Sonntag, 29. Juli 2007

Pascale Bruderer: Einsichtig geworden oder ist alles nur Wahltaktik?

Seit Jahren machte sich die SP Schweiz für eine Legalisierung der weichen Drogen stark und lehnte stets repressive Massnahmen ab. So auch bei Gewalt in den Schulen, bei der Ausschaffung krimineller Ausländer. Die SP setzte auf die Einsicht und verlangte kostenträchtige Massnahmen bei der Prävention, Therapie, Mediatoren , der Integration oder forderte zusätzliche Sozialarbeiter. Im Wahljahr stellen wir heute mit Erstaunen fest, dass nach der happigen Wahlschlappe in Zürich plötzlich doch noch auf die Stimme des Volkes gehört wird und in verschiedensten Bereichen härteres Durchgreifen gefordert wird.

Nachdem bei der "Tour de Farce" in Frankreich ein Dopingfall nach dem anderen entdeckt worden ist, ist nun die SP auch bei dieser aktuellen Thematik sofort aufgesprungen. Es ist Pascale Bruderer, die zu unserem Erstaunen eine Verschärfung der Doping Strafnorm verlangt. Erstaunlich, dass es ausgerechnte die SP ist, die in diesem Fall noch einen Schritt weiter gehen will als das Bundesamt für Sport. Pascale Bruderer plötzlich als Vorreiterin zur Aufdeckung von Missständen beim Sport? Wie kommt es zu diesem Umdenken? Bruderer will die Strafnorm auf Dopingmittel wie Anabolika, Epo, Wachstumshormone oder Gendoping durchsetzen. Die SP fordert somit: Härte statt Nachsicht. Das ist neu! Nur beim Konsum von Cannabis hätte dies für die SP Politikerin keine Folgen. Hier bleibt sich Bruderer immerhin ihrer alten Philosophie treu. Was uns vor allem erstaunt: Die neuen Forderungen nach vermehrten Kontrollen. Ob der Ruf nach härterem Durchgreifen und Repressionen von Pascale Bruderer später auch noch bei der Jugendgewalt und bei den kriminellen Ausländern gefordert wird? Es würde uns nicht erstaunen.

Kommentar: Jeder Mensch darf einsichtig werden und einsehen, dass die frühere Politik des Gewährenlassens in eine Sackgasse geführt hat und von der Bevölkerung nicht verstanden wurde. Ob der Gesinnungswandel (härteres Durchgreifen) so kurz vor den Wahlen als ehrliche Einsicht gewertet wird oder vielmehr als geschickte Wahltaktik gesehen wird? Das werden später die Wahlresultate zeigen. Hans- Jörg Fehr vertrat jedenfalls noch vor wenigen Wochen die Meinung, die SP werde ihren Inhalten treu bleiben.

Nachtrag :Im Sonntagsblick unter "classe politique"gelesen: Pascale Bruderer habe dem "Magazin" verraten, was sie "nicht mag": "Meine Stimme am Radio." Dagegen gebe es aber doch ein höchst wirksames Mittel, meint der Kommentator: Den Mund zu halten, wenn das Radio kommt. Der SP Jungstar, der bei allen Problemen mitreden will, wird diesen Rat wohl kaum beherzigen.

Nachtrag 27. August:

Pascale Bruderer bewies erneut politisches Geschick

Im Gegensatz zur früheren Paradefreisinnigen, Maya Lallive d'Epinay - die es versäumt hatte, die Bevölkerung des eigenen Kantons zu berücksichtigen - sprang Pascale Bruderer über ihren eigenen Schatten und zeigte sich in der Oeffentlichkeit am Schwingerfest in Aarau, bei einer typischen Männerveranstaltung (Micheline Calmy-Rey brach mit der Tradition und lehnte als Rednerin der "Frauen- Rütlifeier" ihre Präsenz am Schwingerfest ab). Böse Zungen könnten nun behaupten, Pascale Bruderer sei ein Windfähnchen und buhle mit ihrem Auftritt lediglich um Stimmen im eigenen Kanton. Wir sehen es nicht so:

Sie bewies mit ihrer Präsenz politische Klugheit. Sie gewinnt dadurch als Sportpolitikerin über die Fraktionsgrenzen hinweg an Ansehen.

Nachtrag 25. November 07

Pascale Bruderer: Schon wieder politisch klug gehandelt

Das Amt der Parteipräsidentin hat Pascale Bruderer abgelehnt. Sie weiss genau, dass sie dieser Job voll und ganz beansprucht hätte. Sie kennt die zeitraubende Arbeit einer Parteipräsidentin. Bestimmt ist zudem die junge Politikerin so klug, sich auszurechnen, dass es ein gewagtes Unterfangen wäre, eine Partei aus dem derzeitigen Tief heraus zu manöverieren. Das Risiko, sich für die Sache aufzureiben, um nachher höchstens noch den Undank ernten zu müssen, ist bei der SP derzeit gross. Ich finde, Pascale Bruderer sah bestimmt andere Wege, die politische Leiter zu erklimmen. Wege, die weniger riskant sind. Jemand, der so anpassungsfähig und flexibel ist, wie Pascale Bruderer, dem wird - auch ohne Parteipräsidium - früher oder später eine weniger riskanter Weg nach oben angeboten werden.

Nachtrag 3. Dez:

Die Zurückhaltung hat sich gelohnt

Pascale Bruderer wurde nun 2. Vizepräsidentin des Nationalrates. Die 30-jährige Aargauer Sozialdemokratin erhielt am Montag 127 von 189 gültigen Stimmen. Die grüne Kampfkandidatin Maya Graf (BL) kam nur auf 49 Stimmen.

Kommentar: Pascale Bruderer zeichnet sich einmal mehr als clevere Taktikerin aus. Der Wahl zur Vicepräsidentin bestätigt dies.

Samstag, 28. Juli 2007

Die Früchte des Gewährenlassens ______________________________________________________________ Wer Unrecht duldet, muss sich nicht wundern, wenn das Unrecht zum Gewohnheitsrecht wird! _____________________________________________________________ In Genf flogen die Molotow-Cocktails! Gegen tausend Personen haben in Genf erneut gegen die Räumung besetzter Häuser demonstriert. Dabei kam es mehrfach zu Zusammenstössen zwischen den Demonstranten und der Polizei. Die Beamten setzten Tränengas ein. _____________________________________________________________ Quelle SDA: _____________________________________________________________ Anlass für die Demonstration, die am frühen Samstagnachmittag begann, war die Räumung der Liegenschaften «Rhino» und «La Tour». Zu der bewilligten Kundgebung aufgerufen hatten das «Rhino»-Kollektiv und die Bewegung Intersquat. Ihre Unterstützung zugesagt hatte auch die Linke und kulturelle Bewegungen. ____________________________________________________________________ Einige Kundgebungsteilnehmer gingen mehrfach auf Konfrontationskurs mit der Polizei. Bei den Zusammenstössen zwischen den Demonstranten und der Polizei wurden Pflastersteine und sogar Molotow-Cocktails geworfen. Ein Auto geriet dabei in Flammen. Die Polizei, die auch im Innern des Hauses präsent war, griff hernach hart durch. Die Demonstranten wurden mit Tränengas auseinander getrieben. Das brennende Auto wurde mit einer Wasserkanone gelöscht. ____________________________________________________________ Kurz nach 18 Uhr setzte die Polizei erneut Tränengas ein, um zu verhindern, dass sich die Demonstranten dem «Rhino» und dem «La Tour» näherten. Zuvor hatten einige Kundgebungsteilnehmer die Fenster der FDP-Zentrale eingeschmissen. Generalstaatsanwalt Daniel Zappelli, der die Räumungen angeordnet hatte, gehört dem Freisinn an. Auf dem Weg zum «Rhino» und zum «La Tour» wurden auch kleinere Barrikaden errichtet. Andere Kundgebungsteilnehmer versprayten Fassaden und zerkratzten Autokarrosserien. Die Demonstration endete schliesslich mit einem Sit-In vor dem «Rhino». __________________________________________________________________ Politprominenz zieht mit ___________________________________________________________ An der Demonstration beteiligte sich auch linke Politprominenz, darunter die Nationalräte Ueli Leuenberger (Grüne), Maria Roth- Bernasconi (SP) und Pierre Vanek vom Linksbündnis «A gauche toute!». Sie verlangten wie die übrigen Teilnehmer, dass ohne richterliche Anordnung keine weiteren Häuser geräumt werden dürften. Die hinausgeworfenen Besetzerinnen und Besetzer sollten zudem in ihre Wohnungen zurückkehren können. Weiter fordern die Demonstrierenden, dass für kulturelle und alternative Vereinigungen weiterhin Räume zur Verfügung stehen. __________________________________________________________________ Was uns erstaunt: Die Genfer Regierung hat nicht vor, die verbleibenden 24 Hausbesetzungen der Stadt räumen zu lassen, wie Staatsrat Mark Muller am Mittwoch gegenüber der «Tribune de Genève» sagte. _____________________________________________________________ Kommentar: Hausbesetzungen sind und bleiben illegal. Denn es eignet sich jemand unrechtmässig fremdes Eigentum an. Wenn die Regierung solche illegalen Besetzungen jahrelang zulässt und besetzte Liegenschaften nicht sofort räumt , muss sie sich nicht wundern, wenn sie später den alten Zustand kaum mehr wiederherstellen kann. Eltern und Lehrpersonen wissen es aus dem eigenen Erziehungsalltag: Wird das Ueberschreiten der Grenzen all zu lange geduldet d.h. lässt man das Unrecht gewähren, ist es später kaum noch möglich, das Rad wieder zurückzudrehen. Im Grunde genommen hatte die Genfer Regierung die gleiche Erfahrung gemacht, wie alle Erziehungspersonen. Wird ein Unrecht zum Gewohnheitsrecht, so kann man das Gewohnheitsrecht sehr schlecht nachträglich wieder ändern. Ich bin der Meinung, die Genfer Regierung trägt in diesem Fall eine wesentliche Mitschuld. Sie muss heute vor allem das ausbaden, was sie sich eingebrockt hatte. Mit den zahlreichen weiteren Besetzungen würde sie gewiss eine analoge unerfreuliche Geschichte erleben. Es sei denn, die Regierung foutiere sich um das Eigentumsrecht und halte sich weiterhin an das fragwürdige Rezept, das ihr jahrelang keinen Aerger eingebracht hat: Es ist das billige Rezept des "Gewährenlassens".

Mittwoch, 25. Juli 2007

Entführte Deutsche in Afghanistan: Zu viele offene Fragen ____________________________________________________________ 25. Juli 07 Ein entführter deutscher Ingenieur ist bereits tot. Ob er an den Folgen einer Schussverletzung gestorben ist, weiss niemand. Die Todesursache ist noch nicht geklärt. Informationen bleiben im Dunkeln. Die Thaliban wollen, dass die deutschen Afghanistan verlassen. Mit den Entführungen und dem ersten Toten ist es ihnen gelungen Deutschland zu verunsichern. Das Verwirrspiel ist perfekt. Wie es der zweiten Geisel gesundheitlich ergeht, ist derzeit unklar. Der Kampf um die Befreiung dieses Mannes ist im vollen Gang. Niemand weiss Bescheid über den Gesundheitszustand dieses Mannes. ____________________________________________________________ Aussenminister Steinmeier hatte zuerst verlauten lassen, es deute nichts darauf hin, dass die tote Geisel ermordet worden ist. Es deute alles darauf hin, dass der Deutsche den Strapazen erlegen sei. Nun bringen jedoch die Schusswunden den Aussenminister in Verlegenheit. Er informierte, ohne dass er über genügend Informationen verfügt hatte. __________________________________________________________________ Kommentar: Solche Informationspannen führen immer zu einer Einbusse der Glaubwürdigkeit. Die deutsche Regierung möchte sich auf keinen Fall den Rückzug der deutschen Truppen aufzwingen lassen. Ihr liegt vielmehr daran, dass das Mandat noch verlängert werden kann. Die tote Geisel vergiftet heute die Stimmung für den Truppeneinsatz in fremden Landen. Und an kritischen Stimmen fehlt es nicht. Deshalb bleibt der Regierung nichts anderes übrig, als mit den Taliban zu feilschen. Ein weiterer Toter kann man sich nicht leisten. Der Nervenkrieg geht somit weiter. Es gibt in den Medien Spekulationen über den Einsatz deutscher Tornados - zur Ortung der Geiseln. Ferner wird vermutet, dass die Regierung alles tue und heimlich jede Summe zahle, nur damit es nicht noch mehr Tote gibt. Wer sich jedoch mit Entführungen beschäftigt, der weiss , dass Zahlungen die Erpresser ermunter , erneut zu erpressen. Die Bundesregierung würde mit ihren vertraulichen Lösegeldern im Grunde genommen nicht nur die Erpresser unterstützen. Die nächsten Entführungen wären bereits vorprogrammiert.

Dienstag, 24. Juli 2007

Cannabis erhöht Risiko für Schizophrenie ____________________________________________________________ Quelle: Heute online

ZÜRICH. Cannabis-Konsum erhöht das Risiko für Schizophrenien und andere Psychosen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Forschern der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich.

«Aus präventiver Sicht erscheint Cannabis weniger harmlos als gemeinhin angenommen», werden die Forscher in einer Mitteilung der Universität Zürich zitiert. Die Rolle von Cannabis als Risikofaktor für psychische Krankheiten müsste neu eingeschätzt werden. _____________________________________________________________ Menschen, die aufgrund einer familiären Belastung anfällig für psychische Krankheiten sind, sollten auf Cannabis verzichten, empfehlen die Forscher. Ihre Studie ist in der online-Ausgabe der Fachzeitschrift «Schizophrenia Research» publiziert. Statistisch untersucht wurden Ersteintritte in die psychiatrischen Einrichtungen des Kantons Zürich. Berücksichtigt wurden Daten, die bis in die 1970er Jahre zurückreichen. Das Forschungsteam stellte bei jungen Männern eine auffällige Zunahme der Erkrankungsrate im Verlaufe der 1990er Jahre fest. Bei den 15- bis 19-Jährigen verdreifachte sie sich, bei den 20- bis 24- Jährigen verdoppelte sie sich innert kürzester Zeit. In diesem Jahrzehnt stieg auch der Konsum weicher Drogen stark an. Junge Männer konsumieren zudem am häufigsten und die grössten Mengen Cannabis. Auch weisen sie am häufigsten einen Mischkonsum auf. _________________________________________________________________

Soweit die SDA Mitteilung. __________________________________________________________________

Kommentar: Als Präsident der Volkshochschule Schaffhausen hatte ich in den achziger Jahren eine Veranstaltung über die Wirkungen von Cannabis durchgeführt. Ein Arzt machte schon damals darauf aufmerksam, dass die Gefahr des Konsums weicher Drogen nicht bagatellisiert werden dürfe. Die Droge beeinflusse die Psyche. Sie beeinflussten zudem die Jugendlichen negativ - hinsichtlich Arbeitswille und Arbeitshaltung. Damals wurde jede Kritik als "unbewiesen" abgetan. Es gab Strömungen und engagierte Gruppen, die sich für die Legalisierung der weichen Drogen stark machten. Für sie gab es keine Gründe, Jugendlichen den Genuss von Cannabis zu verbieten. Auf politischem Weg wollten sie den Cannabiskonsum sogar legalisieren. Die Fronten verhärteten sich. Auch in den Medien kam es gleichsam zu einem Glaubenskrieg. Wer dem Cannabiskonsum gegenüber kritisch eingestellt war, wurde als Ewiggestriger abgestempelt und "fertig gemacht". Es wurde behauptet, Cannabis könne unbedenklich genossen werden. Er sei weniger gefährlich als Alkohol. Es sah so aus, dass das Parlament - letzlich auch das Volk - Cannabis legalisieren würde. Bis dann die ersten medizinischen Resultate die schädlichen konkret Wirkungen nachweisen konnten. Es kam zu einem Umdenken. Nachdem nun diese zusätzlichen erhärteten Erkenntnisse vorliegen, zweifle ich an einer raschen Legalisierung weicher Drogen.

Samstag, 21. Juli 2007

Pascale Bruderer - die nebulöse Sittenwächterin

Quelle: NZZ am Sonntag vom 8. Juli

Was unter Sexismus in der Werbung zu verstehen ist, kann Nationalrätin Pascale Bruderer zwar nicht genau sagen. Dennoch hat sie etwas gegen Sexismus in der Werbung. Leider sind ihre Vorstellungen recht nebulös, wenn sie zu erklären versucht, was sexistische Werbung ist. Bruderer nahm Anstoss an einem Plakat des Kasino Baden, das eine bekleidete Frau zeigt, die auf einem Plastikdelphin im Glück schwelgt. Mit einer Klage an die Schweizerische Lauterkeitskommission brachte sie es fertig, dass das Plakat nachher ohne Frau publiziert wurde. Seit März steht die Sittenwächterin der Lauterkeitskommission als Präsidentin vor. Sie verschärfte sofort die Grundsätze. Die neuen Bestimmungen sind immer noch nebulös. So liegt eine sexistische Beeinträchtigung nicht nur dann vor, "wenn zwischen der das Geschlecht verkörpernden Person und dem beworbenen Produkt kein Zusammenhang besteht". Sondern schon im Fall einer

"unangemessenen Darstellung von Sexualität".

Für die Kommission muss diese vage Formulierung vielleicht auch zu diffus geklungen haben. In einem Communiqué hakt Bruderer jedenfalls etwas unbeholfen nach:

"...wenn die Darstellung als solche unwürdig ist".

Damit ist alles offen. Wo endet die Würde? Bei dieser offenen Formulierung kommt das persönliche Moralempfinden ins Spiel und damit ist der Willkür Tür und Tor geöffnet. Pascale Bruderer meidet im Gespräch mit NZZ am Sonntag konkrete Beispiele. Sie meint unverbindlich: "Ueber jeden Fall wird diskutiert und abgewogen." Aus Bruderers Sicht entscheidet die Kommission demokratisch. Man sei nicht prüde. Dann fügte die Sittenwächterin noch bei: " Eine sexualisierte Darstellung muss nicht sexistisch sein". Somit ist immer noch unklar, worin der konkrete Unterschied besteht. Erstaunlich, dass die Zürcher Fachstelle für Gleichstellung viel grosszügiger ist und eine Werbung, bei der eine Frau auf den nackten Männerhintern blickt, nichts sexistisches entdeckte. Dann aber - bei der verkehrten Rolle -, wenn der Mann aktiv ist und die Frau passiv, so wird wird die Darstellung auch bei dieser Fachstelle auch verbotswürdig. Es wird mit zwei Ellen gemessen.

Die neuen vagen Grundsätze der Lauterkeitskommission klingen wie Ausläufer spätfeministischer Kritik. Sie erinnern an die unbegreiflichen Bestimmungen in gewissen Universitäten in den Vereinigten Staaten. Dort konnte eine Studentin bestimmen, was sexistisch ist. Ich kenne Professoren, die wagten es nicht mehr, Frauen länger anzuschauen. Denn jede Studentin konnte den Professor einklagen und ohne Zeugen behaupten, sie sei sexistisch angeschaut worden. Es bedurfte keinerlei Abklärungen. Der Professor wurde verwarnt. Ausschlaggebend ist stets nur das Empfinden der Frau. Dass eine derartige Regelung zu Auswüchsen führen musste, ist verständlich. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass die Lauterkeitskommission heute mehr Klagen behandeln muss als früher. Bruderer möchte sogar, dass die "Sünder" künftig an den Pranger gestellt werden.

Kommentar:

Ich befürworte bei der Werbung ebenfalls ethische Richtlinien. Doch bedarf es konkreter Kriterien. Nebulöse Richtlinien tragen nichts zu einer Klärung bei. Was mich bei den Bestimmungen der Schweiz. Lauterkeitskommission stört - die Pascale Bruderer präsidiert - fasse ich zusammen:

- Die Formulierungen sind nebulös. Es fehlen konkrete Massstäbe und Definitionen

- Die Handhabe ist einseitig

- Die Beurteilung ist willkürlich. Das subjektive Empfinden der Frau genügt, um ein Verbot auszusprechen

Uebrigens: Ich habe diese Thematik unter www.rhetorik.ch im AKTUELL Beitrag vom 3.11.06 - "Wann ist Werbung sexistisch" - bereits eingehend beleuchtet.

Freitag, 20. Juli 2007

ZUM RAD- SPRITZENSPORT ==================================================== TV-Krieg um die Tour de France oder: Von der "Tour de France" zur "Tour de Farce" ________________________________________________________________________ Quelle BILD online Am Mittwoch hatten ARD und ZDF ihren Ausstieg verkündet. Auslöser: der Doping-Fall Sinkewitz (T-Mobile). Mit dieser Entscheidung gehen verlieren die Organisatoren Millionen Gebühren- Gelder von den Öffentlich-Rechtlichen . Etwa 10 Millionen Euro zahlten ARD und ZDF für die Übertragungsrechte. __________________________________________________________________________ Mit einem Seitenhieb nutzte nun Sat.1-Chef Matthias Alberti den Tour-Einstieg mit einem Seitenhieb auf die Konkurrenz mit der Begründung: „Alle, die dem Radsport verbunden sind, haben eine gute Berichterstattung verdient.“ Sat.1 unterstützt damit gleichsam den dopingverseuchten Radsport. __________________________________________________________________________ ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz bringt es auf den Punkt: „Es stellt sich für mich die Frage, ob es eine öffentlich-rechtliche Sicht gibt und eine private. Unsere Entscheidung jedenfalls ist nach Abwägung aller Kriterien gefallen.“ _________________________________________________________________________ TV-Krieg geht weiter _________________________________________________________________________ Auch die Politik schaltet sich ein. SPD-Sportpolitikerin Dagmar Freitag: „Wenn jetzt ein Sender nahtlos in die Lücke springt, dann ist das ein Zeichen, dass er Doping toleriert.“ Dagegen Detlef Parr (FDP): „Ich halte nichts von einem Total-Boykott. Damit schaden wir denjenigen, die für einen Neuanfang stehen.“ ___________________________________________________________________________ TV-Krieg: Unterstützen auch die Fans die Doping Tour? ___________________________________________________________________________ Die Fans toben. 66 Prozent sprachen sich bei einer ARD-Umfrage gegen den Ausstieg aus. BILD erreichten viele Leserbriefe, in denen die Zuschauer ihrer Wut freien Lauf liessen. ___________________________________________________________________________ TV-Krieg: Fahrersprecher wettert ________________________________________________________________________ Fahrersprecher Jens Voigt (Team CSC) wetterte gegen die TV-Bosse Brender (ZDF) und Struve (ARD): „Das ist ja wie früher in der DDR, wenn zwei Leute gegen den Willen des Volkes entscheiden. Zwei Drittel der Zuschauer sind doch gegen diese Entscheidung.“ ___________________________________________________________________ TV Krieg: Der Radsport kann nicht mit der Olympiade verglichen werden ___________________________________________________________________ ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender: „Aus unserer Reaktion bei der Tour de France ergibt sich kein Automatismus. Bei Olympia geht es um viele Sportarten, bei der Tour nur um eine. Nicht alle Sportarten sind für Doping so anfällig wie der Radsport. Wir würden wegen eines Einzelfalls nicht die Übertragung der Olympischen Spiele einstellen.“ Und ARD-Programmdirektor Günter Struve meint: „Beim Radfahren wurde mit einer Systematik gedopt, die es bei den Olympischen Spielen mit den verschiedenen Sportarten nicht gibt. Wir prüfen jeden Einzelfall gesondert, aber im Moment gehen wir davon aus, dass die Olympischen Spiele durchweg sauber laufen werden. Schwarze Schafe gibt es überall, aber die schwarzen Schafe werden nicht überwiegen.“ ________________________________________________________________________ Kommmentar: Seit Jahren wurde der Radspitzensport zum Spritzensport. Fahrer konnten die Kontrolleure an der Nase herum führen. Sportärzte blieben ebenfalls im Dopingsumpf hängen. Ueber Jahre: Lügen und nochmals Lügen. Strafen nützten nicht viel. Die Fahrer fanden immer wieder neue Schlupflöcher. Die konsequente TV Sperre scheint nun plötzlich zu schmerzen. Weil auch in der Sportwelt Geld regiert. Der grosse Lärm nach dem TV STOP macht deutlich: Diese Massnahme scheint spürbar zu wirken. Sonst käme es nicht zu derart heftigen Reaktionen. Schlimm ist der Umstand, dass ein Grossteil der Bevölkerung auch Dopingsiegern zujubeln möchte. Sportkonsum scheint doch für viele wie Opium zu wirken. "Sport als Opium des Volkes"? Die Urteilsfähigkeit vieler Fans ist jedenfalls bereits beeinträchtigt. Sie merken gar nicht, was beim Radsport abläuft. ____________________________________________________________ So wie das Amen in der Kirche, folgt ein Tag darauf die Fortsetzungsgeschichte: QUELLE. BILD UND SPIEGEL ONLINE (20. Juli 07)

Dänen schließen Michael Rasmussen aus der Nationalmannschaft aus

Tour-Spitzenreiter unter Doping-Verdacht

Der Däne Michael Rasmussen im Gelben Trikot der Tour de France

Nun steht auch der Spitzenreiter der Tour de France unter Doping-Verdacht.. _____________________________________________________________

DOPING- FALL SINKEWITZ

Sponsoren drohen mit Rückzug aus dem Radsport

Das Doping-Debakel bei der Tour de France hat wirtschaftliche Konsequenzen: Nach Adidas erwägen auch andere Sponsoren, aus dem Radsport auszusteigen. Audi, Gerolsteiner, Skoda, Milram - sie alle wollen einen Werbe-Stopp nicht ausschließen. Den Teams würden Millionen entgehen ___________________________________________________________________ Und- und - und - wie lange noch? Quelle 20 Min online ___________________________________________________________

Rominger: «...dann ist es eh vorbei»

Der ehemalige Giro-Star und heutige Rad-Manager Tony Rominger steht stark unter Druck: Seine Schützlinge Matthias Kessler und Patrik Sinkewitz sind als Dopingsünder entlarvt worden.

________________________________________________________________ Spiegel online 22. Juli 07: ________________________________________________________________

DOPING- VERDACHT

Spitzenreiter (Spritzenreiter?) Rasmussen droht Tour- Aus

Tour de France
Im Gelben Trikot fährt er immer noch - aber wie lange? Nach neuen Informationen hat Michael Rasmussen binnen 18 Monaten so viele Verwarnungen kassiert, dass der Radsport-Weltverband UCI ihn längst vor der Tour hätte sperren können. Jetzt könnte es eng werden. __________________________________________________________________ Kommentar: Niemand kann verstehen, weshalb sich die Kontrollorgane so lange an der Nase herumführen lassen. Rasmussen könnte längst nach Reglement bestraft werden,weil er das alte Possenspiel betrieben hat und einfach nicht erreichbar war, wenn kontrolliert wurde. Wenn Bestimmungen nicht durchgesetzt werden, muss man sich nicht wundern, wenn diese large Haltung auch von anderen Fahrern genutzt wird. Unbegreiflich ist für uns, dass es jetzt erst eng wird für einen "Spritzenfahrer", den man schon längst hätte aus dem Gefecht nehmen können (Er hatte genügend Verwarnungen). Doch fährt er immer noch mit, als sei nichts geschehen. Es scheint, dass die entsprechenden Instanzen einfach beide Augen zu drücken (wollen oder müssen?). _____________________________________________________________
Nachtrag 24. Juli SPRITZENSPORT OHNE ENDE ____________________________________________________________ Wieder und wieder. Schon wieder ein neuer Fall ___________________________________________________________ Laut «L'Equipe» wurden bei einem Test nach Winokurows Sieg beim Zeitfahren in Albi am vergangenen Samstag Hinweise auf eine unerlaubte Bluttransfusion festgestellt. In der A-Probe seien zwei verschieden Arten von roten Blutkörperchen gefunden worden. Dies deute darauf hin, dass er kurz vor dem Rennen Blut von einem passenden Spender erhalten haben müsse, schrieb die Sportzeitung. Auch nach Winokurows zweitem Etappensieg am Montag sei ein Test gemacht worden, die Ergebnisse stünden noch aus. Die Analysen würden vom Labor Chatenay-Malabry bei Paris durchgeführt. Der Kasache war als Favorit in die Tour gestartet, verlor aber nach einem Sturz in der ersten Rennwoche viel Zeit. ___________________________________________________________ Kommentar überflüssig. Nur etwas muss noch gesagt sein: Im Grunde genommen hat sich die Tour de France Bankrott erklärt. Wir warten nur noch auf den offiziellen Kollaps. _____________________________________________________________ Die Tour de France steht vor dem Kollaps, lesen wir am 25.7. in der Presse. Alexander Winokurow wurde des Blutdopings überführt, sein Team Astana zieht sich per sofort zurück. _________________________________________________________________ DENNOCH: __________________________________________________________________ Die Tour wird bestimmt weitergeführt werden, als sei nichts geschehen. Es darf einfach nicht wahr sein, was tagtäglich ans Tageslicht kommt! Es geht um zu viel Geld. Obwohl die Dopingskandale wie Kettenfett am Radsport kleben, werden wir erleben, dass trotz der vielen Skandale alles so weitergeht wie bisher. Juristen, Sponsoren und Sportverbände haben gar kein Interesse, dass sich grundsätzlich etwas ändert. ___________________________________________________________ 25.7. Immerhin wird heute im 20 Minuten- online die Frage gestellt: IST DIES DAS ENDE DER TOUR DE FRANCE? ____________________________________________________________

«Der totale Bankrott für die Tour de France»

Nach dem Dopingfall von Alexander Winokourow an der Tour de France sind Fans, Fahrer und Offizielle im Schockzustand. Tour-Direktor Christian Prudhomme spricht gar vom «totalen Bankrott». Ist dies das Ende der Tour de France?

BLICK online stellt die Frage: __________________________________________________________________ «Tour de Farce» – wie weiter?
Winokurow gedopt, Rasmussen und Contador im Zwielicht. Die Tour de France und mit ihr der gesamte Radsport kämpft um Glaubwürdigkeit. Ein Kampf gegen Windmühlen? ____________________________________________________________

24.7.2007

Radsport am Abgrund

Von Tages-Anzeiger Online um 18:52 ___________________________________________________________________
DOPING SRITZTOUR - UND KEIN ENDE: ____________________________________________________________________
Mittwoch, 25. Juli 2007
-- Tages-Anzeiger Online Tour sinkt immer tiefer in Doping-Sumpf
tour Sitzstreik: Das Fahrerlager ist über das beherrschende Thema Doping gespalten.
Die Tour de France droht vier Tage vor der Zieleinkunft in Paris endgültig im Dopingsumpf stecken zu bleiben: Nur einen Tag nach dem Skandal um Alexander Winokurow ist ein weiterer positiver Test bekannt geworden. Der Italiener Cristian Moreni wurde als ausgeloster Fahrer nach der 11. Etappe Marseille - Montpellier positiv auf das Anabolikum Testosteron getestet.

Nach dem positiven Dopingbefund Morenis, der auf eine Gegenanalyse verzichtete, zog sich die gesamte Mannschaft Cofidis aus der Tour de France zurück. Cofidis ist nach Astana die zweite Sportgruppe, die sich wegen des Misstrittes eines ihrer Fahrer aus der bedeutendsten Rundfahrt der Welt zurückzog. Am Mittag hatten die Fahrer von Cofidis noch zusammen mit anderen Berufskollegen als Manifestation gegen die anhaltenden Dopingaffären in Orthez den Start zur 16. Etappe hinausgezögert. ______________________________________________________

Fortsetzungsgeschichte der Doping Skandaltour (26.7.07) _____________________________________________________

Team feuert Tour-Spitzenreiter Rasmussen

Er fuhr seit Tagen unter Dopingverdacht im Gelben Trikot - jetzt muss Michael Rasmussen die Tour de France verlassen. Das Team Rabobank hat ihn gefeuert, weil er mehrmals über seinen Aufenthaltsort log und so das Kontrollsystem unterlief. Noch in der Nacht rückte die Polizei an. Die Tour-Leitung ist zufrieden. ____________________________________________________ Wie prognostiziert - läuft die Spritzentour weiter - sie muss weiterlaufen - sie darf nicht gestoppt werden, obschon das Rennen zur Farce verkommt. Augen zu und durch!

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Publikumsreaktionen: ______________________________________________________ Radsport am Abgrund ________________________________ Kommentare im Tagesanzeiger online, die zeigen, dass man handeln könnte- aber nicht will. _________________________________________________________________ Die Tour ist zu Ende, packt das Zeug ein. Verteilt das Preisgeld den Letzten, denn die sind sicher nicht gedopt. ________________________________________________________________ Ich würde zwei Pro-Tours ins Auge fassen: Eine, in der Doping bis zum Umfallen erlaubt ist und eine, in der täglich kontrolliert wird. Die Sponsoren, die Medien und die Fans werden sich dann schon für die richtige Tour entscheiden. ___________________________________________________________________ Doping darf NIE legal werden. Meiner Meinung nach werden sich alle Sponsoren zurueckziehen und das Geld in andere Sportarten investieren. Dann koennen sich die Radler das Doping nicht mehr leisten. ___________________________________________________________________ Für mich jedenfalls ist Radrennsport tot und ich werde nie mehr auch nur einen Rappen in diesen kaputten "Sport" geben. ________________________________________________________________ Die Sponsoren sowie Radio, Fernsehen und Presse sollen sich zurückziehen, wie dies ARD und ZDF vorbildlich getan haben (Chapeau). Nur so besteht eine Chance auf "saubere" Sportler. Einfach fahren lassen finde ich verantwortungslos, schon nur unserer Sportlerjugend gegenüber. __________________________________________________________________ Schliesst die Apotheken die Tour de France kommt. _________________________________________________________________ Zum Thema Rad(un)sport gibt es nur eines. Aufhören und zwar sofort ___________________________________________________________ Das einzig Positive bleibt, dass der Radsport die absolute Vorreiterrolle in Sachen Dopingbekämpfung einnimmt. Ansonsten alles so schlimm, dass ich über meinen geliebten Sport, den ich seit mehr als 30 Jahren betreibe, nur heulen könnte. Auch, wenn ich viele kenne, die sauber sind, bringt das gar nichts mehr, denn nun ist der Radsport für längere Zeit total am Ende. Da helfen nur noch schöne Touren mit Sonne in den Speichen, um den ganzen korrupten Schrott zu vergessen und die schöne Natur zu genießen. __________________________________________________________________ Katastrophal ! Eine Frechheit, wenn ich diese "Sportler" dann so unschuldig vor der Kamera sehe. ____________________________________________________________ Ohne Doping keine Chance! Was bis anhin immer wieder verneint wurde, wird mit jedem neuen Dopinggeständnis mehr und mehr zur Gewissheit. Nicht gedopte Rennfahrer ist die kleine Ausnahme einer zur normal gewordenen Regel. Langsam wachen auch die grössten Träumer aus ihrem Tiefschlaf auf. ARD und ZDF haben als grosse öffentlich-rechtliche Sender die Berichterstattung der diesjährigen Tour ausgesetzt. Für sich betrachtend, ein konsequenter Schritt. Doch wenn ARD und ZDF diesen Massstab auf den gesamten Spitzensport ausweiten – und um glaubwürdig zu sein, müssten sie dies tun – so wird die gesamte Sportberichterstattung auf diesen beiden Kanälen in Zukunft schrumpfen. Denn neben dem Radsport sind zahlreiche andere Sportbereiche von Doping befallen. Und dann bleibt die Frage, ob die Fernsehzuschauer diesen Schritt tatsächlich goutieren. Wenn der Zuschauer und Fan tatsächlich an sauberem Spitzensport interessiert ist, so müsste er zahlreiche Sportarten bereits jetzt boykottieren. Doch dies scheint nicht der Fall zu sein und so lange sich die Zuschauer und Fans nicht von dieser Art Dopingsport abwenden, wird es keine Wende zum Besseren geben. Ob ARD und ZDF sich darum lange leisten können, gegen den Strom zu schwimmen, wage ich zu bezweifeln. Letztlich wird also alles beim unschönen Alten bleiben. __________________________________________________________________ Kommentar zu diesen Kommentaren: Die einzige Sprache, die verstanden wird ist die Sprache des Geldes. Würden alle Sponsoren, Werber und die Medien auf Beiträge verzichten und müssten die Dopingsünder mit hohen Geldstrafen rechnen, hätte dies schlagartig grosse Auswirkungen auf das Verhalten der Sportler. Solange faule Ausreden akzeptiert werden, wenn Kontrollen umgangen werden usw., so wird der vergiftete Radsport nicht saniert werden können. _____________________________________________________________
«Stoppt die Tour»
Nach dem Ausschluss des bisherigen Spitzenreiters Michael Rasmussen von der Tour de France ist der Ruf nach einem Abbruch laut geworden. «Stoppt die Tour», schrieb die Zeitung «Libération». Die Prozession der Radfahrer sei zu einer lächerlichen Karawane verkommen.

