Freitag, 16. März 2012

Die Ursache der Tragödie (Car Unglück im Wallis) könnte nach Aussagen Ueberlebender eine kleine Ablenkung des Chauffeurs gewesen sein.



Hat er oder hat er nicht?

Quelle 20 Min

Das Gerücht hält sich hartnäckig. Das tragische Car-Unglück in Sierre soll passiert sein, weil der Chauffeur mit einer DVD hantierte. Die Behörden ermitteln in diese Richtung.



14|26
Das Wrack des Reisecars nach der Bergung. Es wurde nach Visp gebracht.

 
Man kann sich die Szene gut vorstellen. Ein Car mit aufgestellten Kindern, die in bester Laune sind nach tollen Skilager-Erlebnissen und sich darauf freuen, Freunde und Familie bald wieder zu sehen. Da will man nicht ruhig sein, nicht schlafen. Also wird die lange Fahrt in die Heimat mit einem kurzweiligen Film etwas spannender gestaltet.
Am Donnerstagmittag, eineinhalb Tage nach dem Unglück, veröffentlichen «Het Laatste Nieuws» und die «Aargauer Zeitung» als erste die Gerüchte, wonach eine DVD oder eine CD der Auslöser für den Unfall gewesen sein soll. «Der Fahrer wollte eine Kassette wechseln», sollen mehrere überlebende Kinder in den Spitälern ihren Angehörigen und dem Pflegepersonal gesagt haben. Eine Begleitperson habe dem Chauffeur kurz vor dem Aufprall einen Silberling gebracht.


. Auf den Videoaufzeichnungen aus dem Tunnel ist nicht ersichtlich, dass es kurz vor dem Unfall eine entsprechende Handlung gegeben habe.Die Verantwortlichen der Car-Firma Toptours gaben derweil bekannt, dass es wegen der Einrichtung des Bus-Inneren für die Passagiere «unmöglich» sei zu sehen, ob der Chauffeur zum Zeitpunkt des Unfalls eine DVD eingelegt habe. Sicher ist, dass das Unglücks-Gefährt mit einem DVD-Player ausgerüstet war. In der Regel sei es die Aufgabe des Ersatzchauffeurs, diesen zu bedienen, lassen die Toptours-Verantwortlichen weiter verlauten.


Das Rätselraten um die Unfallursache geht also weiter.
(rme)
Kommentar: Falls es nur eine kleine Aufmerksamkeit gewesen ist, die zu diesem grossen tragischen Ereignis geführt hat, so wäre dies nicht nur für die Car Firma eine unliebsame tragische Geschichte. Vorstellbar ist aber diese Version sehr gut.  Wer hat nicht schon während der Fahrt telefoniert oder hat etwas hantiert und erschrak dann, wenn das Fahrzeug die Spur geändert hatte? Das Touchieren des Randsteines erhärtet die Version mit dem Einlegen der CD. Dies konnte möglicherweise zu einer Ueberreaktion und dann  zur grossen Tragödie geführt haben.


Nachtrag TAGI:
Gestern kursierte die Zeugenaussage, wonach der Chauffeur im Wallis kurz vor dem Unfall damit beschäftigt gewesen sei, auf Wunsch eines Fahrgasts eine DVD oder CD einzulegen (siehe TA von gestern). Sollte sich ein solcher Moment der Unaufmerksamkeit als Unfallursache erweisen, wäre eine andere Forderung als der Ruf nach technischer Verbesserung von Bussen gerechtfertigt – nämlich ein abgeschirmter oder doch ungestörter Arbeitsplatz für jeden Chauffeur sowie obligatorische Busbegleiter.
Es ist undenkbar, dass Flugpassagiere ihre Piloten etwa mit der Reklamation belästigen, die Toilettenspülung funktioniere nicht. Carchauffeure hingegen schlagen sich oft Hunderte von Kilometern auch noch mit solchen Fragen herum.

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