Trend gegen das Namenchaos in Familien und Schulen:
In den Neuzigerjahren begann ein Trend zur Unverbindlichkeit und generellen Beliebigkeit. Jeder soll machen dürfen, was er wünscht . In der Erziehung schlug der Trend der antiautoritären Bewegung auch auf die Schulen durch. Die Emanzipation der Frauen drängte nach vollständiger Gleichberechtigung. So durften die Frauen nach der Heirat ihren Namen behalten obschon es kritische Stimmen gab, die lieber einen gemeinsame Einigung auf einen Namen gesehen hätten. Auch die Ehe verlor den Status der lebenslangen Bindung.
Jeder konnte den unverbindliche Bindung wieder problemlos auflösen. Die Ehescheidungen boomten.
Weil die Geschiedenen mit ihren Kindern erneut heirateten, kam es zu grotesken Situationen hinsichtlich der Namen (Eltern, Kinder). Lehrerinnen und Lehrer können über die chaotischen Zustände bei Patchworkfamilien ein Liedchen singen.
Für mich ist es deshalb nachvollziehbar, dass die modernen jungen Eltern mit dieser Beliebigkeit bei der Namensgebung nicht mehr viel anfangen können. Das macht eine Umfrage deutlich:
Frauen verzichten auf eigenen Namen
Ich zitiere TAGI:
Trotz der neuen Wahlfreiheit nehmen die
meisten Frauen bei der Heirat noch immer den Namen ihres Mannes an –
unabhängig davon, ob sie auf dem Land oder in der Stadt leben. Auch
viele junge Paare setzen auf die Tradition.
Der Name als verbindendes Element: Ein Hochzeitspaar präsentiert seine Ringe. (Archivbild)
Bild: Keystone
Die überwiegende Mehrheit der Hochzeitspaare entscheidet sich auch
heute für einen gemeinsamen Namen – und zwar für den Namen des Mannes.
Seit Anfang 2013 bestünde in dieser Hinsicht Wahlfreiheit. Zu diesem
Ergebnis kommt eine
Umfrage der Zeitung «Schweiz am Sonntag» bei grossen Zivilstandsämtern.
«Die
Vorstellung, dass alle in der Familie gleich heissen sollen, ist tief
in den Köpfen der Menschen verankert», sagt Roland Peterhans, Chef des
Zivilstandsamtes Zürich, gegenüber der Zeitung. Seine Prognose: «Es
braucht wohl eine Generation, bis sich das ändert, und nicht nur ein
paar Jahre.» Tradition ist nicht nur auf dem Land gefragt: Selbst im
rot-grünen Zürich, das sich als urbanstes und progressivstes Zentrum der
Schweiz versteht, wählen gemäss Peterhans satte 80 Prozent der Paare
den Namen des Mannes als Familiennamen.
Beim Namensrecht gibt es keinen Stadt-Land-Graben.
Und auch keinen Röstigraben, sind doch die Befunde aus dem
calvinistischen Genf identisch mit denjenigen aus dem katholischen
Solothurn. Zudem gibt es auch keinen Generationenkonflikt.
«Viele Junge
setzen stark auf Tradition», betont Beatrice Rancetti vom Zivilstandsamt
Liestal (BL). Karin Schifferle, Leiterin der Aufsichtsbehörde über das
Zivilstandswesen im Kanton Bern, beobachtet gar teilweise einen
Rückschritt: «Heute behalten weniger Frauen ihren Namen.» Der Grund:
Früher konnten die Frauen ihren Namen weiterführen, indem sie ihn dem
Männernamen voranstellten. «Wenn heute beide ihren Namen behalten, fällt
das verbindende Element weg.»
Kommentar: Es bringt nicht viel, wenn wir uns über Aenderungen des Zeitgeistes ärgern.
Jede Reaktion bringt früher oder später eine Gegenreaktion. Unsinnige Vorschriften werden somit zwangläufig früher oder später wieder korrigiert.
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