Kommunikations-Happy-End statt Rhetorik-Drama – Wie KMU-Unternehmer/-innen erfolgreich kommunizieren
Marcus Knill, Experte für Medienrhetorik, www.rhetorik.ch
Wirtschaftsforum ErfolgsSignale 2009 in Rheinfelden
Warum sollten KMU-Manager an ihrer Rhetorik arbeiten? „Weil ihnen oft die Struktur fehlt“, sagt Marcus Knill, Coach und Experte für Medienrhetorik. Am Wirtschaftsforum „ErfolgsSignale“ vom 22. Oktober im Seminarhotel Schützen in Rheinfelden wird Marcus Knill ein Referat zum Thema „Kommunikations-Happy-End statt Rhetorik-Drama“ halten.
Wie schätzen Sie die Kommunikationskompetenzen von Schweizer KMU-Manager ein?
Marcus Knill: KMU-Manager haben insgesamt gute Voraussetzungen, zu guten Rhetorikern zu werden, weil sie eine verständliche Sprache sprechen, die frei von juristischen oder akademischen Ausdrücken ist. Allerdings wissen sie oft nicht, wie die Struktur und Technik einer Botschaft aufgebaut sind. Deshalb reden sie einfach gerne drauf los und vergessen dabei, sich auf die Botschaft an sich zu konzentrieren.
KMU-Geschäftsführer sind häufig Macher und Praktiker mit grossem Fachwissen. Warum sollten sie auch in der Rhetorik "Praktiker" sein?
Macher und Praktiker stehen mit beiden Beinen auf dem Boden. Jedoch sollten sie über das abstrakte Wissen verfügen, wie sie eine Antwort zu gestalten haben – etwa, indem sie mit Beispielen verknüpft wird. Hier geht es darum, Wahrnehmungsphänomene kennen zu lernen, um verständlich und gezielt kommunizieren zu können.
Welches sind häufige Fehler und Probleme im Kommunikationsverhalten von KMU-Geschäftsführern?
Viele KMU-Leute sind in ihrer Kommunikation unstrukturiert und kompliziert. Darunter leiden die Verständlichkeit ihrer Botschaft wie zum Teil auch eine gewisse Glaubwürdigkeit, auch wenn dies fachlich meist überhaupt nicht gerechtfertigt ist. Man spricht in diesen Fällen auch von Airbag-Rhetorik, also dann, wenn die Leute ausweichen und keine konkreten Antworten geben. Manche reden zu leise oder zu laut, andere bröseln ihre Sätze so vor sich hin, dass sie ohne Zusammenhalt erscheinen.
Wo liegen die grossen Herausforderungen auf dem Weg zum rhetorisch versierten Geschäftsmann?
Oft wissen KMU-Manager gar nicht, wie gut sie sind. Sie haben Angst, sich in der Öffentlichkeit zu äussern, weil sie nicht wahrhaben wollen, wie sie tatsächlich bei den Kunden wirken. Dank fachgerechtem Videofeedback erkennen wir nicht nur die blinden Flecken, sondern auch unsere Stärken. Es ist erstaunlich, dass wir bei Präsentationen oft gar nicht natürlich sind. Es tönt paradox, aber es ist oft notwendig, lange zu trainieren, bis wir natürlich reden. Im fachgerechtem „Coaching“ gilt es auch, sich mit dem Inhalt der Botschaft, allfälligen Marotten und den Phänomenen der Kommunikation auseinanderzusetzen. Ausserdem sollte man die Techniken der Rhetorik kennen. Wer lernen will, natürlich zu sprechen und beim Gegenüber zu überzeugen, muss an sich arbeiten.
Welche Chancen bieten Rhetorik bzw. hohe Kommunikationskompetenzen gerade für KMUs?
