Hauchdünn wurde die Wiederholung des Spieles vom 10.Dez.07 verhindert
Nun sind die Würfel gefallen und Ueli Maurer wurde im dritten Wahlgang zum Bundesrat gewählt. Für die Gegner der Hardliner ging die Rechnung beinahe auf. Sie beschlossen in der Nacht der langen Messer mit dem Sprengkandidaten des SVP Bauernvertreters Hansjörg Walter der SVP auch bei dieser Wahl einen Strich durch die Rechnung zu machen. Die Linken und Grünen stimmten geschlossen für ihn. Obschon er deutlich erklärt hatte, er werde die Wahl nicht annehmen, gaben sie ihm bewusst die Stimme. Der Geheimplan war einfach und beinahe erfolgreich: Wäre nämlich Hansjörg Walter gewählt worden, hätte die SVP Spitze Probleme gehabt. Wäre Walter hart geblieben, hätte man die Karten neu mischen müssen und die CVP hätte dann mit einem eigenen Kandidaten aufwarten können. Im Vorfeld bestätigten alle Voten der SP und der Grünen: Die Wahl Maurers musste aus ihrer Sicht mit allen Mitteln verhindert werden. Denn mit Maurer würde wieder der Gesicht der Hardliner im Bundesrat Einzug halten. Ich gehe davon aus, dass nun im Bundeshaus die Vernunft gesiegt hat und das raffinierte Spiel gegen die SVP dieses Mal im letzten Moment knapp abgeblockt werden konnte. Es wäre tragisch gewesen, wenn man die SVP nicht mehr in der Regierung eingebunden hätte und der Konkordanz eine Abfuhr erteilt hätte. Aus den Voten der Drahtzieher (Frösch, Wyss usw) ist ersichtlich, dass man enttäuscht ist, dass die Aktion Walter im Zieleinlauf abgeblockt werden konnte. Dass die SVP mit der missliebigen Ausschlussklausel eine Wiederholung des Coups beim Herauswurf Blochers verhindern wollte, wurde zu wenig betont.
Die Voten im Tagi verdeutlichen, welches Konzept ausgeheckt wurde:
Reaktionen aus dem Bundeshaus
Hansjörg Fehr (SP)
Thomas Christen (SP)
Pressesprecherin CVP Binder
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Folgendes Interview mit Christoph Blocher nach der Wahl gibt mir zu denken: Christoph verhält sich ähnlich wie sein Bruder Gerhard. Jener Politologe, der mir gesagt hat, er befürchte "Christoph werde immer mehr wie Gerhard" scheint recht zu bekommen. Bekanntlich spricht Gerhard so unbedacht und ichbezogen, dass man nach seinen Aussagen den Kopf schütteln muss.
aus Tagi:
Blocher: «Ich habe das gemacht, damit Maurer gewählt wird»
Interview: Hubert Mooser und Roman Weber; Aktualisiert um 18:22 Uhr
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