Freitag, 11. Januar 2008

Toni Brunner für die SVP Spitze vorgesehen

Wie zu erwarten war, wird Christoph Blocher "nur" das Amt als Vizepräsident übernehmen. Als Präsident wird Toni Brunner vorgeschlagen. SVP Kritiker verbreiten schon heute den abwertenden Ausspruch: Blocherianer Brunner wird unter Blocher die SVP führen.

Ich zitiere punkt.ch:

Toni Brunner soll auf Ueli Maurer als Parteipräsident folgen

Der St. Galler Nationalrat Toni Brunner soll das SVP-Parteipräsidium von Ueli Maurer übernehmen. Dies hat die Spitze der SVP Schweiz in Zürich bekannt gegeben. Blocher soll Vizepräsident werden.

Definitiv entscheidet die Delegiertenversammlung am 1. März in Frauenfeld. Brunner bringe die nötige politische Erfahrung mit, sagte Maurer vor den Medien in Zürich. Zudem stehe er auch für eine Verjüngung der SVP. Und er sei ein grosser Sympathieträger, ja gar der Sympathieträger der Nation.

Der 33-jährige Brunner sagte, er sei stolz über die Aufgabe, die ihn erwarte. Sein Ziel sei, die nächsten Wahlen zu gewinnen - und wieder einen wirklich eigenen Bundesrat in der Regierung zu bringen.

Brunner wird unterstützt von einem Team.

Dies geschehe im Zuge einer Professionalisierung der Parteistrukturen, sagte Maurer. Zu dem Team gehört als Vizepräsident auch Christoph Blocher. Er ist für Recherchen, Strategie und Kampagnen zuständig.

Damit ist klar, dass Blocher nach seiner Abwahl als Bundesrat wohl nicht wieder SVP-Präsident wird. Das sei "eher ausgeschlossen", erklärte er bereits zuvor in einem Radio-Interview.

Er gehe voran und nicht rückwärts, sagte Blocher im Interview mit dem Bündner Lokalsender "Radio Grischa". Er gehe auch nicht zurück zum Ems-Konzern. Die Firmen habe er definitiv seinen Kindern übergeben. Auch die AUNS-Zeit sei für ihn vorbei.

Wie seine Pläne aussehen, will der alt Bundesrat in den nächsten Tagen Stück für Stück bekanntgeben. Zudem will er am Freitag nächster Woche an der Albisgüetli-Tagung die Oppositionspolitik der SVP an praktischen Beispielen darlegen.

Ende Zitat

Kommentar: Aus unserer Sicht ist dieser Schachzug der SVP geschickt. Toni Brunners Medienrhetorik werden wir gelegentlich unter die Lupe nehmen. Obwohl er zu wenig gut französisch spricht, erlebten wir ihn stets als geschickten Debattierer.

Das neue SVP-Präsidium gemäss Vorschlag des Zentralvorstands
  • Toni Brunner, Nationalrat: Präsident
  • Caspar Baader, Nationalrat: Fraktionspräsident
  • Adrian Amstutz, Nationalrat: Vizepräsident
  • Yvan Perrin, Nationalrat: Vizepräsident
  • Christoph Blocher, alt Bundesrat: Vizepräsident
  • Jasmin Hutter, Nationalrätin: Vizepräsidentin
  • Walter Frey, alt Nationalrat: Vizepräsident
  • Quelle Tagi-online

  • Diese Konstellation verlangt Teamarbeit - es sei denn, die Führung funktioniere streng hierarchisch.

    Toni Brunner wird voraussichtlich im März neuer SVP-Präsident.

    Blick in die Zukunft

    Zwei Reden werden uns interessieren:

    - Die Albisgütlirede

    - Die Rede Brunners

    Wir werden am Ball bleiben!

    Das Schulwesen renovieren

    Den wichtigsten Posten unter den Vizepräsidenten übernimmt Blocher. Er wird für Strategie und Kampagnen verantwortlich sein. Gestern gab er ein Beispiel für eine geplante Kampagne: «Wir müssen das Schulwesen einer gründlichen Renovation unterziehen.» Denn sogar linke Lehrer schrieben ihm, dass die Erziehungsformen der 68er-Generation versagt hätten. Allerdings wisse man im Moment noch nicht, wo die Lösung liege, gestand Blocher ein.

    Dabei will er auch eigenes Geld investieren: «Kampagnen werde ich natürlich wieder finanzieren. Jetzt bin ich ja wieder ein freier Mann, nicht wahr. Das ist nicht mehr wie als Bundesrat.

    Für die Betreuung der Parteisektionen in der Deutschschweiz wird der Berner Adrian Amstutz zuständig. Er hatte selbst Ambitionen auf das Amt des Präsidenten. Gestern sagte er hingegen: «Das ist die bessere Lösung für mich und die Partei.» Die gleiche Aufgabe für die Westschweiz übernimmt der Neuenburger Nationalrat Yvan Perrin.

    Der 64-jährige Zürcher Walter Frey, Besitzer des Auto-Import-Unternehmens Emil Frey AG und bis 2001 SVP-Nationalrat, wird reaktiviert. Er soll die Kontakte zur Wirtschaft und zu bürgerlichen Organisationen pflegen.

    Die erst 29-jährige St. Galler Nationalrätin Jasmin Hutter wird für die Ausbildung der Parteikader verantwortlich. Denn künftig wolle man Ämter, die der SVP auf Grund des Parteienproporzes zustehen, auch tatsächlich besetzen. Bisher war es besonders bei Richterwahlen vorgekommen, dass die SVP keine geeigneten Kandidaten vorweisen konnte.

    Mit dieser Struktur setzt die SVP auf ein ähnliches Modell wie die SP. Auch dort wird sich der voraussichtliche neue Parteipräsident Christian Levrat mit einer ganzen Reihe von Vizepräsidenten umgeben. Die SVP will zudem das Parteisekretariat verstärken. Dieses umfasst zurzeit dreizehn Personen. «Wir haben damit das kleinste Sekretariat weit und breit», meint SVP-Generalsekretär Gregor Rutz. Künftig soll jeder der fünf Vizepräsidenten über Mitarbeiter verfügen, die ihn in seinem Bereich unterstützen.

    Brunner spricht erst nach Blocher

    Zwei andere wichtige Posten im Generalsekretariat der SVP hingegen sind noch offen: Einen neuen Generalsekretär und einen neuen Sprecher werde man in den nächsten Wochen bekannt geben, hiess es gestern. Auch die neue Parteileitung muss noch von der Delegiertenversammlung vom 1. März bestätigt werden.

    Bereits an der traditionellen Albisgüetli-Tagung vom nächsten Freitag hingegen wird die neue Parteileitung wieder von sich hören lassen. Dort wolle er weitere Kostproben der geplanten Oppositionspolitik geben, kündigte Blocher an. Auch Toni Brunner wird laut Programm eine Rede halten. Allerdings erst zwei Stunden nach Blocher.

    Ende Zitat Tagi-online.

    Keine Kommentare: