Samstag, 4. Juni 2016

Balkanroute gesperrt - Nun suchen die Menschen den Weg nach Europa über die Mittelmeerroute


Flüchtlinge in Italien: Tödliche Passage Fotos

Die Balkanroute ist dicht, nun steigen die Flüchtlingszahlen in Italien wieder. Die "Invasion" mit Booten hat einen Einfluss auf die Wahlen. Premier Renzi gerät ins Schlingern.


 (Aus SPIEGEL):
Es hat in der vergangenen Woche  mehr als 800 Opfer gegeben bei Fluchtversuchen übers Mittelmeer in Richtung Italien. In derselben Woche wurden 13.351 Migranten gerettet und erreichten italienischen Boden. Das italienische Innenministerium erwartet in diesem Jahr bis zu 200.000 Flüchtlinge auf der gefährlichsten Route über das Mittelmeer.

Laut einem Europol-Bericht warten augenblicklich in Libyen und südlich davon 800.000 Menschen darauf, die EU zu erreichen.
Die Rede ist dabei nicht von Kriegsflüchtlingen aus Syrien oder dem Irak, sondern von Menschen, die überwiegend aus ihren Heimatländern südlich der Sahara geflohen sind. Aus Nigeria und Gambia vorrangig, aus Senegal und Guinea. Im Geschäft mit dem Ticket nach Europa seien, so heißt es im Europol-Bericht, allein im vergangenen Jahr bis zu fünf Milliarden Euro umgesetzt worden.




Der neue, großflächige Aufbruch zu Italiens Ufern kommt, innenpolitisch gesehen, in einem delikaten Moment: Am Sonntag stehen in mehreren Metropolen Kommunalwahlen an. Unter anderem werden die Bürgermeister in Rom, Neapel, Turin und Mailand gewählt.



KOMMENTAR: Europa ist in einem Dilemma. Menschen in Seenot müssen gerettet werden. Die Schlepper kalkulieren die Rettung mit ein. Es werden Boote eingesetzt, die nicht seetüchtig sind.
Wohl wissend, dass die Menschen - dank den Schwimmwesten aus dem Meer gerettet werden.
Vom wirkungsvollen  Modell, das in Australien angewendet wird (Boote werden wieder zurückgeführt),  will Europa nichts wissen.
Alle Länder wollen Menschen in Not aufnehmen, aber anderseits Wirtschaftsflüchtlinge wieder zurückschaffen.
Sind die Menschen jedoch in einem europäischen Land, können sie kaum mehr zurückgeschafft werden. Entweder tauchen sie unter oder weigern sich auszureisen. In der welschen Schweiz gibt es Menschen, die keine Aufenthaltsbewilligung haben und vor Asylantenheimen nächtigen.
Die Behörden sind machtlos. Niemand will an diesen Steikenden Hand anlegen.

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