Erfahrung ist gefragt
Die Alten als Problemlöser?
Droht auf der Welt ein schier unlösbares Problem, werden ältere Semester bei gezogen. Nicht von ungefähr gibt es in einigen Ländern den Ältestenrat oder einen Rat der Weisen.
So profitiert man von der Reputation und der Erfahrung der Alten. Etwa in Deutschland, wo der 72-jährige Joachim Gauck zum Bundespräsidenten gewählt wird.
Oder Friedensnobelpreisträger und Ex-Uno-Generalsekretär Kofi Annan, der es als Sondergesandter in Syrien richten soll.
Ich zitiere BLICK online:
Die Gründe liegen laut Altersforscher und Soziologe François Höpflinger von der Uni Zürich auf der Hand:
«Diese Menschen verfügen über hohes Prestige. Und sie stehen ausser Konkurrenz zu aktuellen Machthabern.»
Der arrivierte Joachim Gauck geniesse parteiunabhängig eine grosse Reputation und stelle für Bundeskanzlerin Merkel keine direkte Bedrohung dar. Hohes Ansehen, viel Erfahrung, gut vernetzt Menschen wie Annan würden auch sofort akzeptiert im Wissen darum, dass sie nur vorübergehend in die Geschicke eingreifen. Zudem verfügen sie über ein ausgezeichnetes Netzwerk, wie beispielsweise Ex-US-Präsident Bill Clinton.
Die Wirtschaft nutzt den Rat erfahrener Menschen relativ häufig in Form von Beratermandaten oder durch Mediationen. Um in einem Unternehmen oder auch auf dem Fussballfeld Erfolg zu erzielen, brauche es jedoch einen sinnvollen Mix von Alt und Jung, meint Unternehmensberater Björn Johansson.
Nachgefragt bei Björn Johansson , Headhunter Herr Johansson, was sind die Vorteile Älterer, wie Kofi Annan? Es sind fünf Punkte:
Zeit, Erfahrung, Gelassenheit, Vertrauen und Hoffnung.
Können Sie das etwas ausdeutschen? Ältere nehmen sich für eine Problemstellung grundsätzlich mehr Zeit. Ein Vertrauensverhältnis kann rascher aufgebaut werden, weil diese Personen schon einiges erreicht haben und nicht mehr Konkurrenz sind. Die Gelassenheit, die sie ausstrahlen, überträgt sich meist auch auf die Menschen, mit denen sie zusammenarbeiten. Was fehlt jüngeren Menschen am meisten? Die Weitsicht und eine sorgsame Abwägung des Risikos. Zudem fehlt gerade auch Führungspersonen im mittleren Alter die notwendige Gelassenheit, die es braucht, um schwierige Situationen gut zu meistern. Welche Älteren bewundern Sie am meisten? Clint Eastwood (82), der jetzt auf dem Höhepunkt der Karriere steht. Helmut Schmidt (94), der immer noch viel und überall raucht, für seine Weltsicht. Und Henry Kissinger (89), der gerade sein neustes Buch veröffentlichte.
Kommentar: Nach meinem Dafürhalten gibt es bei der Tendenz "Alte zu bevorzugen" kein ENTWEDER- ODER d.h. Entweder nur Alte oder nur Junge. Es braucht beides. Der Erfolg im Alltag basiert aus dem gesunden Mix von Jungen und Alten. Im Beratungsbereich stelle ich jedoch heute fest, dass Geschäftsleitungen und Spitzenpolitiker tatsächlich erfahrene, ältere Berater bevorzugen.
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