Sonntag, 10. August 2008

Peking: Manipulieren- kein Problem

Eröffnungsfeier: Feuerwerk manipuliert?

zitat bild-online:

Skandal um Olympia-Eröffnungsfeier China fälscht Feuerwerk

Teile der Show wurden schon vor einem Jahr produziert

Feuerwerk symbolisiert Fußstapfen: Teile dieser Show wurden schon vor einem Jahr aufgenommen

Feuerwerk symbolisiert Fußstapfen: Teile dieser Show wurden schon vor einem Jahr aufgenommen

Die Bilder der Eröffnungsfeier
Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2008 in Peking

Das Mega-Feuerwerk zur Olympia-Eröffnungsfeier – alles Schwindel? Ausschnitte der im Fernsehen und im Nationalstadion gezeigten Aufnahmen der spektakulären Show sind offenbar zuvor aufgezeichnet worden.

Aufsehen erregende Bilder von über der Stadt verteilten Fußabdrücken seien nicht live aufgenommen, sondern über ein Jahr lang mit Animationstechniken vorbereitet worden. Das berichtet die Zeitung „Beijing Shibao“ unter Berufung auf einen Angestellten einer Video-Produktionsfirma.

Nur der Letzte von 29 mit Feuerwerk erzeugten Fußabstapfen sei am Freitag live übertragen worden.

Warum wurde die Show nicht komplett live gesendet? Hatte China Angst, dass etwas schief geht?

Angeblich gab es Schwierigkeiten wegen Flugeinschränkungen und zeitliche Probleme. Mit verschiedenen Tricks, wie der Zublendung von Nebel, seien die von Juni 2007 bis Juli 2008 entstandenen Aufnahmen manipuliert worden.

„Wenn ich es mir heute anschaue, war das Video ein wenig heller als die echten Aufnahmen“, sagte der Mitarbeiter der Produktionsfirma, Gao Xiaolong.

„Aber die meisten Zuschauer dachten, es sei echt gewesen – damit hat unsere Arbeit ihren Zweck erfüllt.“

Die Bilder der Eröffnungsfeier

Kommentar: Es ist durchaus möglich, dass bei Filmen gewisse Sequenzen eingespielt werden oder aus technischen Gründen etwas zeitverschoben aufgenommen und nachträglich gesendet werden. Doch gilt beim Filmen immer das Prinzip der Transparenz. Diese Seqeunzen müssten bezeichnet werden! Falls bei den angeblichen LIVE- Aufnahmen Sequenzen ab Konserve eingebaut worden sind, so hätte dies bei der Uebertragung eindeutig deklariert werden müssen. Falls Peking versucht hat, das Feuerwerk heimlich zu manipulieren, so wäre dies ein krasser Verstoss gegen journalistische Gepflogenheiten. Erweist sich die Beschuldigung als richtig, so hätte sich China mit dieser Manipulation der Bilder dem Ziel der grossartigen Darbietung geschadet. Die ehrfurchtsvolle Bewunderung würde dann abgewertet. China hätte dann einmal mehr ein Glaubwürdigkeitsproblem.

Bestätigung : (Gemäss Spiegel online)

OLYMPIA-ERÖFFNUNGSFEIER

TV-Mitarbeiter gesteht Manipulation von Live-Bildern

Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele hat bewiesen: Kaum eine Nation kann mit Feuerwerkskörpern so imposante Spektakel inszenieren wie China. Doch jetzt hat ein Mitarbeiter des Künstlerteams zugegeben, dass ein Teil der Live-Farbspiele im Fernsehen manipuliert wurde.

Imagepolitur mit opulenter Megashow: Mit einem nie dagewesenen Spektakel verblüffte die Pekinger Olympia-Eröffnungsfeier (mehr...) am Freitag Fernsehzuschauer und Kritiker. "Fantastisch - zu fantastisch" fand das die italienische Tageszeitung "La Repubblica", und der britische "Independent" bekannte: "Es ist schwer, wenn nicht unmöglich zu bestreiten: Das war die größte Show, die die Welt je gesehen hat."

OLYMPIA-ERÖFFNUNG: FARBENRAUSCH ZUM MEGA-SPEKTAKEL

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Damit ist erwiesen, dass die geschummelten Sequenzen 7,72 Millionen Zuschauer zugemutet wurden. Nur 29 der letzten Fussabdrücke waren angeblich live. Die 14000 Darsteller mussten alle bei den Aufzeichnungen schriftlich bestätigen, dass sie nichts verraten werden. Bei einem Verstoss drohte eine Freiheitsstrafe bis zu sieben Jahren.

Obwohl die Megashow von vielen begeisterten Journalsiten als unübertrefflich bezeichnet wurde, gehe ich davon aus, dass die Irreführung des Publikums dem Image des Riesenreichs China stark geschadet hat. Es wurde mit dieser Manipulation nachträglich demonstriert, was Peking unter Medienfreiheit versteht. Irreführung ist nämlich dort etwas Normales. China hat bestimmt nie damit gerechnet, dass dieses Schummeln je publiziert wird. Wer in China etwas Negatives schreibt, weiss: Er schadet dem Land. So etwas machen die eigenen Journalisten nicht.

Tagi-online:

Olympia: Feuerwerk war gefälscht

Laut einem Bericht der Zeitung «Beijing Shibao» wurde bei der Eröffnungszeremonie ein Teil des spektakulären Feuerwerks zuvor aufgezeichnet und in die weltweiten Live-Übertragungen eingespielt. Mehr...

20 Min-online:

Olympia

TV-Übertragung war manipuliert

Ein Abschnitt der Fernsehübertragung war manipuliert, wie sich jetzt herausstellte. Spektakuläre Bilder von mit Feuerwerksraketen erzeugten «Fussabdrücken» über der Stadt seien nicht live aufgenommen, sondern per Computeranimation erzeugt worden.

Nachtrag 12. August:

20 min online:

Nicht süss genug: Partei liess Sängerin hängen

Ein weiterer Betrug kommt nachträglich an den Tag:

Nach nzz-online:

Zuschauer an Olympia-Eröffnungsfeier nochmals getäuscht

Kommentar: Für China ist die Manipulation der Medien und das Nicht-deklarieren von Informationen Selbstverständlichkeit. Die Machhaber haben kein Verständnis dafür, dass sich die freie Presse aufregt, wenn Sachverhalte für die gute Sache verfälscht werden.

Pekings Sicht der Dinge:

Der Führung in Peking ging es bei dem Massenspektakel vor allem darum, ein perfektes Schauspiel zu bieten, das die Volksrepublik als weltoffenen Olympia-Gastgeber präsentieren sollte. Damit sollten aus chinesischer Sicht die ärgerlichen Vorgänge vor Beginn der Spiele in den Hintergrund gedrängt werden, vor allem die Sorge um die Luftverschmutzung in Peking und die Kritik an der Tibet-Politik.

Für diese Ziele scheinen alle Mittel legal.

tagi-online:

Perfektes Olympia: Mehr Schein als Sein

China will die perfekten Olympischen Spiele im eigenen Land. Dazu ist jedes Mittel recht:

Gefälschtes Feuerwerk,

falsche Fans

und jetzt auch noch gefälschter Gesang. Mehr...

20 Min- online (13.8.08):

Ticketskandal in Peking

Ausverkauft - und doch halb leer

Die Organisatoren melden hochoffiziell ausverkaufte Spiele. Alle Tickets sind verkauft worden. TV-Bilder zeigen eine andere Wahrheit. Eine Besonderheit im Ticketverkauf führt in Peking dazu, dass bei einzelnen Sportarten ausverkaufte Stadien halb leer sind.

Mehr... Bildstrecke

Nachtrag 15. August

Schon wieder eine Täuschung!

Falsche Minderheiten an Olympia-Eröffnung

Im Zusammenhang mit der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking wurde ein weiterer Schwindel bekannt.

Keine Minderheiten: 56 Kinder - alle von der Mehrheit der Han-Chinesen - spielten Eintracht der Ethnien vor.

Keine Minderheiten: 56 Kinder - alle von der Mehrheit der Han-Chinesen - spielten Eintracht der Ethnien vor. Bild: Keystone

Die Kinder, die bei der Zeremonie vergangene Woche neben einer riesigen chinesischen Flagge ins Stadion einzogen, sollten laut Programmheft die Eintracht der ethnischen Volksgruppen in der Volksrepublik darstellen.

Doch keines von ihnen stammte aus einem Minderheitenvolk, wie Yuan Zhifeng von der Tanzkompanie Galaxy dem «Wall Street Journal» sagte.

56 ethnische Gruppen

Im offiziellen Programm hatte es geheissen:

«56 Kinder aus den 56 ethnischen Gruppen Chinas umrahmen die chinesische Nationalflagge». Allerdings gehörten alle 56 in den Trachten der Minderheiten kostümierten Kinder in Wirklichkeit der Mehrheit der Han-Chinesen an. Die Han-Chinesen stellen rund 90 Prozent der chinesischen Bevölkerung.

Kommentar: Das Schummeln geht ruhig weiter.

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