Montag, 31. Dezember 2007

Möge Sie im Jahr 2008 wiederum
das Feuer der Begeisterung

begleiten!

Ihr Marcus Knill

Auch NR Peter Spuhler teilt unsere Meinung

Unternehmer Spuhler sagte im Interview vom 20. Dez in der Sonntagszeitung zur Abwahl Blochers:

Es ist nötig, dass wir die Nachtwiederwahl von Christoph Blocher genau analysieren. Was den Anstand betrifft, habe ich im Kanton Thurgau gelernt, dass man mit moderaten Tönen sehr erfolgreich sein kann. Ich vergleiche die Politik gerne mit dem Eishockey - der Sportart, die ich selber lange betrieben habe: Man soll fair und hart spielen, aber wenn der Gegner den Ellbogen und den Stock rauf nimmt, dann muss man auch dagegen halten können.

Zu den SVP Fehlern sagte Spuhler dasselbe, was wir in unserer Analyse geschrieben hatten:

Die Nichtwiederwahl hätte vermieden werden können. Die Fraktion war auf diesen Fall nicht vorbereitet. Vor vier Jahren wurde Christoph Blocher sehr knapp gewählt. Wir hatten im Hintergrund unglaubliche Arbeit geleistet, um die Stimmen zusammen zu bekommen. Am 21. Oktober haben wir bei den eidgenössischen Wahlen einen grossen Sieg davon getragen und uns darnach in falscher Sicherheit gewiegt.

Dann Spuhler:

Die Fernsehreportage mit Christoph Blochers Bruder und der Kommissionsausschluss der beiden Bündner Nationalratsmitglieder waren dem Wahlergebnis von Blocher nicht sehr förderlich. Zwar haben die zwei in fast 70 Prozent der Fälle mit den Linken gestimmt. Aber der Zeitpunkt und die Art und Weise des Ausschlusses waren sicher nicht richtig.

Kommentar: Peter Spuhler hat die ganze Problematik auf den Punkt gebracht. Die SVP und Bundesrat Blocher hat zwar viel erreicht und erfolgreich politisiert. Dass jedoch der TON letztlich entscheidend ist, das WIE, d.h. die ART UND WEISE, wie man mit Menschen umgeht, scheint Blocher nicht zu wissen. Es geht bei Kommunikaionsprozessen stets um das Harvard-Prinzip: In der Sache hart bleiben, aber im Umgang mit dem Menschen weich! Peter Spuhler betont ferner im Interview - aus unserer Sicht ebenfalls zu Recht - , dass die Regierung kein Wohlfühlgremium sei und es in der Exekutive auch mal eine dicke Haut brauche. Er sagte: "Die Harmoniebedürftigkeit in Bern befremdet mich manchmal sehr." Uebrigens: Ich ging im persönlichen BLOG noch weiter als Spuhler und vertrat nach der Nichtwiederwahl die Meinung, dass die Fernsehreportage und der Ausschluss der Bündner hinsichtlich Wahlresultat, das Zünglein an der Waage wesentlich beeinflusst hatten.

Es gab sogar einen bürgerlichen Parlamentarier, der nach der Reportage sagte:

"Das was Gerhard Blocher gesagt hat, denkt auch sein Bruder. Christoph darf nicht mehr gewählt werden!"

Sonntag, 30. Dezember 2007

Christoph Blocher zieht Bilanz

Vier Jahre im Bundesrat - Christoph Blocher blickt zurück und zieht eine positive Bilanz. Nach vier Jahren im Bundesrat spart der abgewählte Justiz- und Polizeiminister Christoph Blocher nicht an Eigenlob. Als grössten Fortschritt wertet er seine Tabubrüche.

Im neuen Jahr könne er offen über die realen Probleme diskutieren.

1. Ausgabenwachstum konnte gebremst werden

Insgesamt habe der Bundesrat in den Jahren 2004 bis 2007 eine "realistischere Politik im Interesse des Landes" betrieben, heisst es in Blochers Bilanz, die er vor den Medien in Bern ablegte. Das Ausgabenwachstum sei zumindest reduziert, und die Aktivitäten des Staates seien eingeschränkt worden.

2. Missbräuche im Asylwesen und bei der Sozialhilfe würden nicht mehr verschwiegen

Der grösste Fortschritt sei allerdings darin zu sehen, dass nun offen diskutiert werde und die Tabus gegenüber Missbräuchen im Asylwesen, in der Sozialhilfe oder in der Invalidenversicherung abgebaut worden seien. Auch die Themen Jugend- und Ausländerkriminalität würden nicht mehr verschwiegen.

3. Unabhängigkeit und Selbstbestimmung haben wieder einen hohen Stellenwert erhalten

So sei die Konfliktfähigkeit in der vergangenen Legislatur entscheidend verbessert worden, stellt Blocher fest. In Gesellschaft und Politik finde eine Wiederbelebung der schweizerischen Grundwerte Unabhängigkeit und Selbstbestimmung statt.

4. Ausgabenwachstum wurde gestoppt

Dank seinem ständigen Druck sei es gelungen, das Ausgabenwachstum zu hemmen und den Staat etwas einzuschränken, heisst es in Blochers Bilanz. Zusätzliche Steuergelder für die Swiss oder die "unverantwortliche" Expansion der Swisscom seien verhindert worden.

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Blochers neue Rolle ist noch nicht definiert

Welche Rolle er künftig in der SVP spielen will, werde er erst im Januar überlegen, sagte Blocher weiter. Auf jeden Fall werde er in der Opposition sein, "weil wir keine Bundesräte mehr haben", sagte Blocher. Er habe zur Bilanz-Medienkonferenz nicht wegen seiner Wegwahl eingeladen. Eigentlich hätte er seine Zielsetzungen für die nächsten vier Jahre bekanntgeben wollen.

Es sei erstaunlich, was er in vier Jahren zu Stande gebracht habe, sagte Blocher. Wenn er weiter im Amt wäre, würde er dafür sorgen, dass die Kosten der staatlichen Aufgaben weiter gesenkt werden.

Nach seiner Medienkonferenz übergab Blocher die Schlüssel seines Büros seiner Nachfolgerin, der "fraktionslosen" SVP-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf aus Graubünden.

Blocher hat sich noch nicht genau festgelegt, welche Rolle er in der politischen Landschaft nach Aera Bundesrat einnehmen will. Etwas steht fest. Er will als künftiger Oppositonspolitiker die geplanten Steuererhöhungen massiv bekämpfen.

Was mir auffiel: Blocher gibt sich heute erstaunlich staatsmännisch, als ein Politiker, dem vor allem das Wohl des Landes am Herzen liegt. Er scheint auch künftig nicht Opposition - um der Opposition willen - betreiben zu wollen. In allen Interviews betont er, dass dei SVP nur dann Opposition betreiben wolle, wenn Ausgaben und Steuern wieder erhöht würden oder wenn die Selbstbestimmung des Landes gefährdet sei. Selbstkritische Gedanken hörte ich selten. Die Abwahl schreibt Blocher in all seinen Aussagen nur der Direktheit seines Verhaltens zu. Er sei für die Linken zu stark gewesen. Er habe nie ein Blatt vor den Mund genommen und habe stets Klartext gesprochen. Die Sache (DER AUFTRAG) sei im stets wichtiger gewesen als die Diplomatie. Dass er am "auftragsorientierten Führungsstil" gescheitert ist, weil er leider das "menschenorientierte Verhalten" ausgeklammert liess, scheint der Vollblutpolitiker heute immer noch nicht einzusehen.

Nachtrag 31.12.07

Auch Gerhard Blocher ist uneinsichtig

Laut 20 Minuten hat sich Gerhard Blocher zu den Auswirkungen seiner absurden Aeusserungen am Fernsehen uneinsichtig gezeigt:

Auf die Frage, ob Gerhard Blocher wegen der abschätzigen Bemerkungen über SP-Präsident Hans-Jürg Fehr in einer SF-Sendung Mitschuld an der Abwahl trage, antwortet er:

«Christoph bietet genügend eigene Angriffsflächen. Da braucht er nicht auch noch mich.»

Kommentar: Gerhard Blocher sollte 1+1 zusammenzählen können.

Wenn die Wahl des Bruders schon auf Messers Schneide stand, zählten vor der Wahl alle Angriffsflächen - auch die rufschädigenden Aeusserungen des Bruders, der immer als Spiegelbild des Bundesrates hingestellt worden war. Das Verhalten von Gerhard Blocher war mehr als dumm. Seine Aeusserungen wurden zum Werbespot gegen die Wahl des Bruders.

Wie heisst es so schön: Dummheit ist nicht lernbar- sie ist gegeben!

Samstag, 29. Dezember 2007

WIE OSPEL EIN GROUNDING VERHINDERT

Ospels Ausweichtechnik - Oder: Wieso gelingt es ihm immer wieder, sich aus der Schusslinie zu bringen?

Aus blick-online vom 11.Dez.07

Ich zitiere absichtlich das gesamte Interview:

BLICK (B): Herr Ospel, wie soll man einer Bank noch vertrauen, die mit ihren Zahlen dermassen daneben liegt?

MARCEL OSPEL (O): «Ich verstehe die Verwirrung. Niemand hat damit gerechnet, dass UBS rund 16 Milliarden abschreiben muss und möglicherweise in diesem Jahr keinen Gewinn erzielen wird. Aber es gibt keinerlei Grund, besorgt zu sein. Man kann weiterhin volles Vertrauen in unsere Bank haben. Wir bleiben eine der sichersten Banken der Welt.»

B: Anfang Oktober sagten Sie: «Wir haben unsere Engagements konservativ bewertet und fühlen uns mit ihnen komfortabel.» Jetzt sagen Sie: «Noch schlimmere Auswirkungen sind für mich nur sehr schwer vorstellbar.» Warum soll man Ihnen diesmal glauben?

O: «Das Problem war, dass im amerikanischen Immobilienmarkt im Oktober und vor allem im November erneut eine negative Dynamik eingesetzt hat. Mit unserer jüngsten Wertberichtigung nehmen wir ein extremes Stress-Szenario voraus. Dabei ist für mich aus heutiger Sicht aber schwer vorstellbar, dass dieses Szenario so eintreffen wird.»

B: Es könnte am Ende weniger schlimm sein, als man jetzt angenommen hat?

O: «Das halte ich durchaus für möglich.»

B: Von aussen hat man oft den Eindruck, dass eine Firma nicht alles kommuniziert, was sie weiss. Aber derzeit macht die UBS den Eindruck, dass sie’s selber nicht weiss.

O: «Ich kann das verstehen. Und ich kann gleichzeitig versichern, dass wir genau wissen, welche Bestände wir in unseren Büchern haben.»

B: Banken sind dazu da, das Funktionieren einer Volkswirtschaft zu ermöglichen. Im Moment machen sie das Gegenteil: Sie gefährden die Konjunktur.

O: «Das ist die alte Frage nach dem Huhn und dem Ei.»

B: Zumindest war am Konjunktur-Himmel kaum eine Wolke zu erkennen – bis die Bankenkrise ausbrach.

O: «Das ist keine Bankenkrise, sondern eine Kreditkrise.»

B: Also eine Kreditkrise. Und die greift inzwischen auf andere Bereiche über.

O: «Nein, es war umgekehrt. Die Konjunktur in den USA hat sich abgeschwächt, die Immobilienpreise begannen zu sinken, und das brachte die Hypothekarschuldner in Bedrängnis.»

B: Aber in den US-Häusermarkt ist zu viel Geld gepumpt worden. Nicht direkt durch die UBS, aber durch die Banken. Deshalb ist es eben doch eine durch Banken verursachte Krise. Aber das war doch eine Blase – und die wäre nur noch grösser geworden.

O: «Wir müssen vorsichtig sein mit diesen Begriffen. Es gibt eine Immobilienblase in Teilen des Marktes, aber längst nicht überall. Viele US-Immobilien sind von der Krise nicht betroffen.»

B: Nach dem neuen Abschreiber muss niemand den Hut nehmen. Warum?

O: «Wir haben bereits personelle Konsequenzen gezogen. Was jetzt bekannt wurde, hat den gleichen Ursprung.»

B: Diesmal fordert niemand Ihren Rücktritt – gutes oder schlechtes Zeichen?

O: «Wahrscheinlich ein gutes. Ich gehe nicht feige zur Hintertüre hinaus, wenn ich einen Beitrag zur Lösung leisten kann.»

B: Aber sobald das Problem als gelöst bezeichnet werden kann – ist dann auch Ihre Zeit abgelaufen?

O: «Das würde ich daraus nicht ableiten.»

B: Wann erfährt die Öffentlichkeit die Wahrheit über den Abgang von Peter Wuffli im letzten Juli?

O: «Alles was wir dazu sagen konnten, haben wir gesagt.»

B: Die Sache wird zum Mythos wie die Ermordung Kennedys. Denn alle wissen: Irgendwo in einem UBS-Schrank liegt ein Papier, auf dem die Wahrheit zu Wuffli steht.

O: "Alles was wir dazu sagen konnten, haben wir gesagt." B: Wuffli ist einer der Hauptverantwortlichen, weil er in der relevanten Zeit Konzernchef war. Warum schützen Sie ihn?

O: «Wie gesagt: Alles was wir ...»

B: Lassen wir das. Ihr Lohn wird 2007 nur aus der Basisvergütung von 2 Mio. bestehen. Definitiv kein Bonus?

O: «Noch hat der Kompensationsausschuss nicht entschieden. Aber ich erwarte keinen Bonus, und ich will auch keinen.»

B: Das klingt nach symbolischem Beitrag: Selbst wenn man Ihnen einen Bonus geben würde, würden Sie ihn zurückgeben?

O: «Ich habe gesagt: Ich will keinen Bonus.»

B: Also würden Sie ablehnen.

O: «Das sind Ihre Worte. Meine sind: Ich will keinen Bonus.»

B: Die UBS hat über 80000 Angestellte. Wie viele davon müssen einen tieferen Bonus in Kauf nehmen?

O: «Bonusberechtigt sind fast alle. Wir kennen keine Sippenhaftung. Das heisst, in jenen Abteilungen, die gut gearbeitet haben, wird auch ein Bonus bezahlt.»

B: Sie haben einen neuen Aktionär: die staatliche GIC aus Singapur. Wird die UBS teilverstaatlicht?

O: «Nein, das ist erspartes Geld des Staates Singapur. Singapur und die Schweiz vertreten gemeinsame Werte. Namentlich mit Blick auf ihre beiden Finanzplätze.»

B: Aber was ist, wenn sich ein Staatsfonds beteiligen will, den man nicht vorbehaltlos gut heissen kann? Sagen wir aus Saudi-Arabien.

O: «Unsere Aktien sind weder vinkuliert noch sonst wie gesperrt. Wer will, kann sie kaufen. Aber auch uns ist selbstverständlich wichtig, wer bei uns investiert ist.»

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Ende Zitat

ANALYSE:

In der ersten Antwort federt Ospel Druck ab, indem er das Harvard Prinzip nutzt: Ich verstehe Sie, aber...

Dann beschönigt er die UBS Situation und besänftigt: "Wir bleiben eine der sichersten Banken!" Die Frage nach seiner Glaubwürdigkeit ist berechtigt. Der Journalist zweifelt: Schon letztes Mal wurde die Oeffentlichkeit beschwichtigt. Die Aussage, dass schlimmere Auswirkungen auch nach der zweiten Krise nicht vorstellbar sind, wie soll man dies noch ein mal glauben? Ospel spricht vom amerikanischen Immobilienmarkt im Oktober von einer negativen Dynamik, den jüngsten Wertberichtigung und davon, dass man ein extremes Stress-Szenario vorweg genommen habe. Was dies konkret heisst, kann man sich schlecht vorstellen, doch hilft diese Vernebelungstaktik, sich aus dem Schussfeld herauszumanöverieren.

