Montag, 1. Dezember 2014

EIne Aussage im kleinen Kreis führt zu einem Medienwirbel

 Die Folgen einer Indiskretion. Wo ist das Leck?

Wenn der Unterhaltungschef intern eine pikante Aussage macht, so ist es erstaunlich, dass seine Bemerkung an die Medien gelangen konnte. 
Nach meinem Dafürhalten muss sich im Team ein Maulwurf befinden, der das Wort "Teufelszeug"öffentlich gemacht hat.
Uebrigens kam es auch bei internen Sitzungen des Bundesrates immer wieder  zu ähnlichen Vorkommnissen. Internas gelangten an die Medien.










So wurden die Landfrauen zu "Teufelszeug"

Christoph Gebel habe die Äusserungen im kleinen Kreis gemacht.
Grosse Aufregung um zu viel Folklore: In einem internen Papier fordert Unterhaltungschef Christoph Gebel eine Neuausrichtung. Es gebe "definitiv zu viele Kühe und Alpen im Programm", soll Gebel an einer Sitzung über die künftige Ausrichtung des Fernsehens gesagt haben.
Laut "Weltwoche", die am Donnerstag Auszüge aus einem "internen Papier" zitierte, soll Gebel weiter formuliert haben: "Die Swissness ist Teufelszeug." Das Problem sei, dass sie einen "unkritischen, oft idealisierten und teils verkitschten Blick auf unser Land wirft". Als positive Gegenbeispiele nennt er hingegen die Castingshow "The Voice of Switzerland", in der viele Secondos mitmachen, sowie die Doku­soaps "Jobtausch" und "Verkehrte Welt".
Aussagen in einem Workshop
Nach Veröffentlichung dieser Aussagen Gebels herrschte Aufregung. "20 Minuten" etwa berichtete auf der Frontseite und der "Blick" fragte besorgt: Werden nun beliebte Sendungen wie "Wunderland" mit Nik Hartmann, "Landfrauenküche" oder "Hüttengeschichten" verschwinden? In einem Gespräch mit dem "Blick" wiegelt TV-Direktor Ruedi Matter dann aber ab. Gebel habe die Äusserungen in einem Workshop im kleinen Kreis vor rund zwanzig Personen gemacht.

"Die Aufgabe lautete, stichwortartig zu formulieren, was heute im Programm funktioniert und was mit­telfristig weiterentwickelt werden muss", sagt Matter. Der Ausdruck "Teufelszeug" sei nur eine ironisch-pointierte Aussage. Gebel habe nur einen Vorwurf aufgegriffen, den man SRF immer wieder mache: Es sei zu ländlich und altmodisch.
Migranten kommen zu wenig vor
Im "Blick" kommen zudem Politiker zu Wort, die Matter nicht nur beipflichten. Für ihn gibt es aber keinen Grund zur Sorge. Der TV-Direktor weist jedoch auf den hohen Anteil an Migranten hin, die "relativ wenig im Programm vorkommen". Er fügt an: "Auch für sie müssen wir etwas tun, damit unser Programm attraktiv bleibt." Und er verspricht: "Nik Hartmann ist nicht in Gefahr. Und die Abschaffung der 'SRF bi de Lüt'-Sendungen ist kein Thema."
(Blick)

KOMMENTAR:
Im Fall der publizierten pointierten Formulierung Gebels führt nach meinem Dafürhalten die Publikation dieser Aussage dazu, dass Swissness erst recht erhalten bleibt.
Der Aufschrei führt nun dazu, dass das Fernsehen das Volk nicht weiter vor den Kopf stossen kann.
Wahrscheinlich kann der Unterhaltungschef auch seine geplante moderate Korrektur nicht mehr so leicht durchsetzen Ihm wird auf die Finger geschaut.
Nach meinem Dafürhalten ist das Fernsehen nach wie vor verpflichtet, sachgerecht und ausgewogen zu informieren.
Bei den Unterhaltungssendungen hat somit  Swissness auch ihre Daseinsberechtigung.  Emigranten dürfen selebstredend zu Wort kommen. Hätten nun die Fernsehverantwortlichen 'SRF bi de Lüt' aus dem Programm gekippt, wäre dies fürs Schweizer Fernsehen zum Eigencoal geworden.

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