Loriot wird 85
Für mich ist Loriot ein Meister der Kommunikationskomik und seine Sketchs veralten nicht.
Tagi-online:
Loriot
Ausstellung: «Loriot. Die Hommage», Museum für Film und Fernsehen Berlin, bis 29. März 2009. www.filmmuseum-berlin.de Sketch «Die Nudel»:
«Der Astronaut», Loriots erster TV-SketchEs gibt Loriot-Sketche, die begleiten einen ein Leben lang. Zum Beispiel jener, bei dem Loriot während des Rendezvous in einem schönen Restaurant dauernd eine Nudel im Gesicht klebt (Video links). Die Situation ist in ihrer ganzen Absurdität so alltäglich, dass man sich kaum zu lachen getraut.
Überhaupt wirkt Loriots Humor bedächtig und ruhig, seine Sketche haben etwa so viel mit der aktuellen, schrillen Comedy zu tun wie die klassische Musik mit Hardrock. Und doch: Seine Filme und Bilder wirken nur im ersten Augenblick verstaubt – hat man sich an das gemächliche Tempo gewöhnt, so ist ihre komische Wirkung ungebrochen.
Kommentar: Für mich basiert Lorios Situationskomik auf einer hervorragenden Beobachtungsfähigkeit und einer einmaliger Wahrnehmungsgabe. "Loriot" hält uns gleichsam einen Spiegel unserer Schwächen vor Augen.
Zu seiner Person:
Vicco von Bülow, wie Loriot mit bürgerlichem Namen heisst, hat Malerei und Kunstgrafik studiert, ab 1950 war er als Cartoonist für verschiedene Zeitschriften tätig. Schon damals waren die Knollennasenmännchen sein Markenzeichen. Zum Fernsehen kam Loriot 1967, er moderierte in der ARD die Sendung Cartoon. Seine grosse Zeit erlebte er in den 1970er-Jahren, aus dieser Zeit stammen viele seiner berühmt gewordenen Sketche. «Der Astronaut», sein allererster TV-Sketch, bezeichnet er noch heute als sein Lieblingsstück.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen