Montag, 6. Februar 2012

Quoten von Gottschalk und Harald Schmidt fallen in den Keller


«Gottschalk live» im Sturzflug. Legt der Moderator mit der ARD-Vorabendsendung eine Bruchlandung hin? Thomas Gottschalk  gesteht heute in «Bild» ein, dass er «gestöhnt habe», als am Mittwoch seine Show mit Stargast Karl Lagerfeld «relativ spurlos an den Zuschauern vorübergegangen war». Und dann spricht er plötzlich wieder von «Wetten, dass..?»
«Ich gebe zu, dass ein Anruf des ZDF-Programmdirektors, mir das mit ‹Wetten, dass..?› nach der Pilawa-Absage doch noch mal zu überlegen, mich in diesem Moment zumindest hätte wackeln lassen», schreibt der TV-Titan. Aber er habe nicht gewackelt. Denn Gottschalk betont, man dürfe in diesem Beruf keinen nervösen Magen haben.
«Wir versuchen das, wonach alle geschrien haben: Etwas ganz Neues. Und das kann dauern.» Er sei sich auch bewusst, dass es das letzte Mal sein könnte, dass er etwas Neues versuchen dürfe.
Bei Gottschalks erster Sendung am 21. Januar schalteten 4.36 Millionen Zuschauer ein. Am Dienstag (31.1.) sahen nur 1.4 Millionen zu. Mittwochs gings leicht bergauf, auf 1.6 Millionen. Weit unter Zwei-Millionengrenze – nicht das, was sich die ARD und der Showmaster erträumt haben. Gottschalk nahm sich am Mittwoch in seiner Show aufs Korn, scherzte: «Der unsicherste Job im Land ist zurzeit meiner.» ( Quelle Blick -aau)


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Kürzlich scherzte Gottschalk noch in seiner Sendung über das Quoten-Tief, und dass damit sein Job gefährdet sei. Nun scheint ihm sein Misserfolg aber doch langsam auf die Stimmung zu schlagen. Im Radio-Interview mit dem Sender «rbb» wird zum ersten Mal deutlich, dass er übers Hinschmeissen nachdenkt: «Ich werde mich den Leuten nicht länger als nötig hinterhertragen.»




Gottschalk möchte sich nicht um jeden Preis weiterquälen. «Wenn ich irgendwie den Eindruck habe, dass das, was ich mache, bei den Leuten nicht gewünscht wird, dann lasse ich es», sagt Gottschalk. «Ich will Menschen etwas anbieten, woran sie Spass haben. Berühmt bin ich, reich bin ich – also mehr brauche ich nicht.» Und weiter von der letzten Konsequenz: «Ich bin einer der wenigen, die es sich leisten können, guten Mutes ins Exil zu gehen."


Kommentar:
Der Absturz auf 4.8 % Marktanteil müsste eigentlich Folgen haben. in der Regel wurden bislang Sendungen abgesetzt, die nicht zweistellige Zahlen vorweisen konnten. Doch Gottshclk geniesst angeblich "Welpenschutz".
Aus meiner Sicht hat Gottschalks Sendung wenig Substanz. Sie bringt kaum Neues. Es kommen lediglich Meldungen aus den Boulevardblättern zu Sprache. Gottschalk macht plötzlich zu viele Flüchtigkeitsfehler. Aus Anke wird Annette. Aus Nina Hagen Nina von Hagen. Die Dramaturgie und das Konzept ist nicht stimmig. Es hat zu viele englischsprechende Gäste. Zu viele Zuschauer zappen  weg. 






Harald Schmidt im Quotentief


Es läuft auch nicht rund für Harald Schmidt: Auf der Singspiel-Tournee mit dem Orchester Concerto Köln kann der Entertainer nicht punkten, aber auch seine Late Night Show auf Sat.1 verliert Zuschauer. Den Grund sucht Schmidt nicht bei sich.

