Donnerstag, 26. Februar 2009

Die Ueberraschung: Grübel führt neu die UBS. Konzernchef Rohner streicht die Segel

Gestern hätte ich nicht gedacht, dass meine Anregung schon heute umgesetzt wird.

Ich hatte in Schaffhausen und im CLUB einen gebrochenen UBS Chef erlebt. Wenn er heute verlauten lässt, er habe den Rücktritt schon früher geplant, so wage ich die Behauptung: Dies kann nicht stimmen. Es muss eine Notlüge sein, obwohl die UBS dies offiziell so verkündet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der "entmachtete" UBS Chef Rohner schon seit Wochen gewusst hatte, dass er zwei Tage nach seinen Auftritten (Schaffhausen und Club) die Bühne verlassen wird. Es ist unvorstellbar, dass ein Chef so abgebrüht ist und so lange, so falsch kommunizieren kann. Wer alle Aussagen subsummiert und analysiert, stellt rasch fest, dass Rohner der Rücktritt überraschend aufgezwungen worden sein muss. Hätte er das Datum des Rücktrittes gekannt, wäre er nicht mehr in den CLUB gegangen und wäre er nicht mehr nach Schaffhausen gekommen. Der Chefökonom Wellershoff verlässt übrigens auch das UBS Schiff. Seine Verabschiedung gab er jedoch in Schaffhausen dem Chefredaktor der Schaffhauser Nachrichten persönlich bekannt und wurde indirekt angekündigt. Man empfand insofern eine Abschiedsstimmung, als ihm von einer Vielzahl von Schaffhauser UBS Mitarbeitern am Schluss einzeln je eine Rose überreicht hatten. Gegen einen geplanten Rücktritt Rohners spricht Vieles, sein Verhalten, seine persönlichen Gespräche und seine Worte, die er an die Kunden, die Mitarbeitenden und an die Oeffentlichkeit gerichtet hatte. Solche Worte würde kein Mensch aussprechen, wenn er genau wüsste, dass man in zwei Tagen die Bühne verlässt. Leute aus dem persönlichen Umfeld Rohners sind alle überzeugt, dass Rohner in den letzten Tagen stark unter Druck gekommen ist aber persönlich bereit war das UBS Schiff noch selbst aus der Krisensituation zu steuern. Vermutlich hatte der Verwaltungsrat mit der Rauswurf gewartet, bis er von Grübel die Zusage hatte. Mit der Notlüge, Rohner habe den Rücktritt bereits im Januar bekanntgegeben, versucht nun der Verwaltungsrat Rohners Rauswurf zu entschärfen Kurer ist jetzt auch angezählt Nur noch der Rücktritt Kurers fehlt, damit die UBS einen Neubeginn wagen kann. Auch bei Kurer hoffe ich auf einen raschen Entscheid. Die Messer werden sicherlich bereits gewetzt.

Aus NZZ- online:

Oswald Grübel neuer UBS-Chef

Wirtschaft: 26. Februar 2009,

Kommentar: Ein Akt der Verzweiflung

Grübels Auftritt – Rohners Abgang

Ob es Oswald Grübel gelingen wird, das Steuer bei der UBS herumzureissen, ist alles andere als sicher. Die Probleme der Grossbank sind riesig. Doch dürfte Grübel einer der wenigen Spitzenleute sein, die genug Erfahrung haben, um eine global tätige Bank zu sanieren, meint NZZ-Wirtschaftsredaktor Ermes Gallarotti.

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