Freitag, 4. März 2011

Die Kunst der Redewendungen 

Von der bildhaften Sprache - von Phrasen und Phraseologieen

Ich bin ein Verfechter der bildhaften Sprache. Doch müssen die Bilder mit dem Inhalt übereinstimmen, sonst werden die Bilder zu Worthülsen oder behindern das Verständnis.

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30. Juni 2010 ... Bildrhetorik besteht aus Formulierungen, die die Sinne ansprechen. Es sind Aussagen, die uns mit den Ohren konkrete Bilder sehen lassen und ...
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Die Kraft der Einbildung

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  1. Reden und nichts Sagen

    Reden und nichts Sagen, Reden mit leeren Phrasen und Worthuelsen.
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  2. Quasseln, Reden und nichts Sagen

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(Quelle 20 Min) Politiker benutzen oft bildhafte Sprache. Ob sie damit auch erfolgreicher sind?

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Politiker sind Meister der Phraseologismen. (Foto: Keystone)


Karl-Theodor zu Guttenberg hat abgeschrieben und dafür teuer bezahlt. Doch viele Politiker schmücken sich in ihren Reden mit fremden Federn: jenen der Phraseologismen – festen Verbindungen von mehreren Wörtern, zum Beispiel in Redewendungen. So wie Nationalratspräsidentin Pascale Bruderer am vergangenen 1. August:


«Es geht mir darum, die Brücke aus dem Bundeshaus in die Bevölkerung zu schlagen.»


Was solche Formulierungen bewirken und warum sie oft angewendet werden, untersucht der Schweizer Medienwissenschaftler Jürg Häusermann an der Uni Tübingen (D):


«Müssen wir einen komplexen Sachverhalt einfach darstellen, ist die bildhafte Sprache oft eines der besten sprachlichen Mittel.»

 Doch Vorsicht:


 Phraseologismen sind nicht dasselbe wie Phrasen. Denn die bestehen aus umgangssprachlichen Worthülsen ohne viel Inhalt. Phraseologismen hingegen überzeugen durch die innere Logik ihrer Bilder.

Christoph Blocher versuchte es in seiner letztjährigen Albisgüetli-Rede mit solchen im Doppelpack:


«Hatte unser Finanzminister erst noch verkündet, das Ausland werde sich an unserem Bankgeheimnis die Zähne ausbeissen, hat sich der Bundesrat an einer einzigen Sitzung die Zähne selber gezogen.»




Phraseologismen geben der Sprache einen stilistischen Mehrwert, sagt Häusermann: Sie verstärken die sachliche Bedeutung. Nicht bestätigen kann er, dass Politiker, die sich so ausdrücken, erfolgreicher sind. Wer aber die Kunst der Redewendungen beherrscht, kann sogar Preise gewinnen. Wie Moritz Leuenberger, der für seine Rede «Das Böse, das Gute, die Politik» 2003 mit dem Cicero-Preis ausgezeichnet worden ist.


Ende Zitat:




Kommentar: Nach meinem Dafürhalten führt das bildhafte Reden nur indirekt zu mehr Erfolg.
Synchrone Bilder und passende Analogien erleichtern aber in erster Linie das Verstehen. Was wollen wir mehr? Störend sind für mich falsche Bilder. So wie es die Ex Regierungsrätin gemacht hatte als sie sich für den Umweltschutz stark machen wollte und sagte: "Unser Wald muss auch Federn lassen."
Die Zuhörer stellten sich den Wald als Huhn vor. 


Adrian Amstutz hingegen verstand es bei der Ständerats-Kampfwahl gegen Ursula Wyss die Gegnerin ( die einen EU-Beitritt der Schweiz befürwortet, aber in der Diskussion sagte, das komme voläufig noch nicht in Frage) mit folgendem Bild Wyss anzugreifen:
"Frau Wyss. Erstaunlich, wie sie jetzt vor der Wahl auf ihrem Kurs rechts blinken, dann aber links fahren!"



FAZIT:

1. Weil unsere Welt immer komplizierter wird, weil RICHTIG oder FALSCH abgelöst wird durch abstrakte und komplizierte Konstrukte, die niemand mehr durchschauen kann, werden künftig Bilder und Emotionen mehr überzeugen als nüchterne  Argumente mit Fachbegriffen. 

2. Nicht nur mit Beispielen, Geschichten oder Worten, die Bilder auslösen können wir überzeugen. Auch wenn wir während des Sprechens Sachverhalte vereinfachend skizzieren, werden wir mehr beeindrucken, als mit einer wissenschaftlichen trockenen Abhandlung.

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