Kommentar: Es ist durchaus möglich, dass bei Filmen gewisse Sequenzen eingespielt werden oder aus technischen Gründen etwas zeitverschoben aufgenommen und nachträglich gesendet werden. Doch gilt beim Filmen immer das Prinzip der Transparenz. Diese Seqeunzen müssten bezeichnet werden! Falls bei den angeblichen LIVE- Aufnahmen Sequenzen ab Konserve eingebaut worden sind, so hätte dies bei der Uebertragung eindeutig deklariert werden müssen. Falls Peking versucht hat, das Feuerwerk heimlich zu manipulieren, so wäre dies ein krasser Verstoss gegen journalistische Gepflogenheiten. Erweist sich die Beschuldigung als richtig, so hätte sich China mit dieser Manipulation der Bilder dem Ziel der grossartigen Darbietung geschadet. Die ehrfurchtsvolle Bewunderung würde dann abgewertet. China hätte dann einmal mehr ein Glaubwürdigkeitsproblem.
Bestätigung : (Gemäss Spiegel online)
OLYMPIA-ERÖFFNUNGSFEIER
TV-Mitarbeiter gesteht Manipulation von Live-Bildern
Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele hat bewiesen: Kaum eine Nation kann mit Feuerwerkskörpern so imposante Spektakel inszenieren wie China. Doch jetzt hat ein Mitarbeiter des Künstlerteams zugegeben, dass ein Teil der Live-Farbspiele im Fernsehen manipuliert wurde.
Imagepolitur mit opulenter Megashow: Mit einem nie dagewesenen Spektakel verblüffte die Pekinger Olympia-Eröffnungsfeier (mehr...) am Freitag Fernsehzuschauer und Kritiker. "Fantastisch - zu fantastisch" fand das die italienische Tageszeitung "La Repubblica", und der britische "Independent" bekannte: "Es ist schwer, wenn nicht unmöglich zu bestreiten: Das war die größte Show, die die Welt je gesehen hat."
OLYMPIA-ERÖFFNUNG: FARBENRAUSCH ZUM MEGA-SPEKTAKEL
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Damit ist erwiesen, dass die geschummelten Sequenzen 7,72 Millionen Zuschauer zugemutet wurden. Nur 29 der letzten Fussabdrücke waren angeblich live. Die 14000 Darsteller mussten alle bei den Aufzeichnungen schriftlich bestätigen, dass sie nichts verraten werden. Bei einem Verstoss drohte eine Freiheitsstrafe bis zu sieben Jahren.
Obwohl die Megashow von vielen begeisterten Journalsiten als unübertrefflich bezeichnet wurde, gehe ich davon aus, dass die Irreführung des Publikums dem Image des Riesenreichs China stark geschadet hat. Es wurde mit dieser Manipulation nachträglich demonstriert, was Peking unter Medienfreiheit versteht. Irreführung ist nämlich dort etwas Normales. China hat bestimmt nie damit gerechnet, dass dieses Schummeln je publiziert wird. Wer in China etwas Negatives schreibt, weiss: Er schadet dem Land. So etwas machen die eigenen Journalisten nicht.
Tagi-online:
Laut einem Bericht der Zeitung «Beijing Shibao» wurde bei der Eröffnungszeremonie ein Teil des spektakulären Feuerwerks zuvor aufgezeichnet und in die weltweiten Live-Übertragungen eingespielt. Mehr...
20 Min-online:
Olympia
Ein Abschnitt der Fernsehübertragung war manipuliert, wie sich jetzt herausstellte. Spektakuläre Bilder von mit Feuerwerksraketen erzeugten «Fussabdrücken» über der Stadt seien nicht live aufgenommen, sondern per Computeranimation erzeugt worden.
Nachtrag 12. August:
20 min online:
Ein weiterer Betrug kommt nachträglich an den Tag:
Nach nzz-online:
Kommentar: Für China ist die Manipulation der Medien und das Nicht-deklarieren von Informationen Selbstverständlichkeit. Die Machhaber haben kein Verständnis dafür, dass sich die freie Presse aufregt, wenn Sachverhalte für die gute Sache verfälscht werden.
Pekings Sicht der Dinge:
Der Führung in Peking ging es bei dem Massenspektakel vor allem darum, ein perfektes Schauspiel zu bieten, das die Volksrepublik als weltoffenen Olympia-Gastgeber präsentieren sollte. Damit sollten aus chinesischer Sicht die ärgerlichen Vorgänge vor Beginn der Spiele in den Hintergrund gedrängt werden, vor allem die Sorge um die Luftverschmutzung in Peking und die Kritik an der Tibet-Politik.
Für diese Ziele scheinen alle Mittel legal.
tagi-online:
China will die perfekten Olympischen Spiele im eigenen Land. Dazu ist jedes Mittel recht:
Gefälschtes Feuerwerk,
falsche Fans
und jetzt auch noch gefälschter Gesang. Mehr...
20 Min- online (13.8.08):
Ticketskandal in Peking
Die Organisatoren melden hochoffiziell ausverkaufte Spiele. Alle Tickets sind verkauft worden. TV-Bilder zeigen eine andere Wahrheit. Eine Besonderheit im Ticketverkauf führt in Peking dazu, dass bei einzelnen Sportarten ausverkaufte Stadien halb leer sind.
Mehr... Bildstrecke
Nachtrag 15. August
Schon wieder eine Täuschung!
Falsche Minderheiten an Olympia-Eröffnung
Im Zusammenhang mit der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking wurde ein weiterer Schwindel bekannt.
Keine Minderheiten: 56 Kinder - alle von der Mehrheit der Han-Chinesen - spielten Eintracht der Ethnien vor.
Bild: Keystone
Die Kinder, die bei der Zeremonie vergangene Woche neben einer riesigen chinesischen Flagge ins Stadion einzogen, sollten laut Programmheft die Eintracht der ethnischen Volksgruppen in der Volksrepublik darstellen.
Doch keines von ihnen stammte aus einem Minderheitenvolk, wie Yuan Zhifeng von der Tanzkompanie Galaxy dem «Wall Street Journal» sagte.
56 ethnische Gruppen
Im offiziellen Programm hatte es geheissen:
«56 Kinder aus den 56 ethnischen Gruppen Chinas umrahmen die chinesische Nationalflagge». Allerdings gehörten alle 56 in den Trachten der Minderheiten kostümierten Kinder in Wirklichkeit der Mehrheit der Han-Chinesen an. Die Han-Chinesen stellen rund 90 Prozent der chinesischen Bevölkerung.
Kommentar: Das Schummeln geht ruhig weiter.
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