Robert Dubler ändert den Namen Mohrenkopf nicht
"Mohrenkopf" ist für Dubler ein Traditionsname
«Will nicht wachsen»
Dubler ist überzeugt: Wer einmal in einen Mohrenkopf frisch ab Produktion gebissen hat, findet den nicht mehr gut, der wochenlang im Verkaufsregal gestanden hat. Scheint zu stimmen: Alle paar Minuten biegt ein Auto auf den Fabrikparkplatz ein, um sich kistenweise Mohrenköpfe abzuholen. Die Hälfte seiner Produktion von wöchentlich 200’000 Mohrenköpfen verkauft Dubler direkt ab Fabrik.Die andere Hälfte liefert er an Beizen, Kioske, auch an Volg oder Spar.
Aber – solange es kein Zwischenhändler tut – nicht an Migros und Coop, wo die Konkurrenz-Produkte Schaumküsse oder Choco-Köpfli heissen. «Mit diesen Namen ist niemandem geholfen», schimpft Dubler die politische Korrektheit.
Dubler beisst in einen Mohrenkopf. Er isst einen pro Tag. Der Schaum bleibt im mächtigen Schnauz hängen. Wie er so trotzig auf Politiker, Banker und Detailhändler schimpft, erinnert er an Kult-TV-Soldat Läppli.
Doch Dubler gefällt sich, kultiviert es, aus der Reihe zu tanzen. Sowohl in- als ausserhalb der Fabrik: Gleich neben dem Wohnhaus, das seine Eltern neben der Fabrik gebaut haben, steht ein Erdhaus. Gebaut hat es Dubler selbst mit einem Betonspritzer in der Hand. Geholfen haben ihm bloss ein Maurer und ein Eisenleger.
Noch extravaganter ist bloss Dublers Hobby: Autorennen – und das Herumtüfteln an seinen Autos in der Garage neben der Fabrik. Aus Steuergründen erhält der Freizeit-Rennstall Mohrenkopf Dubler Switzerland das bisschen Geld für seine drei Autos aus dem Werbebudget der Fabrik. Am stolzesten ist der Chef auf seine 68er-Corvette. Steve McQueen (1930–1980) fuhr sie im Film «Le Mans». Dubler zahlte danach 20'000 Franken dafür – heute ist sie eine halbe Million wert. Zu sieben Rennen im Jahr fährt er im Schnitt. Mal nur für ein Wochenende nach Ungarn, einmal im Jahr für drei Wochen in die USA.
Dort, am One Lap of America, bei dem man bis zu 6000 Kilometer in sechs Tagen zurücklegt, hat er 2006 seine Frau Amanda Hennessy (36) kennengelernt. Sie war damals Mechanikerin bei General Motors. Heute fährt sie im Team Dubler mit, arbeitet in Betrieb und Garage, manchmal aus Spass als Model. Und ist die Art Frau, die zu solch einem Typen wohl gehört. (Aus Blick)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen