Sonntag, 9. November 2008

Peter Wuffli macht den ersten Schritt

Ich finde es gut, dass ein ehemaliger UBS Boss einsieht, dass es nicht in Ordnung ist, wenn Boni bezogen wurde, nachdem man mit riskanten Geschäften viel Geld gemacht hat. Ohne Wufflis vorbidliche Haltung zu schmälern, hat sich nachträglich gezeigt, dass er und seine ganze Familie mit den Kindern von der Gesellschaft geächtet wurden. Was nütze ein Leben mit Millionen, wenn man in der Oeffentlichkeit am Pranger steht? Wuffli behauptet zwar, er habe keine Drohungen erhalten. Was sich jedoch alles in der Familie, im Freundeskreis und im Freundeskreis abgespielt hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Sicherlich hatten Wufflis einen riesigen Perstigeverlust erlitten und die 12 Millionen Franken sind für ihn gleichsam ein Erlösungsschlag. Sie schmerzen ihn ja kaum. Doch wird er damit nicht mehr am Pranger stehen. Im Gegenteil: Er wurde in der Medienlandschaft gelobt, Die ander "Abzocker" können zwar rechtlich nicht gezwungen werden, auch ein paar Millionen zurückzugeben. Doch sind Ospels und Co. nun unter Zugzwang und es wird spannend, zu sehen sein, welchen Dominoeffekt Wufflis Aktion hat.

20 minuten:

Ex-UBS-Chef Wuffli zahlt 12 Millionen zurück

Bisher verhallten alle Appelle aus Volk und Politik ungehört und prallten an verschlossenen Geldbörsen ab: Trotz der von ihnen mitverschuldeten Finanzkrise wollte kein einziger Bank-Manager in die eigene Tasche greifen und die abgezockten Boni zurückzahlen. Jetzt macht Ex-UBS-Chef Peter Wuffli den ersten Schritt. Marcel Ospel ziert sich noch.

Die Bemühungen von UBS-Präsident Peter Kurer, die ehemaligen Manager der UBS dazu zu bringen, wenigstens einen Teil der Boni zurückzuzahlen, zeigen erste Erfolge. Laut Informationen der Zeitung «Sonntag» zahlt Peter Wuffli, der vor gut einem Jahr zurückgetretene ehemalige CEO der grössten Schweizer Bank, rund 12 Millionen Franken von seiner Abgangsentschädigung zurück.

Dies bestätigen gutunterrichtete Quellen im Umfeld von Wuffli und in der UBS. Wuffli hatte bei seinem Abgang rund 25 Millionen Franken erhalten. Nach Abzug seiner Steuern blieben jene rund 12 Millionen Franken übrig, die er jetzt zurückzahlt. Er verstehe den Schritt als Zeichen der Solidarität mit der kriselnden Bank, sagte Wuffli in einem Interview gegenüber der «NZZ am Sonntag».

Interpretation: Ich könnte mir gut vorstellen, dass Peter Wuffli mit dieser Tat seinem Kontrahenten Ospel nachträglich nicht ungern in eine Zwickmühle bringen wollte! Ospel hat nämlich in seinen Interviews nie verraten, weshalb Wuffli gehen musste. Dies ist vermutlich eine unerfreuliche interne Geschichte.

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