Die Zeitung «France Soir» war auf ihrer ersten Seite wie eine Todesanzeige gestaltet. Unter den Namen der einstigen Heroen des französischen Radsports stand, mit Trauer müsse das Ableben der Tour de France mitgeteilt werden. «Nach langer Krankheit gestorben am 25. Juli 2007 im Alter von 104 Jahren.» ___________________________________________________________

Kommentar: Sie wird und darf nicht sterben? Höchstens, wenn sich Publikum, Medien und Trägerschaft sich einig wären und einsehen würden, dass mit Doping kein fairer Sport möglich ist, könnte die verseuchte Veranstaltung neu aufgebaut werden. ___________________________________________________________ Quelle 20 Min

"Tour de Farce"

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Steigen andere Medien auch noch aus? __________________________________________________________

Einmal mehr ist die Tour de France zur «Tour de Farce» verkommen. Längst sorgen nicht die vermeintlich heroischen Leistungen für Aufsehen, sondern der (Doping) Fall der vermeintlichen Heroen. «Spritzen-Tour» statt Spitzenleistungen - alles wie gehabt. Nur eines ist in diesem Jahr anders: Die Medien mischen sich erstmals in die Tour ein. ARD und ZDF haben sich von der Live-Übertragung bereits vor ein paar Tagen (vorläufig) zurückgezogen. Nach diesem Knall folgte in der Schweiz auch die Walliser Tageszeitung «Nouvelliste», die auf die Berichterstattung verzichtet. Und gestern beschloss nun auch der «Tages Anzeiger», den sportlichen Aspekt der Tour de France auszuklammern. Vorläufig bleibts beim Status Quo Diskutiert wird das Thema «Ausstieg aus der Live-Übertragung» auch beim Schweizer Fernsehen. «Seit praktisch täglich ein Dopingfall publik wird, diskutieren wir die Situation auch täglich». _________________________________________________________________

Kommentar: So lange die Zuschauer dem Possenspiel zuschauen, wird das Schweizer Fernsehen kein Zeichen setzen _________________________________________________________

Wie könnte es zu einer "Tour de Hoffnung" kommen? __________________________________________________________

Von der Tour de Schande zur Tour de Hoffnung? _____________________________________________ Hoffnung zu einer Erneuerung des Radsportes gibt es, falls ____________________________________________________________ - die Kontrollen künftig flächendeckend und professionell durchgeführt würden _____________________________________________________________

- und die Vergehen Konsequenzen hätten

____________________________________________________________ Schöne Worte und Pseudomassnahmen nützen nichts, wenn nicht

____________________________________________________________ - der Radweltverband UCI die Verantwortung voll und ganz übernimmt ____________________________________________________________

- alle, die mit Doping in Verbindung stehen (Aerzte, Rennleiter, Fahrer) nicht mehr zugelassen werden ____________________________________________________________

- die Kontrollen mit unabhängigen und fähigen Instanzen zusammenarbeiten ____________________________________________________________

- konsequent und rasch gehandelt wird, falls ein Sportler die Spielregel nicht einhält (Ramussen hätte wegen der verpassten Trainingskontrollen nicht zur Tour antreten dürfen. Er log, dass die Balken krachten ) _____________________________________________________________

- die Sponsoren ihre Gelder entziehen, falls es zu Dopingfällen kommt ______________________________________________________________

- die Fahrer die Hälfe der Einkünfte auf ein Sperrkonto einzahlen, das im Falle eines Vergehens beschlagnahmt werden könnte ____________________________________________________________

- die Zuschauer auch ein Zeichen setzen und bei Radsportveranstaltungen fernbleiben, die mit Dopingfällen verseucht sind ____________________________________________________________

- die elektronischen Medien pro Dopingfall 32% weniger Uebertragungsrechte zahlen müssten ____________________________________________________________ Es heisst immer wieder, die ganze Problematik könnte gelöst werden, wenn wir das Doping generell zulassen würden. Das stimmt. Doch gilt es zu bedenken: Wer dann kein Doping konsumiert, ist der Geprellte. Er hätte keine Chance, zu gewinnen und damit kommt er nie ans grosse Geld. Wir würden damit auch zulassen, dass sich die Sportler gesundheitlich schädigen. ____________________________________________________________ Wollen wir fairen Sport, dann können wir diesen Weg nicht beschreiten!

Donnerstag, 19. Juli 2007

Diplomatische Eiszeit zwischen England- Russland ___________________________________________________________________________ Quelle: 20 Minuten online ___________________________________________________________________________ Weil sich Russland im Fall des russischen Ex-Spions Litwinenko unkooperativ verhielt, weist England erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt vier russische Diplomaten aus. Russland will die britische Aktion «angemessen» beantworten. ____________________________________________________________ Der neue Aussenminister David Miliband kündigte die erste Ausweisung russischer Diplomaten seit 1996 an. Es würden vier Diplomaten der russischen Botschaft in London ausgewiesen, sagte Miliband am Montag. Auch werde die Kooperation mit Russland auf verschiedenen Gebieten überprüft. London protestiert gegen die Weigerung Moskaus, den mutmasslichen Litwinenko-Mörder Andrej Lugowoj, einen Ex-KGB-Mann, an die britischen Behörden auszuliefern. Russland hatte angeboten, Lugowoi in seiner Heimat vor Gericht zu stellen. Grossbritannien wies den Vorschlag wegen Zweifeln an einem fairen Prozess zurück. _________________________________________________________________________ Kooperatioen eingefroren ________________________________________________________________________ Aufgrund internationaler Vereinbarungen ist es angeblich denkbar, dass Lugowoj an Grossbritannien ausgeliefert wird, wenn er im Ausland reise. Die britische Regierung sei dankbar für die «starke Unterstützung» durch die Europäische Union und eng verbündeter Länder. ______________________________________________________________________ Moskau droht mit Gegenmassnahmen ________________________________________________________________________ Russland kritisierte die Ausweisung der Diplomaten scharf. Der Vorsitzende des Parlamentsausschusses für die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), Andrej Kokoschin, bezeichnete die Entscheidung als «Fehler», der nicht unbeantwortet bleiben werde. Der Sprecher des russischen Aussenministeriums, Michail Kamynin, kündigte eine Antwort an. Die Ausweisung der Diplomaten habe «die ernsthaftesten Konsequenzen für die russisch-britschen Beziehungen» zur Folge. Welche Schritte Russland einleiten wolle, blieb unklar. Premierminister Gordon Brown verteidigte am Abend in Berlin die Ausweisung der Diplomaten und forderte die russischen Behörden zur Zusammenarbeit auf. «Wir wollen die besten Beziehungen mit Russland», betonte er. Unterstützung erhielt er von der deutschen Bundeskanzlerin Merkel. __________________________________________________________________ Der 43-jährige russische Ex-Agent Litwinenko war Anfang November vergangenen Jahres in Grossbritannien, wo er politisches Asyl genoss, mit radioaktivem Polonium vergiftet worden. Nach rund dreiwöchigen Qualen starb er. ___________________________________________________________________ In einem kurz vor seinem Tod verfassten Brief beschuldigt er den russischen Präsidenten Wladimir Putin, Drahtzieher des Mordanschlags zu sein. Lugowoj, der sich kurz vor Litwinenkos Erkrankung mit ihm in London getroffen hatte, geriet rasch ins Visier der Ermittler, bestreitet aber jede Verwicklung. ________________________________________________________________ KOMMENTAR: Es gibt Verhandlungsphasen, bei denen bewusst die Brücken abgebrochen werden. Wir gehen davon aus dass die diplomatische Eiszeit nur vorübergehend ist und das Ganze nur Muskelspiel ist. Bis jetzt hat Putin jedenfalls mit Härte und Unnachgiebigkeit bei Verhandlungen meist viel herausgeholt. z.B. das Raketenabwehrprogramm, das Bush errichten wollte. Dennoch hat die Mediengeschichte für Russland den Nachteil, dass im Westen die unangenehme Geschichte wieder aufgewärmt wird - wie bei der erschossenen Journalistin. Pustin ist an einem guten Ruf interessiert. Am WEF zeigte er vor den Kameras stets seine umgängliche Seite. England unter der neuen Führung möchte anderseits auch nicht das Gesicht verlieren. Auch hier geht es um Reputation.

Mittwoch, 18. Juli 2007

Handys verbieten? ___________________________________________________________ Ein lesenswertes Interview im 20 Minuten online: __________________________________________________________________ Daniel Süss ist Professor für Medienpsychologie an der Hochschule für Angewandte Psychologie, Zürich. Im Interview mit 20minuten.ch äussert er sich über die Rolle der Medien im Umgang mit der «Generation YouTube», über sexuelle Handlungen vor 50 Jahren und filmende Mädchen. __________________________________________________________________ Herr Süss, Ihr aktuelles Forschungsprojekt handelt von Kindern und Jugendlichen im sich wandelnden Medienumfeld. Wie wandelt es sich, das Medienumfeld? ____________________________________________________________ Daniel Süss: Digitale Medien werden zu ständigen Begleitern der Heranwachsenden. Und viele Eltern sind verunsichert, wie sie den täglichen Gebrauch von Handys, Games, Internet und Fernsehen regulieren sollen. _________________________________________________________________ Was hat dieses «zur Verfügung stehen» für Auswirkungen auf die Jugendlichen? _____________________________________________________________ Pessimistische Medienpädagogen glauben, dass dadurch die Kindheit aufgehoben wird - weil die Jungen Zugang zu allen Medien haben und ein eigentlicher Jugendschutz immer schwieriger wird. _________________________________________________________________ Liefern etwa Frauen verachtende Hiphop-Clips, die auf MTV und Viva laufen, die Regievorlagen für verfilmte Vergewaltigungsfälle wie zum Beispiel in Seebach oder Schmitten? ____________________________________________________________ Das kann man so nicht sagen, aber aus der Erwachsenenforschung weiss man, dass regelmässiger, häufiger Pornografiekonsum dazu führen kann, dass etwa der so genannte Vergewaltigungsmythos für wahr gehalten wird. In der Vorstellung von Vergewaltigern geniesst die vergewaltigte Frau den Akt. Solche Stereotypen, die in vielen pornografischen Geschichten vorkommen, können also die Phantasien von Jugendlichen beeinflussen. _________________________________________________________________ Und die Jugendlichen spielen dann das in den Medien Gesehene in der Wirklichkeit nach? ____________________________________________________________ Nicht einfach so, aber es gibt Risikogruppen, wo der Medienkonsum problematische Wirkungen haben kann. Das betrifft vor allem Jugendliche, die sozial isoliert und im realen Leben wenig erfolgreich sind, in eine virtuelle Welt eintauchen, dort Achtung und Anerkennung erfahren, wie zum Beispiel in Computerspiel-Clans. ___________________________________________________________________ Hat das Internet die sexuelle Reizschwelle bis zur Skrupellosigkeit gesenkt? ______________________________________________________________ In Kinder- und Jugendpsychiatrischen Berichten von vor fünfzig Jahren findet man auch schon Fälle, wo Jugendliche sexuelle Handlungen ausprobierten und dann in Behandlung kamen. Die Ereignisse selbst sind also kaum neu. Neu ist das Filmen und ins Internet stellen und untereinander verbreiten. Aber es ist kein Automatismus, dass jedes Kind, das so etwas sieht, das auch nachspielt. ___________________________________________________________________ Aber jedes Kind weiss inzwischen, dass es so etwas gibt. _____________________________________________________________ Das wissen die Kinder auch ohne Internet. Ich erinnere mich an einen Fall, der in der medienpädagogischen Literatur vorkommt, wo Kinder eine Hinrichtung nachspielten. Im letzten Moment konnte man noch eingreifen. Dann stellte sich heraus, dass es eine Geschichte aus dem Biblischen Unterricht war. Eine solche Vorstellung kann also von überall kommen. Auch von einem Video-Pornoclip. __________________________________________________________________ Dann ist ja alles gut? ______________________________________________________________ Nein, die Gefahr, dass eine problematische Darstellung von einer Risikogruppe geschaut wird, nimmt durch die weltweite Verbreitung der Videos zu. Dadurch wird das Risiko auch grösser, dass etwas passieren kann. Aber für mich ist nicht die Verbotsstrategie im Vordergrund oder der Ruf nach Filtern. Sondern die Frage: Wie kann man Kinder oder Jugendliche unterstützen, über problematische Darstellungen kritisch nachzudenken und kompetent damit umzugehen. ____________________________________________________________________ Also: Was tun? ______________________________________________________________ Es braucht medienpädagogischen Unterricht. Jeder wird heute zum Kameramann und Regisseur. Es geht dabei darum, den Jugendlichen die sozialen Konsequenzen des Mediengebrauchs und –missbrauchs zu erklären und sie zu einem kreativen statt destruktiven Medienumgang zu führen. ___________________________________________________________________ Ein Handyverbot ist also das falsche Mittel? ______________________________________________________________ Das Verbot allein ist eine Massnahme, die konsequent erscheint, aber nichts bringt. Dass die Gesellschaft Richtlinien hat, finde ich schon wichtig. Frauenverachtende oder Gewalt verherrlichende Filme müssen verboten sein. Aber das Medium als ganzes verbieten, kann nicht der richtige Weg sein. __________________________________________________________________ Aber wie soll ein Lehrer, der provoziert wird, mit dem umgehen? Kein Handyverbot? _____________________________________________________________ Dieser Lehrperson würde ich als erstes einmal raten, das Verhältnis mit den Schülern zu verbessern. Für eine Phase kann es in solchen Fällen durchaus gut sein, das Handy zu verbannen, bis die Verständigung wieder funktioniert. Aber die Konflikte liegen nicht einfach beim Medium. Sondern das Medium wird benutzt, um sie auszutragen. ___________________________________________________________________ Dann würden Sie lieber YouTube und ähnliche Videoportale verbieten? _____________________________________________________________ Nein. Solche Plattformen können kreative Leistungen anregen, aber Betreiber müssen auch eine Verantwortung übernehmen, dass menschenverachtender, pornografischer, gewalttätiger oder rassistischer Inhalt nicht darauf transportiert wird. ___________________________________________________________________ Sollen die Medien über das Gewaltphänomen überhaupt berichten, oder giessen sie damit erst recht Öl ins Feuer? _____________________________________________________________ Spannende Frage. Das ist auf jeden Fall immer ein Grenzgang. Wenn man Gewalt auf Handys oder YouTube anprangert und trotzdem Artikel dazu zeigt, ist das ein Stück weit ein Beitrag dazu, dass die Jugendlichen auf das Thema aufmerksam werden. Ausserdem gibt man den Jugendlichen das Gefühl: Ich kann es auf YouTube platzieren und dann hab ich vielleicht noch das Glück, dass der Film auf 20minuten.ch landet und ich kann es den Kollegen sagen. Das hat noch einen Verstärkungseffekt. ___________________________________________________________________ Also totschweigen? _____________________________________________________________ Nein, es ist heikel, aber das heisst nicht, man soll nicht darüber berichten. Der Journalismus muss sich aber selber Grenzen setzen. Wie zum Beispiel beim Thema Selbstmord, über das selten detailliert berichtet wird, um den Nachahmungseffekt nicht zu schüren. ___________________________________________________________________ Und was wäre eine gute Berichterstattung? _____________________________________________________________ Eine gute Berichterstattung ist es dann, wenn es zu einer kritischen Auseinandersetzung anregt und nicht einfach voyeuristisch oder skandalisierend ist oder eine Zweitauswertung für Filme ist. Man soll es nur so weit darstellen, dass man nachvollziehen kann, um was es geht, muss dann aber vor allem auch eine differenzierte Kommentierung anbieten. Zudem muss man in der Wortwahl vorsichtig sein. Das ist zum Beispiel höchst ärgerlich beim Begriff «Happy Slapping». Der ist völlig verharmlosend. «Generation YouTube» nur mit Gewaltfilmen im Netz zu verbinden, könnte auch kontraproduktiv sein, weil es bei den rücksichtslosen Filmern Stolz auslösen kann. ___________________________________________________________________ Aber es gibt bei YouTube auch durchaus positive Aspekte. Es könnte eine unglaubliche Demokratisierung des Medienschaffens bedeuten. _____________________________________________________________ Ja klar, man hat es in der Kriegsberichterstattung gesehen, als statt eingebetteter Journalisten auch Handyfilme für alternatives Quellenmaterial gesorgt haben. ___________________________________________________________________ Kann ein Kind unterscheiden, was reale Gewalt ist und was nicht? Wer ist Hollywoodschauspieler oder geplagter Schüler? _____________________________________________________________ Die Fähigkeit, verschiedene Erlebniswelten sauber zu trennen, nimmt mit dem Alter laufend zu. Ab ca. 12 Jahren ist das Abstraktionsvermögen in der Regel so klar ausgeprägt wie bei Erwachsenen. Man kann sich in die Perspektive von anderen versetzen und Darstellungen im Zusammenhang von Situation und Medium bewerten. __________________________________________________________________ Ist die Gesellschaft durch den Medienkonsum und Medienumgang brutaler geworden? _____________________________________________________________ Die Schweiz ist eine sehr friedliche Gesellschaft. Man muss sich beispielsweise wenig fürchten, wenn man unterwegs ist, in eine gewalttätige Situation zu geraten. Aber natürlich haben sich mit dem Handy und den neuen Medien neue Möglichkeiten aufgetan, die auch missbraucht werden. ___________________________________________________________________ Müssen wir in fünf Jahren mehr Angst haben? _____________________________________________________________ Das kommt sehr auf die wirtschaftliche und politische Entwicklung drauf an. Wenn es der Gesellschaft gut geht, genügend Arbeitsplätze vorhanden sind, dann glaube ich nicht, dass wir Angst haben müssen. Aber je grösser die Kluft innerhalb einer Gesellschaft wird, und je mehr Feindbilder geschürt werden, desto eher kann es zu einer Eskalation kommen. ___________________________________________________________________ Und der Einfluss der Medien? _____________________________________________________________ Wenn man die reine Kommerzialisierung der Medien zulässt und nur auf den Wettbewerb setzt, bei welchem die Leser- und Zuschauerzahlen allein zählen, dann ist das Risiko sicher höher, dass es mehr Sensations- und Skandalberichte gibt. ___________________________________________________________________ Herr Süss, wir danken für dieses Gespräch _____________________________________________________________ FAZIT: Wichtig ist es, dass Jugendliche mit den neuen Medien umgehen lernen - Neu sind die Möglichkeiten Filme und Bilder sofort ins Netz zu stellen - Nicht nur die Kinder, auch die Medien, Eltern, Erzieher und Produzenten müssen Ihre Verantwortung wahrnehmen. Verbote können kaum durchgesetzt werden, da Kinder schon mehrere Handys haben. Ich habe jüngst in einem Lehrerfortbildungskurs das Handyverbot ebenfalls diskutiert. Ein Oberstufenlehrer vertrat die Meinung, dass man - wie beim Rauchverbot (dort werden die Rauchutensilien nicht eingezogen) - ebenfalls auf dem Schulareal verlangen darf, dass die Handys ausgeschaltet bleiben. Ein Schulleiter hatte in seinem Schulhaus gute Erfahrungen gemacht mit abschliessbaren Kästchen, in denen die Handys während der Schulzeit deponiert werden.

