Beziehungskiller
Lesetext zum REFLEKTIEREN vor dem bevorstehenden Coaching
In 20 Min listet Paarterapeut die wichtigsten Beziehungskiller auf. Der Beitrag ist lesenswert. Als Kommunikationsberater komme ich auf eine analoge Erkenntnis.
Ich zitiere einige Punkte, die ich auch stets unterstreiche:
Ein Luzerner Paartherapeut Robert Wäschle erklärt , wie man es am besten nicht macht und wie sich grobe Beziehungsfehler vermeiden lassen.
Einem anderen mit dem Respekt entgegentreten, den man selbst
erfahren möchte: Das klingt einfach, in der Praxis aber gestaltet sich
diese Lebensweisheit - insbesondere in einer Beziehung - für viele
schwer. Und so schleichen sie sich ein, die fiesen Despektierlichkeiten,
das Dauergenörgel, die Ignoranz: Liegengelassene Socken auf dem
Badezimmerboden geben Anlass zu ausufernden Diskussionen oder tobende
Eifersucht verleitet zu lautem Türeknallen. Der Supergau tritt ein, wenn
man sich überhaupt nichts mehr zu sagen hat. Damit es gar nicht erst so
weit kommt, haben wir mit dem Luzerner Psychologen und
Paartherapie-Experten Robert Wäschle über zehn heikle Beziehungsprobleme
und deren Lösungsansätze gesprochen.
«Gutes Zuhören will genauso gelernt sein, wie gutes Reden», weiss der erfahrene Paartherapeut Robert Wäschle.
Krankhaft eifersüchtig sein
Eifersucht ist die Furcht eines Menschen, den anderen zu verlieren oder ihn mit einer anderen Person teilen zu müssen. Ein wenig Eifersucht mag die Beziehung beleben und signalisiert dem Partner, dass einem viel an ihm liegt. Artet die Situation allerdings in Misstrauen, Kontrollwahn und überzogene Besitzansprüche aus, erreicht der Eifersüchtige genau das, was er eigentlich vermeiden wollte; der Partner sucht das Weite. Ist Eifersucht in einer Beziehung ein Thema, sei es - so Wäschle - hilfreich, die Angst des eifersüchtigen Partners zu erkennen. Nur mit der Hilfe und Unterstützung des anderen lasse sich diese überwinden.
Immer Recht behalten
Rechthaberei gehört zu den nervigsten und unsympathischsten Eigenschaften, die ein Mensch besitzen kann. Grundsätzlich immer auf die Richtigkeit der eigenen Sichtweise zu beharren und auch nur diese zuzulassen, selbst wenn der andere offensichtlich im Recht ist, kann sich sehr belastend auf die Beziehung auswirken. Wer hingegen eigene Fehler einsieht und auch mal aufrichtig das Wörtchen «sorry» über die Lippen bringt, sammelt beim Gegenüber Pluspunkte und zeigt, dass er eine hohe Kunst beherrscht: die der Selbstreflexion. «Entschuldigungen, selbstkritischer Humor und versöhnliche Gesten wirken hier wie Balsam», weiss der Experte und ergänzt, dass «die meisten Menschen sehr wohl wissen, wie man miteinander gut kommunizieren kann».
Das täten sie dann auch – zum Beispiel am Arbeitsplatz oder mit Freunden. Nur mit dem eigenen Partner gehe es nicht so gut, weil man hier viel verletzbarer sei: «Deshalb steht man rascher unter Stress – und wird rechthaberisch oder abwertend.»
«Das hab ich dir schon hundertmal gesagt!»
Statt einem liebevoll ins Ohr gehauchten «guten Morgen» gibts mal wieder ein grantiges «du hast schon wieder die Zahnpasta-Tube offen liegen lassen».
Die sogenannten «Du»-Sätze sind für Fachleute wie Wäschle problematisch: «Man sollte versuchen, Anliegen so zu formulieren, dass der Partner das Gesagte nicht als Nörgelei aufnimmt». Das gelingt, indem man den Fokus nicht auf das «Du», sondern auf das «Ich» lenkt, also ein «das hab ich dir schon hundertmal gesagt» durch ein «mir liegt wirklich sehr viel daran, dass die Zahnpasta nicht offen herumsteht» ersetzt. Und selbst wenn der andere das Lavabo nicht so akribisch putzt wie man selbst: Freuen Sie sich, dass der Partner überhaupt zum Lappen greift. Wer nicht zufrieden ist, der putze gefälligst selbst!
LINKS:
Das Wort "aber" ist für viele zu negativ belegt: "Aber" ist nicht zuletzt deshalb destruktiv, weil jede Kritik (schon bei Kleinkindern) stets mit dem Wort "aber" ...
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Die langwierigen Rechtfertigungszenarien bleiben aus. Wer bei Kritik- Beurteilungs- oder Schlechtnachrichtengesprächen die Selbstbeurteilung an den Anfang ...
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«Ich sags deiner Mutter!»
Drohungen wie «wenn du die Socken noch einmal im Bad liegen lässt, dann erzähl ich das deiner Mutter» oder «ich poste auf Facebook, dass du mich zu fett findest», gehören nicht in eine Beziehung. In einer «erwachsenen» Verbindung sollte man auf Augenhöhe kommunizieren können. Gelingt das nicht, ist die Partnerschaft gewaltig in Schieflage geraten. Das bestätigt auch der Psychologe: «Entwertungen des Partners sind meist Ausdruck einer tiefen Resignation und Verzweiflung und damit ein deutliches Alarmsignal.»
