Sonntag, 31. August 2008

Couchepins Verbalattacke Nr X

So wie sich Bundesrat Schmid laufend Führungsfehler leisten kann und Bundesrätin Calmy Rey ohne Folgen immer wieder in Fettnäpfchen treten kann, so übersteht auch Bundespräsideen Couchepin alle seine verbalen Ausrutscher.

Sonntagsblick weiss zu berichten, dass er Blocher gesagt haben soll: "Du spinnst!":

Couchepin beschimpfte Blocher:

«Du spinnst!»

Die Komplottaffäre vor einem Jahr sorgte auch im Bundesrat für rote Köpfe. Während der Aus­sprache über den Tag der «Staatskrise» verlor Bundesrat Couchepin jeden Anstand und beleidigte Blocher.

Eine Woche nach dem historischen Schlagabtausch mit Komplottvorwürfen von hüben und drüben war am 12. September 2007 im Bundesrat eine Aussprache angesetzt. Justizminister Christoph Blocher hatte eine Kropfleerete verlangt, hatte er sich doch am 5. September von einem Teil seiner Kolleginnen und Kollegen vorgeführt gefühlt.

Unter ihrer gütigen Beihilfe hatte sich an diesem Tag das Gerücht, Blocher sei in ein Komplott gegen den Bundesanwalt Valentin Roschacher verwickelt, zum Verdacht verdichtet. Der Justizminister fand sich am öffentlichen Pranger. Das konnte und wollte er nicht hinnehmen. Blocher legte dem Bundesrat ein Gedächtnisprotokoll über die Ereignisse des 5. September vor. SonntagsBlick ist im Besitz des Dokuments. In der Aussprache über jenes Papier kam es zu nie da gewesenen Szenen. Zeugen reden gegenüber SonntagsBlick vom «Tiefstpunkt» im Bundesratszimmer. Die Dikussion gipfelte in einer Entgleisung des damaligen Vize-Bundespräsidenten Pascal Couchepin. «T´es malade!», warf er Christoph Blocher an den Kopf: Du spinnst, du bist verrückt! Wenn alle anderen Argumente versagen, dann erklärt man den Gegner für krank, kommentiert Blocher den Vorfall, man pathologisiert ihn. Ganz so krass ist der Verbalangriff nicht zu verstehen, erklärt die welsche Linguistin Marinette Matthey Aber es schwingt die Nebenbedeutung im Kopf krank, physisch krank mit.

Pascal Couchepin hat mit diesem Ausrutscher einmal mehr bewiesen, dass er seine Zunge nicht zügeln kann oder will.

Man erinnere sich an die ebenso skandalösen Äusserungen beim Blocher-Duce- und beim Mörgeli-Mengele-Vergleich. Couchepins Pressechef Jean-Marc Crevoisier meinte dazu lakonisch: «Vielleicht hatte Blocher am diesem Tag eine Grippe.»  

Bundesrat Pascal Couchepin. (RDB/Sobli/Sabine Wunderlin)
Christoph Blocher. (RDB/Keystone/Lukas Lehmann)

Nicht immer stimmt der Spruch: Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.

Samstag, 30. August 2008

Obamas Rede.

Die Analysen

Ich zitiere bild online: (orange: Kommentar Marcus Knill)

Die wichtigsten Passagen:

• Obama sagt: „Meine Eltern waren nicht wohlhabend oder bekannt, aber teilten den Glauben, dass ihr Sohn in Amerika alles erreichen kann, was immer er auch vorhat.“

Damit macht Obama bewusst, dass er ein Präsident ist, der mit der normalen Bevölkerung Tuchfühlung hat und er schon als Kind an seine ZIele geglaubt hat.

Seine Zielgruppe: Obama will 75 Mio. farbige Amerikaner (davon 37 Mio. Schwarze ) und 38 Mio. Einwanderer für sich einnehmen.

• Obama sagt: „Heute sind mehr Amerikaner ohne Arbeit und mehr arbeiten härter für weniger Lohn.“

Damit spricht er die Arbeitslosen, Einwanderer und Farbigen an. Er weiss, was adressatengerechtes Reden heisst.

Die Fakten:

Seine Zielgruppe: rund 25 Mio. Arbeitslose, die sich ohne Job und weitgehend ohne staatliche Hilfe durchschlagen. Entlassungen allein bei der US-Autoindustrie (GM, Ford, Chrysler) in diesem Jahr: 63 000. Dazu kommen 155 Mio. US-Beschäftigte, deren Reallohn in den letzten 4 Jahren um 2,5 % gesunken ist.

• Obama sagt: „Mehr von euch haben ihr Haus verloren und mehr beobachten, wie der Wert ihres Hauses abstürzt.“

Seine Zielgruppe: rund drei Mio. Amerikaner, die durch die Immobilienkrise ihr Haus aufgeben mussten. Die Immobilienpreise sind landesweit um 15 Prozent gefallen.

Indem Obama die Immobilienkrise spricht er ein Problem an, dass ein Grossteil der Bevölkerung beschäftigt. Doch fehlt der Läsungsansatz.

• Obama sagt: „Mehr von euch haben Autos, die ihr euch nicht mehr leisten könnt, Kreditkartenabrechnungen, die ihr nicht mehr bezahlen könnt.“

Seine Zielgruppe: Millionen hoch verschuldete US-Bürger. Autokredite bei Banken: 6,8 Mrd. Dollar. Kreditkartenschulden: 952 Mrd. Dollar. Verbraucherkredite aller Amerikaner: 21 Prozent ihres laufenden Jahreseinkommens.

• Obama sagt: „John McCain hat zu 90 Prozent mit George W. Bush gestimmt.“

Bis anhin schonte Obama seinen Kontrahenten. Mit der Bush Anlaogie wertet er seinen Gegner ab. Denn die Mehrheit der Amerikaner ist nicht mehr mit Bushs Politik einverstanden.

Seine Zielgruppe: die Anhänger seines Gegners McCain (Republikaner). Obama weiß: Nur 28 Prozent aller Amerikaner sind mit Bushs Amtsführung zufrieden.

• Obama sagt: „Wir messen Fortschritt daran, ob man am Ende des Monats ein bisschen Geld zur Seite legen kann.“

Damit macht Obama allen Hoffnung, nach seiner Wahl mehr Geld in der Tasche zu haben. Ob dies mit Steuererleichterungen allein möglich sein wird? Uebrigens schaffte es McCains Vize Präsentation Obamas Show zu übertünchen. McCain ist ein Cop gelungen.

Seine Zielgruppe: Alle US-Bürger, die im Schnitt nur 0,5 Prozent ihres Einkommens auf die hohe Kante legen. Jeder Zweite gibt an, er würde gern mehr sparen.

• Obama sagt: „In zehn Jahren werden wir endlich unsere Abhängigkeit vom Öl aus dem Nahen Osten beenden.“

Der Oelpreisschock sitzt den Amerikanern tief in den Knochen. Mit den neuen Oebohrungen macht er Hoffnungen. Aus meiner Sicht genügen diese Massnahmen icht, das Oelpreisproblem langristig zu lösen.

Seine Zielgruppe: Arbeiter , Angestellte in der Ölindustrie. Die USA, reich an Bodenschätzen, importieren ca. 20 Prozent ihres Öls aus Nahost. Neue Ölbohrungen in den USA würden Zehntausende neuer Arbeitsplätze schaffen.

• Obama sagt: „Ich werde diesen Krieg im Irak verantwortungsvoll beenden, ebenso den Kampf gegen al-Quaida und die Taliban in Afghanistan.“

Diese Argument ist eines der stärksten. Denn das Volk will ein Umdenken, einen Wechsel in der Irakpolitik.

Seine Zielgruppe: ca. 180000 US-Soldaten (und deren Angehörige), die bis Jahresende im Irak im Einsatz sein werden und auf eine geordnete und ehrenvolle Rückkehr in die USA hoffen.

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Erfahrung mit Tele Blocher und Leuenberger Blog

Die Idee, im Internet auf einer eigenen Plattform die eigenen Gedanken äussern ist nicht neu, doch zweifelten viele am Erfolg. Die Mutigen erkannten rasch, dass man mit spannenden Blogs so viele Menschen erreichen kann, wie mit einer klassischen Zeitung. So hat Leuenberger 3000 Leser täglich. Und wir haben übrigens mit unserem virtuellen Internetbuch www.rhetorik.ch bereits jeden Tag 4000 Leserinnen und Leser.

Aus NZZ- online:

Vernetzte Bundesräte

Erfahrungen mit «Teleblocher» und Moritz Leuenbergers Blog

Am heutigen BlogCamp, dem Treffen der Schweizer Blogger, hat sich viel um die bundesrätliche Kommunikation gedreht:

Der Journalist Matthias Ackeret berichtete von seinen Erfahrungen mit der Internet-Sendung «Teleblocher», in der er den ehemaligen Bundesrat interviewt.

Und Kommunikationsminister Leuenberger erzählte gleich persönlich von den Freuden des Schreibens im Internet.

luc. Blogger sind eine Randgruppe. Diese Aussage trifft auf die Schweiz sicherlich zu, und besonders deutlich wurde dies heute Freitag, als sich die Schweizer Blogosphäre zum dritten «BlogCamp» (www.blogcamp.ch) im Zürcher Technopark traf. Im Trubel des dort gleichzeitig stattfindenden Tags der Informatik gingen die 120 Teilnehmer beinahe unter. Immerhin konnte das Bloggertreffen aber mit prominentem Besuch locken: Moritz Leuenberger, seines Zeichens bloggender Bundesrat (moritzleuenberger.blueblog.ch), berichtete am Nachmittag von seinen Schreiberfahrungen im Internet. Er betrachte seinen Blog als Plattform für den Meinungsaustausch, sagte Leuenberger, und geniesse es, ungefiltert mit seinen Lesern kommunizieren zu können.

3000 Besucher bei Leuenberger

Ein Freund habe ihn vor einiger Zeit ins Bloggen eingeführt, er sei neugierig gewesen und habe es ausprobieren wollen, erklärte der Kommunikationsminister seine Beweggründe, einen Blog zu eröffnen. Inzwischen habe er Gefallen daran gefunden – nicht zuletzt, weil im Durchschnitt 3000 Personen pro Tag seine Beiträge lesen. Welcher Bundesrat nach ihm als nächstes mit dem Bloggen beginnen werde, wisse er nicht, so Leuenberger. Aber er könne sich gut vorstellen, dass in Zukunft neben der «Arena»-Tauglichkeit bei Bundesräten auch eine Blogtauglichkeit gefragt sein werde.

Bundesrätliche Präsenz auf dem Internet war schon früher am Tag ein Thema:

Matthias Ackeret, Chefredaktor von persoenlich.com, erzählte von seinen Erfahrungen mit Teleblocher. Seit knapp einem Jahr stellt er jede Woche ein kurzes Video-Interview mit Ex-Bundesrat Christoph Blocher ins Netz. Das Projekt hatte bei seinem Start ausgiebige und vornehmlich negative Medienreaktionen hervorgerufen, die Ackeret zum grossen Amusement des Publikums rekapitulierte – unter anderem bezeichnete SF-Chefredaktor Ueli Haldimann ihn als «Blocher-Groupie». Ackeret verteidigte sich auch gegen Vorwürfe, er fasse Blocher mit Samthandschuhen an: «Das ist kein PR-Instrument, sondern ein journalistisches Projekt.» Dass er keine allzu aggressiven Fragen stelle, liege daran, dass Teleblocher längerfristig angelegt sei. Es gehe schliesslich auch darum, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Im Gegensatz zu anderen Bundesräten habe Blocher ihm bei den Interviews nie inhaltliche Vorgaben gemacht – «und ich habe jede Frage mindestens einmal gestellt».

Mit tatkräftiger Unterstützung von Helmut-Maria Glogger vom Sonntags-Blick kritisierte Ackeret das Schweizer Fernsehen als «Staatsfernsehen» und präsentierte Teleblocher als «anarchistische» Alternative im Internet, die es vor übermässiger Regulation zu schützen gelte. Es sei auch nicht so, dass nur ein Milliardär wie Blocher sich eine solche Plattform leisten könne, denn die Produktionskosten, so Ackeret, belaufen sich pro Folge auf wenige Hundert Franken. Teleblocher ist aber auch keine Geldmaschine – wegen der negativen Berichterstattung, gestand Ackeret ein, sei es bisher nicht gelungen, Werbekunden für die Seite zu gewinnen

Kommentar: Matthias Ackeret wurde zuerst vorgeworfen er sei ein Anwalt Blochers. Im Laufe der Zeit wurde dann bewusst, dass er Blocher keine heiklen Fragen ausklammerte. Er tat jedoch das, was wir bei vielen Moderatoren vermissen: Er hört zu und lässt das Gegenüber ausreden. Ein guter Moderator bringt es fertig, das Gegenüber zum Reden zu bringen. Ackeret interessierte sich seit je für Originale oder aussergewöhnliche Persönlichkeiten, wie Ziegler oder Pfarrer Sieber. Ich bin überzeugt, dass künftig auch andere Politiker die Plattform Internet vermehrt nutzen werden.

Freitag, 29. August 2008

Samuel Schmid und die Rücktrittsforderungen

NZZ-online:

29. August 2008

«Ich halte einen Rücktritt jetzt NICHT für angebracht»

Bundesrat Samuel Schmid denkt momentan nicht an einen Rücktritt
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Bundesrat Samuel Schmid denkt momentan NICHT an einen Rücktritt. (Bild: Reuter)

Kommentar: Nachdem viele Journalisten - auch die SVP - das "Nicht" aus Schmids Aussage gestrichen haben möchten und Bundesrat Schmid eigentlich sagen müsste:

«Ich halte einen Rücktritt jetzt für angebracht»

Bundesrat Schmid wird jedoch NICHT zurücktreten. Er steht unter einem glücklichen Stern. Alle Blochergegner wollen nämlich Schmid nicht fallen lassen. Auch der Bundesrat nicht. Somit kann er weiterhin grobe Fehler begehen. Es wird keine Folgen haben. Auch die alten gravierenden Führungsmängel werden keine Konsequenzen mehr haben (Nicht auszudenken, was das für Folgen gehabt hätte, wenn ein anderer Bundesrat so gestrauchelt wäre). Bundesrat Schmid wird somit im Amt bleiben. Sämi befindet sich in einem Schonraum - beschützt vom Kollegen Pascal und Co. Das habe wir im Blog schon immer so prognostiziert.

