Dienstag, 25. September 2012

Zum Auftritt des medienerprobten Anwaltes Valentin Landmann

Nach dem Auftritt des Mörgeli Anwaltes bei Schawinski schrieb der Tagi:

«Ich bin ich»: Anwalt Valentin Landmann.
Bild: Screenshot

«Ich bin ich»: Anwalt Valentin Landmann. Bild: Screenshot

Valentin Landmann ist in den Medien dauerpräsent. Seit Wochen hört und liest man ständig vom Mann mit der gepflegten Glatze und dem selbstsicheren Grinsen. So verteidigt er in der Causa Hildebrand den Thurgauer SVP-Grossrat und Rechtsanwalt Hermann Lei. Davor war er im Fall der beiden ehemaligen Sozialarbeiterinnen Wyler und Zopfi vor Bundesgericht aktiv und erzielte erst kürzlich für die HeIls Angels gegen die Bundesanwaltschaft einen De-facto-Freispruch.
Nun hat Landmann mit Christoph Mörgeli einen nächsten schillernden Fall, der ihn wiederum in den Medien zur gefragten Person macht. So war Landmann gestern zu Gast bei SRF-Talker Roger Schawinski. Was konnte man im Vorfeld der Sendung erwarten? Inhaltlich wenig, denn Landmann gab in den Tagen zuvor in vielen Medien bereits ausführliche Interviews zum Fall Mörgeli.

Langjährige Freundinnen, die anschafften

Das Gespräch begann mit Schawinskis Einstiegsklassiker «Wer sind Sie?» trotzdem vielversprechend, weil mit Landmann ein gewiefter Interviewgast im Studio Platz sass, der Schawinskis Stil kennt. Unzählige Male begegneten sich die beiden in Interviews. Landmann antwortete lang und fast schon philosophisch: «Das ist die wichtigste aller Fragen, die ich mir täglich stelle. Bin ich ein Konglomerat aus denen, die ich verteidige oder bin ich noch mich selber? Ich bin mich selber. Ich bin ich.»

Statt sofort über die Causa Mörgeli zu diskutieren, rückte Schawinski die Person Landmann ins Zentrum. Dabei war absehbar, dass der Talker Landmanns Beziehungen zum Sexmilieu, seinem Faible für die Unterwelt und zu SVP-Kreisen ausleuchten wollte. Landmann begegnete den Fragen seines temperamentvollen Befragers mit Ruhe, als hätte er diese schon zig hundertmal beantwortet. Auf die Frage, ob Landmann im Sexmilieu aktiv sei, sagte der Jurist: «Ich hatte langjährige Freundinnen, die anschafften. Es waren fantastische Frauen. Das liegt aber viele Jahre zurück.»
Selbst als Schawinski auf Landmanns negative Erfahrungen mit einem Drogenbaron zu sprechen kam, zeigte Landmann Grösse: «Ich habe Fehler gemacht.» Später wird er sagen: «Ich bin kein Regierungsrat. Ich kann sagen, dass ich mich geirrt habe.» Erster inhaltlicher Höhepunkte ist Landmanns Anekdote zu Hermann Lei, der die Hildebrandaffäre ins Rollen brachte. Leis spontanes TV-Zitat «Ich seich id Hose» wertet Landmann als «Satz des Jahres». Und im Fall Lei kündete Landmann an, dass bald Neuigkeiten zu erfahren seien.

Ende Zitat

Kommentar:

Ich teile die Analyse im Tagi. Inhaltlich hatten die Zuschauer nichts Neues erfahren. Die Vorwürfe gegen die Universitätsleitung auch Mobbingvorwürfe wurden einmal mehr wiederholt. Mörgelis Verhalten wurde verteidigt. Er sei in eine Falle gelockt worden.  Seine Reaktionen in den Medien, hätten zur Entlassung geführt - nicht fachliche Aspekte: «Wenn man mit voller Wucht auf den Fuss von Christoph Mörgeli tretet, dann schreit er.»
 Schawinski gab sich  mit diesen Antworten nicht zufrieden. Er thematisierte Mörgelis akademischen Leistungsausweis. Hat der entlassene Mörgeli tatsächlich wissenschaftlich publiziert? Er sei innerhalb der Wissenschaft nicht beachtet und zitiert worden, was letztlich zur Kündigung geführt habe. Landmann verwies auf die 30 Bücher, die Mörgeli publiziert hatte.
 Landmanns  Auftrittskompetenz als medienerprobter Anwalt  überzeugte im Grossen und Ganzen bei Schawinski.

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