Gefühle nicht (mehr) zeigen
Eine Beziehung lebt von positiven Gefühlen. Dazu gehört zum Beispiel, dem anderen zu sagen, dass man ihn liebt oder zu signalisieren, dass man in gewissen Situationen besonders stolz auf ihn ist. «Es gibt nichts Besseres, als innerhalb einer Beziehung positive Gefühle zu zeigen und das sollte man pflegen», findet der Psychologe. Häufig habe der gefühllose Eisklotz einfach nur Angst: «Hinter einem unterkühlten Verhalten verbirgt sich allzu oft eine Unsicherheit». Dem Betroffenen falle es schwer, Kritik oder Wünsche zu äussern, weil die Angst vor Zurückweisung bereits tief verankert sei. Hier könne therapeutische Hilfe dazu beitragen, die Angst zu überwinden und zu erfahren, dass durch Offenheit Vertrauen entsteht.
Spass …was war doch noch gleich?
Ja ja, damals, da hatte man es mit dem Partner noch lustig: Man wanderte gemeinsam durch den Grand Canyon, stürzte sich nacheinander an einem Bungee-Seil in den Abgrund oder ging wenigstens zwei Mal in der Woche zusammen tanzen. Heute beschränkt sich das gemeinsame Unterhaltungsprogramm längst aufs Glotzen primitiver RTL-2-Reality-Dokus. Für den Psychologen ein nur allzu bekanntes Phänomen: «Dabei wissen meiner Erfahrung nach die meisten Paare, wie sie miteinander Spass haben können», sagt Robert Wäschle. Höchste Zeit also, die Reissleine zu ziehen: Rein in den Club und abtanzen oder ab ins Romantik-Hotel oder einfach mal wieder ein bisschen gemeinsam herumalbern. Früher ging das doch auch.
Alles als selbstverständlich erachten
Ach, was haben wir uns früher gefreut und bedankt, wenn er oder sie den Kehricht runtergetragen und die ganze Wohnung geputzt und eingekauft hatte. Schliesslich hat man schon seit Jahren «Rücken» oder ist schlicht zu faul, um mitzuhelfen. Und weil der Partner nach all den Jahren noch immer nicht müde geworden ist, ungemütliche Aufgaben in Angriff zu nehmen, ist das für uns längst selbstverständlich geworden. «Danke» sagen? Blumen mitbringen? Zum Essen ausführen? Wertschätzung? Fehlanzeige! Doch genau das ist reinstes Gift für jede Beziehung. Deshalb sollte man sich ruhig auch mal erkenntlich zeigen und dem anderen zur Hand gehen. Gemeinsam ist die Wohnung ohnehin schneller geputzt. «Man darf nie aufhören wahrzunehmen, was der andere für einen leistet», meint der Paartherapeut. Ein positives Bild des Partners zu pflegen und grosszügig mit seinen Schwächen umzugehen, ist laut Wäschle die Grundlage einer starken Verbundenheit.
Zuhören war gestern!
Niemand mag es, wenn das Gegenüber nicht zuhört, schon gar nicht, wenn es der Partner ist, der die Ohren auf Durchzug stellt. Eine Beziehung fusst auf gegenseitigem Respekt und genau der gerät abhanden, wenn man ständig unaufmerksam ist. «Es ist kränkend, wenn einem der Partner nicht richtig zuhört», stellt Robert Wäschle fest, warnt aber gleichzeitig davor, einzig den potentiellen Empfänger der Botschaften als Schuldigen abzustempeln: «Zur Gesprächsführung gehören immer zwei. Gutes Zuhören will genauso gelernt sein, wie gutes Reden.» Gerade endlos aneinandergereihte Silben können den Partner überfordern. Aus diesem Grund sei es sinnvoll, die eigene Kommunikation zu hinterfragen und gegebenenfalls eine gute Art der Gesprächsführung zu erlernen.
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Hinhören ohne Zuhören heisst: Aufnehmen, was die andere Person sagt, ohne sich zu bemühen herauszufinden, was der andere meint oder sagen will. ...
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Schweigen ist aktives Zuhören ... Denn: Schweigen heisst nicht einfach "Still sein " oder "Nichts sagen" sondern aktives Zuhören . H. Netzer schreibt: ...
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Aufhören, miteinander zu reden.
Was hatte man sich früher nicht alles zu erzählen: Halbe Nächte plauderte man angeregt auf dem Sofa oder telefonierte stundenlang miteinander, wenn der andere ganz weit weg war. Alles war so neu und man wollte so viel wie möglich über den Partner erfahren.
Doch irgendwann glaubt man, alles zu wissen, und wird mundfaul. Der Supergau tritt ein, wenn es gar nichts mehr zu berichten gibt. «Das ist der Beziehungskiller Nummer eins: Nicht mehr die Anstrengung zu unternehmen, sich gegenseitig im Gespräch zu finden», meint der Therapeut. In einer gut funktionierenden Beziehung, müssten die Gesprächsthemen nicht an den Haaren herbeigezogen werden. Da vieles von Aussen angeregt wird, empfiehlt der Experte, die Beziehung aktiv zu pflegen, indem man mit Freunden oder zu zweit etwas unternimmt: «Reisen oder andere Erlebnisse liefern Gesprächsstoff.»
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