Es sieht so aus, dass Bundesrat Schmid das Wort Rücktritt nur vom Militärvelo kennt.

Montag, 25. August 2008

Krisensituationen antizipieren!

Es gibt immer wieder kleine Ursachen mit grosser Wirkung. Dass ein Eichhörnchen einen Stromausfall bewirken kann, der das Fernsehen und das Radio 1 1/2 Stunden lahmlegen kann, ist doch aussergewöhnlich. Eine Notstromgruppe müsste so konzipiert sein, dass das Fernsehen und Radio auch bei Stromausfällen weiter funktionieren kann. Besonders in Krisensituationen sind elekkronische Medien besonders wichtig.

Ich zitiere 20 Min - online:

Eichhörnchen legt das Schweizer Fernsehen lahm

Ein Eichhörnchen hat im Norden der Stadt Zürich einen Stromausfall ausgelöst. Betroffen war auch das Schweizer Fernsehen: Die Übertragungen der Olympia-Abschlussfeier und das Formel-1-Rennen in Valencia wurden unterbrochen. Peinlich: Die Notstromanlage des SF ist zu klein, um einen totalen Stromausfall zu beheben.

Dieses Eichhörnchen verursachte den Stromausfall. (Bild: Markus Heinzer/Fotograf)

Das Schweizer Fernsehen habe zwar eine Notstromanlage, aber diese sei zu klein, um einen totalen Stromausfall zu beheben, sagte Pressesprecher Marco Meroni.

Nicht auszudenken, was das bei einer Katastrophe für Folgen gehabt hätte wenn die Schwamendinger Bevölkerung hätte informiert werden müssen. Die Sirenen allen nützen nichts. Wie heisst es so schön: Bei Alarm Radio oder Fernsehen einschalten!

Nach der Panne hatte sich die Fernsehdirektorin immerhin sofort persönlich für die Panne entschuldigt. Sie weiss: Kommunikation ist Chefsache.

Samstag, 23. August 2008

Peinlicher Versprecher Obamas

Er nennt Biden bei Vorstellung seines Stellvertreters den "nächsten Präsidenten" der USA

Quelle:DerStandard.at:

Peinlicher Versprecher des designierten demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama: "Hier stelle ich euch den nächsten Präsidenten..." waren Obamas Worte, als er am Samstag vor zehntausenden Anhängern in Springfield (Illinois) seinen Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten, Joe Biden, vorstellen wollte. Erst dann korrigierte Obama: "den nächsten Vizepräsidenten der USA".

Obama hat die Floskel "der nächste Präsident der Vereinigten Staaten" schon sehr oft gehört. Schließlich werden auf US-Wahlkampfveranstaltungen die Auftritte des Präsidentschaftskandidaten immer mit diesen Worten angekündigt. Der Lapsus Obamas wurde am Samstagnachmittag von den großen US-Fernsehsendern live übertragen.

Rigoroses Vorgehen der chinesischen Polizei gegen Medienschaffende.

Aus blick-online:

Olympia: Schläge für Journis!
23.08.2008

PEKING – Pressefreiheit? Ein Fremdwort an den Olympischen Spielen. In China hält man den Knüppel für mächtiger als die Feder.

Chinas Regierung hat ihr Versprechen nicht gehalten, den Medien während der Olympischen Spiele vollständige Freiheit bei ihrer Berichterstattung zu garantieren.

«China verpasst in der Medienfreiheit das olympische Siegertreppchen», erklärte der Club der Auslandskorrespondenten in China (FCCC). Gewalt und Schikane gegen Journalisten hätten sogar zugenommen.

Der Club weiss angeblich von 30 Fällen, in denen seit Ende Juli Reporter bei ihrer Berichterstattung behindert wurden. 20 weitere Fälle würden noch geprüft. Zu den Spielen waren rund 25´000 Journalisten nach Peking gereist.

Innerhalb eines Monats habe es allein zehn Zwischenfälle gegeben, in denen Journalisten von der Polizei körperlich bedrängt und geschlagen wurden oder Kameras zerstört wurden – mehr als im Gesamtjahr 2007.

Dieser Trend sei «besonders beunruhigend». Seit Januar seien Reporter 152 Mal bei ihrer Arbeit behindert worden – nur leicht unter der Zahl aus dem vergangenen Jahr.

«Die Gewalt gegen Journalisten muss sofort enden und die Behörden sollten weitere Schritte zu mehr Transparenz und Offenheit machen. Für ein positives Erbe der Spiele ist es noch nicht zu spät», erklärte FCCC-Präsident Jonathan Watts.

Es gebe auch Fortschritte, so die Verfügbarkeit von Funktionären auf dem Olympia-Gelände, die Aufhebung der Blockade einiger Websites sowie olympische Regeln, die offiziell freiere Recherchen erlauben. Gleichzeitig bliebe jedoch Tibet für Journalisten gesperrt und würden weiter Informanten bedroht oder inhaftiert.