Sie sind lebenswichtig in Krisenzeiten! Dafür braucht es ein klares Konzept, damit man als KMU die Kunden für sich gewinnen und überzeugen kann. Schlussendlich ist das eine Existenzfrage. Zufriedene Kunden sorgen zudem für eine wertvolle Mund-zu-Mund-Propaganda.
Wie lassen sich diese Kompetenzen am besten aneignen?
Zum einen empfehle ich, sich über Hintergrundinformationen aus Büchern oder ausgewählten Internetseiten schlau zu machen und erste Tipps zu sammeln. Wer aber glaubt, er könne die kommunikative Kompetenz nur theoretisch verbessern, irrt so wie jemand, der meint, es genüge, mit einem Lehrbuch das Schwimmen zu trainieren. So, wie wir nur im Wasser schwimmen lernen, geht es bei der angewandten Rhetorik auch nicht ohne die Anwendung, ohne das erfahrende Lernen.
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Zum Referat
"Rhetorik-Happy-End" statt Kommunikationsdrama
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Aus der Praxis für die Praxis - für KMU Unternehmer
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von Marcus Knill
Das Wichtigste vorweg:
Das Zauberwort: EINSTELLUNG
Bei der Einstellung geht es um die innere Haltung. Stimmt die innere Haltung mit dem überein, was wir denken, so stimmt die Stimme ebenfalls mit dieser Stimmung überein und der Körper sendet automatisch die Signale, die unserer Einstellung sendet.
Es sollte ein Medienkonferenz werden, die Einigkeit und Geschlossenheit signalisiert. Doch das Verhalten der Akteure sagt mehr als die abgelesenen Worte. Die dunkeln Farben, die Spannung in der Muskulatur, die Blicke und das gespielte Lächeln müssen nicht kommentiert werden.
(Bildquelle Blick)
Man braucht kein Samy Molcho zu sein, um zu sehen, wie es hinsichtlich Beziehungsebenen zwischen den beiden Ministern bestellt ist. Der Körper kann nicht lügen. Die Auseinandersetzung mit dem fragwürdigen SMS von Calmy - Rey , das grosse Zerwürfnis - trotz Entschuldigung der Aussenministerin - ist den beiden Kontrahenten nicht nur ins Gesicht geschrieben. Wer glaubt, man könne Risse in der Beziehungsebene plötzlich so rasch rasch kitten, täuscht sich. Es gibt keinen Seelen Araldit, der hilft, wenn zu viel Geschirr zerschlagen auf der Beziehungsebene.
Beobachtungsübung: Beschreiben Sie den Gesichtsausdruck, die Haltung und formulieren Sie, wie die zwei Akteure auf Sie gewirkt haben.
FAZIT: DIE EINSTELLUNG WIRKT SICH ZWANGSLAEUFIG AUF DIE KOERPERSPRACHE AUS. FOLGLICH..........
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Der rote (goldene) Faden, der zum Erfolg führt:
LINK:
Goldene Regeln der Rhetorik
Goldene Regeln der Rhetorik
von Marcus Knill
Rede kurzTritt frisch auf, machs Maul auf und hör bald wieder auf. Diese Luther zugeschriebe Erkenntnis gilt auch heute noch. In der Kürze liegt die Würze.Links: Kürze mit Würze, Lässt sich in 15 Sekunden das Wesentliche sagen?. | Sei Feuer und FlammeDu kannst im Herzen des Gegenübers nur ein Feuer entzünden, wenn in Dir das Feuer der Begeisterung brennt.Links: Motivieren, aber wie? |
Benutze BeispieleDurch Analogien und Beispiele können auch komplizierte Zusammenhänge klar gemacht werden.Links: Spiel mit Beispielen. | KernbotschaftWas ist die Kernbotschaft?Links: Erfolg dank Überzeugen 7 Regeln zum besseren Überzeugen. |
