Blocher unter Beschuss
Aus allen Ecken wird am Wochenende in den Medien gegen Christoph Blocher geschossen.
Was hat dies für Folgen?
Kontrahent Ogi hatte sich bislang bewusst zurückgehalten. Nun nimmt er kein Blatt vor den Mund:
(Aus 20 Min):
Ogi ruft zum Putsch gegen Blocher auf
Die SVP fährt mit ihren Initiativen eine harte Linie wie schon lange nicht mehr. Doch mit ihrer Abschottungspolitik ruft sie jetzt auch Kritiker aus den eigenen Reihen auf den Plan.
Ruft zum Widerstand gegen Christoph Blocher auf: Alt-Bundesrat Adolf Ogi. (Bild: Keystone/Archivbild)
Nachdem die SVP die Bilateralen Verträge offen angreift und
mit Initiativen das Recht auf Asyl faktisch abschaffen und die
Gültigkeit des Völkerrechts in Frage stellt, ruft Alt-Bundesrat Adolf
Ogi (SVP) seine Partei zum Putsch gegen Christoph Blocher auf. «Die
vernünftigen SVPler müssen jetzt aufstehen und Blocher stoppen,» sagt
Ogi im Interview mit der «Sonntagszeitung».
(Aus Tagblatt):
Wenn eine breite Debatte über die EU stattfinde "und die Schweizerinnen und Schweizer sich ernsthaft mit den Beziehungen zur EU auseinandersetzen, hat er kaum eine Chance", sagte Couchepin gegenüber der "Berner Zeitung".
Nur wenn es Blocher gelinge, einen Abwehrreflex zu provozieren und die Diskussion über eine Lösung zu verhindern, könnte er Erfolg haben, sagte Couchepin über seinen ehemaligen Kollegen im Bundesrat.
Christoph Blocher hatte vergangene Woche seinen Rücktritt aus dem Nationalrat bekannt gegeben und angekündigt, er wolle sich auf den Kampf gegen einen "schleichenden" EU-Beitritt der Schweiz konzentrieren.
"Es ist typisch, dass Christoph Blocher gegen etwas kämpft, das noch nicht existiert", sagte Couchepin. Der Bundesrat habe ja für die Umsetzung der Masseinwanderungsinitiative wie auch für die Lösung der institutionellen Probleme mit der EU noch keine Lösungsvorschläge ausgearbeitet.
(Aus dem Medienspiegel):
Auch die FDP und die CVP scheinen sich von Christoph Blocher abzuwenden und sprechen der SVP sogar das Recht auf einen Bundesratsitz ab.
Alt Bundesrat Couchepin kritisiert Blocher
Pascal Couchepin kritisiert Ex-Kollegen Blocher (Archiv)
(Bild: Keystone)
Aus Sicht von alt Bundesrat Pascal Couchepin will Christoph Blocher in der Europafrage Emotionen schüren und eine sachliche Diskussion verhindern. Er traue dem Schweizer Volk zu, dass es die Pläne Blochers durchschaue, sagte Couchepin in einem BZ-Interview.
Wenn eine breite Debatte über die EU stattfinde "und die Schweizerinnen und Schweizer sich ernsthaft mit den Beziehungen zur EU auseinandersetzen, hat er kaum eine Chance", sagte Couchepin gegenüber der "Berner Zeitung".
Nur wenn es Blocher gelinge, einen Abwehrreflex zu provozieren und die Diskussion über eine Lösung zu verhindern, könnte er Erfolg haben, sagte Couchepin über seinen ehemaligen Kollegen im Bundesrat.
Christoph Blocher hatte vergangene Woche seinen Rücktritt aus dem Nationalrat bekannt gegeben und angekündigt, er wolle sich auf den Kampf gegen einen "schleichenden" EU-Beitritt der Schweiz konzentrieren.
"Es ist typisch, dass Christoph Blocher gegen etwas kämpft, das noch nicht existiert", sagte Couchepin. Der Bundesrat habe ja für die Umsetzung der Masseinwanderungsinitiative wie auch für die Lösung der institutionellen Probleme mit der EU noch keine Lösungsvorschläge ausgearbeitet.
(Aus dem Medienspiegel):
Auch die FDP und die CVP scheinen sich von Christoph Blocher abzuwenden und sprechen der SVP sogar das Recht auf einen Bundesratsitz ab.
KOMMENTAR: Es ist durchaus denkbar, dass die Frontalangriffe auf Blocher einen Steilpass für die SVP sein könnten. Die Angriffe könnten als hilflose Manöver wirken, als Ueberraktion auf einen Politiker, der in der politischen Landschaft seit Monaten die Agenda setzt und anderen Parteien sein Spiel aufzwingt.
Es ist somit durchaus möglich, dass Blocher und seine Partei von den Ueberreaktionen profitiert. Vor allem die FDP wäre gut beraten, wenn sie das Spiel gegen Blocher zusammen mit der CVP nicht mitspielen würde. Bei der Abwahl Blocher funktionierte diese Allianz gegen die SVP noch. In der heutigen Situation wird dieses Spiel ein Spiel mit dem Feuer. Laut Leserechos dominieren derzeit jene Stimmen aus der Bevölkerung, die sich für die Durchsetzung von Volksentscheiden stark machen. Und in dieser Frage hat die SVP einen grösseren Rückhalt, als es die Parteistrategen wahr haben wollen.
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