Ospels Antwort, es sei möglich, dass die Situation weniger schlimm werde, als es aussehe, ist eine Antwort, die alles offen lässt. Angenommen, es kommt erneut zu einer Panne, könne er sich darauf berufen, dass er nur angenommen habe, dass....

In den meisten seiner Antworten lässt sich Ospel nicht festlegen. Er sagt beispielsweise nur, er wisse, was in den Büchern stehe. Doch, was drin steht, sagt er nicht.

Die Schuld der Banken (sie haben zu leichtfertig Hypotheken vergeben) tut Ospel mit dem trivialen Spruch ab: " Das ist die alte Frage nach dem Huhn und dem Ei". Damit sieht es so aus, als sei nicht die Bank, sondern die Wirtschaftlage am Flop schuld.

Der Journalist merkt, dass sich Ospel aus der Verantwortung stehlen will und greift nach:

" Aber in den US-Häusermarkt ist zu viel Geld gepumpt worden. Nicht direkt durch die UBS, aber durch die Banken. Deshalb ist es eben doch eine durch Banken verursachte Krise!"

Ospel signalisiert zuerst Verständnis, beharrt dann auf dem Huhn : Ei Vergleich, indem er kontert:

"Hätte sich die US-Wirtschaft nicht abgekühlt, wäre die Krise gar nicht ausgebrochen und die Häuserpreise wären weiter gestiegen.»

Der Journalist belibt hart und wiederholt, dass es die Banken waren, die den Markt aufgeblasen hatten. Falls es nämllich der Wirtschaft weiter gut gegangen wäre, hätten die Banken vermutlich die Blase noch mehr aufgeblasen!

Jetzt steht Ospel argumentatorisch an der Wand. Er rettet sich, indem er das Wort "Blase" in Frage stellt und vom Kernproblem ablenkt:

"Wir müssen vorsichtig sein mit solchen Begriffen".

Da Ospel merkt, dass er in einen Argumentationsnotstand kommen könnte, windet er sich mit einem Diffenzierungstrick und sagt: Nicht überall ist es so gewesen, z.B......

Auf die Frage nach allfälligen Konsequenzen - seinen Rücktritt - wiederholt Ospel die Standardantwort, die er bereits in verschiedenen Medien heruntergebetet hat: "Ich verlasse die UBS nicht feige über die Hintertüre." Ospel könnte sich auch offen durch die Vordertüre verabschieden, weil er schon mehrmals versagt hat und Milliarden SFr vernichtet wurden.

Auf die heikle und brisante Frage nach dem fragwürdigen Abgang Wufflis erhält der Journalsit immer wieder die plumpe Standardantwort: «Alles was wir dazu sagen konnten, haben wir gesagt.» Dieses ständige Wiederholen macht bewusst, dass hier etwas nicht ans Licht kommen darf oder etwas faul ist.

Das Ritual mit der sturen Wiederholung: «Alles was wir dazu sagen konnten, haben wir gesagt.» bringt das Gespäch nicht weiter . Der Journalist muss klein beigeben mit den Worten: "Lassen wir das."

Ueberall war zu lesen, dass Ospel für dieses Jahr keinen Bonus bekomme. Nun erfahren wir, dass Ospel unter Umständen doch einen verstecken Bonus kassiert.

Auch bei diesem Thema fällt auf, dass Ospel nie sagen will, ob er einen möglichen Bonus zurückgibt. Er wiederholt auch bei dieser Frage den gleichen Satz:

«Ich habe gesagt: Ich will keinen Bonus.»

Auf die Nachfrage: "Also Sie würden den Bonus ablehnen?" wiederholt Ospel nur seine Standardantwort:

«Das sind Ihre Worte. Ich sagte nur: Ich will keinen Bonus."

Wenn wir Ospel bei einer möglichen Gutschrift nachträglich vorwerfen würden, er habe doch einen Bonus erhalten, so könnte er sich herausreden: Er habe immer nur gesagt "Ich WILL keinen Bonus. Ich habe nie erklärt, ich NEHME ihn nicht".

Dies sind raffinierte Spitzfindigkeiten, die Ospel genau kennt, er ist ein Könner im Ausweichen. Bislang konnte er sich trotz zahlreicher Angriffe und Pannen stets aus der Schusslinie heraus manöverieren, wie beispielsweise vor Jahren beim Swissairgounding.

Wie oft noch?

Vermutlich muss Ospel den Sessel immer noch nicht räumen, weil die Bank (noch) keinen Nachfolger für ihn hat. Rhetorisch beherrscht er jedenfalls die Ausweichtechnik.

Freitag, 28. Dezember 2007

1,02 Liter pro 100 km - keine Utopie mehr?

im Spiegel online gelesen:

28. Dezember 2007

APTERA TYP 1

Roller von einem anderen Stern

Von Jürgen Pander

Es sollte werden wie kein anderes Auto auf dieser Welt - sicherer, komfortabler, sparsamer. Vor fünf Jahren begann Steve Fambro mit der Konstruktion seines Traummobils. Jetzt ist es fertig. Und sieht aus wie von einem anderen Stern.

Im Oktober 2008 soll die Produktion beginnen. Kurz darauf werden bei Aptera Motors Inc. im kalifornischen Carlsbad die ersten Modelle Aptera Typ-1 aus der Werkshalle rollen, und eine erste Ahnung davon geben, wie individuelle Mobillität in der Zukunft aussehen könnte - nämlich cool und schnittig. Drei Räder, zwei Sitze und alles verpackt in glatten Kunststoffüberzügen; die Kabine sieht aus wie ein schon länger gebrauchtes Stück Seife, die Türen öffnen sich schräg nach oben wie bei einem Lamborghini, der Motor sitzt im Heck des Vehikels und treibt das Hinterrad an.

APTERA TYP-1: DREI RÄDER UND GERINGER VERBRAUCH

Das futuristisch-funktionalistische Design stammt von der Designfirma Eleven. Der Aptera soll möglichst widerstandslos durch den Fahrtwind schneiden. Die komplette Konstruktion, die sich weitgehend an Prinzipien aus der Flugzeugfertigung anlehnt, wurde von Aptera geleistet. Bei Crashversuchen, die bislang allerdings nur virtuell in einem Großrechner stattfanden, verhielt sich das Vehikel ausgesprochen steif und sicher. Offiziell ist der Aptera übrigens ein Motorrad - entsprechend der kalifornischen Zulassungsgesetze. Das hat unter anderem den Vorteil, dass vorne kein Nummernschild die Aerodynamik stören wird. Und nein, Helme tragen muss man im Aptera nicht.

Verbrauch des Prototyps: 1,02 Liter je 100 Kilometer

Die geschlossene Karosserie des Fahrzeugs sieht nicht nur gut aus und ist durchdacht konstruiert - sie ist auch ein entscheidender Faktor beim Spritsparen. Ein erster Prototyp schaffte 230 Meilen je Gallone - umgerechnet ist das ein Verbrauch von 1,02 Liter je Kilometer. Dieses Modell war mit einem kleinen Dieselmotor unterwegs, den Aptera jedoch für die Serienproduktion nicht mehr verwendet. Begründung: Ein so kleiner Selbstzünder könne nicht mehr mit vertretbarem Aufwand an die kalifornischen Schadstoffnormen angepasst werden.

Stattdessen setzen die Macher in Carlsbad nun auf eine Doppellösung. Zum einen wird es den Aptera als reines Elektrofahrzeug geben, das mit einem 10-kWh-Batteriesatz ausgestattet sein wird und ab 26.900 Dollar kostet. Außerdem wird es das Auto auch als Hybridmodell geben, mit einem bislang nicht näher spezifizierten, wassergekühlten Benzinmotor sowie einem Starter-Generator, der auf kurzen Strecken auch alleine den Antrieb übernehmen kann; diese Variante wird Aptera für 29.900 Dollar anbieten. Reservierungen nimmt die Firma übrigens schon entgegen.

Alles an Bord für das gepflegte Vorwärtskommen

Navigationssystem, Musikanlage, Getränkehalter, ein kleiner Kofferraum und natürlich auch Scheibenwischer, die allerdings in Ruhestellung unter die Karosserie schlüpfen, um die Windschnittigkeit nicht zu beeinträchtigen, gehören zum Standardumfang. Die Airbags sind in die Sitzgurte integriert und dem Augenschein nach geht es für die beiden Insassen des Aptera - für Kleinkinder gibt es als dritten Platz einen Notsitz - ziemlich kommod zu.

Vorerst wird der Aptera ausschließlich ab Werk in Carlsbad und in Kalifornien verkauft, um in der Anfangszeit ohne große Investitionen einen vernünftigen Service sicherzustellen. Doch der Aptera soll kein lokales Verkehrs-Kuriosum bleiben. Firmengründer Fambro plant bereits den Export in andere US-Staaten und auch nach Europa.

Von der Kombination aus hippem Design und einer außergewöhnlich sparsamen Technik - bei durchaus ansprechenden Fahrleistungen (von 0 auf 100 in weniger als zehn Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 130 km/h) -, versprechen sich die Macher Chancen auf einen globalen Erfolg. Ob das Vehikel tatsächlich kommerziell abhebt? Der Name Aptera jedenfalls kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie flügelloser Flug.

Ende Zitat

Kommentar: Nach meinem Dafürhalten wäre es möglich, Komfort und Umweltschutz unter einen Hut zu bringen. Diese Beispiel macht deutlich, dass es sich lohnt, Geld in die Forschung zu stecken. Nur wenn umweltschonenende Technik billiger ist, schafft sie den Durchbruch. Die Menschheit wäre gewiss fähig, Umweltprobleme zu lösen. Doch: Darüber Reden allein genügt nicht.

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Alle wünschen viel Erfolg im neuen Jahr - Wie komme ich jedoch zum Erfolg?

Wir lesen es auf Millionen von Neujahrskarten: Verbunden mit den Wünsche zum neuen Jahr : "Ich wünsche Dir für die Zukunft viel Erfolg!"

Dieser Satz wirkt abgegriffen , obschon er mitunter ernst gemeint wird. Doch was muss ich konkret tun, um tatsächlich Erfolg zu haben?

Wenn wir unseren Leserinnen und Lesern auch viel Erfolg wünschen, so verbinden wir dies mit konkreten Hinweisen, die Ihnen tatsächlich Erfolg in Beruf und Alltag garantieren. Vorausgesetzt, Sie setzen einen Tipp konkret um.

Nachfolgend eine Auswahl von Empfehlungen, von denen Sie jetzt eine auswählen können, um diese Erkenntnis im neuen Jahr aktiv umzusetzen:

1. SICH EIN REALISTISCHES ZIEL VORNEHMEN

Ich nehme mir nur ETWAS vor, das ich tatsächlich ausführen kann. Den Satz "Eigentlich sollte ich..." streichen sie aus unserem Vokabular und ersetzen ihn mit der Aussage: "Ich mache heute eine Stunde einen tüchtigen Fussmarsch..." usw.

2. MEINUNGEN AUSSPRECHEN

Beziehungen sind die Quelle des Glücks. Deshalb achte ich darauf, wie ich mit anderen umgehe. Ich muss die Kommunikationskanäle offen halten und werde Gefühle, Erfahrungen, Meinungen konkret aussprechen. Doch rate ich Ihnen, die Wünsche, die Kritik und die Vorschläge so zu formulieren, dass ich die Rechte des Gegenübers berücksichtige, ohne dass die eigenen Interessen ins Hintertreffen geraten. Vorschläge, Ratschläge dürfen keine Schläge sein.

3. UEBER VERBESSERUNGEN NACHDENKEN

Nehmen Sie sich regelmässig eine Aus-Zeit, um über ihr Leben und Tun nachzudenken. Es lohnt sich, immer einen Stift und einen Notizblock bei sich zu haben. Notieren sie dann jeweils Sorgen und Wünsche, die Ihnen in den Sinn kommen. Wenn Sie sich nicht auf die Sorgen und Wünsche konzentrieren (und gleichsam an Nichts denken), werden Ihnen Dinge in den Sinn kommen, die Sie erledigen oder ändern sollten. Später können Sie diese Notizen ordnen und EINEN Punkt konkret angehen, falls er Priorität hat. Folgende Fragen können Sie auch weiterbringen:

Was sollte ich tun, wenn ich nur noch ein Jahr leben würde?

Oder:

Welche drei Werte sind mir in meinem Leben die wichtigsten?

- Geld?

- Karriere?

- Freundschaften?

usw.

Was motiviert mich am meisten?

Welche Tätigkeit macht mir am meisten Freude?

Nach solchen Nachdenkphasen formuliere ich mir jeweils ein ZIEL, das konkret, messbar, erreichbar und zeitgenau bestimmt wird.

4. VEREINFACHE DAS LEBEN

- Ich sage vermehr NEIN!

- Ich lasse mich bei gewissen Arbeiten oder beim Essen nicht mehr stören

- Ich führe terminfreie Stunden ein

- Ich mache eins nach dem andern

- Ich nehme mir täglich Zeit, um durchzuatmen und mich auf die Umwelt (Geräusche, Musik) zu konzentrieren

- Ich befasse mich immer zuerst mit den dringendsten Problemen

LETZTLICH GEHT ES NICHT MEHR DARUM, VERÄNDERUNGEN ZU PLANEN, SONDERN DARUM, ZU HANDELN, UM SICH IN DEN GRIFF ZU BEKOMMEN.

Nachtrag, 29.12.07:

Besser werden heisst IMMER NUR ETWAS ändern!

Im Buch von Gerhard Roth, Leiter des Institutes für Hirnforschung der Uni Bremen, bestätigt in seinem Buch "Persönlichkeit, Entscheidung und Verhalten. Warum es so schwierig ist, sich und andere zu ändern" (Stuttgart ,07), dass unsere Vorsätze zum neuen Jahr sich in der Praxis nur schwer umsetzen lassen.

1. Die meisten nehmen die Vorsätze jeweils nur als Ritual. Doch wollten die meisten Menschen eigentlich das Leben so weiterführen wie bisher.

2. Nur ein spürbarer Leidensdruck kann dem Menschen bewusst machen, etwas zu verändern!

Bei erwachsenen Menschen kann beispielsweise ein traumatisches Erlebnis oder eine neu eingegangene Bindung die Voraussetzung schaffen, sich zu verändern, denn zwei Drittel der Menscheit ist nicht therapierbar.

3. Veränderungen, sofern sie ernst genommen werden, sind nur in kleinen Schritten möglich!

4. Wenn wir etwas ändern wollen, müssen wir es schriftlich festhalten

(Es braucht die gegenseitige Kontrolle und Unterstützung)!

5. Aus neurologischer Sicht sind Gewohnheiten sehr schwierig zu ändern.

Gewohnheiten sind über Jahre eingeschliffen und sind im Grunde genommen dem Zugriff des Bewusstseins entzogen.

6. Aenderungen sind nur durch stete Uebung (Umprogrammierung) möglich, weil Gewohnheiten meist mit Spass verbunden sind.

Aus eigener Kraft sind deshalb Veränderungen selten möglich.

7. Das Hirn ist wandlungsfähig, falls wir folgende vier Schichten konditionieren könnten:

- Die MOTORIK

- Die KOGNITIVE EBENE

- Die EMOTIONALE KONDITIONIERUNG (Vorlieben und Abneigungen werden sehr früh geprägt)

Das TEMPARAMENT (dies ist genetisch bedingt)

Somit steht fest: Viele Leute sind gar nicht therapierbar.

Diese wissenschaftlichen Erkenntisse bestätigen, dass unser Weg zur konkreten Veränderung in kleinen Schritten (Schritt um Schritt) richtig ist!

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Totgesagte Werte sind wieder im Kommen

Die Einstellung der Familie ist im Wandel. Wertewandel hat Hochkonjunktur. Helmut Klages, Sozialwissenschafter und bedeutender Vertreter der Akademischen Wert- Diskussion findet, "Es gibt keinen Werte Wandel!" Nach Klage ändern sich lediglich die Welten ständig und die Bürger müssen fähig sein, sich der jeweiligen neuen Lage anzupassen.

Bei Begriff Sparsamkeit hätte früher kaum jemand daran gedacht, Energie und Wasser zu sparen. Der Verlust an Autorität sei durchaus ein Gewinn geworden. Menschen üben stärker Druck aus auf Eliten. "Verletzungen der Menschenwürde und Diskriminierungen" würden weniger akzeptiert. Das Modell Familie erlebe derzeit grosse Umbrüche. Die Beziehungen sind weniger hierarchisch und sind dafür entspannter.

Wilhelm Hausmann, Projektleiter des Institutes für Demoskopie in Allensbach stellt in Umfragen fest:

Wie sehen heute einen Bedeutungsgewinn der Familie. Dies stehe jedoch im Widerspruch zu die hohe Scheidungszahlen. Der Glücksanspruch and die Familie sei gewachsen. Manche Partnerschaften würden diesem Anspruch nicht gerecht, findet Hausmann, und zerbrechen deshalb. Wer die Scheidung durchmache, finde dann oft Rückhalt wieder in seiner Herkunftsfamilie.

Familien sind weder in noch out. Sie verankern aber im sozialen Gefüge viel fester, als dies in der öffentlichen Wahrnehmung erscheint.

Die Ansprüche an die Frauen sind gewachsen. Viele Frauen können den Kinderwunsch gar nicht realisieren. Ihre Ansprüche an den Status sind gross. Sie sind somit auf das doppelte Einkommen angewiesen. das gesellschaftliche Denken hat sich an diese Situation nicht angepasst.

Das Werterfüllungsversagen

Seit der Einführung des Betreuungsgeldes ist die Geburtenrate gestiegen. Ein Blick in die Allensbacher Archive macht uns bewusst: Die Ansprüche ans persönliche Glück, an den Genuss des Lebens hat deutlich an Relevanz gewonnen. Der Mensch will in grösserem Mass Spass haben! Dem Wunsch nach innerer Befriedigung muss der Mensch in der "Spassgesellschaft" die eigenen Ressourcen anzapfen.

Die Verhaltensforschung macht deutlich: Während die Glücksorientierung den hohen Stellenwert behält, gewinnen Werte wie Höflichkeit, gutes Benehmen, Sparsamkeit und Fleiss wieder grosses Gewicht. Dies bringt die jungen Paare in ein Dilemma. Wer es nicht schafft, die Egozentriertheit und das altruistische Verhalten unter einen Hut zu bringen, kommt zwangsläufig in ein Gefühl des Versagens.

Die traditionellen Werte sind somit nicht gestorben. Im Gegenteil- sie erleben eine Renaissance. Sie werden lediglich der neuen Zeit und den Moden angepasst.

Das Problem: Viele jungen Paare schaffen es nicht, die hochgehaltenen Werte mit dem Verhalten in Einklang zu bringen. Es besteht ein grosses Spannungsfeld zwischen den eigenen Wünschen und den alten Werten, die nicht über Bord geworfen werden wollen. Die Anpassung der alten Werte an die neuen Lebensformen ist eine der grössten Herausforderungen moderner Familien.

Dienstag, 25. Dezember 2007

Liebe Leserinnen und Leser

Ich wünsche Ihnen besinnliche und erholsame Festtage. Vor allem Gesundheit und einen wachen Geist. Nehmen Sie folgende Worte mit ins neue Jahr:

"Mögen alle Sorgen nicht länger währen, als die zu Neujahr gefassten guten Vorsätze."

Ihr Marcus Knill

Montag, 24. Dezember 2007

Informieren- aber wie?

Blick online publiziert ein Video, wie ein Rentner von Ausländern zusammengeschlagen wird.

Es stellt sich die Frage: Fördert dieser Bericht die Fremdenfeindlichkeit d.h. soll gesagt werden, dass es sich um Ausländer handelt oder sollen solche Taten transparent publiziert werden (Informationspflicht)?

Im Blick online wurde folgender Artikel veröffentlicht:

Nur weil er sie bat, in der U-Bahn nicht zu rauchen

Hier prügeln zwei Schläger einen Rentner (76) halb tot

Von M. APPELDORN, S. KIENER, U. REINHARDT, M. STRANGHÖHNER und B. WITTMANN

München – Sie hatten den Pensionär noch nie gesehen, kannten ihn nur aus der U-Bahn. Minuten später brachen sie dem 76-Jährigen mit wuchtigen Fußtritten den Schädel, ließen ihn halb tot liegen.

Deutschland ist geschockt über das Gewaltvideo aus der Münchner U-Bahn. Zwei junge Männer brachten einen Rentner fast um. Das lächerliche Motiv: Er hatte sie gebeten, in der U-Bahn nicht zu rauchen.

JETZT WURDEN DIE TÄTER GEFASST!

Sie sind erst 17 und 20, ein Grieche und sein türkischer Kumpel. Beide sind polizeibekannte Serientäter.

Es geschah abends in München: Grieche Spiridon L. (17) und Türke Serkan A. (20) waren auf Kneipentour in der Innenstadt, trafen einen jungen Deutschen (20). Zu dritt tranken sie Alkohol, nahmen Drogen.

Plötzlich nahm der 17-Jährige dem Deutschen das Handy weg, trat ihm gegen die Brust. Dann rief er mit dem gestohlenen Handy einen Bekannten an, sagte: „Jetzt wirst du gerade Zeuge, wie ich einen Deutschen umbringe!“ Das Opfer konnte fliehen, alarmierte die Polizei.

Die Täter nahmen kurz vor 22 Uhr die U-Bahn, Linie 4. Mit ihnen stieg Bruno N. (76) ein, ein pensionierter Schuldirektor. Er sah die dunkel gekleideten jungen Männer rauchen, bat sie, die Zigaretten auszumachen.

Die Polizei: „Daraufhin beschimpften ihn die beiden als ‚Scheiß-Deutschen‘ und bespuckten ihn.“ Der Pensionär stand auf, suchte sich einen anderen Platz. Keiner der 15 bis 20 Fahrgäste im Waggon kam ihm zu Hilfe.

An der Endhaltestelle stieg der Rentner aus. Das 9-Sekunden-Video der Überwachungskamera zeigt, wie ihm das Brutalo-Duo folgt: Die beiden Täter greifen feige von hinten an, schlagen ihn mit der Faust zu Boden. Mit schockierender Brutalität treten sie auf den Pensionär ein. Ein Täter tritt ihm mit Anlauf ins Gesicht, so stark, dass er sich selbst am Fuß verletzt und humpelt. Als sich der 76-Jährige nicht mehr rührt, stehlen die Angreifer seinen Rucksack und flüchten.

Das Opfer erleidet einen dreifachen Schädelbruch mit Einblutungen ins Gehirn. Ein Ermittler: „Es ist reiner Zufall, dass er das überlebt hat.“

Die Täter konnten über das gestohlene Handy geortet werden. Serkan A. wurde nachts bei seiner Freundin festgenommen, Spiridon L. am Morgen in der Wohnung der Eltern. Beide haben gestanden. Aber sie zeigen keinerlei Reue, keine Spur von Mitgefühl.

Der junge Grieche sagte in der Vernehmung cool: „Was labert der mich an, der muss doch gesehen haben, dass wir besoffen sind. Da sind doch alle aggressiv. Ist doch klar, dass man sich um den kümmert ...“

Beide Angreifer sind arbeitslos, haben dicke Polizeiakten: Spiridon A. kam vor sechs Jahren mit seinen Eltern aus Thessaloniki, hat schon 23 Einträge bei der Polizei. Sein Kumpel wurde in München geboren, beging schon 39 Delikte – Diebstahl, Körperverletzung, Drogenhandel. Der Chef der Mordkommission: „Das geht einmal quer durchs Strafgesetzbuch.“

Nach der Kriminalstatistik wird jede fünfte Straftat in Deutschland (22 Prozent) von Ausländern begangen – sie bilden aber nur 8,3 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Bei der Festnahme fragte Schläger Spiridon A.: „Wann kann ich wieder nach Hause?“ Das wird wohl noch mehrere Jahre dauern. Denn: Für den feigen U-Bahn-Überfall droht den Münchner Schlägern jetzt die Höchststrafe. Wegen der beispiellosen Brutalität prüft Staatsanwalt Florian Weinzierl eine Anklage wegen versuchten Mordes.

Die Schwierigkeit beim Journalismus ist es, stets die Balance zu finden, zwischen Dramatisierung und Ausklammerung von Fakten. Bildinformationen und Filme beeinflussen die Meinungen stärker als sachliche Mitteilungen. Deshalb ist die Publizierung des Videos in diesem Fall eher fragwürdig. Sachverhalte dürfen anderseits nicht totgeschwiegen werden. Wenn die Bevölkerung merkt, dass einseitig informiert würde und beispielsweise eine Berufs- oder Volksgruppe bewusst geschont wird, so wäre dies langfristig kontraproduktiv. Ein gutes Journalist ist sich jedoch der Tragweite seiner Berichte stets bewusst.

Nachtrag 28. Dezember:

Auch Deutschland sollte künftig kriminelle Ausländer ausschaffen.

Ich zitiere BILD online:

BILD: Was sagt es über den Stand der Integration, wenn der Anteil jugendlicher Ausländer an Gewaltkriminalität laut Statistiken sichtbar höher ist als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung?

Koch: Wir haben zu viele kriminelle junge Ausländer. Niemand darf sich hinter seinem „Migrations-Status“ verschanzen. Null Toleranz gegen Gewalt muss ganz früh beginnen und Bestandteil unserer Integrationspolitik sein. Bis vor Kurzem wurden in multi-kultureller Verblendung Verhaltensweisen toleriert, die inzwischen zu hochexplosiven Gruppen-Aggressionen führen können. Wir müssen Schluss machen mit bestimmten Lebenslügen. Die deutsche Position in der Integrationspolitik war lange leider nicht klar genug.

BILD: Was heißt deutsche Position?

Koch: Deutschland ist kein klassisches Einwanderungsland wie z. B. Kanada oder Australien. Bei uns treffen sich nicht viele Kulturen und bilden dann gemeinsam eine neue. In Deutschland gibt es seit vielen Jahrhunderten eine christlich-abendländische Kultur. Wer sich als Ausländer nicht an unsere Regeln hält, ist hier fehl am Platze. Er kann nicht erwarten, dass wir uns mit ihm irgendwo in der Mitte treffen. Die Grundregeln von Anstand und Umgang sind nicht verhandelbar.

BILD: Würden Sie dem Opfer von München raten, beim nächsten Mal wieder so zu handeln?

Koch: Wir alle müssen ihm sagen, dass er richtig gehandelt hat. Er hat nämlich hingeschaut, und wenn viele hinschauen, sind wir alle weniger bedroht. Der Staat wiederum muss klare Signale setzen. Verurteilte Täter zwischen 18 und 21 Jahren dürfen nicht vor allem mit Verständnispädagogik behandelt werden und regelmäßig offenen Vollzug bekommen. Sie machen sich hinterher noch über ihre Übernachtungen im „Staatshotel“ lustig. Gefängnis muss man spüren, wenn es eine Wirkung haben soll.

U-Bahn-Schläger

Rettet ihn sein Baby vor der Abschiebung?

Bayerns Ministerpräsident Beckstein forderte die Abschiebung von Schläger Serkan A. (20). Doch die Abschiebung könnte wieder scheitern! mehr ...

Ende Zitat

Auch in der Schweiz hat sich gezeigt, dass die Oeffentlichkeit nicht mehr gewillt ist, bei Wiederholungstätern immer wieder ein Auge zuzudrücken. Weil sie nicht ausgeschafft werden konnten, hatte die SVP einen so grossen Erfolg beim Sammeln von Unterschriften bei der Ausschaffungsinitiative (Schäfchenplakat).

Nachtrag 30.12.07

Die zu nachsichtige Haltung von Wiederholungstätern führt zu heftigen Diskussionen über das Jugendstrafrecht:

Ich zitiere Bild-online:

Forderung

Schock-Haft für jugendliche Gewalttäter

Kriminologen und Politiker fordern „spürbare“ Konsequenzen für jugendliche Gewalttäter – von „Schock-Haft“ über Führerschein-Sperren bis hin zu „Erziehungs-camps“. Den deutschen Pass soll es für Zuwanderer nur noch auf Probe geben

München – Mit den Füßen traten sie ihrem wehrlos am Boden liegenden Opfer gegen den Kopf. Die gemeine Prügelorgie in der Münchener U-Bahn, bei der zwei junge Ausländer einen Rentner (76) als „Scheiß-Deutschen“ beschimpften und halb tottraten, hat eine Debatte über den Umgang mit notorischen Gewalttätern entfacht.

Kriminologe Hans-Dieter Schwind

Im Mittelpunkt steht die Frage, warum Typen wie Serkan A. (20) und Spiridon L. (17) überhaupt noch frei herumlaufen durften, nachdem sie zusammen bereits 65-mal bei der Polizei aktenkundig geworden sind.

Warum bekommt der Staat jugendliche Intensivtäter nicht in den Griff? BILD am SONNTAG fragte Professor Dr. Hans-Dieter Schwind (71) von der Universität Osnabrück, einen der renommiertesten Kriminologen Deutschlands. Er war Vorsitzender der Anti-Gewalt-Kommission der Bundesregierung und unter Ernst Albrecht (CDU) vier Jahre lang Justizminister Niedersachsens.

Seine Analyse: „Obwohl unser Jugendstrafrecht an sich in Ordnung ist, ist das Risiko für jugendliche Gewaltstraftäter, gefasst und spürbar zur Rechenschaft gezogen zu werden, viel zu gering. Sie kommen immer wieder mit gemeinnütziger Arbeit oder Bewährungsstrafen davon – was bei vielen den fatalen Eindruck erweckt: Der Staat droht nur, er macht aber nie Ernst. Jugendliche Straftäter lachen oft über den Staat und seine vermeintlich schlappe Justiz.“

Ende Zitat

Prognose: Wenn der Staat nicht dafür sorgt, dass man bei Kriminellen nicht härter durchgreift, werden auch in Deutschland die rechtsextremen Bewegungen zwangsläufig Zulauf bekommen. Täterschutz darf nicht höher gewertet werden als der Opferschutz. Für Menschen hat das Bedürfnis nach Sicherheit eine hohe Priorität.

Nachtrag 30.12.07: Die Medien bleiben am Ball - Ich zitiere BILD-online

Jetzt spricht das Opfer der brutalen U-Bahn-Schläger

„Wenn die noch mal gehauen hätten, wäre ich ein Krüppel!“

München – Die Angreifer schlugen ihn zu Boden, traten mit brachialer Gewalt auf ihn ein – immer wieder.

Rentner Bruno N.: „Ich hab nur gesagt: In der U-Bahn wird nicht geraucht“

Vor einer Woche wurde Pensionär Bruno N. (76) in einem Münchner U-Bahnhof überfallen. Er überlebte. In der Münchner „tz“ spricht der ehemalige Lehrer für Deutsch und Geschichte jetzt über seine Verletzungen, den Abend des Überfalls und die Täter.

Bruno N. über seine Verletzungen.

