Freitag, 12. November 2010

Gottschalk auf dem absteigenden Ast


 
Foto: AP





Wie letzten Sonntag Branchen-Dienst «DWDL.de» berichtete, hatte die Gottschalk-Sendung nur ein einziges Mal in der fast 30-jährigen «Wetten dass …?»-Geschichte weniger Publikum als an diesem vergangen Samstag erzielt. Im Schnitt seien es diesmal nur noch 8,40 Millionen Zuschauer gewesen, also über eine Million weniger als beim Staffel-Auftakt vor einem Monat.




Woran kann dies liegen?

Am Konzept, dass sich zu Tode läuft?

An zu wenig originellen Wetten?

An den Gästen?

Oder an der Länge (Drei Stunden Selbstdarstellung auf dem Coach)?

Oder an Gottschalk selbst?
Lag es am endlosen Geplapper?
vielleicht auch am Dauergrinsen von Michelle Hunziker

Ich habe mir den TV Marathon angeschaut und musste bald mit dem Schlaf kämpfen.

Als Kommunikationsberater gab mir ein Satz des Lockenkopfmoderators zu denken.




Gottschalk sagte am Anfang:




"Es macht mir heute Spass. Ich schleppe mich nicht hieher um...."


Jedem Psychologen läuten bei so einem Satz die Glocken.
Weshalb sagt der TopProfi: "Ich SCHLEPPE mich nicht hieher..."?

Damit macht der Moderator bewusst, dass er sich gegen das SCHLEPPEN wehren muss.

In der Wahrnehmungspsychologie werden negativ formulierte Wörter gefestigt.
Die Zuhörer überhören nämlich die negativen Vorzeichen!
Schon im Studium machte uns ein Dozent bewusst, dass Worte mit negativem Vorzeichen nicht negiert werden können. Das Gehirn blendet die Negation aus.

Der Dozent beschwor uns: "Ihr dürft Euch keinen weissen Elefanten vorstellen!!!"
Wir sahen alle vor uns den weissen Elefanten.

Auf Gottschalk bezogen, sehe ich einen Moderator, der sich zum Dreistundenmarathon SCHLEPPT.

Verzichten wir auf eine weitere tiefenpsychologische Analyse von Thomas Gottschalk.





FAZIT:

Vielleicht trifft Gottschalk noch früh genug einen weisen Berater, der ihm zeigt, wie man auf dem Zenit des Erfolges loslassen kann, bevor man unfreiwillig gehen muss. Nach meinem Dafürhalten sollte jemand dann aufhören, wenn es an der Begeisterung mangelt. Jemand, der nicht älter werden kann, und den Erfolg im Beruf mit Gewalt heraufbeschwören  muss, sollte sich vom Job zurückziehen.

Uebrigens gibt es viele viel  älteren Dirigenten, Philosophen, Schriftsteller und Regisseure, die mit Begeisterung arbeiten. Wie guter Wein, werden sie sogar im Alter immer noch besser. Bei Gottschalk ist dies leider nicht der Fall.



Nachlese aus Kommentaren:


«Ich schaue mir die Sendung schon lange nicht mehr an. Das blöde Geplapper von Gottschalk nervt einfach und erst die Michelle ...» Ein anderer User setzt sogar noch einen drauf: «Michelle Hunziker ist die grösste Panne dieser Show!» Das aufgesetzte Dauergrinsen von Frau Hunziker sei kaum zu ertragen, findet M.

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