Cyber Mobbing
Unter Jugendlichen verbreitet sich das Cyber Mobbing im Eiltempo.
In Mail, Facebook und mit SMS können Jugendliche ihre Gegner auf perfideste Art und Weise anonym beschimpfen.
Sie manipulieren deren Photos oder schreiben ihnen die übelsten Schimpfwörter ohne Kommentar.
Gestern wurden im RTL einige der miesesten Techniken konkret gezeigt (wie unliebsame Kollegen oder Mitschülerinnen im Netz gemobbt werden). Ich verzichte and dieser STelle bewusst darauf, diese üblen Techniken im Detail zu schildern.
Doch scheint mir folgender Hinweis hilfreich:
Betroffenen sollten sofort handeln und diese Attacken speichern (als Beleg) und sich fachliche Hilfe holen.
Was tun gegen Cyber-Mobbing?
Der Rufmord im Internet nimmt immer grössere Ausmasse an. Wer einmal am digitalen Pranger steht, kommt davon fast nicht mehr los. Ein Experte erklärt, wie man sich gegen Cyber-Mobbing schützen kann.
Total betrunken, von den Kollegen verunstaltet und ins Internet hochgeladen: In diesem Fall hat der junge Mann Glück, dass man sein Gesicht nicht erkennt.
- Gibt Acht beim Chatten, du weisst nie, was dein Gegenüber mit deinen Informationen macht.
- Dein Chatname sollte nie etwas über deine Person aussage. Vermeide deshalb, deinen Namen, dein Alter oder deinen Wohnort im Chatnamen zu verwenden.
- Schicke keine Fotos von dir. Triff niemals eine Person, die du im Internet kennen gelernt hast, ohne deine Eltern zu informieren.
- Glaube nicht alles, was man dir im Internet erzählt. Du weisst nie, wer dein Chatpartner wirklich ist und was er oder sie mit den Informationen macht, die du ihm gibst.
- Antworte nicht auf E-Mails, die dich erschrecken. Wenn dich ein Bild verwirrt, verlasse die Website und sage es deinen Eltern.
- Gib niemals deinen Wohnort oder deine E-Mail-Adresse bekannt. Gib auch nie deine Telefon- oder Natelnummer weiter. Sende keine Fotos von dir und sage nie deinen richtigen Namen.
- Triff niemals eine Person, die du im Internet kennen gelernt hast, ohne deine Eltern.
Ganze Webseiten haben sich darauf spezialisiert, an ungeliebten Zeitgenossen digital Rache zu nehmen. Da werden anonym Lügen verbreitet, diffamierende Fotos wilder Partys oder heisser Nächte mit dem Ex-Freund hochgeladen und private Adressen publiziert. Die Mobbing-Opfer können sich dagegen nur schwer zur Wehr setzen.
Die Konsequenzen für die Betroffenen sind einschneidend. Bei Bewerbungen werfen solche Einträge ein denkbar schlechtes Licht auf den Kandidaten. Denn den Personalverantwortlichen, welche die Namen in der Regel googlen, bleiben die diffarmierenden Fotos nicht verborgen. Die Opfer von Cyber-Mobbing leiden aber auch unter erheblichen psychischen Folgen - teilweise mit tödlichem Ausgang. Im vergangenen Oktober wurde eine 13-jährige Amerikanerin mit gezielt im Internet verbreiteten Lügen von der Nachbarschaft regelrecht in den Selbstmord gehetzt.
Experte Marin Boess gibt Tipps:
Herr Boess, was kann präventiv unternommen werden, damit man nicht selbst Opfer von Cybermobbing wird?
Mich beunruhigt, dass viele Kinder und Jugendliche zu sorglos mit Ihren Fotos im Internet und auf dem Handy umgehen resp. diese verschicken. Dies beinhaltet ein grosses Potenzial, um Cyberbullying zu betreiben. Kinder und Jugendliche sollten vor allem im Internet-Chat vorsichtig sein.
Was raten Sie den Opfern?
Opfer können sich jederzeit mit ihren Eltern an die kantonale Opferhilfestelle wenden. Dies sollte der erste Kontakt sein. Mit der OH-Stelle kann auch eine Anzeige bei der Polizei ins Auge gefasst werden. Kinder und Jugendliche können sich anonym beim Jugendtelefon Nr. 147 der pro juventute melden. Die Beratung erfolgt professionell und gratis.
Eltern, die sich zum Thema informieren möchten, können dies entweder auf unserer Webseite www.stopp-kinderpornografie.ch tun oder beim nationalen Bündnis gegen sexuelle Gewalt an Kindern unter www.schau-hin.ch.
Sie sprechen von einer starken Zunahme in der Schweiz, gibt es ungefähre Zahlen dazu?
Leider gibt es keine statistischen Daten bezüglich der Fälle von Cyberbullying in der Schweiz. Ich spreche von den direkten Rückmeldungen der kantonalen Polizeikorps, die aber nicht unter diesem Stichwort Eingang in die Statistik finden. Wir beachten einen Anstieg der beobachteten Fälle, seit sich die Polizei mit ihrer Kampagne «Stopp Kinderpornografie im Internet» auch konkret mit diesem Thema befasst, also seit 2004. Die Probleme beim Mobbying, das man schon lange kennt, haben sich verstärkt ins Internet verlagert.
Gibt es «typische» Opfer?
Das «typische Opfer» gibt es nicht, es sind Mädchen und Jungs davon betroffen. Jungs kennen leider oft keine Möglichkeit, um sich mit ihren Eltern oder Freunden über das Problem auszutauschen und bleiben mit Ihrem Problem alleine.
RTL Tipps:
Mobbing im Internet und per SMS
Besonders gemeine Variante
Mobbing passiert überall: auf dem Schulhof, auf dem Weg zur Schule und nach Hause, in der Freizeit. Immer öfter wird auch auf elektronischem Weg gemobbt - mit dem Handy per SMS, per E-Mail, in Online-Communities und -Foren. Das besonders gemeine daran: Die Täter bleiben anonym, können sich hinter erfundenen E-Mail-Adressen und Nicknames verstecken.
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