Mittwoch, 24. Dezember 2008

Pfarrer Siebers Einwegkommunikation

Ich habe Pfarrer Sieber bei Giacobbo/Müller und gestern im Club mitverfolgt. Er hat Dutzende von Standardgeschichten und visualisierten Gleichnisse wiedergegeben, die er ständig verkündigen "muss". Fragen, die ihm gestellt wurden, beantwortet er nicht. Auf Gedanken beteiligter Gesprächspartner ging er nicht ein. Sieber war in den Medien schon immer ein schlechter Zuhörer gewesen. Wenn er angeblich auf einen Beitrag ein geht oder sich das Wort verschafft, kommt der sendungsbewusste "Anwalt der Armen" sofort auf eine seine vorgefertigten Botschaften und will sie ungekürzt loswerden. Er ist dann nicht mehr zu stoppen. Zum Teil spricht er unzusammenhängend und wirr - die Botschaften und Thesen sind selbst für die Moderatoren unverständlich. Aus meiner Sicht mangelt es bei Pfarrer Sieber an der Dialogbereitschaft. Doch für Giacobbo und Moderator Aebischer war es schwierig, den Vielredner Sieber zu stoppen. Vor allem in der Weihnachtszeit kann ein "Botschafter der Armen" nicht gut kritisiert werden. Alle waren mit Pfarrer Sieber nachsichtig - selbst Giacobbo. Es bleib nichts anderes übrig als ihn gewähren und reden zu lassen. Man liess ihn andere unterbrechen und seine vorbereiteten überlangen Statements (Predigten) geduldig über sich ergehen. Die Zuschauer merkten zwar gut, dass die Moderatoren mit der Einwegkommunikation Siebers Probleme hatten. Moderator Aebischer liess öfters durchblicken: Ich habe Mühe, Ihre Aussagen zu verstehen. Auch für mich wäre es nicht einfach gewesen, Siebers wirre Formulierungen im Blog nachzuzeichnen.Ich hätte es nur nach einer Aufzeichnung wortwörtlich wiedergeben können., um Siebers Auftritt zu analysieren. Ich verzichte ebenfalls bewusst darauf. Denn: Auch ich finde, in der Weihnachtszeit wäre es unschön, Siebers Einwegkommunikation, so detailliert zu entlarven. Denn letztlich tut er tatsächlich viel Gutes für die Armen.

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