Mittwoch, 14. August 2013

Wahrnehmungsverzerrungen führten zum Zerrbild

Die Medien übernahmen die Wahrnehungsverzerrung bei den angeblichen rassistischen Vorgängen

Es wurde bereits von einem immensen Imageschaden der Schweiz gesprochen, nachdem auch die internationale Presse von Bremgarten und der schwarzen TV-Moderatorin im Exklusivladen berichtet hatten. Im Blog sprach ich bei diesem  Medienhype von Wahrnehmugsverzerrung.
Nun belegt Politologe Michael Hermann, dass auch der angebliche Imageschaden ein Zerrbild ist:

Ich zitiere TAGI-online:

Beliebtes Zerrbild einer rassistischen Schweiz

Eine Analyse von Michael Hermann. 
In den europäischen Medien hat sich das Bild einer fremdenfeindlichen Schweiz verfestigt. Doch die Zahlen sagen etwas anderes.


Der Politgeograf Michael Hermann wechselt sich mit der Autorin und Schauspielerin Laura de Weck und mit dem Ex-Preisüberwacher Rudolf Strahm ab. (Bild: PD)


Ausländer-Diskriminierung in Europa. (Bild: Ta-Grafik ib/Quelle: OECD, Ergebungsjahre: 2002-2010)

Zwei Rassismusklagen innerhalb einer Woche waren wohl eine zu viel: «So fremdenfeindlich ist die Schweiz» titelte das deutsche Nachrichtenmagazin «Focus» online. Erst wurde Asylbewerbern in Bremgarten das Betreten des Freibads verboten, und nur Tage später machte die Schweiz erneut internationale Schlagzeilen: Amerikas bekanntester TV-Talkerin Oprah Winfrey wurde in einer Zürcher Edelboutique die gewünschte Handtasche verweigert – aus rassistischen Motiven, wie sie selbst in einer Fernsehshow erklärte. Für «Focus» passte dies alles in ein langes Sündenregister: vom Minarettverbot über die SVP-Messerstecher-Plakate bis zum Roma-Titelblatt der «Weltwoche». Ein Land, wo die «trügerische Idylle» die hässliche Fratze der Fremdenfeindlichkeit mehr schlecht als recht verdecke, so der «Spiegel». Es ist ein Schweizbild, das in der internationalen Presse grosse Verbreitung findet.
Die Erzählung ist stimmig, doch die Fakten sagen etwas anderes. Das zeigt ein Ländervergleich in einer aktuellen Studie zur «Integration von Zuwanderern», welche die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erstellt hat. In einer mehrjährigen Befragungsreihe wurden im Ausland geborene Einwohner gefragt, ob sie sich im Alltag aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt fühlen. Verblüffendes Resultat: Nur in Luxemburg ist der Anteil der Zugewanderten, die sich diskriminiert fühlen, noch tiefer als in der Schweiz. In Luxemburg sind es 5, in der Schweiz 8 Prozent der Befragten. Es sind dieselben Staaten, die am meisten Zuwanderung pro Kopf bewältigen. 

KOMMENTAR:

Nach diesem Urteil könnte man den Medien die Schuld für diese Verzerrung in die Schuhe schieben. Wir müssen jedoch berücksichtigen, dass die Medien auch eine Kontrollfunktion haben und negative Vorkommnisse nicht einfach unter den Teppich kehren dürfen. Bei den aktuellen Vorkommnissen kam es  zu dieser Verzerrung, weil die Geschichten alle Voraussetzungen hatten zu einer Seifenoper  im Sommerloch.
Es ging um etwas Aussergewöhnliches, um eine prominente Person, um Emotionen und Geschichten, bei denen alle mitreden können.

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