Freitag, 26. März 2010

Die Kommunikationsfähigkeit und Hirschmann

Aus 20 Min:

Kommunikationsexperte

25. März 2010

«Hirschmann sass da wie ein Sünder»

von Yvonne Zurbrügg - Für seinen Auftritt in «Talk täglich» erntet Carl Hirschmann Kritik. Kommunikationsexperte Marcus Knill sagt gegenüber 20 Minuten gar: «Hirschmann ist entweder schlecht gecoacht oder schlecht gebildet.»

storybild

Für seinen TV-Auftritt erhält Hirschmann miserable Noten. (Bild: Tele Züri)

Eigentlich wollte Carl Hirschmann (29) seine Unschuld beteuern. In der Talkshow von Tele Züri hatte er am Mittwochabend 25 Minuten lang Zeit dafür. «Aber schon der Start ist misslungen», erklärt Marcus Knill. Der Kommunikations­experte hat für 20 Minuten die Sendung analysiert: «Die Hände in Gebetshaltung, unechtes Lächeln, unbestimmte Aussagen, Stottern: Ich rechne damit, dass 95 Prozent der Zuschauer dachten, er lügt! Er sass da wie ein Sünder.»

Seit gestern ist klar: Die Schlägerei zwischen Carl Hirschmann, Ex-Mister Sven Melig und dessen Begleiterin wurde tatsächlich gefilmt. Polizeisprecher Marco Cortesi bestätigte gegenüber 20 Minuten Online: «Der fragliche Zeitpunkt ist auf dem Band vorhanden.» Ein Detektiv der Polizei habe sich das Band gestern angesehen, aber: «Wir sagen nicht, was auf dem Band zu sehen ist.» Weil auf den Aufnahmen von der Lobby des Luxushotels Dolder zahlreiche Gäste zu sehen seien, bleibe die Kassette aus datenrechtlichen Gründen im Moment noch im Dolder.

Nicht nur das: Hirschmann habe sich punkto Alkoholkonsum und Erinnerungsvermögen widersprochen. «Das ist fahrlässig», so Knill. Für ihn ist klar: «Hirschmann ist entweder schlecht gecoacht oder schlecht gebildet.» Zum Ende der Sendung erklärte Hirschmann seine «neurologische Störung». «Er psychologisierte wirres Zeug», so Knill.

Sein Fazit: «Die Sendung hatte Unterhaltungswert. Für Hirschmann gings aber schief. In meinen Augen hätte er kurz und knapp seine Unschuld erklären und auf die laufende Untersuchung hinweisen sollen. Stattdessen hat er sich vorgeführt.» Hirschmann jedoch scheint zufrieden. Via Facebook bedankte er sich gestern «für die lieben Nachrichten nach dem TV-Auftritt».

Kommentar:

Wir könnten uns gut vorstellen, dass der Coach, der neben Hirschmann das Interview steuerte, den Medien einen kranken Hirschmann präsentieren wollte, der psychotherapeutisch behandelt wurde und unter einer "neurologischen" Krankheit leidet und dadurch bei einer allfälligen Klage profitieren könnte, weil er psychisch krank und zur "Tatzeit" alkoholisiert war. Vielleicht wollte der Coach mit dem fahrigen Auftritt seines Klienten der Oeffentlichkeit die "neurologische" Krankheit veranschaulichen. Doch: An diese Hypothese glaube ich nicht.

Keine Kommentare: