Gehör zu schreiben. Fehler werden nicht korrigiert,
weil man fürchtet, die Kinder sonst zu entmutigen. Eine Methode, die man in
Neuseeland abwegig findet: Warum zulassen, dass sich Kinder an etwas Falsches
gewöhnen, wenn doch jeder weiß, wie schwer es ist, einmal Gelerntes wieder zu
entlernen? Außerdem käme keiner auf die Idee, dass der Hinweis auf einen Fehler
ein Kind demotivieren würde, denn in Neuseeland sind Fehler nichts Schlimmes.
Im Gegenteil: Man feiert sie. "Was für ein großartiger Fehler!", ruft die
Lehrerin, als ein Mädchen im Matheunterricht ein falsches Ergebnis nennt, weil
dahinter eine interessante Strategie steckt, und in der ersten Klasse werden
die Radierer aus den Federtaschen verbannt, weil Fehler nichts sind, was man
beschämt entfernen muss. "Und wieder wächst dein Gehirn ein bisschen", sagen
die Lehrer, wenn ein Kind einen Fehler macht.
Als ich mir
anschaue, wie die neuseeländischen Lehrer einer Grundschule, die ich besuche, Aufsätze
korrigieren, merke ich aber, dass sie sehr genau wissen, wie viel Frustration
sie einem Kind zumuten können. Der ursprüngliche Text des Kindes wird immer
stehen gelassen, und alles, was man mit einem Häkchen versehen kann, weil es
richtig ist, bekommt auch eins. Als Ansporn. Die Verbesserungen stehen gut
lesbar darüber. Für sie benutzen Lehrer grundsätzlich einen grünen Stift, da
Rot zu sehr Symbol für alles Negative geworden ist.
KOMMENTAR: Jene Ermutigungs-Pädagogen, die Kinder am Anfang nach Gehör schreiben lassen, sind sich nicht bewusst, dass ein Mensch, der zuerst Fehler d.h. ein fehlerhaftes Wortbild einprägt und wiederholt falsch schreibt, letztlich länger hat, um fehlerfrei zu schreiben, als jene, die sich an das korrekte Wortbild gewöhnt haben. Wer orthographisch falsch schreiben lernt, frustriert das Kind. Jene Lehrer, die Kinder Texte selbst korrigieren können, festigen die korrekte Schreibweise. So gesehen ist das belächelte Diktat wieder modern.
KOMMENTAR: Jene Ermutigungs-Pädagogen, die Kinder am Anfang nach Gehör schreiben lassen, sind sich nicht bewusst, dass ein Mensch, der zuerst Fehler d.h. ein fehlerhaftes Wortbild einprägt und wiederholt falsch schreibt, letztlich länger hat, um fehlerfrei zu schreiben, als jene, die sich an das korrekte Wortbild gewöhnt haben. Wer orthographisch falsch schreiben lernt, frustriert das Kind. Jene Lehrer, die Kinder Texte selbst korrigieren können, festigen die korrekte Schreibweise. So gesehen ist das belächelte Diktat wieder modern.
Bringt den Kindern die Liebe zu Büchern bei
"Puh", stöhnt
die Lehrerin, als sie den Klassenraum betritt. "Die ist aber schwer." In der
Hand hält sie eine Reisetasche. Als sie den Reissverschluss öffnet, purzeln
Gummistiefel und Stilettos, Turnschuhe und Sandalen heraus.
Die Lehrerin schlüpft
in ein Paar Stiefel, als sei es das Natürlichste der Welt, dass sie mit dem gesamten
Inhalt ihres Schuhschranks in der Schule aufgetaucht ist. "Sehr bequem. Aber in
ein paar Tagen gehe ich abends aus. Welche Schuhe ziehe ich da an?" Ein Kind
zeigt auf ein Paar Pumps. Die Lehrerin nickt. "Wollt ihr mitmachen?", fragt
sie. Die nächste halbe Stunde probieren sich die Schüler durch den Schuhhaufen,
und am Ende sagt die Lehrerin: "Ihr seht: Es ist gar nicht einfach, Schuhe zu
finden. Manchmal muss man eine Weile suchen." Sie macht eine Pause. "Mit
Büchern ist es dasselbe. Das perfekte Buch muss genauso gut zu euch passen wie
der richtige Schuh."
Lesen lernen in
Neuseeland, die erste und wichtigste Lektion: Kinder, die ungern lesen, gibt es
nicht. Es gibt nur Kinder, die noch nicht das richtige Buch gefunden haben.
KOMMENTAR:
Früher haben Kinder nachts heimlich gelesen, weil Eltern und Erzieher gewisse, sogenannte Schundliteratur, selbst Bücher von Karl May verboten hatten. Lasst die Kinder doch Lesen.
Wichtig ist vor allem, dass ihnen lesen später keine Mühe bereitet. Kinder, die viel lesen, machen auch beim Schreiben weniger Fehler. Der Wortschatz wird beim Lesen automatisch erweitert. Wir müssen nur erkennen, welche Bücher für das Kind altergemäss sind und dem individuellen Interesse entspricht. Als Ombudsmann an einer Kantonsschule habe ich bei einem Schüler, der eine schlechte Lesekompetenz hatte innert drei Monaten eine Verbesserung erreicht, indem ich dem fussballvernarrten Jungen Bücher rund um die Thematik Fussballssport als Pflichtlektüre "verordnete". Der Erfolg war erstaunlich.
Gebt den Kindern Erlebnisse
Periodensysteme,
Atlanten, Schautafeln zur Vererbung – all das hat natürlich seinen Platz im naturwissenschaftlichen
Unterricht in Neuseeland. Aber viel wichtiger als pure Theorie sind Erlebnisse.
So gehen Oberstufenschüler mit ihrem Lehrer Mountainbike fahren und erfahren auf
diese Weise am eigenen Leib, dass es mehr Kraft erfordert, loszufahren als bei
gleichbleibender Geschwindigkeit weiterzufahren, bevor sie die Newtonschen
Gesetze durchnehmen, welche die Erklärung für dieses Phänomen liefern.
Eine
andere Klasse, die das Thema Antarktis durchnimmt, übernachtet bei den
Pinguinen im Aquarium, und Schulanfänger machen das erste Experiment ihres
Lebens mit Schokobonbons, essen diese aber nicht auf, sondern stellen Hypothesen
auf, wie Schokolade schmilzt. Ein Junge, der sich daran erinnert, dass er in
seinem schwarzen Pulli stärker schwitzt als im weißen, legt seine Drops auf
einen schwarzen Eimer in die Sonne, und ein Mädchen reibt sie, weil sie festgestellt
hat, dass ihre Hände auf diese Weise warm werden.
An vielen Schulen Neuseelands wurde außerdem die
Geniestunde eingeführt. Immer freitags arbeiten die Kinder für einige Stunden
an einem selbst gewählten Projekt.
Stellt den Lehrer in den Mittelpunkt
In
Deutschland wird die Rolle von Lehrern seit einiger Zeit beständig
heruntermoderiert. Mitunter sieht man sie nur noch als Unterrichtsbegleiter, und
die Pädagogen selbst glauben auch nicht mehr so recht an ihren eigenen
Einfluss. In einer Befragung durch das Allensbach-Institut schrieben sich
lediglich acht Prozent eine "sehr große Bedeutung" für die Entwicklung ihrer
Schüler zu. In Neuseeland sieht man den Lehrer dagegen als absolut zentral für
erfolgreiches Lernen an. Er ist kein Moderator oder Vermittler, sondern ganz im
Gegenteil eine starke Figur, die den Unterricht klar strukturiert und steuert.
Entsprechend ernst nimmt man auch die Frage, wie er sich stetig verbessern
kann.
In Deutschland wird kaum überprüft, ob ein Lehrer seiner Fortbildungspflicht
nachkommt. Neuseeländische Lehrer müssen ihre Lehrerlaubnis dagegen alle drei
Jahre erneuern – und das dürfen sie nur, wenn sie an Fortbildungen teilgenommen
haben. Dafür sind diese aber auch extrem wirkungsvoll. Während Fortbildungen in
Deutschland meist externe Vorträge sind, die der Lehrer nach Unterrichtsschluss
besucht, obwohl so etwas nachgewiesenermaßen wenig bringt, kommen die
Fortbilder in Neuseeland direkt an die einzelne Schule, geben Modellstunden
und gehen auf die individuellen Probleme und Fragen des Lehrers ein.
KOMMENTAR: Kinder wollen EINE Bezugsperson auf der Elementarstufe. Sie schätzen auch eine gewisse "Nestwärme". Ein eigenes Klassenzimmer, einen Hauptlehrer, eine "eigene" Schulbank.
Fixe Strukturen vereinfachen den Unterricht. Viele Probleme sind Haus-gemacht, weil feste Strukturen fehlen und damit die schädliche "Orientierungslosigkeit" gefördert wird.
KOMMENTAR: Kinder wollen EINE Bezugsperson auf der Elementarstufe. Sie schätzen auch eine gewisse "Nestwärme". Ein eigenes Klassenzimmer, einen Hauptlehrer, eine "eigene" Schulbank.
Fixe Strukturen vereinfachen den Unterricht. Viele Probleme sind Haus-gemacht, weil feste Strukturen fehlen und damit die schädliche "Orientierungslosigkeit" gefördert wird.
Bereitet die Kinder auf die Freiheit vor
Fragt man die
18-jährige Abiturientin Julia nach dem Höhepunkt ihrer Schulzeit, muss sie
nicht lange überlegen. "Das war das Solo Camp", sagt die Neuseeländerin. Das
Solo Camp ist Teil des Faches Education outside the classroom, das es an vielen
neuseeländischen Schulen gibt, und geht so: Schüler verbringen 48 Stunden
allein im Wald, nur mit dem Nötigsten ausgestattet, Telefon, Bücher und Musik
sind verboten. Es handelt sich nicht um Überlebenstraining, die Jugendlichen
müssen sich nicht von Spinnen und Mäusen ernähren, aber sie müssen etwas viel
Schwierigeres tun. Schweigen, meditieren, allein sein.
"Zu lernen, wie man sich
selbst aushält, ist das Wichtigste überhaupt", sagt Julias Lehrer. Er hat alle
Zwölftklässler, die am Solo Camp teilgenommen haben, an ihre Schlafplätze im
Wald geführt, so weit voneinander entfernt, dass sie sich weder sehen noch
hören konnten, hat ihnen für den Notfall eine Trillerpfeife zugesteckt und außerdem
ein Buch mit leeren Seiten, über die er Fragen geschrieben hat: Wem möchtest du
danken? Was hat dich geprägt? Wo möchtest du in sechs Monaten sein? Darüber
sollten die Schüler während ihrer 48 Stunden allein im Wald nachdenken.