Sei lockerWer den Start zelebriert und locker beginnt, spricht automatisch mit den Händen. Durch Bewegung wird Stress abgebaut. Gestik muss nicht unterbunden werden.Links: Menschenkenntnis Auftreten Radio | Trainiere Start und EndeBereite den Anfang und den Schluss der Rede gründlich vor. "Der Start ist die halbe Miete". Der Zuhörer errinnert sich an den Anfang und der Schluss am besten.Links: Pech beim Start |
Rede freiEin Stichwortzettel ist der rote Faden und der Rettungsanker.Links: Präsentation, Statement,Stichwortzettel. | Roter FadenEin guter Plan, eine sinnvolle Struktur und ein einheitliches Thema werden geschätzt.Links: Roter Faden bei Beratungen. |
Nutze das LampenfieberLampenfieber gibt ein Grundspannung, die verhindert, dass Reden zu routinierten Pflichtübungen verkommen.Links: Redeangst,Stress, Lampenfieber | VereinfacheErkläre komplexe Zusammenhänge einfach. Das braucht Vorbereitung. Es ist nicht leicht, die Sprache und den Inhalt zu vereinfachen.Links: Vereinfachen. |
Rede bildhaftVisibiliät bei Kommunikationsprozessen will heissen: so reden dass man die Worte "sieht". Worte die kein Bild auslösen, bewirken wenig.Links: Wort und Bild. | Pflege das ÄussereDer erste Eindruck prägt. Es lohnt sich, das persönliche Erscheinungsbild zu pflegen.Links: Erster Eindruck |
Kenne das PublikumEs ist ein Muss, sich vor jedem Auftritt über die Zuhörer ein Bild zu machen. Was interessiert sie? Welches Vorwissen bringen sie mit?Links: Zuhörerorientertes Sprechen. | UnterhalteDie Zuhörer lassen sich lieber unterhalten als belehren. Auch die Gefühle der Zuhörer wollen angesprochen werden.Links: Angewandte Rhetorik |
Sei Du selbstWas Du denkst, strahlst Du aus. Die Zuhörer durchschauen Theater oder Imitationen.Links: Erfolgsregeln | Keine Unwahrheiten"Was Du an Medien sagst, muss immer wahr sein - aber: Nicht alles was wahr ist, das muss gesagt werden."Links: Kommunikation und Lüge, Wahrheit und Lüge in den Medien |
Vergiss rhetorische TipsWährend des Sprechens können rhetorischen Grundprinzipien vergessen werden. Eine Person, die sich für die Zuhörer interessiert und sich 100 prozentig in den Gedanke vertieft, macht in der Regel alles richtig und verzichtet auf künstliche Effekte.Links: Natürliche Kommunikation. | Trainiere regelmässigSo gesehen wäre eigentlich das Reden einfach. Weil jedoch das einfache nicht immer so einfach ist, lohnt sich ein kurzer Check im Simulator bei K+K. Denn: "Wissen" heisst noch nicht "Anwenden können". Prozessorientiertes Arbeiten lohnt sich.Links: Erst hartes Training bringt Qualität
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Das Wichtigste ist:.....................
Viel Erfolg im Alltag! Jetzt gilt nur noch: TUN - TUN - TUN (learning by doing).
Nachtrag:
KMU erkennen die Bedeutung der Kommunikation
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LINKS:
SELBST ALS SCHLUESSELWORT DER KOMMUNIKATION:
Selbstmanagement
- Nachlese:
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Marcus Knill: Der Kommunikationsexperte.
Am diesjährigen Wirtschaftsforum «Erfolgssignale» kristallisierte sich klar heraus, dass Unternehmen künftig nur eine Überlebenschance haben, wenn sie ihre individuellen Stärken herausstellen. Es gab Appelle an den Mut, mit Kreativität Neues zu wagen. Der Aargauer Landammann und Finanzminister Roland Brogli sprach sich für eine «Diversifizierung» aus.
Peter Rombach
Der berühmte rote Faden durchzog alle Referate:
In einer wirtschaftlichen Krise braucht es neben Durchstehungsvermögen auch die Bereitschaft, sich zu spezialisieren, Nischen zu finden, Qualität zu bringen.
«Diversifikation» nannte dies der Aargauer Landammann Roland Brogli als Gastredner am Wirtschaftsforum «Erfolgssignale». Trotz der Rezession und einer «schleppenden Erholung» gelte es, den Blick nach vorne zu richten. Mit «massiven Investitionshilfen» trage der Kanton Aargau dazu bei, in den nächsten Jahren die mittelständische Wirtschaft zu fördern. Brogli sprach von total 250 Millionen Franken Steuererleichterungen bis 2011.
Die Moderatorin des Abends, die Radioredaktorin Lisa Mathys, warb für «fortschrittliches Denken».
Aus der Sicht von Daniel Heiz, Unternehmer und Buchautor, stellt sich Erfolg nicht zufällig ein, sondern resultiert aus Verantwortung, eigener Leistungsbereitschaft und Zufriedenheit. Er wünschte sich «positive Menschen», die nicht «zwanghaft» am Leben teilnehmen.
Konzentration aufs Wesentliche
Selbstdisziplin und Mut seien allerdings erforderlich, um voranzukommen, um sofort neue Ideen aufzugreifen. Sich auf das Wesentliche konzentrieren, nicht aufgeben, sich der eigenen Qualitäten bewusst sein mahnte er an. «Man muss sich stets überlegen, woher der Gegenwind kommt.» Wer sich für etwas begeistere, müsse voll einsteigen, dann habe er schon gewonnen, meinte Daniel Heiz.
Der Medienwissenschafter und Internetexperte Christoph Glauser beleuchtete die immer wichtiger werdende Suche im Internet und die dortige Präsentation von Unternehmen. Er behauptete, der Suchmaschinenmarkt befinde sich im Umbruch, die «digitale Marktforschung» sei nicht mehr aufzuhalten. Auch angesichts der im Netz stehenden sozialen Networks.
Heike Isenschmid, Finanzcoach und Buchautorin, beschäftigte sich mit «Chancen und Umsetzung eines alternativen Geldsystems». Die Ursachen der momentanen Wirtschaftskrise würden nicht ausreichend untersucht, meinte sie. Kreditklemme und Inflationsgespenst stünden an der Wand, erzeugten Ängste. Skeptisch zeigte sie sich gegenüber Bestrebungen, Banken zu verstaatlichen: «Da werden nur neue Monopole geschaffen, die Vielfalt scheidet aus.» Letztlich seien aber in jedem Preis auch teure Zinsen enthalten, die der Endverbraucher eben zahle.
Tausch- und Leihgemeinschaften
Die Referentin präsentierte einen Lösungsansatz in Richtung eines «komplementären Geldsystems», nämlich den ständigen Austausch von Waren und Dienstleistungen. «Das Geld muss fliessen.» Am Beispiel einer schwedischen Bank erläuterte sie, dass «Tausch- und Leihgemeinschaften funktionieren». Die Nachhaltigkeit im wirtschaftlichen Verhalten gewinne künftig an Bedeutung, so Heike Isenschmid, die sich dafür aussprach, einen «Produktionszyklus zu schaffen, der wieder ins Produkt geht».
Der Experte für Medienrhetorik, Marcus Knill, ermunterte sein Publikum, «die innere Einstellung auf einen Punkt zu bringen». Seine Kernbotschaft: Einen roten Faden haben, konzentriert sein, Mut zum Vereinfachen, Feuer und Flamme in jeder Situation entwickeln, Lockerheit bewahren. Insbesondere: «Bleiben Sie sich treu, bringen Sie fassbare Argumente, die an Beispielen festgemacht sind.»
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«Erfolgssignale» machen Mut
Auditorium im Schützenkeller: Das Wirtschaftsforum «Erfolgssignale» liefert Impulse für neue Unternehmensstrategien.
Rhetorik.ch |
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