Sonntag, 18. Dezember 2011

 Bewusste Provokation

blick:


Schlagabtausch an der Gürtellinie. In der TV-«Arena» machte «Weltwoche»-Chef Roger Köppel eine Anspielung auf Martin Bäumles ukrainische Frau. Der Grünliberale reagierte erbost.


Bäumle steht mit offenem Mund am Ring in der «Arena»vom Freitagabend. Köppel hat in der SF-Politsendung gerade aus heiterem Himmel die Herkunft von Bäumles frisch vermählter Frau ins Spiel gebracht.

«Wir sind hier nicht in der Ukraine!», schmettert Köppel dem Grünliberalen-Chef Bäumle süffisant ins Gesicht. In der Ukraine, wo ein Politiker nach einem gravierenden Fehler in einem Erbschaftsstreit einfach so weitermachen könne.

Der «bürgerliche Journalist», wie er sich selber nennt, konterte damit eine Kritik Bäumles an der SVP, wie sie mit Bundesratskandidat Bruno Zuppiger und der Erbschafts-Affäre umgegangen sei.

Nach Köppels Ukraine-Spruch geht ein Raunen durch die «Arena». Denn allen ist klar, worauf der «Weltwoche»-Chef anspielt: Bäumles Liebesbeziehung mit der Ukrainerin Yuliya (31), die der Spitzenpolitiker Martin Bäumle (47) in einem Strip-Lokal kennengelernt und am 11.11.11 geheiratet hatte (SonntagsBlick berichtete).

Bäumle reagiert empört auf Köppels Provokation: «Ich bitte Sie, auf der persönlichen Ebene einen gewissen Restanstand zu wahren!» Köppel: Das sei «nur eine ironische Zwischenbemerkung» gewesen. Das lässt Bäumle nicht gelten. Auch der Moderator Urs Wiedmer ermahnt Köppel, sachlich zu bleiben


Kommentar: Die Geschichte macht einmal mehr bewusst, dass Ironie ein fragwürdiges Stilmittel ist. Was ich auch nicht nachvollziehen konnte, dass Martin Bäumle von der SVP erwartet hatte, den fehlbaren Zuppinger zu stützen. Bäumle war mit ihm befreundet und es störte ihn, dass man den Bundesraskandidaten wie einen heissen Kartoffel habe fallen lassen.

Mit der Ironie ist es halt so eine Sache. (roc)
Roger Köppel provoziert Bäumle: keine ukrainische Verhältnisse. (SF)
«Restanstand wahren!» Martin Bäumle ermahnt Roger Köppel. (SF)

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