Freitag, 18. April 2008

Es lohnt sich, Kommunikationsstörungen zu minimieren!

Als heute morgen im Radio eine Schriftstellerin auf die Kritik verschiedener Leser angesprochen wurde, weil sich diese an ihrer Fäkalsprache geärgert hatten, rechtfertigte sie sich :

"Niemand kann einen Text schreiben, den alle verstehen."

Kommentar: Es ist tatsächlich schwierig, Texte so zu schreiben, dass sie von allen Adressaten so verstanden wird, wie es sich der Schreibende gemeint hat. Das gilt übrigens auch beim Sprechen. Aber man kann immerhin so kommunizieren lernen, dass einem möglichst viele verstehen. Davon ausgehend, dass man es nie allen recht machen kann, entbindet dies uns - aber auch die Schriftstellerin - nicht, die Sprache so präzise, wie nur möglich, zu formulieren. Möglichst so eindeutig, dass die Aussage verstanden wird. Wer Kritik damit begründet, es würden ohnehin nie alle den Text verstehen, hat keinen Freibrief, so zu schreiben oder zu reden, dass die Verständlichkeit ausgeklammert werden kann. Wer sich mit Sprache beschäftigt, müsste sich einmal mit den Verständlichkeitshelfern von Schulz von Thun auseinandersetzen:

- Mit der EINFACHHEIT

- Mit der KUERZE

- Mit der STRUKTUR

- Mit der STIMULANZ

Mit Stimulieren, Provozieren oder Ironie allein ist es nicht getan. Wir müssen immer bestrebt sein, möglichst eindeutig, präzis und adressatengerecht zu kommunizieren.

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