Harald Schmidt
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Harald Schmidt (Bild: dpa)
Das Jahr 2012 hat für Harald Schmidt beruflich alles andere als gut begonnen. Zwar läuft seine Late Night Show neuerdings drei- statt bisher nur zweimal in der Woche. Aber so richtig scheint das niemanden zu interessieren. Waren Schmidts Sprüche in den 90er Jahren Teil des täglichen Bürogesprächs, macht er zurzeit nur mit immer neuen Quotentiefs Schlagzeilen. Am vergangenen Mittwoch schalteten nur 420 000 Zuschauer ein, damit wurde zum ersten Mal die Marke von einer halben Million unterschritten. Somit waren seine Quoten schlechter als die seines Intimfeindes Oliver Pocher. Und auch die Singspiel-Tournee, auf der der 54-Jährige mit dem Orchester Concerto Köln zurzeit unterwegs ist, steht unter keinem guten Stern. Die ersten beiden Termine mussten abgesagt werden, die Premiere in Düsseldorf war schlecht besucht und erntete verhaltene Kritiken. Und vor wenigen Tagen lästerte dann auch noch Thomas Gottschalk via Twitter: „Lieber Harald, spiele diese Woche nur vor Testpublikum, aber habe dabei immer noch mehr Zuschauer als Du.“ Den Grund für diesen Misserfolg sucht Harald Schmidt allerdings nicht bei sich. Bei den abgesagten Konzertterminen seien die Eintrittspreise zu hoch angesetzt gewesen.
Der Entertainer gibt sich gelassen: „Ich habe nur eine Angst: Dass Christian Wulff zurücktritt und ich mir wieder Witze aus den Fingern saugen muss. Sonst habe ich keine Angst.“ Und in der Tat ist die Rückendeckung zurzeit noch groß. Sat. 1-Geschäftsführer Joachim Kosack sagte jüngst: „Harald Schmidt ist wichtig für Sat. 1. Da schaue ich auch nicht jeden Morgen auf die Quote.“ Das mag sein, doch ewig wird es sich Sat. 1 nicht leisten können, wenn der Star des Senders immer neue Negativrekorde aufstellt. Hinter den Kulissen wird die Nervosität steigen. Harald Schmidt scheint das alles herzlich egal zu sein. Er schwebt über den Dingen. Das war schon immer so.
Das zeichnete ihn sogar aus. Negatives konnte er durch einen einzigen Spruch vergessen machen. Kritik prallte an ihm ab. Sein Humor war immer ein bisschen von oben herab, wollte immer ein bisschen intellektueller sein als der des gemeinen Zuschauers. Das geht, so lange man erfolgreich ist, doch wenn es mal nicht so gut läuft, dann wirkt eine solche Einstellung nicht mehr lässig, sondern verbissen. So, als wolle man die Augen vor der Realität verschließen.
Zwar wirkt er seit seiner Rückkehr zu Sat. 1 gelöst, doch diese neue Motivation kommt möglicherweise zu spät. Unglücklich schien er zuletzt bei der ARD, lustlos und uninspiriert waren seine Auftritte. Und dass ihn die Zusammenarbeit mit Oliver Pocher nervte, war auch nicht zu übersehen. Einen schlechten Abend kann jeder mal haben, doch wer über Monate so auftritt, dem laufen die Zuschauer davon. Viele haben ihm das Experiment ARD nicht verziehen. Jetzt ist er zurück bei Sat. 1 und hat den Spaß an seiner Show augenscheinlich zurückgewonnen. In der „FAZ“ wurde er kürzlich als „Der Late-Night-Präsident“ gefeiert. Bloß bekommt niemand etwas davon mit. Viele Zuschauer haben ihm das Experiment ARD nicht verziehen. Und unter dem Sat. 1-Stammpublikum neue Fans zu gewinnen, ist eine äußerst schwierige Aufgabe. Schmidt selbst hat das Programm des Privatsenders vor einigen Jahren als Unterschichtenfernsehen bezeichnet. Vielleicht tanzt Schmidt auch auf zu vielen Hochzeiten. Er geht auf Konzert-Tournee, spielt eine Rolle im Kinofilm „Zettl“. Auftritte wie der im ZDF-„Traumschiff“, in denen er mit einem locker über die Schulter gelegten Pullover über das Kreuzfahrtschiff flanierte, verwässern das Image von „Dirty Harry“. Und Schmidt kämpft allein auf weiter Flur. Late Night hat in Deutschland nie den Stellenwert erreicht, den sie in den USA hat. Außer Schmidt hat sich hierzulande auf Dauer niemand halten können. Selbst TV-Größen wie Anke Engelke und Thomas Gottschalk sind an diesem Format gescheitert.
Schmidt bedient diese Nische des deutschen Fernsehens mit Unterbrechungen schon seit 1995. Das ist eine beachtliche Leistung.Late Night sei „definitiv die letzte Station im Fernsehen. Mich interessiert nichts anderes mehr“, hat Schmidt kürzlich gesagt. Er muss jetzt beweisen, dass er bereit ist, für den Erfolg dieses Format zu kämpfen. (Quelle ksta.de)



Kommentar: Wer ganz oben ist, muss den Abgang richtig planen, sonst fällt man auch recht tief. Schade, wenn  Medienstare betriebsblind werden.

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