Julia sagt,
dass sich natürlich längst nicht alle Fragen geklärt hätten. Noch immer sei die
Zukunft unsicher, aber Angst, nein, die habe sie nicht mehr. "Und wenn ich mich
doch mal vor etwas fürchte, dann sage ich mir: Wenn ich 48 Stunden allein im
Wald überleben kann, schaffe ich das hier auch."
KOMMENTAR: Siehe oben "erlebnisorientierter Unterricht"
Notiert von marcus knill um 17:34
Mittwoch, 1. Januar 2020
Ist Schweigen die richtige Antwort?
Niemand weiss genau, wie es Schumi geht.
Zwischen den Festtagen holt uns seit sechs Jahren die gleiche Geschichte
ein: Das Schumi-Drama. Seit 313 Wochen rätseln Millionen Fans von
Michael Schumacher (50): Wie geht es dem siebenfachen Weltmeister?
Seit dem schweren Ski-Unfall am
29. Dezember 2013 in Meribel (Fr) hören die Diskussionen nicht auf: Sagt
uns endlich die Wahrheit, fordern die einen. Lasst die Familie in Ruhe,
die andern.
Hat der Dalai Lama Recht?
Es
ist unglaublich, dass die Familie den Gesundheitszustand des 91fachen
GP-Siegers, der ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt, in den eigenen vier
Wänden behalten kann. Unter dem Motto des Dalai Lama: Denk daran, dass
Schweigen manchmal die beste Antwort ist!
So
lässt man im Hause Schumacher am Genfersee kaum jemand an Michael
heran. Erzbischof Georg Gänswein (63) berichtete vor drei Jahren
wenigstens, dass «Michael ganz normal aussieht. Nur sein Kopf ist etwas
rundlicher geworden!» Der Seelsorger bekam natürlich sofort Hausverbot.
Weber: «Primitiv, respektlos»
Der
frühere Schumi-Manager Willi Weber (77), der vor über zehn Jahren von
Michaels Medienberaterin Sabine Kehm (55) abgelöst wurde, fand im
sächsischen Fernsehen klare Worte:: «Das ist doch alles primitiv und
respektlos!» Der Mann, der Schumi gross machte, fügte hinzu: «Ich durfte
nie zu Michael. Die hatten wohl Angst, dass ich sofort erkennen würde,
was los ist!»
«Du würdest dir nichts Gutes tun!»
Auch
der Brasilianer Rubens Barrichello (47) bekam keine Besuchserlaubnis.
Nun verriet der Brasilianer, der mit Schumi von 2000 bis 2004 bei
Ferrari 24 Doppelsiege feierte in seinem Podcast: «Man hat mir einen
Besuch verboten. Die Begründung war seltsam: Du würdest Michael und dir
nichts Gutes tun!»
Fürchtet
die Familie Schumacher, dass selbst der treueste Schumi-Diener nach
seiner Visite in der Öffentlichkeit plaudern würde? Barrichellos
Landsmann (und ebenfalls Schumi Teamkollege) Felipe Massa durfte seinen
Kumpel schon früh besuchen und sagte: «Michael hat mit den Augen
gezwinkert!»
Am 3. Januar wird Schumi 51
Ist
das Schweigen des Familien-Clans wirklich die beste Antwort? Man muss
nun wirklich keine Kristallkugel oder die Tarot-Karten bemühen, um alle
Hoffnungen fahren zu lassen. Es sind wohl die irreparablen Hirnschäden,
die Michael Schumacher (wird am 3. Januar 51) zu einem lebenslangen
Pflegefall machen.
Die Tragödie um Töff-Roth (66)
Dieses
Schicksal teilt Schumi mit dem Deutschen Reinhold Roth (66)! Der
zweifache Töff-Vizeweltmeister (250 ccm) stürzte 1990 beim GP in Rijeka
bei einem Überholmanöver und lag lange im Koma. Roth ist zwar erwacht,
aber hat seit damals nur ein Wort gesprochen: «Morn» – oder guten Morgen
auf hessisch. Vor vier Jahren sagte seine Ehefrau im ZDF, dass sie
jetzt wieder einen Lebenspartner habe. Und bekam dafür grossen Applaus.
Sie kümmert sich weiter um das Heil ihres Mannes.
Hoffnung – ein leeres Wort?
Dürfen
wir bei Schumi noch von Hoffnung sprechen? Die Familie schweigt eisern.
Managerin Sabine Kehm sagt nur: «Jede Meldung würde die Türen für neue
Spekulationen öffnen!» Sie hat sich den Unfall von Michael Dutzende Mal
angeschaut und kann es immer noch nicht glauben, «dass ein relativ
harmloser Sturz solche Folgen hat!»
FIA-Boss
Jean Todt (73), bei Ferrari einst Schumis Teamchef, hat sich zum
Sprecher erkoren: «Ich besuche Michael regelmässig, ich weiss alles.»
Der Franzose «hat die Hoffnung nicht aufgegeben zusammen mit Michael
eines Tages einen Grand Prix zu besuchen!»
Die «Bunte» lässt nicht locker
Auch
die deutsche Illustrierte «Bunte» erschreckt ihre Leser immer wieder
mit angeblichen News. In der Weihnachts-Ausgabe 2015 meldete das Blatt
exklusiv: «Es ist mehr als ein Wunder. Michael Schumacher – er kann
wieder gehen...»
Im
Herbst dieses Jahres schlug die «Bunte» wieder zu und titelte:
«Sensationelle Therapie gibt neue Hoffnung.» In den Unterzeilen hiess
es: «Geheime Reise nach Paris. Modernste Stammzellen-Medizin soll der
Formel-1-Legende helfen. Corinna glaubt fest an die Behandlungs-Methoden
eines Star-Professors.»
Betet Hamilton noch?
Seither
sind drei Monate vergangen. Man hat nichts mehr gehört. Hoffnung? Die
hat man im GP-Fahrerlager längst aufgegeben. Die Kleber «Keep Fighting
Michael», sind auch bei Mercedes nicht mehr zu sehen. Und das
Versprechen von Lewis Hamilton vor sechs Jahren «Ich werde jede Nacht
für Michael beten!» – das hat der Brite wohl schon einige Abende
vergessen.
Mick (20) und der rote Teppich
Eigentlich
erzeugen nur noch der jetzt sechsfache Weltmeister Hamilton und Schumis
Sohn Mick (20) Schlagzeilen über Schumi. Der eine jagt dessen grösste
Rekorde (7 WM-Titel, 91 Siege), der andere versucht verzweifelt, in die
Fusstapfen seines Vaters zu treten. Mick war am 29. Dezember 2013
übrigens mit Michael auf der Skipiste in Frankreich unterwegs.
Wenn
Mick auch in seiner zweiten Formel-2-Saison nicht überzeugt, dürfte er
es trotz der Ferrari-Hilfe schwer haben. Der rote Teppich hilft, aber er
ist keine Garantie für den Erfolg. «Ich schaffe es», sagt der stets
bescheidene und höfliche Blondschopf.
Wir stehen wieder am Anfang
Das
Schlusswort zur tragischen Geschichte, jetzt schon 2191 Tage alt, hat
der Literatur-Nobelpreisträger T. S. Eliot (1888 bis 1965):
«Wir
hören nie auf zu ergründen, was passiert ist. Und am Ende kommen wir da
an, wo wir anfingen und werden zum ersten Mal begreifen, wo wir
stehen!»
Was seit Schumis Ski-Unfall passiert ist
Kommentar:
Wenn bei Katastrophe geschwiegen wird, machen Vermutungen und Gerüchte die Runde. Wer die Medien ausklammert, muss sich, nicht wundern, wenn sie sich die Informationen auf eigenen Wegen beschafft. Deshalb raten Kommuniationsverantwortlichen stets, die Kommunikation zu führen und gezielt zu lenken. Schweigen kann zwar manchmal die richtige Antwort. Ich vertrat im Fall Schumi die Meinung, die Kommunikationschefin Kehm mache in der Causa Schumi mit Schweigen einen Fehler. Langfristig werde sich das Abschotten rächen. Erstaunlicherweise konnte der verunfallte Rennfahrer über Jahre isoliert werden und der reichen Familie gelang es, alle Versuche der aufdringlichten Paparazzis abwehren. Das ist kein Normalfall. Was die Kommunikationschefin von Schumi nicht verhindern konnte:
Vermutungen, Gerüchte, Hypothesen.
Vermutungen, Gerüchte, Hypothesen.
29. Dezember 2013
Ein Sonntag. Es ist kurz vor 11 Uhr. Der Unfall in Méribel.
Schumi stürzt Kopf voran auf einen Felsen. Wenige Meter neben der
abgesperrten Piste. Dabei ist Sohn Mick. Schumi, noch bei Bewusstsein,
wird 45 Minuten später mit dem Heli nach Albertville geflogen.
Komplikationen. Der Heli muss notlanden. Schumi wird intubiert. 12.40
Uhr. Die Ärzte sprechen von Lebensgefahr. Michael wird nach Grenoble
geflogen. Wieder Operation. Ein Loch muss in den Schädel gebohrt werden.
(Quelle BLICK online)
30. Dezember 2013
Pressekonferenz. Schumis Zustand ist sehr kritisch, künstliches Koma. Merkel und Clinton schicken Genesungswünsche. Die Familie bedankt sich für das grosse Mitgefühl. Neue OP kurz vor Mitternacht.31. Dezember 2013
Ärzte reden von kritischem Zustand, der aber unter Kontrolle sei. Weitere Hämatome im Hirn sollten bald entfernt werden.3. Januar 2014
Schumis 45. Geburtstag. Hunderte von Fans schwenken vor dem Spital in Grenoble die Ferrari-Flaggen.7. Januar 2014
Corinna Schumacher bittet die Medien, die Privatsphäre zu respektieren.29. Januar 2014
Aufwachphase? Lungenentzündung? Managerin Sabine Kehm: «Alles Spekulationen, was nicht von den Ärzten kommt!»21. Februar 2014
Massa besucht als erster GP-Fahrer seinen Kollegen: «Er sieht normal aus und bewegt seine Lippen!»7. März 2014
Gerüchte über ein eigenständiges Atmen werden dementiert. Ein als Priester verkleideter Reporter versucht, ins Zimmer zu kommen.16. März 2014
Französische Staatsanwaltschaft stellt die Ermittlungen ein.3. April 2014
Managerin Kehm: «Es gibt Anzeichen, die Mut machen!»29. April 2014
Die Stadt Sarajevo ernennt Schumi zum Ehrenbürger. Zweimal war er dort und spendete Geld für die durch Minen verletzten Kinder.11. Juni 2014
Flavio Briatore, Schumis Ex-Teamchef: «Es gibt nichts Neues. Aber sicherlich sind in diesem Fall keine Nachrichten schlechte News!»16. Juni 2014