„Ich habe noch Schwierigkeiten, wenn ich mich im Bett umdrehe oder aufstehe. Dann komme ich mir vor wie auf der Wiesn nach der dritten Maß Bier. Die Untersuchung hat einen dreifachen Schädel- und einen Jochbeinbruch ergeben, zwei Zähne wurden in Mitleidenschaft gezogen.“

Was geschah am Abend des Überfalls? Der Pensionär in der „tz“: „Ich kam von einer Weihnachtsfeier der Realschule, die ich früher geleitet habe, bin in die U 4 eingestiegen, in den letzten Waggon wie immer.“

Die Clique der beiden Täter sei ihm schon am Bahnsteig aufgefallen.

Bruno N.: „Zwei Männer sind eingestiegen. Der eine hat sich beim Einsteigen eine Zigarette angezündet. Erst als er mir gegenübersaß und mich provozierend und hasserfüllt angesehen und mit dem Zigarettenrauch angeblasen hat, hab ich gesagt: ‚In der U-Bahn wird nicht geraucht!‘“

U-Bahn-Schläger Serkan A. (20): Erst beschimpfte er sein Opfer, dann schlug er zu

Die Reaktion der Täter? „Sie haben losgeschimpft: Deutsches Arschloch, Sau, Schwein und andere Tiere. Dann hat mich einer angespuckt.“

Er setzte sich weg. Kurze Zeit später der brutale Überfall. Der Rentner wurde nach den ersten Schlägen bewusstlos, danach sei er „von einem Treffer ins Gesicht aufgewacht, weil dabei meine Brille zerschmettert wurde. Ich habe erst das Blut gesehen, das mir übers Gesicht gelaufen ist.“

Er erkannte die Täter an den Stiefeln! Dann sah er eine junge Frau, wollte schreien „Hau ab“. Aber er konnte nicht mehr sprechen.

Das schreckliche Video der Überwachungskamera hat er sich lieber nicht angeschaut. Was denkt er über die Täter?

„Das waren nicht der Alkohol, die Zigaretten und die Drogen. Das war Hass auf mich, auf München, auf das Leben. Wenn die mir noch mal auf die Birne gehauen hätten, wäre ich heute ein Krüppel. Ich kann das nicht verzeihen.“

Ende Zitat

Nachdem es jahrzehntelang in erster Linie darum ging die Täter zu therapieren und in die Gesellschaft zu integrieren, indem das Risiko von Wiederholungstaten in Kauf genommen worden waren, ist es gewiss richtig, dass die Oeffentlichkeit vermehrt etwas über die Opferseite erfährt.

Nachtrag 3.1.07. Ich zitiere BILD online:

neue Details aus dem kaputten Leben des Täters Serkan A.

Akte des U-Bahn-Schlägers ist fast 1000 Seiten dick

München – Der Vater verprügelte Frau und Kinder, klaute. Der große Bruder war so gewalttätig, dass er aus Deutschland abgeschoben werden musste.

Die kaputte Familie des U-Bahn-Schlägers Serkan A. (20) – auch Vater und Bruder saßen schon im Knast! Das berichtet der „Stern“ in seiner neuen Ausgabe.

Roland Koch

„Lieber 3 Tage Gefängnis als lebenslänglich kriminell!“

Von ROLAND KOCH

Ganz Deutschland diskutiert über den brutalen Überfall zweier ausländischer Jugendlicher auf einen alten Mann in der U-Bahn in München. Eine Debatte, die jetzt ins Grundsätzliche geht: Was zählen Recht und Ordnung noch bei uns? Wie wichtig sind uns Tugenden wie Fleiß und Pünktlichkeit? Hessen Ministerpräsident Roland Koch stellt in BILD seine Thesen vor:

Terrorgefahr, Bahnstreik, Energiekosten – jeden Tag werden die aktuellen Themen breit in Zeitung, Funk und Fernsehen diskutiert. Es gibt aber auch viele alltägliche Dinge, die den Menschen im Land unter den Nägeln brennen. Wie viele Bürger ärgern sich über verschmutzte Straßen und Wohnblocks, über lautes Rumpöbeln in Bussen und Bahnen oder unmögliches Benehmen gegenüber Älteren? Viele Menschen verspüren dann Angst, fühlen sich fremd und alleingelassen, sind hilflos. Mit Gesetzen allein ist es nicht getan! In unserem Land muss einfach Selbstverständliches auch wieder selbstverständlich werden:

1. Respekt vor der älteren Generation! Der Anteil der älteren Generation in unserer Gesellschaft nimmt zu. Das erfordert einen respektvollen Umgang von Jung und Alt. Die Achtung vor dem Alter muss eine gelebte Tugend sein. Dem Älteren den Platz im Bus anzubieten, den Sitzplatz an der Bushaltestelle einer Älteren frei zu machen oder beim Tragen der Einkaufstasche behilflich zu sein – all das muss selbstverständlich sein!

2. Höflichkeit muss „in“ werden

Auch die kleinen „Signale des Alltags“ bestimmen den Zusammenhalt einer Gesellschaft. Höflichkeit gehört dazu. Muss es nicht normal sein, dem Nächsten die Tür im Supermarkt aufzuhalten oder auch ordentlich zu grüßen? Wir sprechen oft darüber, wie uns dieser oder jener neue Fernsehfilm gefallen hat. Sollten wir nicht auch öfter mal über Höflichkeit und eigentlich selbstverständliche Anstands- und Umgangsformen reden?

3. Tugenden und Traditionen

„Alles will gelernt sein“, „Ordnung ist das halbe Leben“, „Übung macht den Meister“ – für manche Zeitgenossen passen diese angeblich altbackenen Sprüche nicht mehr in unsere Welt. Aber haben diese altbewährten Redensarten nicht gerade in einer immer komplexer werdenden Welt einen einfachen, tiefgründigen Sinn? Gerade zum Miteinander der Generationen sollten wir diese Weisheiten nicht unter den Teppich kehren, sondern neu aufleben lassen. Ohne Fleiß kein Preis!

Kommentar

Es geht nur mit Strenge!

Politiker diskutieren, wie sie der Gewalt von Jugendlichen Herr werden wollen. Ein Vorschlag: Unterbringung von Brutalos in Erziehungs-Camps. mehr ...

4. Mut zur Erziehung

Schon das Grundgesetz sagt: „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht“. Der Staat hat durchaus ein Wörtchen mitzureden – deshalb brauchen wir bundesweit verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen für Kinder. Aber der Staat kann und darf nicht die Familie ersetzen. Leistungsbereitschaft und Neugierde wecken, Grenzen aufzeigen und Ordnung vorleben – das müssen in erster Linie die Eltern. Verantwortungs- und Pflichtgefühl müssen in der und durch die Familie erlernt werden. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – das ist auch Konsens zwischen den Parteien – muss verbessert werden, u. a. durch Ganztagsangebote. Aber mit Wahlfreiheit der Eltern und ohne staatlichen Zwang. Das böse Wort der „Lufthoheit über die Kinderbetten“ des Staates darf nicht Realität werden.

5. Integration ist keine Einbahnstraße

Wir sind offen für andere Kulturen, keine Frage. Und nehmen diejenigen, die zu uns kommen, mit offenen Armen auf. Aber deren Integration in unsere Gesellschaft kann keine Einbahnstraße sein, deshalb muss es klare Regeln für das Zusammenleben in unserem Land geben. In Wohnvierteln mit hohen Zuwandereranteil muss es klare „Spielregeln“ geben, deren Beachtung für das Miteinander zwingend einzuhalten sind und deren Nichtbeachtung selbstverständlich Konsequenzen haben muss. Unsere Sitten und Gebräuche können und sollen nicht „mir nichts, dir nichts“ über Bord geworfen werden. Respekt und Toleranz müssen beide Seiten vorleben. Deshalb nur als Beispiel: Die Sprache im Miteinander muss Deutsch sein, das Schlachten in der Wohnküche oder in unserem Land ungewohnte Vorstellungen zur Müllentsorgung gehören nicht zu unserer Hausordnung.

6. Grenzen und Disziplin

Das Gewaltmonopol des Staates dient dazu, die Freiheit seiner Bürger zu sichern. Deshalb: konsequente Verbrecherjagd, Opferschutz statt Täterschutz. Nur: Den Zusammenhalt einer Gesellschaft kann der Staat auch nicht verordnen. Nicht nur für junge Menschen gilt beispielsweise: Grenzen aufzeigen, Disziplin gehört auch zum Zusammenleben dazu. Lieber drei Tage Gefängnis als Warnschuss für einen jungen Gewalttäter am Anfang als eine lebenslange kriminelle Karriere! Besonders wichtig ist, dass wir nicht wegschauen, wo menschliches Zusammenleben in Gefahr zu geraten droht: Wenn eine junge Frau an der U-Bahn angegriffen wird, eine ältere Frau kaum stehen kann, aber keiner ihr einen Sitzplatz anbietet, ein Rentner im Dunkeln respektlos angegangen wird oder ein Schwarzafrikaner Opfer einer Jugendbande wird, dann darf nicht weggeschaut werden. Dann muss eingegriffen und alarmiert werden.

U-Bahn-Schläger

Seine Akte ist fast 1000 Seiten dick

Die kaputte Familie des U-Bahn-Schlägers Serkan A. (20) – auch Vater und Bruder saßen schon im Knast! Das berichtet der „Stern“.

Diese Probleme müssen offen und deutlich angesprochen werden. Wer dazu nicht den Mut hat, kennt die Probleme nicht. Oder verschweigt sie einfach und lässt alles so weiterlaufen.

Fakt ist: Jeden Tag sprechen die Menschen darüber, in der Frühstückspause, beim Kaffeeklatsch, im Verein, am Tresen. Eine ganze Generation hat nach den Schrecken des Krieges aus Trümmern ein Wirtschaftswunderland gemacht. Diese Leistung setzt sich bis heute fort: Hoch qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, mutige Firmenchefs und Unternehmenspersönlichkeiten sind ein Garant für die Stärke unseres Landes. „Made in Germany“ ist gestern wie heute ein Qualitätssiegel.

Aber wir brauchen auch wieder mehr selbstverständlichen Anstand, mehr Rücksicht und Zivilcourage. Konrad Adenauer hat bis heute recht: Das Wichtigste ist der Mut! Dafür ist es nie zu spät.

Nachtrag 3.1.08:

BamS-Interview

Merkel für schärferes Jugendstrafrecht

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich mit konkreten Forderungen in die Debatte um eine Verschärfung des Jugendstrafrechts eingeschaltet. Die CDU-Vorsitzende sprach sich für einen sogenannten Warnschuss-Arrest und die Einrichtung von Erziehungscamps aus. Beide Maßnahmen könnten „eine sinnvolle Ergänzung im Strafrecht“ sein, sagte sie in einem Interview mit der BILD am SONNTAG.

BamS: Ihr Fraktionschef Volker Kauder sagt nach den jüngsten Gewaltexzessen ausländischer Jugendlicher, ohne Warnarrest und Erziehungscamps für harte Fälle gehe es nicht mehr. Justizministerin Zypries (SPD) sagt, wir brauchen keine neuen Gesetze. Wer hat Recht?

Bundeskanzlerin Merkel hat die SPD zu Verhandlungen über das Jugendstrafrecht aufgefordert
Foto: vario images

Merkel: Die Union fordert schon lange eine Verschärfung des Jugendstrafrechts und hat dafür wiederholt konkrete Vorschläge vorgelegt. Bislang ist dies an der SPD gescheitert. Im Interesse der Sicherheit sollte die SPD gesprächsbereit sein. Auch sie kann nicht die Augen davor verschließen, dass 43 Prozent der Gewaltdelikte in Deutschland von Personen unter 21 Jahren verübt werden und davon wieder die Hälfte von ausländischen Jugendlichen.

BamS: Und was ist mit Warnarrest und speziellen Camps?

Merkel: Ich meine, “Warnschuss-Arrest” und Erziehungscamps können durchaus eine sinnvolle Ergänzung im Strafrecht sein. Sie können junge Menschen früher zum Umdenken bringen, damit sie gar nicht erst ins Gefängnis kommen. Ein kurzer “Warnschuss-Arrest” ist doch besser als ein immer weiteres Abgleiten als Serientäter, der später lange Jahre Haft erhält. Wir müssen uns zudem in die Perspektive der Opfer hineinversetzen. Es kann doch nicht sein, dass sich viele Menschen aus Angst vor Gewalt nicht mehr trauen, abends die U-Bahn zu benutzen. Viele haben nicht das Geld, nachts das Taxi zu benutzen. Wir brauchen in Deutschland wieder das Gefühl erlebter Sicherheit!

BamS: Ihr Koalitionspartner SPD sagt: Roland Koch missbraucht das Thema für den Wahlkampf in Hessen, weil er fürchte, die Wahl Ende Januar zu verlieren...

Merkel: Das ist absurd. Die jüngsten Gewalttaten haben doch stattgefunden! Seit Jahren diskutieren wir mit der SPD über dieses Thema. Im übrigen kann man froh sein, dass die Union die Videoüberwachung durchgesetzt hat. Sonst wären die Täter von München womöglich noch gar nicht gefasst. Dass über ein solches Thema, das viele Menschen umtreibt, im Wahlkampf geredet wird, ist selbstverständlich.

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Nachtrag 4.1.08 (Quelle BILS online)

Justiz verbietet Auftritt in der Talkshow von Frank Plasberg

TV-Verbot für Deutschlands mutigsten Staatsanwalt

Er ist Deutschlands mutigster Staatsanwalt – und brach ein Tabu. Bei einem Vortrag über Jugendkriminalität bei der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung sagte der Berliner Oberstaatsanwalt Roman Reusch, dass kriminelle Ausländer schon als Kinder in ihren Familien zu Straftätern erzogen werden

Er wagte es, Wahrheiten über kriminelle Ausländer in einer Schärfe auszusprechen, wie es Juristen in Deutschland öffentlich sonst nicht tun. Kriminelle Ausländer ließen sich von Strafen nicht abschrecken. Dauer-Kriminelle müssten abgeschoben werden.

Über seine Erfahrungen und Forderungen sollte Reusch nächste Woche Mittwoch in der renommierten ARD-Talkshow „Hart aber fair“ von Frank Plasberg sprechen. Doch sein Vorgesetzter, der Leitende Oberstaatsanwalt Andreas Behm, verpasste ihm einen Maulkorb – und untersagte dem mutigen Staatsanwalt den Auftritt im Fernsehen.

„Wir haben Donnerstag Roman Reusch in die Sendung eingeladen“, sagt Plasberg-Produzent Jürgen Schulte zu BILD. „Er wäre gern gekommen, sprach aber von einem Maulkorb, den er verpasst bekommen habe. Reusch sagte: Ich darf mich nicht mehr öffentlich zum Thema Jugendkriminalität äußern.“

Der Arbeitstitel der Sendung lautet „Rechte Vorurteile oder linkes Tabu – der Streit um Gewalt durch jugendliche Ausländer“. Oberstaatsanwalt Reusch sollte in der Talkshow u. a. mit Hessens Ministerpräsident Roland Koch und Bundesjustizministerin Brigitte Zypries über Jugendkriminalität diskutieren.

Kommentar: Das ist genau das, was die Fremdenfeindlichkeit schürt: Wenn Informationen verhindert werden. Maukorbpolitik ist immer kontraproduktiv.

Sachverhalte dürfen nicht unter den Tisch gewischt werden. Kriminelle Ausländer dürfen nicht geschont werden, nur deshalb, weil sie Ausländer sind.

Informieren heisst: Sachgerecht informieren- nie einseitig informieren, weder für die eine noch für die andere Seite. Einen "Maulkorb verpassen" hat nichts mit offener Informationspolitik zu tun.