Was die auffällige Körpersprache über Merkel und Sarkozy verrät
Liebespaar, Macho-Gehabe und Himmels-Anbeterin: Was die beiden Staatsleute am gestrigen Treffen inszenierten, analysiert für Tagesanzeiger.ch/Newsnetz Kommunikationsexperte Marcus Knill.
Was die auffällige Körpersprache über Merkel und Sarkozy verrät
Von Matthias Chapman.
Angela Merkel und Nicolas Sarkozy zum
Thema, um einen weiteren Absturz der Einheitswährung zu verhindern.
Nicht immer kommt dabei Wesentliches heraus. So geschehen zum Beispiel
gestern. Umso wichtiger scheint für die beiden, dass sie wenigstens ein
gutes Bild abgeben. Will heissen, zusammenstehen, kämpfen, beruhigen und
vorwärtsschauen.
Der Euro wackelt und mit ihm die Regierungen der Eurostaaten. Fast wöchentlich treffen sich «Beide Staatschefs versuchen, homogen zu wirken, die Bewegung der Hände und die Mimik scheinen synchron zu verlaufen», sagt dazu der Experte für Medienrhetorik, Marcus Knill. Und weiter: «Beide sind auf Wirkung bedacht. Ich weiss von Merkel, dass sie keine Bilder publiziert haben will, die sie nicht abgesegnet hat. Dennoch verraten die Aufnahmen mehr, als die beiden Akteure wahrhaben wollen. Die These des österreichischen Pantomimen Samy Molcho trifft zu: Der Körper kann weniger leicht lügen.»
Korrektur durch Körpersignale
Für Tagesanzeiger.ch/Newsnetz hat Knill eine Serie von acht Bildern (siehe Bildstrecke inklusive Bildlegende) des gestrigen Treffens analysiert.
Trotz offensichtlicher Bemühung, einheitlich zu wirken, gelinge das den beiden nicht perfekt, erklärt Knill weiter: «Die Demonstration der völligen Übereinstimmung wird durch die Körpersignale korrigiert. Wir können davon ausgehen , dass Merkel wie Sarkozy berechnend, ehrgeizig und darauf bedacht sind, die Differenzen mit inszenierten Bildern der Harmonie zu überdecken. Dennoch gelingt es ihnen nicht immer.» (Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)
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Politikerportraits. ... Ausstellungstext, Politiker Portraits, DRS2, 1. November 2008, Redaktion: Karin Salm. Ausstellung im Museum ...
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Kommentar: Ich geben allen Skeptikern recht, die Vorbehalte haben gegen Interpretationen einzelner Beobachtungspunkte oder Signale, die angeblich schlüssig verraten sollen, was Sache ist. Ich finde, dass solche Blitzlichtanalysen dennoch spannend sein können, weil wir uns bewusst werden, dass eigentlich jedes Bild eine Wirkung hat und von jedem Beobachter automatisch individuell interpretiert wird. Wir werden auf diese Weise hinsichtlich Beurteilung der Körpersprache noch keine Wahrseher. Aus meiner Tätigkeit bei meinen Analysen bei Medienassessments weiss ich, dass eine Persönlichkeit nicht nur auf Grund eines Bildes, einer Bewegung, einer Stimmanalyse, eines graphologischen Gutachtens oder seiner Kleidung schlüssig beurteilt werden kann. Dies wäre eine Anmassung. Blitzlichtanalysen allein genügen nie. Für eine ganzheitliche Beurteilung benötigt man verschiedene Beobachtungskriterien. In meinen Analysen will ich desahlb immer wissen, ob Botschaft, Stimme, Formulierung, Körpersprache mit der Person und ihrer Rolle übereinstimmt und zwar adressaten- und situationsgerecht. |
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