Schumi liegt nicht mehr im Koma und wird von Grenoble in eine Reha-Klinik in Lausanne gebracht.23. Juni 2014
Kehm enthüllt, dass die Krankenakte von Michael gestohlen wurde. Sie wird für 60 000 Franken verschiedenen Medien angeboten. Es läuft eine Untersuchung.25. Juni 2014
Staatsanwaltschaft von Grenoble ermittelt. Der ärztliche Schumi-Bericht ist unter dem Decknamen «Kagemusha» auf dem Markt.7. Juli 2014
Die Staatsanwaltschaft konnte die IP-Adresse der gestohlenen Schumi-Akten zuordnen. Es ist eine Heli-Firma bei Zürich.8. Juli 2014
Die Firma hat selbst Strafanzeige gestellt, möchte damit Klarheit schaffen.17. Juli 2014
Corinna Schumacher wendet sich im Programmheft des GP Deutschland zu Wort: «Ich muss sagen, dass euer Mitgefühl uns alle umgehauen hat. Gut zu wissen, dass wir die schwerste Zeit gemeinsam überstanden haben.»25. Juli 2014
Die Familie Schumacher bietet den Privatjet von Michael zu einem Preis von 20 Millionen Euro an.4. August 2014
Daimler-Chef Dieter Zetsche: «Unser Vertrag mit Michael bleibt. Er wird lebenslang ein Botschafter unserer Marke sein.»5. August 2014
Der mutmassliche Dieb der Krankenakte von Schumi wird festgenommen – U-Haft. Es ist ein Angestellter einer Schweizer Flugrettungsfirma.6. August 2014
Der 54-jährige Deutsche, der im Kanton St. Gallen wohnte, wird erhängt in seiner Zelle aufgefunden. Die Ermittler gehen von Selbstmord aus. Fall abgeschlossen.9. September 2014
Schumi ist nach 254 Tagen wieder daheim in Gland VD. Kehm: «Michaels Rehabilitation wird nun von zu Hause aus fortgeführt Er hat der Schwere der Verletzungen entsprechende Fortschritte gemacht!»11. September 2014
Die ersten Paparazzi tauchen (sogar mit Drohnen!) vor der Villa am Genfersee auf. Polizei vertreibt die Störenfriede. Eine russische Agentur wollte sogar mit einen Livestream berichten.5. Oktober 2014
In Suzuka verunglückt Jules Bianchi (25) und in Rom stirbt Ex-GP-Pilot Andrea de Cesaris (55) bei einem Töffunfall. Gleichzeitig besucht FIA-Präsident Jean Todt seinen Freund Schumi: «Er hat Fortschritte gemacht, es liegt noch ein langer schwerer Weg vor ihm.»14. Oktober 2014
Wieder kommt die Helmkamera von Michael beim Unfall zur Diskussion. Der Wert der Aktie von Hersteller GO-Pro sinkt um 16 Prozent, erholt sich aber schnell wieder.23. Oktober 2014
Professor Jean-Francois Payen, der Schumi besucht und behandelt: «Das familiäre Umfeld kann helfen!» Dann sagt er: «Es gibt einen Ein- bis Drei-Jahres-Plan.»13. November 2014
Die offizielle Homepage wird reaktiviert. Zum 20. Jahrestag seines ersten WM-Titels in Adelaide, als Schumi im Final mit dem Benetton Damon Hill im Williams abschoss. Am Abend hält Sebastian Vettel für sein Vorbild in Berlin die Laudatio. Denn Schumi wird mit dem seltenen Milleniums-Bambi für sein Lebenswerk ausgezeichnet.16. Dezember 2014
Schumi gehörte in diesem Jahr zu den meistgefragten Menschen bei Google.29. Dezember 2014
Ein Jahr nach dem Unfall. Kehm meldet sich endlich wieder: «Wir brauchen viel Zeit. Es wird lange dauern und ein harter Kampf!» Ex-GP-Pilot Philippe Streiff (seit dem Brasil-Unfall 1989 im Rollstuhl) behauptet: «Michael beginnt, Menschen zu erkennen, und soll bald aufrecht sitzen!» Das Dementi kommt sofort.31. Dezember 2014
Der «Corriere della Sera» schreibt von Schumi, der emotional auf seine Familie reagiere, und von Tränen, wenn er die Stimme von Corinna und seinen Kindern höre. Dementi.3. Januar 2015
Schumi wird 46 Jahre alt. Fans lassen in Deutschland 46 Luftballons gegen den Himmel steigen.2. März 2015
Riesenrummel um Mick Schumacher, der früher sogar unter dem Mädchennamen seiner Mutter (Betsch) starten musste. Er wird Formel-4-Pilot und Dutzende von TV-Stationen berichten.5. März 2015
In die Klinik von Johannes Peil, jahrelang ein enger Vertrauter von Schumi, wird eingebrochen – und ein Laptop gestohlen. Wollte da jemand an Informationen über Michael herankommen?26. April 2015
In Oschersleben holt Mick Schumacher (16) seinen ersten Formel-4-Sieg. Die deutsche Hymne erklingt. Über seinen Vater darf er natürlich nicht sprechen!15. Mai 2015
Ex-Ferrari-Chef Luca di Montezemolo wird in Detroit in die Hall of Fame aufgenommen. Er widmet die Auszeichnung Michael Schumacher, «dem grössten Piloten der Ferrari-Geschichte!»22. Mai 2015
Managerin Kehm redet endlich wieder – im Rahmen einer Sponsorveranstaltung (Uhren): «Wir sind froh, weiter sagen zu können, dass er Fortschritte macht.»30. Mai 2015
Im «Spiegel» regt sich Kehm auf, dass die Paparazzi schon versuchen, aus der Luft Fotos zu machen, oder sich im Wald verstecken.3. Juni 2015
GP-Boss Bernie Ecclestone erklärt, dass er Schumi nicht besuchen werde: «Ich will Michael so in Erinnerung behalten wie beim letzten Zusammentreffen. So will ich ihn sehen!»11. Juni 2015
Die drei Blätter «Bunte», «Freizeit-Revue» und «Freizeit-Spass» werden von einem Münchner Richter ermahnt, ihre Spekulationen in Bezug auf Schumis Zustand einzustellen.17. Juli 2015
In Nizza stirbt der Franzose Jules Bianchi nach neun Monaten an den Folgen der unheilbaren Hirnverletzungen vom Suzuka-Crash mit einem Rettungs-Bagger.21. August 2015
Schumis alter Rivale Mika Häkkinen meldet sich zu Wort: «Kämpfe weiter mein alter Freund. Ich wünsche dir, dass bald ein Wunder geschieht!»24. September 2015
Philippe Bianchi, der Vater des toten Jules: «Solange er da ist, wird Michael kämpfen. Es gibt immer Hoffnung!»25. September 2015
Ferrari-Chef Maurizio Arrivabene vergleicht in Italo-Medien Schumi mit Vettel: «Ich kann sagen, dass Sebastian in gewisser Weise besser ist als Michael. Vor allem vom Charakter her!»26. September 2015
Arrivabene ist entsetzt über die Reaktionen. Seine Dementi-Rede bei RTL ist mager: «Beide sind eben verschiedene Menschen. Wenn du das erste Mal Michael triffst, reagierst du eben so.»21. Oktober 2015
Ross Brawn, enger Freund von Michael, besucht ihn: «Corinna hält mich auf dem Laufenden. Wir müssen weiter beten!»21. November 2015
Beim Race of Champions in London wird ein Transparent gezeigt: «Wir vermissen dich, werde bald wieder gesund!» Vettel sagt der Agentur SID: «Wir wissen, dass er kämpft, wir wissen aber auch, dass es ihm nicht gut geht!»22. Dezember 2015
Die «Bunte» sorgt für Aufregung, titelt: Er kann wieder gehen... Dementi.29. Dezember 2015
Der zweite Jahrestag des Unfalls. Die Leidensgeschichte dauert jetzt schon 731 Tage.September 2016
Gerichtsverfahren gegen die «Bunte» wegen der Verletzung von Persönlichkeitsrechten. Schumachers Anwalt Felix Damm: «Er kann nicht laufen. Mit der Behauptung habe man Familie Schumacher dazu gezwungen, gegen ihren Willen Stellung zu beziehen.» Das Magazin wird zu 50 000 Euro Strafe verurteilt.Dezember 2016
Ein Unbekannter bietet verschiedenen Medienhäusern Bilder von Schumi aus dem Krankenbett an. Preis: Eine Million Euro! Schumacher-Managerin Kehm erstattet bei der Staatsanwaltschaft Offenburg Anzeige gegen Unbekannt. Die Ermittlungen wegen aufgenommen.13. Dezember 2016
Schumi macht den Schritt auf Social Media. Auf Instagram und Facebook werden Profile für ihn aufgeschalten. Als Dank für die Anteilnahme der Fans.17. Dezember 2016
Managerin Sabine Kehm verrät die Hintergründe, warum die Familie so wenig über den Gesundheitszustand von Schumi bekannt gibt. «Michaels Gesundheit ist kein öffentliches Thema, und daher werden wir uns weiterhin dazu nicht äussern. Schon allein deswegen, weil wir die Privatsphäre von Michael so weit wie möglich schützen müssen. Dabei würde auch juristisch gesehen jede Aussage zum Gesundheitszustand den Umfang seiner Privatsphäre auf Dauer verringern», sagt Kehm.Mai 2017
Ein 25-Jähriger versucht, die Familie Schumacher zu erpressen. Er fordert in einer Mail 900'000 Euro. «Wenn das Geld bei uns bis 31. März 2016 nicht eingeht, werden Ihre Kinder auf irgendeine Art und Weise verunglücken», so die Drohung. Doch Erpresser Hüseyin B. (25) nennt seine private Bankverbindung, wie «Bild» berichtet. Er wird verhaftet und erhält eine Bewährungsstrafe.Oktober 2017
Es wird ruhig um Schumi. Die Familie hütet die Wahrheit über den Gesundheitszustand wie ein Staatsgeheimnis. Sein ehemaliger Manager Willi Weber kritisiert die Schumachers deswegen heftig. In einem Interview mit der «Bunte» erklärt er: «Ich bemängele seit einiger Zeit, dass die Familie Schumacher nicht die volle Wahrheit sagt. Aber ich beisse da auf Granit, mein Rat wird nicht mehr gehört.» Seiner Meinung nach wäre es an der Zeit, den Fans «reinen Wein einzuschenken».26. April 2018
Die «Bunte» macht publik, dass die Erwachsenenschutzbehörde Kesb das Vermögen von Michael Schumacher teilweise verwaltet. Demnach hat Papa Rolf eine Generalvollmacht. Corinna darf nach einem Antrag Geschäfte für Michael abwickeln, aber nur eingeschränkt. Bei grösseren Geldbeträgen, Grundstückskäufen oder Krediten, muss sie bei der Kesb nachfragen.Juli 2018
Es wird bekannt, dass Corinna Schumacher ein Anwesen auf Mallorca in der Gemeinde Andratx gekauft hat. Ehemaliger Besitzer der Villa ist Real-Boss Florentino Perez (71). Corinna soll für die Villa 30 Millionen Euro bezahlt haben, wie deutsche Medien berichten.15. August 2018
Katia Rourarch, die Bürgermeisterin von Andratx, gibt in der Zeitung «L'Illustré» bekannt, dass Michael Schumacher seinen Wohnsitz in Gland VD verlassen wird und ins Anwesen auf Mallorca umzieht. Die Meldung verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Doch schnell folgt das Dementi. Alles ein Missverständnis. In Tat und Wahrheit wird die Villa als Feriendomizil für Corinna und die Kinder dienen.13. Oktober 2018
Mick Schumacher holt in Hockenheim die Formel-3-Krone. Er sagt in seiner erfolgreichen Formel-3-Saison auch: «Mein Papa hatte einen riesigen Einfluss auf meine Karriere. Er war mein Idol und ich versuche, ihm in allem nachzueifern und zu schauen, ob ich das für mich nutzen kann. Das macht mich richtig glücklich.»November 2018
Erzbischof Georg Gänswein erzählt Details von seinem Besuch bei Schumacher: «Er spürt, dass liebende Menschen um ihn herum sind, sich um ihn sorgen und gottlob die allzu neugierige Öffentlichkeit fernhalten.» Gänswein war Präfekt des Päpstlichen Hauses im Vatikan unter dem emeritierten Papst Benedikt. Sein Besuch fand im Sommer 2016 statt.13. November 2018
Wieder die «Bunte». Sie druckt einen Brief ab, den ihr der deutsche Musiker Sascha Herchenbach überreicht hat. Er stammt von Corinne Schumacher. Sie schreibt darin auch einen Satz, der vielen Hoffnung macht: «Wir wissen alle, Michael ist ein Kämpfer und wird nicht aufgeben.»7. Dezember 2018
Schumi «schaut» noch immer die Formel 1. Das verrät Jean Todt, einer der wenigen, der den Deutschen regelmässig besucht. An der Seite von Schumi schaute er am 11. November den GP Brasilien. «Ich bin immer vorsichtig mit solchen Aussagen, aber es stimmt. Ich habe das Rennen gemeinsam mit Michael Schumacher bei ihm zu Hause in der Schweiz geschaut.» Wie viel Schumi vom Rennen mitgekriegt hat, weiss niemand.29. Dezember 2018
Der fünfte Jahrestag des verhängnisvollen Unfalls. BLICK fragt: «Wollen wir wirklich wissen, wie es Schumi geht?» Der Grossteil der Fans beantwortet die Frage mit ja.2. Januar 2019
Einen Tag vor Schumachers 50. Geburtstag rührt die Familie die Fans weltweit zu tränen. «Ihr könnt euch sicher sein, dass er in besten Händen ist und wir alles Menschenmögliche tun, um ihm zu helfen», so die emotionalen Worte der Familie. «Bitte habt Verständnis, wenn wir uns nach Michaels Wünschen richten und ein so sensibles Thema wie Gesundheit, so wie früher auch immer, in der Privatsphäre belassen. Zugleich sagen wir herzlichen Dank für eure Freundschaft und wünschen euch ein gesundes und glückliches Jahr 2019.»9. Januar 2019
Manager Sabine Kehm gibt ein Interview. Bei «f1.com» sagt sie unter anderem: «Michael hatte immer seine Familie. Corinna und er, sie waren so ein perfektes Paar. Und sie sind immer noch ein perfektes Paar, wenn sie mich fragen.» Über den Gesundheitszustand sagt sie natürlich nichts.19. Januar 2019
Michaels Sohn Mick Schumacher wird Teil der Ferrari Driver Academy. Der damals 19-Jährige strebt eine Formel-1-Karriere an, verdient sich in der Saison 2019 erstmals in der Formel 2 seine Sporen ab.4. April 2019
Es ist als ob jemand die Zeit zurück gedreht hätte. Mick Schumacher fährt erstmals Ferrari – elf Jahre, nachdem sein Vater die letzte Runden im roten Boliden drehte. Mick klettert für Testrunden in den Boliden, Tags darauf darf er auch im Alfa-Sauber ans Steuer.17. April 2019
Ex-Manager Willie Weber verrät bei «Motorsport-Total» , welchen Plan Schumi für die Zeit nach der Karriere hatte. Demnach wollte er mit seinem Sohn Mick als Manager in die Formel 1. Es war der grosse Wunsch, dass Mick in seine Fussstapfen treten würde.11. Mai 2019
Die «BILD am Sonntag» macht publik, dass eine Dokumentation über Schumacher ins Kino kommen soll. Es soll seine beispiellose Karriere gezeigt werden. Dazu private, bisher unveröffentlichte Aufnahmen aus dem Privatleben. Ausserdem sollen Corinna und die Kinder Mick und Gina-Lisa im Film über Schumi sprechen. Jedoch soll es keine Infos zum Gesundheitszustand geben und auch keine Aufnahmen nach dem Skiunfall. Als Erscheinungsdatum wird der 5. Dezember 2019 angegeben.4. August 2019
Ein Schumacher klettert wieder ganz zuoberst aufs Podest. Mick gewinnt sein erstes Formel-2-Rennen. Mama Corinna ist in Budapest dabei und sichtlich gerührt.9. September 2019
Die französische Zeitung «Le Parisien» berichtet, dass Schumacher sich in Paris befinden soll. Er soll eine Stammzellen-Infusion bei einem renommierten Chirurgen erhalten. Die Meldung wird weder bestätigt noch dementiert.8. November 2019
Corinna Schumacher gibt ein seltenes Interview. Im «She’s Magazine» von Mercedes dankt sie ihrem Schumi. Das Gespräch dreht sich um die Ranch in Givrins VD, die sie besitzt. Corinne: «Ich vergesse nicht, wem ich das hier zu verdanken habe. Und das ist nun mal mein Mann Michael.»16. November 2019
Die Doku über Schumi wird verschoben. «Die Regie und Produktion möchten sich aufgrund des sehr umfangreichen Materials noch mehr Zeit zur Fertigstellung des Films einräumen», wird die Produktionsfirma B14 Film in der «Bild am Sonntag» zitiert. Neuer Erscheinungstermin: nicht vor dem vierten Quartal 2020.(Quelle BLICK online)
Notiert von marcus knill um 17:29
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Marcus Knill
21.01.2020 Geruch, der Konsumenten verführt
Wer das «Parfüm» gelesen hat weiss, dass der Duft das Verhalten, die Stimmung und Handlungen nachhaltig beeinflussen kann – im positiven wie auch im negativen Sinn. Wenn wir beispielsweise beim Zahnarzt Schmerzen erlitten haben und später wieder eine Praxis betreten, so wirkt sich der Geruch negativ auf das Wohlbefinden aus.
Unternehmen sitzen heute Gerüche zur Verkaufsförderung gezielt ein. Warenhäuser locken Kunden mit den Düften der Kosmetikabteilung im Eingangsbereich an. Lebensmittelketten versprühen einen Duft von frisch gebackenem Brot bei den Backwaren auf der linken Seite nach dem Eintritt, weil die Kunden die rechte Seite bevorzugen, wo Gemüse und Früchte sich zum Kauf anbieten.
Als ich jüngst die Privatklinik Lindberg betreten hatte, löste ein dezenter Duft Wohlbefinden aus. Ich wähnte mich jedenfalls nicht in einem Spital. Ich ging der Sache auf den Grund und fand im ganzen Gebäude auf allen Ebenen grössere Gefässe mit Stäben, die eine angenehme, unauffällige Duftnote verbreiteten. Die Klinik lässt sich den individuellen Geruch etwas kosten: pro Gefäss ungefähr 500 Franken.
Das zahlt sich aus. Denn Patienten, die eine Operation vor sich haben, kommen in einer verständlichen Verspannung, die beim Betreten der Klinik durch den angenehmen Geruch gelöst wird. Die Duftstrategie wird kaum wahrgenommen. Ich machte die Nagelprobe bei zehn Patienten. Der unauffällige Geruch wurde von den meisten nicht wahrgenommen.
Die Mobiliar ergänzt ihr Corporate Design um den neuen Raumduft «Chère M» (persoenlich.com berichtete) und die Swiss will demnächst ein eigenes Duftkonzept in den Kabinen schrittweise einführen. Die eigene Duftnote soll schon beim Checkin eingesetzt werden. An Bord, in der Luft, später auch am Erfrischungstuch soll er erkennbar werden. Die Absicht ist es, den Kunden entlang der ganzen Reise-Erfahrung die Marke Swiss mit allen Sinnen erlebbar zu machen. Das sagte Suisse-Sprecher Stefan Vasic zu 20 Minuten.
Die Zusammensetzung der Swiss-Duftnote wird nicht verraten. Sie soll jedenfalls nicht aufdringlich sein – ganz den Markenwerten entsprechend: subtil, zurückhaltend, und naturbelassen.
Dürfte bewirken viel. Sie setzen sich im Hirn fest und sind stark mit Erinnerungen verbunden. Deshalb führen immer mehr Unternehmen eine Duft-Strategie ein. Sie soll eine emotionale Bindung an die Marke erzeugen und damit die Kundenbindung verstärken. Düfte können aber auch nerven und lästig werden.
Bei positiv besetzten Gerüchen besteht die Kunst darin, dass die Konzentration so dosiert wird, dass der Duft noch knapp wahrgenommen wird. Marketingleute machen sich diese physiologische Wirkungsweise Geruch zum potentiellen perfekten Werbemittel. Entscheidend ist für die starke Wirkung von Gerüchen, dass sie direkt auf das limbische System und damit auf die Emotionen einwirken.
Die Information fliesst direkt in die Zentren, wo Erinnerungen und Gefühle gespeichert sind. Deshalb besitzen Düfte eine so hohe manipulative Kraft.
Wir sollten nicht nur mit offenen Ohren und offenen Augen durch die Welt gehen, sondern die Umwelt vermehrt mit einer offenen Nase wahrnehmen. So schärfen wir unsere Wahrnehmungsfähigkeit und erkennen, wie wir mit Gerüchen verführt, manipuliert und beeinflusst werden.
Marcus Knill ist Experte für Medienrhetorik und Autor der virtuellen Navigationsplattform für Kommunikation und Medien rhetorik