Corine Mauch.
(Bild: NZZ/Christian Beutler)
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Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch trat nicht in die Fussstapfen des Vorgängers Ledergerber, der die Oeffentlichkeit überaktiv suchte. Mit Mauchs bewussten Zurückhaltung (sie wäre im Grunde genommen sympathisch) handelte sie sich nach den ersten Amtsmonaten das Atttribut "graue Maus" ein. Oeffentliches Reden sind nach meinen Beobachtungen nicht Mauchs Liebe. Jedenfalls hat sie ein besonderes Verhältnis zu Redepannen. Möglicherweise hat sie einen unprofessionellen Beraterstab. Sie wirkt meist zu angespannt und klammert sich auch bei lockeren Anlässen zu stark ans Papier. Die Berater müssten der Stadtpräsidentin zeigen, wie man frei redet. Das wäre übrigens sehr einfach.
Bei der Eröffnungsfeier des erneuerten Theaters Stadelhofen stellte Corine Mauch jüngst fest, dass sie das Manuskript vergessen hatte. Mit ihrem Mobiltelefon konnte sie noch einen Kurier organisieren, der die Unterlagen sofort bringen sollte. Sie gab nach dem Telefonat den Veranstaltern diskret bekannt, dass sie in sieben Minuten das Manuskript erhalten werde. Pünktlich konnte hernach der Laufbursche (es war der Kulturchef persönlich) das Papier überreichen. Die Rede soll dann inhaltlich in Ordnung gewesen sein.
Doch rhetorisch hat Corine Mauch einen grossen Nachholbedarf. Ich behaupte, dass sie ohne Manuskript eine bessere Rednerin wäre. Wenn sie die Rede selbst entworfen hätte, so müsste sie auch ohne Manuskript wissen, welche Botschaft sie verkünden will. Professionell wäre es gewesen, aus dem vergessenen Manuskript sogar eine spontane Story zu machen. Das wäre ein echter, spontaner Ohrenöffner gewesen.
FAZIT:
Nicht nur Politiker müssten lernen, frei zu sprechen!
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rhetorik.ch aktuell: Wie sich Corine Mauch zur grauen Maus macht
Aktuell Artikel · Artikel Inhaltsverzeichnis, Suche in Rhetorik.ch: www.rhetorik.ch aktuell: (15. Mar, 2010). Wie sich Corine Mauch zur grauen Maus macht ...
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