Samstag, 9. Juni 2018

Der Schlusspunkt in der ARENA kommt nicht gut an

TV-Kritik

Peinlicher «Arena»-Schlusspunkt

Die «Arena» will jetzt auf lustig machen. Bis zur Sommerpause darf Slam-Poetin und Kabarettistin Patti Basler als Schlusspunkt in vier Sendungen auftreten und die Diskussionen zusammenfassen (persoenlich.com berichtete). Die Premiere ist misslungen. Moderator Jonas Projer Tage davor zu Watson.ch: «Manchmal habe ich nach der Sendung einen richtig sturmen Grind. Ich hoffe sehr, dass Patti Basler mit ihren genialen Instant-Protokollen Abhilfe schaffen kann.» Ob es Projer diesmal besser besser ging, ist nicht bekannt. Aber ich kann sagen: Den Zuschauern kaum.
Die Fricktalerin Patti Basler, die nach eigenen Worten «die Bodenständigkeit einer Bauerntochter von der Heu- auf die Showbühne bringt» ist mit ihrer Slam-Poetry ganz gut unterwegs. Obschon von niemandem wirklich erwartet, wäre gegen einen Auftritt einer humoristischen Protokollführerin in der «Arena» nichts einzuwenden. Nur müsste das Resümee halt lustig sein. War es aber nicht. Und darum ist es so überflüssig wie ein Sändelikasten in der Wüste.


Das beschlossene Ständerats-Paket zur AHV-Sanierung und Steuerreform sowie das schnelle Zustandekommen des Referendums gegen Sozialdetektive waren die Themen des Polittalks. «Arena»-Gäste: Alt Bundesrat Moritz Leuenberger, FDP-Nationalrätin Christa Markwalder, CVP-Ständerat Primin Bischof und Politgeograf Michael Hermann. Die Runde lächelte verlegen während der verunglückten Darbietung der Kabarettistin.
Nach dem Engagement dieser Mitarbeiter konnte erwartet werden, dass Jonas Projer künftig auf seinen eigenen Schlusspunkt («Eine Frage hätte ich noch») verzichtet. Diese ist meist so unoriginell wie die Antworten seiner in dieser Beziehung überforderten Gäste. Der Moderator hat es nicht gelassen und wollte wissen: «Mit wem schauen Sie die WM?» Diese interessiert kaum jemand von der Runde. Pirmin Bischof will immerhin das Eröffungsspiel schauen – mit seinem zweieinhalbjährigen Töchterchen.

René Hildbrand
René Hildbrand ist Journalist, langjähriger Fernsehkritiker und Buchautor. Während 27 Jahren war er für «Blick» tätig, danach Chefredaktor von «TV-Star».

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06.06.2018 - Marcus Knill

Wer zusammenfasst, kann beeinflussen

Wenn die «Arena»-Slammerin ernsthafte Inhalte verzerrt wiedergibt, muss SRF die Übung vorzeitig abbrechen.

 

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