Staatsangestellte und Politiker sind sich der Gefahren von Facebook viel zu wenig bewusst
Ist der Verbot im Umgang mit Facebook für gewisse Berufsgruppen sinnvoll? Ich zitiere So-Blick-online:
Der Sicherheitsexperte Albert A. Stahel kritisiert den Facebook-Umgang der Bundesangestellten. Die Internet-Plattform berge grosse Risiken.
Kritik: Albert A. Stahel ist der Facebook-Boom in Bundesbern ein Dorn im Auge. Er fordert ein Totalverbot. (RDB)
Der Drang der Bundesmitarbeitenden nach Selbstdarstellung auf Facebook sei «nicht nur peinlich, sondern wegen der Spionagemöglichkeit auch gefährlich», sagt Professor Albert A. Stahel zu SonntagsBlick.
Als einer der bekanntesten Sicherheitsexperten der Schweiz hat er sich jahrelang mit Gefahrenlagen beschäftigt. Nach seiner Meinung ist der Facebook-Boom in der Staatsverwaltung eine «Verluderung» der Sitten, die mit der Abschaffung des Beamtenstatus ihren Anfang genommen habe. Stahel: «Dieser müsste wieder eingeführt werden, dann würden solche unverantwortlichen Clownereien im Internet nicht mehr vorkommen.»
Nach Stahels Überzeugung unterminieren die fragwürdigen Auftritte auf Facebook die Glaubwürdigkeit des Staates. «Auf diesen sozialen Netzwerken geht es vor allem darum zu wetteifern, wer mehr Freunde präsentieren kann. Ganz zu schweigen von peinlichen Fotos und Videos, die dort anzutreffen sind.»
Der Sicherheitsexperte fordert ein totales Facebook-Verbot für Staatsangestellte: «Zuerst muss man Geheimnisträgern den Zugang zu diesen Netzwerken verbieten. Danach muss dieses Verbot auf die gesamte Bundesverwaltung ausgedehnt werden.»
Plattform für Freunde
«Facebook» heisst das Internetangebot zur Organisation von Freundeskreisen. Auf der Plattform erstellt man sein Profil, lädt Bilder und Videos hoch, um seinen Freundeskreis darüber auf dem Laufenden zu halten, was man so tut. Freunde sind bei Facebook das Wichtigste. Jeder kann Personen seiner Wahl hinzufügen. Diese können untereinander chatten, Nachrichten hinterlassen und dürfen Bilder und Videos ansehen.
Verbote der Arbeitgeber
Zunehmend sperren Firmen ihren Angestellten den Zugang zu Facebook. Dazu gehören unter anderen: UBS, CS, SBB, Post und Coop. Auch Verwaltungen sprechen Verbote aus, so unter anderen Bern, Brugg AG, der Kanton Thurgau und viele weitere Gemeinden. Die Gründe des Verbots: Angst vor Spionage, Auskundschaften von Mitarbeitenden und übermässiges Surfen auf Facebook während der Arbeitszeit.
Kommentar: In den Medien ist immer wieder von Persönlichkeitsschutz die Rede und Betroffene führen oft lange Auseinandersetzung, damit die Privatspäre geschützt wird. In meinen Beratungen rate ich Promis im umgang mit Medien zu grösster Zurückhaltung. Wer nämlich den Vorhang zur Privatsphäre öffnet, kann leider nachher kaum mehr zurück. Mit Facebook öffnen nun die Betroffenen von sich aus die Privatsphäre. Aus meiner Sicht ist dies nicht nur dumm, sondern fahrlässig. Im Zeitalter des Internets ist es möglich, publizierte Informationen zu missbrauchen. Ich habe Bekannte, die liefern mir bewusst keine Foto fürs Internet (Angst vor Cyber Mobbing). Sie wissen, dass digitalisierte Bilder leicht verändert werden können. Auch im Zusammenhang mit der Einführung des E Passes befürchten Spezialisten, dass die persönlichen Informationen missbraucht werden könnten und raten zur Zurückhaltung.
Albert Stahels Forderung kann ich somit nachvollziehen.
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