Montag, 16. Juli 2007

Zur unbedachte Bemerkung des Innenministers: War es nur ein Missverständnis? __________________________________________________________________ Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble versucht, die Aufregung über seine Äusserungen zur Tötung von Terroristen zu dämpfen. Bei seinen Bemerkungen sei es um den Kampf gegen die Terrororganisation al-Qaida und die rechtliche Stellung der Soldaten im Völkerrecht und im Verteidigungsfall gegangen, sagte Schäuble dem ZDF-"heute-journal". "Daraus isst ein Missverständnis entstanden, als wollte ich eine gesetzliche Regelung, um Terrorismusverdächtige töten zu können, im Polizeirecht. Das habe ich nie gesagt, das ist auch gar nicht meine Absicht." ____________________________________________________________ Im SPIEGEL-Gespräch der vergangenen Woche hatte Schäuble gesagt: "Nehmen wir an, jemand wüsste, in welcher Höhle Osama Bin Laden sitzt. Dann könnte man eine ferngesteuerte Rakete abfeuern, um ihn zu töten. (...) Die Amerikaner würden ihn mit einer Rakete exekutieren, und die meisten Leute würden sagen: Gott sei Dank. Aber seien wir ehrlich: Die Rechtsfragen dabei wären völlig ungeklärt, vor allem, wenn daran Deutsche beteiligt wären. Wir sollten versuchen, solche Fragen möglichst präzise verfassungsrechtlich zu klären, und Rechtsgrundlagen schaffen, die uns die nötigen Freiheiten im Kampf gegen den Terrorismus bieten. Ich halte nichts davon, sich auf einen übergesetzlichen Notstand zu berufen, nach dem Motto: Not kennt kein Gebot." ___________________________________________________________________ Weiter warnte Schäuble davor, die Debatte über Massnahmen im Kampf gegen den Terrorismus zu tabuisieren. "Ich glaube, wir müssen von der Notwendigkeit, auf die terroristische Bedrohung angemessen zu reagieren, die Öffentlichkeit in Deutschland schon überzeugen." Er wisse, dass das nicht immer nur Beifall finde. "Aber ich sehe schon die Verantwortung zu sagen, die Lage ist ernst. Wir sind alle Objekt der terroristischen Bedrohung." Und deswegen müssten die Sicherheitsbehörden auch die notwendigen gesetzlichen Instrumente haben, um dieser Verantwortung gerecht werden zu können. "Eindeutig auf der Grundlage von Verfassung und Recht, nichts anderes." __________________________________________________________________ Durch dieses Interview hatte Schäuble eine Welle der Empörung beim Koalitionspartner ausgelöst. Zuletzt hatte sich Bundespräsident Horst Köhler eingeschaltet: Er habe seine "Zweifel, ob man zum Beispiel Dinge wie die Tötung eines vermeintlichen Terroristen ohne Gerichtsurteil, ob man das von der leichten Hand machen kann", sagte Köhler dem ZDF. Am Ende werde aber eine rechtsstaatliche Lösung gefunden. Weiter sagte Köhler: "Man kann darüber nachdenken, ob die Art, wie die Vorschläge kommen - vor allem in einer Art Stakkato, ob das so optimal ist. Wie sollen die Leute das verkraften?" Drastische Worte fand der Kieler Innenminister Ralf Stegner (SPD). Der Bundesinnenminister gefährde mit seinen Plänen zur Terrorabwehr die Koalition. Polizisten dafür einzusetzen, Terrorverdächtige umzubringen, sei schlicht Auftragsmord. "Was Schäuble betreibt, hält eine Koalition nicht ewig aus", sagte Stegners Sprecher. Bundeskanzlerin Angela Merkel dürfe sich nicht länger vornehm zurückhalten. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) äusserte sich kritisch: "Die Gewerkschaften erwarten, dass die Kanzlerin den Innenminister stoppt, der mit seinen unsäglichen Anregungen Demokratie und Rechtsstaat in Verruf bringt, wenn nicht gar gefährdet." Es gehe "nicht um Denkverbote". Sicherheit und Bürgerrechte dürften aber nicht gegeneinander ausgespielt werden. ___________________________________________________________________ Kommentar: Der Wirbel ist auf ein bekanntes Kommunikationsphänomen zurückzuführen: Aussagen werden missverstanden, wenn sie zu allgemein formuliert werden. Schäuble hätte ausführlicher, konkreter informieren müssen. Im Nachhinein ist es sehr schwer, missverständliche, mehrdeutige Aussagen zu korrigieren. Wir finden: Wenn Wolfgang Schäubli in der Sonntagspresse nachträglich behauptet, dass er als Behinderter Opfer verbaler Attacken geworden sei, so ist dies eine billige Selbstschutzbehauptung. Der Innenminister müsste selbskritisch über die Bücher gehen und sagen: Künftig muss ich konkreter und eindeutiger reden! ____________________________________________________________ Nachtrag: Bewusste Missverständnisse? ____________________________________________________________ Es ist nicht das erste Mal, dass Schäuble missverständlich redet. ____________________________________________________________

Für Missverständnisse eigener Art hat Schäuble schon häufiger gesorgt. Nicht immer zum Gefallen seiner eigenen Partei, die auch diesmal - in Gestalt des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff - höflich ihr Unbehagen an mancher Formulierung des Innenministers ausdrückte.

Im Sommer 2002, als die USA sich anschickten, einen Angriff gegen den Irak konkret zu planen, verstörte er seine Unionskollegen mit einem Interview in der "Bild am Sonntag". Deutschland werde sich im Falle eines Uno-Mandats in "angemessener Form" an einer Aktion gegen den Irak beteiligen. Das war eine Formulierung, die geradezu zu Interpretationen einlud: Flugs dachte da mancher an eine Kriegsbeteiligung der Bundeswehr. Das Interview brachte Unionsabgeordnete, die im Bundestags-Vorwahlkampf waren, in Argumentationsnöte. Schäuble musste mit zahlreichen Äußerungen den Eindruck geraderücken, er sei für eine Beteiligung am US-Waffengang. Mitten im Wahlkampf war dies damals für die Union verheerend.

Sonntag, 15. Juli 2007

Volksmusikfreunde proben den Aufstand ____________________________________________________________ Nachdem das ZDF die „Lustigen Musikanten“ mit dem Volksmusik-Duo Marianne und Michael aus dem Programm gestichen und Dieter Thomas Heck in Moderatoren-Ruhestand geschickt hat, wollen die Freunde des deutschen Liedguts gegen den öffentlich-rechtlichen Sender Klage erheben. ____________________________________________________________ „Wir haben diese Woche ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, das klären soll, ob die Begründung dieser Entscheidung gegen das Antidiskriminierungsgesetz verstösst. Sollte es positiv ausfallen, werden einige unserer Mitglieder Klage einreichen“, sagte Manfred Knöpke Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlager und Volksmusik. Der Einfluss dieses Interessenverband ist nicht zu unterschätzen: 12 000 Mitglieder stehen dahinter, darunter zahlreiche Künstler und Vertreter von Plattenfirmen. Verbandschef Knöpke: ___________________________________________________________________ „Wenn die Sender alle Volksmusikshows aus dem Programm nehmen, weil ihnen die Zuschauer zu alt sind, werden gleich mehrere Bevölkerungsschichten ausgegrenzt.“ ______________________________________________________________ Und Trude Unruh, Chefin der Generationen-Partei Graue Panther doppelt nach: „Das ist eine Beleidigung für alle, die Deutschland nach dem Krieg aufgebaut haben.“ _____________________________________________________________ Der Kölner Medienanwalt Professor Elmar Schuhmacher liess gegenüber BILD am Sonntag vernehmen, dass diese Klage realistische Chancen habe. Der Jurist sieht Erfolgspotenzial: _________________________________________________________________ „Das Streichen von Volksmusik aus dem TV-Programm ist eine verdeckte Diskriminierung. Faktisch sind vor allem ältere Hörer und Zuschauer davon betroffen. Das ist ein klarer Verstoss gegen den grundsätzlichen Versorgungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender.“ ___________________________________________________________ Und Radiomoderator Karl Heinz Schweter „Sonntagsmelodie“ ( WDR 4) fordert sogar: „In Sendegebieten, in denen Hörer und Zuschauer nicht das bekommen, was sie sehen und hören möchten, sollte man überlegen, ob man die GEZ-Zahlungen boykottiert.“ ____________________________________________________________ Spannend: Was passiert nämlich, wenn die Klage in letzter Instanz Erfolg hätte? Medienanwalt Schuhmacher: „Dann wäre der Sender dazu verpflichtet, wieder mehr Schlager und Volksmusik ins Programm zu nehmen.“ ___________________________________________________________________ Kommentar: Gewiss besteht kein verbrieftes Recht, dass Jugendliche, Senioren, Freunde der klassischen Musik oder Volksmusikliebhaber das Programm mitbestimmen dürfen. Ich vertrete jedoch die Meinung, dass generell alle Bevölkerungsgruppen ernst genommen werden müssen. Als das Schweizer Fernsehen früher einmal die Sendung DA CAPO für Betagte aus dem Programm gekippt hatte, setzte ich mich auch dafür ein, dass die ältere Bevölkerungsgruppe wenigsens in anderen Sendegefässen angemessen zum Zuge kommt.

Samstag, 7. Juli 2007

Die SP will das Thema Jugendgewalt nicht nur der SVP überlassen. ___________________________________________________________________ Nationalrätin Chantal Galladé preschte vor. Sie will auch härter durchgreifen, Die Parteispitze und ihr grüner Partner sind konsterniert. Die Vorschläge wurden weder koordiniert noch abgesprochen. _____________________________________________________________ Hier das Interview mit Natonalrat Fischer: ____________________________________________________________________ Chantal Galladés Wahlkampf-Partner, der grüne Nationalrat Daniel Vischer, wurde von ihrem Kriminalitätspapier überrascht. Aber er hält sowieso nichts davon. Mit Daniel Vischer sprach Edgar Schuler ____________________________________________________________________ Chantal Galladé (SP) und Sie waren das links-grüne Traumgespann für die Ständeratswahl. Jetzt hat Galladé ohne Sie ein Papier zur Jugendkriminalität präsentiert. Waren Sie darüber im Bild? ___________________________________________________________________ Nein. Ich habe davon aus der Sonntagspresse erfahren. _____________________________________________________________ Es gab keine Absprache? ____________________________________________________________________ Nein, aber das hätte auch nichts genützt. Ich bin nicht geneigt, mich mit Chantal Galladé auf den Kernpunkt ihres Papiers zu einigen: die Herabsetzung der Alterslimite für Gefängnis auf 14 Jahre. Der Rest wäre diskutabel, aber beileibe nicht neu. _____________________________________________________________ Was halten Sie denn von dem Vorschlag? __________________________________________________________________ Nichts. Wir erleben das ja oft: Kaum ist ein Ereignis im Zentrum der Diskussion, starten Politiker Dutzende von Vorstössen. _____________________________________________________________ Jugendgewalt ist kein Problem? ___________________________________________________________________ Klar haben wir ein Problem mit der Jugendgewalt. Aber die Frage ist doch: Was kann man in der Schule dagegen tun? Wie können wir die Betreuung verbessern? Und wann kommt schliesslich sinnvollerweise das Strafrecht zur Anwendung? Wir haben ein griffiges Jugendstrafrecht. ____________________________________________________________ Also ein Schnellschuss Galladés? ___________________________________________________________________ Mit Verlaub: Ja, das ist ein Schnellschuss. Die Herabsetzung der Altersgrenze gehört zum momentanen Überbietungswettkampf mit der SVP: Wer schlägt die schärfere Massnahme vor? _____________________________________________________________ Ist es nicht gerade ein Problem der Linken und Grünen, dass sie bei brennenden Themen nichts zu bieten haben? __________________________________________________________________ Wir haben ja schon ein Jugendstrafrecht! Dieses muss selbstverständlich angewendet werden. Wir haben ein Volksschulproblem, wir haben ein Familienproblem. Da hilft Strafrecht nur bedingt. _____________________________________________________________ Dass das Problem bestehen bleibt, zeigt doch, dass das Strafrecht nicht ausreicht. ___________________________________________________________________ Warum sollen Gefängnisstrafen mehr abschrecken als Erziehungsheime? Es geht darum, dass alle Kinder, auch die Ausländerkinder, in die Schule, in die Berufslehre und in die Arbeitswelt eingebunden werden. Diejenigen, die das nicht schaffen, sind auch am anfälligsten dafür, straffällig zu werden. Bei Ausländerkindern müssen wir endlich den Mix zwischen Stärkung in Heimatkultur und -sprache und Eingliederung schaffen. _____________________________________________________________ Integration statt Strafe – das ist doch das alte links-grüne Lied . . . ___________________________________________________________________ Ich wehre mich dagegen, in die Softie-Ecke gestellt zu werden. Ich bin durchaus für griffige Massnahmen. Aber sie müssen eine sinnvolle Wirkung haben. _____________________________________________________________ Wenn Sie in dieser Diskussion abseits stehen, schadet das Ihren Wahlchancen. ___________________________________________________________________ Ich lasse mir von der SVP kein Thema diktieren, nur weil es von den Medien hochgespielt wird. Ich glaube nicht, dass die links-grüne Seite die SVP auf diesem Terrain übertrumpfen kann. Wir müssen dort punkten, wo wir glaubwürdig sind. Wir dürfen aber auch nicht der SVP das Thema überlassen, sondern müssen selber Schwerpunkte setzen: Eingliederung und Chancengleichheit in der Schule. ____________________________________________________________ __________________________________________________________________ Kommentar: Bei der Jugendkriminaltität kann den Medien nicht der schwarze Peter zugeschoben werden. Die Jugendgewalt ist ein Zeitproblem (Schüler, die erpressen, vergewaltigen und sich über die Spielregeln hinwegsetzen). Dass konsequenteres Handeln vonnöten ist, ist in der Bevölkerung unbestritten. Es darf doch nicht sein, dass ein wichtiges Thema nur deshalb nicht besetzt wird, weil es die SVP beackert. Mit Chancengleichheit, Ursachen abklären, Integrieren und betreuen kann die Jugendgewalt allein nicht verbessert werden. Repression ist ein Mittel, das nicht ständig ausgeblendet werden darf. Schade, dass Chantal Galladés konkrete Vorschläge abgeblockt wurden. Wenn zwei sich streiten, freut sich die Dritte. In diesem Fall: Die SVP.

Donnerstag, 5. Juli 2007

Fragwürdige TITANEN-Rhetorik _____________________________________________________________ Thomas Gottschalk über Dieter Bohlen _______________________________________________________________ Quelle. Bunte 28/07 _____________________________________________________________ "Was in den Medien über uns geschrieben wurde ist nicht wahr. So was kommt unter Zicken vor, aber nicht unter Titanen." sagte Gottsschalk und betonte: "Deswegen hier in aller Deutlichkeit: Ich mag den Dieter, auch wenn ich ihn mehrfach beschimpft habe. Das gehört zur Sorgfaltspflicht, wie sie unter Titanenbrüdern üblich ist. Ansonsten sind wir uns nicht unähnlich. Er hat bunte Frauen und ich grelle Anzüge, die wir öfter wechseln als andere Männer, was diese uns logischrweise nicht gönnen, weswegen sie uns vor ihren Frauen schlecht machen. _____________________________________________________________ Wir sagen mal, was wir denken, und denken dann darüber nach, was man vielleicht besser nicht gesagt hätte. Eine Geisteshaltung, die nicht mehr weit verbreitet ist und die zwischendurch auch mal Aerger bringt." _______________________________________ Kommentar: Eine Geisteshaltung, die leider recht stark verbreitet ist und nichts - aber gar nichts - mit guter Rhetorik zu tun hat. Wenn Titanen reden und erst nachher nachdenken, was sie gesagt haben, so wäre dies ein Musterbeispiel für das, was wir im Alltag nie tun dürfen. Ein unüberlegtes Plappern ist mehr als fahrlässig. Es ist dumm und unbedacht. Titanen hin - Titanen her. Wir finden und bleiben dabei: Zuerst Gehirn einschalten und dann reden. Ich habe einmal gelesen, dass im deutschen Bundestag viele Politiker sich so lange warm reden müssen, bis es zu denken beginne. Die selbsternannten Titanen Gottschalk und Bohlen hätten somit die besten Voraussetzungen für eine politische Karriere.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Beamten-Rhetorik ___________________________________________________________________ In Deutschland - in einem Spital - an einem Schalter so gehört. Die Formulierungen könnten zwar einer Satiresendung entnommen sein: ____________________________________________________________________ "Dürfen wir davon ausgehen, dass Sie als Rentenversicherungsträger eine Anschlussheilbehandlung (AHB) beantragen möchten?" ____________________________________________________________________ Wir erkannten im Laufe des Dialoges, dass folgende Personen am Schalter miteinander sprachen: Ein Arzt informierte eine Patientin. Mein Begleiter- der die Auskunft ebenfalls mit anhörte - tat so, als habe er sich bereits vom Beamtenvirus anstecken lassen und flüsterte mir ins Ohr: "Nach der Anhörung derartiger Begrifflichkeiten wundere ich mich nicht, weshalb niemand mehr das deutsche Gesundheitswesen versteht." ___________________________________________________________________ Kommentar: Das Einfache ist leider nicht so einfach.

Dienstag, 3. Juli 2007

Weshalb Hillary Clinton gewählt wird ____________________________________________________________ Sie hat das grösste Werbebudget - Sie hat ein enormes Netzwerk - Sie profitiert vom Namen ihres populären Mannes BILL - Sie blieb Ihrem Mann treu und kämpfte mit glühender Hingabe für ihn - Sie ist intelligent, machthungrig und ehrgeizig. _____________________________________________________________ Weshalb Hillary Clinton nicht gewählt wird ___________________________________________________________ Sie ist reserviert , spröde und verbreitet konzentrierte Sachlichkeit. Die Emotionalität fehlt - Sie irritiert mit dem Satz , wenn sie sich vorstellt: "Ich bin die berühmteste Frau, über die sie wenig wissen." - Sie wirkt elitär, herablassend und trägt den Makel, dass sie den Irakkrieg befürwortet hatte - Sie hat ein Frauenproblem: Frauen legen an Hillary strengere Massstäbe an, als an Männern - Die Bevölkerung sehnt sich nach Neubeginn nach einer Aenderung . Eine Frau die bereits jahrelang im Weissen Haus gelebt hat, hat nicht viel mit dem Erneuerungsbestreben zu tun - Hillary ist nicht zu fassen - Es wird vermutet, dass die Treue zu Ihrem Mann pure Berechenbarkeit gewesen sei. Es wird behauptet: Ohne Ihre Grosszügigkeit wäre der Weg zur Präsidentschaftskandidatin nie möglich geworden. Hätte nämlich Hillary den untreuen Mann im Regen stehen lassen (so wie ihr von Frauen damals gefordert wurde), würde heute niemand mehr von Hillary reden. _____________________________________________________________ PROGNOSE: Nach meinem Dafürhalten ist das Rennen immer noch offen. Obwohl in den Staaten das Werbebudget und die Medien eine zentrale Rolle spielen, könnte es sein, dass Hillary - die von den Medien getragen wird - das Nachsehen hat. Zur Zeit besteht aus meiner Sicht eine Patt-Situation. Am Schluss entscheidet das Volk. Auf jeden Fall wird es spannend werden. Wir werden die Medienduelle mitverfolgen.