Nach den heutigen beängstigenden Hiobsbotschaften aus Japan:
(Spiegel:)
Japan- Ticker Strahlung millionenfach erhöht – Arbeit
(Quelle Blick)
Von Sievert bis Becquerel:
Kleines Lexikon der Strahlenmessung
Quelle SPIEGEL:
Je größer der Atomkern eines chemischen Elements ist, desto instabiler ist er. Ab einer bestimmten Größe zerfallen Substanzen deshalb. Sie werden als radioaktiv
bezeichnet. Die Zerfallsprozesse können unterschiedlicher Natur sein.
Die Strahlung, die zerfallende Elemente aussenden, wird in drei Arten
unterschieden: Während Alpha- und Betastrahlung aus Partikeln bestehen,
handelt es sich bei Gammastrahlung um elektromagnetische Wellen,
ähnlich der Röntgenstrahlung. Allerdings ist ihre Wellenlänge viel
kleiner und die Strahlen sind somit extrem energiereich. Alphastrahlung besteht aus positiv geladenen Helium-Kernen, die aus zwei Protonen und zwei Neutronen aufgebaut sind. Betastrahlen
bestehen aus Elektronen. Sie entstehen, wenn sich ein Neutron in ein
Proton und ein Elektron umwandelt, das vom Atomkern abgestrahlt wird.
Eine Substanz ist dann radioaktiv, wenn sie zerfällt und dabei Strahlung
aussendet. Um anzugeben, wie stark eine radioaktive Substanz strahlt,
benutzt man den Begriff der Aktivität (A). Sie wird in Becquerel (Bq)
gemessen und gibt die Strahlungsmenge an, die eine Substanz innerhalb
einer bestimmten Zeit durch Zerfall erzeugt. Ein Becquerel gibt die
mittlere Anzahl der Atomkerne an, die in einer Sekunde zerfallen. Je
schneller eine Probe zerfällt, desto intensiver strahlt sie also.
Weiß man, wie stark eine radioaktive Substanz strahlt, sagt das noch
nichts darüber aus, wie sich die Strahlung auf den Körper auswirkt.
Dafür ist es wichtig zu bestimmen, wie viel Energie von einer bestimmten
Masseneinheit des Körpers absorbiert wird. Angegeben wird die
absorbierte Energiedosis (D) in der Einheit Gray (Gy), wobei ein Gray der Energiemenge von einem Joule pro Kilogramm entspricht.
Um die biologische Wirksamkeit der radioaktiven Strahlung auf den Körper
anzugeben, benutzt man anstelle der Energiedosis den Begriff der Äquivalentdosis (H).
Sie berücksichtigt die Tatsache, dass verschiedene Arten von Strahlen
ganz unterschiedliche Wirkungen auf den Körper haben. So ionisiert
Alphastrahlung bei weitem mehr Moleküle als etwa Betastrahlen - und
richtet deshalb eine größere Zerstörung im Körper an. Daher wird jede
Strahlungsart mit Hilfe einer physikalischen Größe gewichtet, dem
sogenannten Strahlenwichtungsfaktor. Gemessen wird die Äquivalentdosis in Sievert (Sv).
Sie ergibt sich aus der Multiplikation der Energiedosis mit dem
Strahlenwichtungsfaktor. 1 Sievert (Sv) sind 1000 Millisievert (mSv). 1
Millisievert sind 1000 Mikrosievert (µSv).
Um die Auswirkungen von radioaktiver Strahlung auf den Körper genauer
einschätzen zu können, ist es wichtig zu wissen, wie lange eine
bestimmte Dosis auf den Körper einwirkt. Daher wird die Strahlenbelastung meist in Sievert pro Zeiteinheit gemessen. Also etwa Millisievert pro Jahr oder Mikrosievert pro Stunde. Die durchschnittliche natürliche Strahlenbelastung liegt in Deutschland bei 2,1 Millisievert pro Jahr,
also 0,24 Mikrosievert pro Stunde. Im Schnitt kommen zwei Millisievert
pro Jahr durch künstliche Quellen von Radioaktivität hinzu. Den
Löwenanteil dazu steuert die Medizin bei.
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