PR Flop
Romneys Vizes PR Gag - ein Bumerang
aus 20 Min:
Ryan spült in Suppenküche saubere Kochtöpfe
Romneys Vize wollte ein Herz für Arme zeigen, doch sein inszenierter Besuch in einer Suppenküche geriet zum Bumerang: Die Bilder zeugen nicht von Paul Ryans Mitgefühl, sondern seinem Zynismus.
Infografik Die US-Wahlen 2012 Am vergangenen Samstag ergriff er diese Gelegenheit nach einem Wahlkampf-Auftritt in Ohio. In der Suppenküche von Youngstown angekommen, lobte er die freiwilligen Helfer für ihr Engagement. Dann band er sich mit wilder Entschlossenheit eine Schürze um und begann andächtig, Pfannen zu spülen. Seine Frau und die Kinder halfen artig.
Pfannen waren bereits sauber
Die Bilder sind makellos und vermitteln den Eindruck eines Politikers, der anpackt und sich für keine Arbeit zu schade ist. Im Nachhinein stellte sich allerdings heraus, dass die Essensausgabe längst vorbei und das Geschirr bereits sauber war. Dass Ryan trotzdem ohne zu zögern zu Schürze und Putzschwamm griff, bringt ihm nun den Vorwurf ein, eine zynische Show veranstaltet zu haben.
«Er ist nur wegen der Fotos hergekommen», beklagte sich der Chef der wohltätigen Organisation, Brian J. Antal, später gegenüber der «Washington Post». Da er auf private Spenden angewiesen sei, lehne er solche Aktionen strikte ab, da sie dem Ansehen der Einrichtung schaden könnten.
Bilder ja, Worte nein
Dass es Ryan womöglich gar nicht um die Menschen ging, die in der Suppenküche essen, zeigte sich am Ende seines Besuchs: Auf dem Weg zum Auto traf er auf einige Obdachlose und unterhielt sich kurz mit ihnen. Seine Wahlkampfhelfer bedeuteten den Fotografen, sie dürften Bilder von der Begegnung machen.
Die Journalisten hingegen mussten laut «Washington Post» im Bus bleiben. Offenbar überwog die Angst, der Wortwechsel könne für Ryan ungünstig verlaufen. Sein Wahlkampfhelfer erklärte später, es habe sich um ein Gespräch «aus dem Stegreif» gehandelt und sei daher nicht für die Presse bestimmt gewesen.
Kommentar: Dieser Flop passt ausgezeichnet zu Romneys verbalen Patzern. Das nennt man solidarisches Verhalten.
Titel: Der hölzerne Rhetoriker und sein unbedachter Bildrhetoriker
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