Samstag, 15. Februar 2014

Fall Carlos nimmt kein Ende

Die Betreuer haben die Nase voll von den Randalen des Messerstechers.



Carlos hat sich noch nie einordnen können. Wenn er das nicht bekommt, was er will, verweigert er einfach die Arbeit und queruliert. Ende letzter Woche kehrte Carlos (18) in das Massnahmenzentrum Uitikon zurück, nachdem er wegen Umbaus vorübergehend im Bezirksgefängnis Zürich untergebracht war. Doch das Personal ging auf die Barrikaden, wie die «NZZ» schreibt. Die Mitarbeiter des Massnahmenzentrums sollen sich geweigert haben, weiterhin mit dem verurteilten Messerstecher zu arbeiten. Deshalb wurde er anfangs Woche ins Gefängnis in Dietikon verlegt.
In Uitikon hatte das Zentrum Carlos einen 20-tägigen Arrest auferlegt. Das vergangene Wochenende verbrachte er deshalb im «Bunker», der Arrestzelle des Zentrums.
Weil er diese bei seinem letzten Aufenthalt flutete, hatte Carlos dieses Mal einen persönlichen Security-Mitarbeiter an seiner Seite. Dieser öffnet ihm die Wasserleitungen, wenn er einen Schluck Wasser trinken wollte oder pinkeln musste.

15'000 Franken pro Monat

Die Behörde wollen den Bericht der «NZZ» nicht kommentieren. Benjamin Tommer, Sprecher der Justizdirektion, verweist dabei auf das Amtsgeheimnis. Auch der Anwalt Carlos’ nimmt nicht weiter Stellung. «Ich kann die Informationen weder bestätigen noch dementieren», sagt er zu Blick am Abend. Er habe momentan keine Informationen aus erster Hand.Offensichtlich hat er seinen Mandanten schon seit Längerem nicht mehr getroffen.
Bei allem Ärger: Durch die Verlegung von Carlos ins Gefängnis Dietikon können Tausende Steuerfranken gespart werden. Ein Monat im Bezirksgefängnis kostet knapp 4000 Franken – ein Monat im Massnahmenzentrum fast das Vierfach.

Kommentar: Ob wohl die Vollzugsbehörden weich werden und erneut den Weg des geringsten Widerstandes gehen? Wenn ja, hat Carlos einmal mehr mit Querulieren das erreicht, was er wollte. So wie in seiner Jugend. Wer kennt nicht die Situation vor der Ladenkasse. Es gibt Kinder, die nerven die Mutter so lange, bis sie den Schoggoriegel bekommen, den sie wollen.
Wie lesen und schreiben, müssen wir Menschen auch lernen auf Wünsche zu verzichten.

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