Kommentar: Alle erhofften sich eine gewisses Entgegenkommen des Gastlandes hinsichtlich Pressefreiheit und Menschenrechte. Von diesen Hoffnungen ist leider nicht viel geblieben. Die Hauptaufmerksamkeit lagen auf den sportlichen Ereignissen und den Journalisten blieb wenig Raum, sich der Frage der Menschenrechte zu widmen. Die ARgumentation, dass so ein Riesenreich nicht demokratisch geführt werden könne, leuchtete nicht nur vielen Journalisten ein und die Oeffentlichkeit akzeptierte die autoritären diktatorischen Regelungen.

Es ist denkbar, dass in der Nachlese die Aspekte Zensur und Pressefreiheit doch noch etwas unbefangener diskutiert werden. Wenn sich nachher zeigt, dass sich Peking nach den Spielen wieder unbeirrt auf dem totalitären Kurs weiterbewegt und von der Hoffnung - man könne durch die friedlichen Spiele etwas bewirken - nicht viel übrig geblieben ist.

Joe Biden ist Obamas Vize

Nun sind die Würfel gefallen, Wir werden Joe Bidens Medienrhetorik später analysieren.

Ich zitiere Tagi-online:

Obamas Vize: Wer ist Joe Biden?

Obama hat die Entscheidung für Joe Biden als Vize bestätigt. Biden gilt als weltgewandt, scharfzüngig und als Liebling der Arbeiterklasse. Eine «strategische Wahl», heisst es in den US-Medien.

Joe Biden sagt vor Monaten im Fernsehen, er habe nicht vor, als Vizepräsident zu kandidieren. Würde er allerdings gefragt, würde er zusagen.

Scharfzüngig und erfahren: Obamas Vize Joseph («Joe») Biden.

Scharfzüngig und erfahren: Obamas Vize Joseph («Joe») Biden. (Bild: Fotograf/United States Senate)

Damals kriselte es: Als Biden Obama im Herbst 2007 als «clean», sauber, bezeichnete, musste er sich entschuldigen.

Damals kriselte es: Als Biden Obama im Herbst 2007 als «clean», sauber, bezeichnete, musste er sich entschuldigen. (Bild: Fotograf/www.theage.com.au)

Obama habe jemanden ausgesucht, der seine Schwächen ergänzt, schreibt die New York Times. Nicht jemanden, der dieselben Botschaften verbreite wie er. Als Katholik und ursprünglich aus der Arbeiterklasse stammend, könnte er Obama neue Wählerschichten erschliessen. Mit seiner langjährigen Politerfahrung gleicht er ausserdem Obamas jugendliches Alter (47 Jahre) aus.

Joe Biden ist Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Senats, ein Experte für die Aussenpolitik. Biden kennt darum Staatschefs und Diplomaten in der ganzen Welt. Auch wenn Biden zunächst für den Irakkrieg stimmte, ist er inzwischen einer der schärfsten Kritiker von Präsident Bushs Vorgehen im Irak. Sein grosses Wissen in der Sicherheits- und Aussenpolitik bezeichnen amerikanische Experten als seine auffallendste Stärke. Auch im aktuellen Georgien-Konflikt wird Bidens Rat gesucht: Georgiens Präsident Michail Saakaschwili lud ihn letztes Wochenende ein, das Land zu besuchen.

Biden bat Obama um Verzeihung

Biden sei, so sagen amerikanische Medienberichte, sehr kommunikativ und bekannt für Aussprüche, die ihn in Schwierigkeiten bringen. Als er letztes Jahr gegen Obama als Präsidentschaftskandidat antrat, bezeichnete er diesen als «noch nicht bereit» für das Amt – ein Satz, den die Republikaner sofort aufgriffen. Ausserdem bemerkte er, Obama sei der erste schwarze Amerikaner, der «sprachgewandt, klug, korrekt und gutaussehend» sei. Für die Aussage musste sich Biden später öffentlich entschuldigen.

In den USA ist Biden ein bekannter Politiker. 1973 wurde er im Alter von 29 Jahren in den Senat gewählt, immer wieder zeigt er sich auch in den beliebten Frühstücksshows des amerikanischen Fernsehens. Im letzten Jahr und auch 1988 kandidierte er selbst für das Amt des Präsidenten. Nicht immer hat er sich in seiner Karriere gut präsentiert: Seine Bewerbung um die Präsidentschaft 1988 zog er vorzeitig zurück, nachdem er dabei ertappt worden war, Passagen aus einer Rede des damaligen britischen Labour-Party-Vorsitzenden Neil Kinnock gestohlen zu haben. Biden ist in einem Vorort im Bundesstaat Delaware aufgewachsen. Als junger Mann erlebte er einen harten Schicksalsschlag: Gerade als er mit 29 Jahren frisch in den Senat gewählt worden war, starben seine Frau und eine Tochter in einem Autounfall. Die anderen beiden Kinder überlebten. Fünf Jahre später heiratete Biden wieder.

DerStandard.at schreibt über Joe Biden:

Washington - Der am 20. November 1942 geborene Joseph Biden sitzt seit 1973 für den Bundesstaat Delaware im US-Senat und ist damit einer der dienstältesten Senatoren. Seine Spezialität ist die Außen- und Sicherheitspolitik. So leitet Biden den Auswärtigen Ausschuss des Senats. Die enorme Erfahrung insbesondere auf diesem Gebiet ist sein größter Vorteil, und er pflegt sein Image: So reiste er beispielsweise kürzlich auf Einladung von Präsident Michail Saakaschwili in den Krisenstaat Georgien.

Arbeiterfamilie

Der Katholik Biden kommt ursprünglich aus dem hartumkämpften Bundesstaat Pennsylvania. Er stammt einer Arbeiterfamilie und könnte damit auch Wähler ansprechen, die Obama bisher nicht für sich gewinnen konnte. Der einstige Rechtsanwalt, der sich ebenfalls um die Präsidentschaftskandidatur 2008 beworben hatte, ist aber auch für seinen Jähzorn bekannt. Das könnte ihn zu einem Risiko für Obama machen. Außerdem könnten Biden im Wahlkampf Plagiatsvorwürfe, die ihn 1987 als Präsidentschaftsbewerber zu Fall gebracht hatten, wieder einholen. Er war aus dem Rennen ausgestiegen, nachdem Anschuldigungen laut geworden waren, er habe während des Studiums und in politischen Reden "geistige Anleihen" bei anderen gemacht.

Verlor Frau und Tochter

Privat musste Biden einen schweren Schlag hinnehmen: Seine erste Frau und seine Tochter kamen 1972 bei einem Autounfall ums Leben, seine beiden Söhne überlebten schwer verletzt. 1977 heiratete er Jill Tracy Jacobs, mit der er eine weitere Tochter hat. Er ist auch bereits fünffacher Großvater.

Freitag, 22. August 2008

Krisenstimmung bei ALSTOM

Portrait ALSTOM:

ALSTOM (Schweiz) AG
Frühere Bezeichnungen
  • ALSTOM POWER (Schweiz) AG
  • Kraftwerke AG
Domizil: Brown Boveri Strasse 7 5401 Baden
Status: aktiv
Rechtsform: Aktiengesellschaft
Kapital: CHF 101'000'000
Sitz: Baden (AG)
Zweck: Entwicklung, Herstellung, Vertrieb und Service von elektrischen Stromerzeugungsanlagen, von elektrischen Apparaten, Schaltanlagen und Steuerungen, von Komponenten und Systemen für Transportanlagen, Betrieb eines Forschungszentrums sowie Übernahme und Verwaltung von Beteiligungen sowie Projektfinanzierungen; kann Grundstücke erwerben, Zweigniederlassungen gründen, sich an anderen Gesellschaften beteiligen sowie Finanzierungsgeschäfte tätigen und für Verpflichtungen ihrer Aktionäre und verbundenen Gesellschaften Sicherheiten insbesondere in Form von Garantien, Pfändern, Globalzessionen, Sicherungsübereignungen, Sicherungsabtretungen und Schadloshaltungserklärungen stellen.

NZZ-online:

Ex-Manager von Alstom festgenommen

Hausdurchsuchungen wegen Verdacht auf Bestechungszahlungen bei Aufträgen

Wegen Korruptions- und Geldwäschereivorwürfen gegen die französische Industriegruppe Alstom hat die Bundesanwaltschaft am Donnerstag in Baden, Zürich und in der Innerschweiz Hausdurchsuchungen durchgeführt. Ein Ex-Manager wurde festgenommen.

Nach bisherigen Erkenntnissen besteht der Verdacht, dass über die in Baden am Schweizer Alstom-Hauptsitz ansässige Alstom Prom AG Korruptionszahlungen geflossen sind, wie aus der Mitteilung der Bundesanwaltschaft vom Freitag hervorgeht. Bezahlt wurden die Gelder von anderen Gesellschaften der Alstom-Gruppe in einzelnen Fällen für den Zuschlag von Aufträgen in verschiedenen Ländern an Amtsträger oder Funktionäre.

Quelle euronews:

Wirtschaft Alstom-Standorte in der Schweiz wegen Schmiergeldverdacht durchsucht 22/08

welt

Wegen des Verdachts auf Schmiergeldzahlungen sind mehrere Standorte des französischen Industriekonzerns Alstom in der Schweiz durchsucht worden. Wie die Bundesanwaltschaft in Bern mitteilte, wurde ein ehemaliger leitender Angestellter der Alstom-Gruppe festgenommen. Nach Angaben der Behörde besteht der dringende Verdacht der “ungetreuen Geschäftsbesorgung, Korruption und Geldwäsche”.

Dazu sagte eine Alstom-Sprecherin Simone Ramser, das Unternehmen arbeite eng mit den Schweizer Behörden zusammen, doch wegen des schwebenden Verfahrens wolle sie keine weiteren Angaben machen.

An den Hausdurchsuchungen waren auch mehrere französische Polizeibeamte beteiligt, nachdem die französischen Behörden ein Rechtshilfeersuchen an Bern gerichtet hatten. Die Justiz legt der Schweizer Alstom Prom AG zur Last, für Aufträge in verschiedenen Ländern Bestechungsgelder gezahlt zu haben. Wo dies geschehen sein soll, wurde bisher nicht bekannt. Der Festgenommene war als Mitglied der Geschäftsführung der Alstom Prom für die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften verantwortlich.

Nachrichten.ch publiziert:

Ermittlungen gegen Alstom - Ex-Manager verhaftet

Wegen Korruptions- und Geldwäschereivorwürfen gegen die französische Industriegruppe Alstom hat die Bundesanwaltschaft in Baden, Zürich und in der Innerschweiz Hausdurchsuchungen durchgeführt. Ein Ex-Manager wurde festgenommen.
Freitag, 22. August 2008
Der ehemalige Manager war für die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften verantwortlich. Über die Korruptions- und Geldwäschereivorwürfe hinaus besteht der Verdacht auf ungetreue Geschäftsbesorgung. Die Bundesbehörde ermittelt zudem gegen unbekannte Täterschaft. Die Bundesanwaltschaft richtete eine Hotline zum Bundesamt für Polizei.
Hauptsitz der Alstom Schweiz in Baden. /
Ein ehemaliger Manager der Alstom wurde festgenommen. /
Die Strafverfolgungsbehörden hoffen, auf diese Weise «nützliche Hinweise von Alstom-Mitarbeitern oder anderen Personen» zu erhalten, sagte Walburga Bur, Sprecherin der Bundesanwaltschaft gegenüber der SDA. Im Fokus der Justiz ist insbesondere der Konzernstandort Baden. Es bestehe der Verdacht, dass über die Badener Büros des Konzerns Korruptionszahlungen getätigt worden seien, teilte die Bundesanwaltschaft (BA) mit. Damit sollen über andere Gesellschaften der Gruppe Amtsträger oder Funktionäre in verschiedenen Ländern für den Zuschlag von Aufträgen geschmiert worden sein.

Korruption und Geldwäscherei

Auch im Verfahren des Eidgenössischen Untersuchungsrichteramtes gegen den Zürcher Bankier Oskar Holenweger gebe es Verbindungen zu Alstom, sagte Jürg Zinglé, Leitender Untersuchungsrichter des Eidgenössischen Untersuchungsrichteramtes, auf Anfrage der SDA. Im Verfahren wird Holenweger der gewerbsmässigen Geldwäscherei, der qualifizierten Veruntreuung, der ungetreuen Geschäftsbesorgung sowie der Urkundenfälschung und Bestechung fremder Amtsträger verdächtigt. Mit dem laufenden Verfahren befindet sich die Schweizer Niederlassung der französischen Industriegruppe nicht das erste Mal im Visier der Bundesanwaltschaft. Bereits im Mai hatte die BA Ermittlungen gegen Personen aus dem Umfeld des Alstom-Konzerns wegen Korruption und Geldwäscherei im Zusammenhang mit Infrastrukturaufträgen in Südamerika und Asien aufgenommen.

Frage: Was sagen Sie zur Präsentation der Firmensprecherin? Sagte Sie zuviel oder zu wenig?

Donnerstag, 21. August 2008

Flugzeugunglück in Madrid

Zitat Bild-online:

Flugzeugunglück in Madrid fordert 153 Tote: Ein Teil der ausgebrannten Maschine wird abtransportiert

Flugzeugkatastrophe in Madrid Nachrichtensperre! Was soll vertuscht werden?

Erster Startversuch abgebrochen – Flugschreiber werden ausgewertet

Riesige Rauchwolken, verzweifelte Helfer, Trümmer – und so unglaublich viele Todesopfer!

Gestern verwandelte sich der Traum vom Urlaub für 172 Menschen in die Hölle auf Erden. Darunter auch vier deutsche Touristen!

FLUGZEUG-KATASTROPHE IN SPANIEN – 153 MENSCHEN SIND VERBRANNT!

In der Spanair LH 2554 vom Typ MD82 fanden 151 Menschen einen grausamen Tod

In der „Spanair" LH 2554 vom Typ MD82 fanden 153 Menschen einen grausamen Tod

Video Spiegel-online:

Video abspielen... Video abspielen...Großen Videoplayer öffnen...(Flash Player 8 erforderlich)

Die Unglücksursache ist noch immer unklar, derzeit werten Experten die aus dem Wrack geborgenen Flugschreiber aus.

Aber jetzt verhängte ein spanischer Richter eine komplette Nachrichtensperre – soll da etwas vertuscht werden?

Der Untersuchungsrichter untersagte es nach Angaben des staatlichen Rundfunks RNE den Medien, Fotos vom Wrack der abgestürzten Maschine zu veröffentlichen.

War es Schlamperei?

• Dramatisch: Beim ersten Startversuch meldet der Pilot technische Probleme mit einem Temperatur-Messgerät am Äußeren des Flugzeugs, er bricht den Start ab. Ein Techniker checkt die Maschine noch mal durch. Aber er findet nichts. Schlamperei?

Luftfahrtexperte Mick Blocher erklärte dem Fernsehsender N24, dass beim Abbruch des ersten Startversuchs eine der Turbinen durch den Umkehrschub heißgelaufen sein könnte.

Der Pilot versucht es ein zweites Mal. Kurz bevor die Maschine abheben will, kommt es zur Katastrophe. Plötzlich geht das linke Triebwerk in Flammen auf. Der Pilot kann den Start nicht mehr abbrechen, der „Point of no return“ ist bereits überschritten. Er will die 15 Jahre alte Maschine in einem Feld rechts neben der Startbahn 36 L notlanden.

Doch die MD-82 kracht in eine Senke, zerbricht in zwei Teile. Etwa 22 000 Liter Kerosin gehen in Flammen auf, riesige Rauchwolken steigen in den Himmel.

Das furchtbare Inferno – es beginnt als Reise in den Urlaub. Der Flug „Spanair“ LH 2554 soll von Madrid „Barajas“ nach Las Palmas auf Gran Canaria fliegen.

Ebenfalls an Bord: vier Deutsche, Passagiere der Lufthansa. Der Unglücksflug JK 5022 der Spanair war als Partnerflug auch im Auftrag der Lufthansa unterwegs, trug die zweite Nummer LH 2554.

Nach dpa-Informationen standen ein Ehepaar und zwei Kinder aus dem Landkreis München auf der Passagierliste. Die spanischen Behörden hätten bei den deutschen Kollegen um genetisches Vergleichsmaterial gebeten. Ob die Familie unter den Opfern ist, ist derzeit nicht bekannt.

20 Min-online:

Doch kein Triebwerkbrand

Die Vermutung eines Triebwerkbrandes beim Start der MD-82 ist durch ein neu aufgetauchtes Video widerlegt worden. Trotzdem gab es Unzulänglichkeiten bei Flugzeugen der Spanair. Die Gewerkschaft verfasste deshalb regelmässig Protestbriefe an die Airline.

Entgegen den bisherigen Annahmen war beim Start der Unglücksmaschine der Fluggesellschaft Spanair offenbar kein Triebwerk in Brand geraten. Dies geht nach Medienberichten vom Freitag aus dem Videofilm hervor, den eine Kamera der staatlichen Flughafengesellschaft AENA aufgenommen hatte.

Auf dem Film sei weder ein Feuer noch eine Explosion in einem Triebwerk zu erkennen, berichten spanische Zeitungen. Die Maschine sei erst in Flammen aufgegangen, als sie auf die Erde aufschlug und zerschellte.

Bei dem Unglück auf dem Flughafen Madrid-Barajas kamen 153 Menschen ums Leben, 19 überlebten schwer verletzt.

Überfordertes Personal

Trotz der Entkräftung der Vermutung, ein Triebwerkbrand und die folgende Kettenreaktion hätten zum Absturz geführt, werden mittlerweile die Vorwürfe gegen die Fluggesellschaft immer lauter.

Einem Bericht der spanischen Tageszeitung «El Mundo» ist zu entnehmen, dass die Gewerkschaft der Fluggesellschaft «Spanair» schon mehrmals die «Unruhe» der Mitarbeiter in mehreren Briefen mitteilte. In einem ersten E-Mail vom April 2007 habe die Gewerkschaft Sepla dem damaligen Generaldirektor Lars Nygaard geschrieben. Im Brief warnt die Belegschaft vor «dem operativen Chaos, das unsere Passagiere in Gefahr bringt.»

Daraufhin folgten eine Reihe von E-Mails in einem monatlichen Rhythmus – immer mit dem gleichen Inhalt. «Die hohe Anzahl von verspäteten Flügen, die programmierten Landungen, die ausserhalb der Realität geplant werden, die fehlenden Mittel und die immer öfteren AOGs» haben unter den Besatzungen ein Unwohlsein hervorgerufen. Mit AOG ist «Aircraft on Ground» gemeint, ein Ausdruck, der nur in dem Fall verwendet wird, wenn es so schwerwiegende technische Probleme gibt, dass ein Flugzeug nicht mehr starten darf.

(SDA/kle)

Ein am Donnerstag veröffentlichtes Amateurvideo zeigt die Unglücksstelle Minuten nach dem Absturz der MD-82

(Video: AP)
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